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Vorrichtung zum Zuführen der von- einem Stapel einzeln entnommenen
Bogen aus Papier, Karton o. dgl. über einen Anlegetisch zu Druckmaschinen, Falzmaschinen
o. dgl. Die Erfindung betrifft eine Weiterausbildung der Vorrichtung zur Zuführung
der von einem Stapel eingeln entnommenen Bogen aus Papier, Karton o. dgl. über einen
Anlegetisch zu D,ruckpressem, Falzmaschinen o. dgl. nach Patent 646 002, die; einem
doppelten Zweck dient, nämlich es, ermöglicht, die Bogen wahlweise entweder einzeln
hintereinander oder als fortlaufendes Band, staffelförmig übereinandergeschichtet,
der Verarbeitungsmaschine zuzuführen, und die im folgenden kurz unmschaltbarer Bogenanleger
nach dem Hauptpatent genannt isst.
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Um diesen umschaltbaren Bogenanleger für die beiden Bogenfö,rderarten
geeignet zu machen, sind füg den Antrieb der Fördermittel zwei wahlweise und durch
,eine Umschaltvo,rrichtung wechselseitig einschaltbare, im ihrer Übersetzung aufeinander
abgestimmte Getriebe auf dem Anlegetisch vorgesehen, nämlich ein hoch übersetztes,
periodisch verlangsamtes Getriebe, durch das die Bogen einzeln nacheinander über
den Anlegetisch vorgeführt werden, und ein zweites, niedrig übersetztes Gletriiebe,
das mit konstanter Geschwindigkeit, d. h. ohne periodische Verlangsamung läuft,
um die Bogen staffelförmig übereinandergeschichtet auf dem Anlegetisch vorzuführen.
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Der umschaltbare Bogeinanleger nach dem Hauptpatent erfüllt also seinen
Doppielzweck mit nur einer einzigen, dem hoch übersetzten Getriebe für den Einzelverschub
der Bogen zugeordneten Verlangsamungsvorrichtung; für den staffelförmigen Vorschub
der Bogen auch noch eine eigene, zweite Verlangsamungsvorrichtung einzubauen, erwies
sich beim Entwurf und Bau des umschaltbaren Bogenanlegers nach dem Hauptpatent als
entbehrlich, weil er damals mit vergleichsweise niedrigen Arbeitsgeschwindigkeiten
ausgeprobt wurde.
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Bei der inf Zuge 'der weiteren. Entwicklung in der Praxis notwendig
werdenden Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit, nämlich bei der angestrebten Erhöhung
der stündlichen Leistung des Bogenanlegers nach dem Hauptpatent, ergaben sich aber
Schwierigkeiten in der baulichen Anpassung des niedrig übersetzten Getriebes für
den staffelförmigen Vorschulb der Bogen; denn es zeigte sich, daß die konstante
und vergleichsweise langsame Geschwindigkeit dieses Getriebes für die Fördermittel
im Augenblick der Ankunft des
Bogens an den Vordermarken der Druckpresse
noch zu ho;-h i":ar und daß besonders bei Verarbeitung von dünnen und leichten Papiersorten
der Anschlag des Bogens an den Vordermarken so hart war, daß der Bogen gestaucht
wurde. Es war aber nicht möglich, die Übersetzung des mit konstanter Geschwindigkeit
laufenden Getriebes noch weiter herabzusetzen, weil dann die Bogen so dicht übereinandergeschichtet
würden, daß für die Unterbringung der Ziehvorrichtung zum seitlichen Ausrichten
der Bogen der Platz fehlte.
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Um die erstrebte Erhöhung der Arbeitsgeschivindigkeit des umschaltbaren
Bogenanlegers nach dem Hauptpatent zu erreichen, blieb zunächst noch der an sich
bekannte Ausweg übrig, daß man nach dem Vorbild der bekannten, staficlförmig arbeitenden
Bogenanleger auch dem der staffelförmigen Zuführung der Bogen dienenden Fördergetriebe
eine Verlangsamungsvorrichtung zuordnete, also den Bogenanleger nach dem Hauptpatent
im Ganzen mit zwei Verlangsamungsvorrichtungen ausrüstete. Diese Ausbildung bildet
aber nicht den Gegenstand der Erfindung, da es an sich bekannt ist, ein Verlangsamungsgetriebe
nicht nur bei gestaffelter Zuführung einerseits, sondern auch bei Einzelzuführung
andererseits anzuwenden.
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Die Erfindung bezweckt, den umschaltbaren Bogenanleger nach dem Hauptpatent
in baulich einfacher Weise, nämlich ohne den Einbau eines zweiten Verlangsamungsg
etil@ebes, für höhere Arbeitsgeschwindigkeiten geeignet zu machen, so daß die Zusatzerfindung
nur in der besonderen baulichen Ausgestaltung des umschaltbaren Bogenanlegers nach
dein Hauptpatent zu sehen ist. Und zwar besteht die Erfindung darin, daß das für
die hohe Übersetzungsgeschwindigkeit vorgesehene Verlangsamungsgetriebe vor der
Umschaltvorrichtung in den Antrieb für die beiden wahlweise und wechselseitig einschaltbaren,
verschiedene Übersetzung bevürkenden Getriebe der Bogenfördervorrichtung eingebaut
ist, so daß bei Einschaltung des die staffelförmige Zuführung der Bogen bewirkenden
Getriebes das VerlangSamungs,getri,ebe auch bei staffelförmiger Zuführung der" Bogen
wirkt.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist ein erfindungsgemäß weiter ausgebildeter
umschaltbarer Bogenanleger nach dem Hauptpatent beispielsweise dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht auf das schnell laufende Kettenradgetriebe
für die Einzelbogenzuführung und das Verlangsamungsgetriebe.
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Abb. 2 zeigt das langsam laufende Kettenradgetriebe für die staffelförmige
Bogenzuführung nebst der beiden Getrieben gemeinsamen Verlangsamungsvorrichtung.
Abb. 3 ist ein schematischer Grundriß zu den beiden Seitenansichten, wobei die übereinanderliegenden
Räder zur besseren Deutlichkeit nebeneinandergelegt worden sind.
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Auf dem Stapeltisch i ist der Papierstola 2 in üblicher Weise vorgeschlagen
worden. Dur jeweils oberste Bogen B. bzw. B;; wird in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
von einem oder mehreren Saugern 3 an seiner Hinterkante getrennt und von diesen,
unterstützt durch Blasluft aus den Düsen 4.. bis über die Transportwalze 5 gebracht
und durch die taktförmig auf und nieder gehenden Rollen 6 auf die über die Walzen
5 und 9 laufenden Bänder 7 im Anlegetisch S gedrückt.
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Für den Antrieb der Bänder 7 ist ein gemeinsames Verlangs:amungsgetriehe
vorhanden, welches beispielsweise durch einfache elliptische Räder i o', i i' dargestellt
ist. Das treibende Rad i o' ist auf der Welle 16' fest verstiftet, die eine Umdrehung
für jeden Abdruck macht. Das zweite elliptische Rad i i' sitzt ebenfalls fest verstiftet
auf der Welle 31. Das Kettenrad 12' sitzt lose auf der Welke 31 und ist mit der
Muffe 17' kuppelbar. Das Rad 12' treibt durch die Kette 13 mit hoher Übersetzung
auf das Rad 1q., welches fest verbunden ist mit der Bandwalze 5. Auf der anderen
Seite sitzt das Kettenrad2o' ebenfalls lose auf der Welle 31 und ist mit der Muff
e2,.' kuppelbar. Das Kettenrad 2o' treibt durch die Kette zi mit niedriger Übersetzung
auf das Kettenrad 22, welches ebenfalls fest verbunden ist mit der Band.valze 5.
Die beider Muffen 17' und 2.1' sind beispielsweise durch zwei Stangen 25 und 26
verbunden, so daß es nicht möglich ist, beide Transporte gleichzeitig einzuschalten,
was zu Bruch führen würde.
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Zur einfachen Betätigung der Umschaltung kann eine Gabe127 mit Handgriff
28 vorgesehen werden, um die Umstellung von der einen zur anderen Arbeitsweise auf
der Bedienungsseite von außen bequem vornehmen zu können.
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Wenn also das linke Kettenradgetriebe 17', 12', 13, 1q. eingeschaltet
ist (Abt. 3 ), so legt der Apparat die Bogen einzeln und hintereinander an, da die
Geschwindigkeit der Bänder 7 so groß ist, daß der Bogen B, die Walze 5 bereits vollständig
verlassen hat, ehe der nächste Bogen B2 mit seiner Vorderkante an dieser Walze 5
angekommen ist. Der erste Bogen Bi ist unterdessen bei langsamstem Lauf der Bänder
7 an den Vordermarken 29 der Schnellpresse angekommen und wird von der Seitenmarke
30 seitlich ausgerichtet. Hierauf wird der Bogen Bi von den Greifern des
Zylinders übernommen, womit das Arbeitsspiel von neuem beginnt.
Wird
dagegen das rechte Kettenradgetriebe 24', 20', 2i, 22 eingeschaltet,
So transportieren die Bänder 7 den Bogen B1 (Abt. 2) so langsam, daß dieser
nur ein kurzes Stück auf dem Anlegetisch 8 zurückgelegt hat und der größte Teildes
Bogens B1 noch auf dem Stapeltisch i liegt, wenn .der nächste BogenB2 von den Saugern
3 nach vorn gebracht wird. Der BogenB2 legt sich hierbei unter den BogenBi auf den
Anlegetisch .8 und läuft von nun an, nur um ein bestimmtes Stück verschoben, mit
dem Bogen B, den Vordermarken 29 zu. Das Spiel wiederholt sich so oft, bis der BogenBl
an den Vordermarken 29 angekommen ist, wobei wie in :dem gezeichneten Beispiel (Abt.
2) fünf Bogen übereinander gestaffelt hegen. Der Bogen Bi an den Vordermarken liegt
in bekannter Weise frei oben darauf und kann von der Seitenmarke 3o seitlich ausgerichtet
werden, während die Bogenstaffel B2 bis B5 weiterläuft..