-
Handgerät zum Nachtränken von Farbbändern für Schreibmaschinen o.
dgl. Es sind Handgeräte zum Nachtränken von Farbbändern mit Farbe an Schreibmaschinen
o. dgl. bekanntgeworden, die sich wegen vielfältiger Umstände nicht bewährt haben.
Ein großer Übelstand bei den bekannten Handgeräten ist die Farbzuführung zu der
Farbrolle usw. und die Farbverteilung. Teils werden Filzrollen oder Filzstreifen
von innen her oder gar durch Auftropfen äuf die Stirnseite der Rollen oder sonstwie
von außen mit Farbe versehen. Es bleibt dem Zufall überlassen, wie sich die Farbe
auf den Rollen verteilt und welche Menge an Farbe den Rollen zugeführt wird. Dadurch
ist es unmöglich, eine gleichmäßige Tränkung der Farbbänder auszuführen, und erreicht
wird nur ein Verschmieren und Unbrauchbarwerden des Farbbandes.
-
Dies wird durch den Gegenstand der Erfindung vermieden, und zwar einmal
durch die Anordnung der Farbrolle und der Andruckrolle und weiterhin durch die Ausgestaltung
des Farbstofbehälters und die Eigenart der F arbstofführung.
-
Der hülsenartig ausgebildete Farbstoffbehälter läuft an seinem unteren
Ende in einen rechtwinklig-gabelförmigen Farbrollenhalter aus. Dieser Rollenhalter
ist mit Farbzuflußbohrungen versehen, welche ebenfalls rechtwinklig zum Farbstoffbehälter
verlaufen und durch ein Nadelventil beliebig geöffnet oder ganz geschlossen werden
können. Zwischen der Farbrolle und dem Farbausfluß ist ein saugfähiges Kissen zur
Feinverteilung der Farbe vorgesehen.
-
Die Achsen der Farbrolle und Andrückrolle liegen parallel zur Hauptachsrichtung
des Gerätes. Durch die angeführte Ausgestaltung des Farbstoffbehälters und die Anordnung
der Farbrolle, der Andrückrolle, des Saugkissens und der Farbzuflußbohrungen in
Verbindung finit einem Nadelventil wird eine gleichmäßige Verteilung der Farbe auf
der Farbrolle und damit auf dem Farbband erreicht und die Möglichkeit erzielt, die
Farbmenge genau zu bestimmen.
-
Ein weiterer Übelstand bei den bekannten Handgeräten ist die Unmöglichkeit,
beim Arbeiten mit dem Gerät das Vakuum zu beheben, welches sich beim Herauslaufen
der Farbe in dem Farbstoffbehälter bildet. Ist es schon schwer, bei diesen Geräten
und bei der Eigenart und der Undurchsichtigkeit der Farbe festzustellen, ob der
Farbzufluß infolge
des sich bildenden Vakuums aufgehört hat, so
muß, wenn dies festgestellt ist, der Tränkungsprozeß unterbrochen werden, das Gerät
abgesetzt und auf irgendeine Art Luft in deu Farbstoffbehälter gelassen werden.
Erst dann kann die Tränkung wieder fortgesetzt werden. Dies alles ist zeitraubend,
umständlich, umsauber und unzulässig.
-
Mit dem neuen Gerät nach der vorliegenden Erfindung wird dies dadurch
vermieden, daß an dem Ende des Farbstoffbehälters, der dem Farbausfluß gegenüberliegt,
eine doppelte Verschraubung vorgesehen ist. Dadurch hat man die Möglichkeit, von
vornherein ein Vakuum auszuschließen oder nach Wunsch zu begrenzen. Erzielt wird
ein gleichmäßiger Farbabfluß ohne Unterbrechung des Tränkvorganges und ein sicherer
Verschluß, der das ungewollte Herausfließen. der Farbe verhindert.
-
Ein besonders großer L. beistand bei den bisher bekannten Handgeräten
ist der, daß das Gerät während des Tränkens genau senkrecht und immer genau in der
gleichen Höhe gehalten «-erden muß. Da dies freihändig praktisch unmöglich ist,
ist die Folge, daß das Farbband ständig aus den Rollen herausläuft und sich verwickelt.
Nur mit i@'Iühe ist das Farbband wieder in die richtige Lage zu bringen. Abgesehen
davon aber ist durch das Unterbrechen des Tränkvorganges eine gleichmäßige Tränkung
des Farbbandes verwirkt.
-
Besonders groß ist die Schwierigkeit beim Tränken von zweifarbigen
Farbbändern, wenn dies mit den bekannten Vorrichtungen überhaupt möglich ist.
-
Die genannten Nachteile werden durch das neue Handgerät vermieden,
weil hier ein waagerecht und senkrecht verschiebbarer und drehbar ausgebildeter
abnehmbarer Geradehalter vorgesehen ist, mit dessen Hilfe es möglich ist, das Handgerät
in der Höhe als auch genau senkrecht zur Lage und zum Lauf des Farbbandes einzustellen
und das Handgerät ohne Schwierigkeit in einer einmal eingestellten Stellung zu halten.
Da außerdem die Farbrolle noch mit Führungsflansche versehen werden kann, ist ein
sicheres, ununterbrochenes Hindurchspulen des Farbbandes und damit eine gleichmäßige
Tränkung desselben gewährleistet.
-
Bei den bisher bekanntgewordenen Handgeräten, bei denen mittels Rollen
Farbe auf ein Farbband aufgetragen werden soll, sind die Rollen auf Achsen angebracht,
die in einem bestimmten Abstand voneinander stehen. Zwischen den beiden Rollen ist
ein Raum vorgesehen, der ein Vielfaches der Farbbanddicke trägt. Dies ist notwendig,
um das Gerät zum Tränken über das Farbband schieben zu können. Um nun das Farbband
zum Anliegen an die Rollen zu bringen, muß das Gerät um seine vertikale Achse verdreht
werden. Dadurch soll erreicht «-erden, daß das Farbband während des Umspulens einen
S-förmigen Bogen um die Farbrollen macht und hierbei Farbe von den Rollen aufnimmt.
-
Ist es praktisch schon nicht möglich, das Handgerät während des ganzen
Tränkvorganges genau senkrecht und in genau gleicher Höhe zu halten, so ist es noch
unmöglicher. das Gerät auch noch unter einer bestimmten Verdrehung und unter Spannung
in dieser Lage zu halten.
-
Bei dem neuen Handgerät ist nur eine Farbrolle vorgesehen, und diese
ist drehbar um eine feststehende Achse in dem gabelförmigen Auslauf des Farbstoffbehälters
gelagert. Die Andrückrolle ist drehbar um eine Achse, die in dem gabelförmigen Teil
eines schwenkbaren Hebels angebracht ist, gelagert. Der Drehpunkt des unter Federdruck
stehenden Hebels ist an dem Farbstoffbehälter angebracht. Durch diese Anordnung
wird eine zangenartige Bewegung der Andrückrolle erreicht, wodurch ein leichtes
Erfassen und Loslassen des Farbbandes ermöglicht wird. Außerdem wird durch die Federwirkung
auf den Rollenhalterhebel erreicht, daß die Andrückrolle selbsttätig einen gleichbleibenden
Druck auf das Farbband gegen die Farbrolle ausübt. Hierdurch wird eine gleichmäßige
Farbabnahme von der Farbrolle und ein richtiges Einpressen und Verteilen der Farbe
in das Bandgewebe erzielt, und außerdem wird das Farbband in seiner ganzen Länge
sauber ausgeglättet.
-
Ein anderer nicht unwesentlicher Nachteil bei den bekannten Handgeräten
ist der, daß die Farbrollen vollständig frei liegen, dadurch leicht selbst und ihre
Umgebung verschmutzen, daß der Verschluß des Farbbehälters ungenügend ist. leicht
undicht wird und ein Kachfüllen von Farbstoff schwierig ist. Außerdem muß das Gerät
meist in einer bestimmten Stellung aufbewahrt «-erden, um das Herauslaufen der Farbe
zu verhüten.
-
Alle diese Nachteile sind durch das neue Gerät behoben. Die Rollen
liegen eingekapselt in einem gabelförmigen Rollenhalter, der Farbzufluß ist durch
ein Nadelventil sicher abzuschließen, und der Verschluß des Farbstoffbehälters ist
durch eine doppelte Verschraubung gesichert. Durch Abschrauben der Verschraubung
kann jederzeit Farbe ohne Schwierigkeit nachgefüllt werden.
-
Das Gerät kann in jeder beliebigen Lage aufbewahrt werden, ohne befürchten
ztt müssen, daß die Farbe ausläuft, und kann, solange sich Farbstoff im Farbstoffbehälter
befindet, jederzeit benutzt werden.
-
Ein besonderer Vorteil bei dem neuen Handgerät besteht darin, daß
auswechselbare
Färbe- und Andrückrollen vorgesehen sind, wodurch
es möglich ist, auch zweifarbige Farbbänder mit demselben Gerät nachzutränken. Zu
diesem Zweck sind die Rollen mit einem Ansatz, entsprechend der halben Breite des
Farbbandes, versehen.
-
Auf der Zeichnung ist das neue Handgerät in Ansicht, teilweise im
Schnitt dargestellt. In Fig. i ist i der rohrförmige Farbstoffbehälter mit einem
am unteren Ende angebrachten gabelförmigen Rollenhalter 2, in dem die Rolle 3 und
die Schraube 4 drehbar und seitlich zum Farbstoffbehälter gelagert ist. Zwischen
der Rolle 3 und der Innenfläche des Halters 2 befindet sich ein Kissen 5 aus saugfähigem
Werkstoff, dem der Farbstoff aus dem Behälter i durch in dem Halter 2 rechtwinklig
angebrachte Kanäle 6 und 7 zugeführt wird. Zu diesem Zweck kann durch Drehen der
mit einem Konus 8 versehenen Ventilspindel g die Zuführung des Farbstoffes aus dem
Behälter i geregelt oder ganz abgesperrt werden. Die Spindel g ist mit Gewinde io
in einer den Farbstoffbehälter i abschließenden Verschraubung i i gelagert und kann
durch den Knopf 12 gedreht werden. Eine in der Verschraubng i i sitzende Stopfbüchse
13, die durch die Überwurfmutter 14 gehalten wird, verhindert das Entweichen von
Farbe aus dem Behälter i. Durch Lösen der Mutter 14 wird erreicht, daB Luft in den
Behälter i nachströmen kann, damit das sich bildende Vakuum, welches durch Abfließen
von Farbe entsteht, aufgehoben wird.
-
An dem Behälter i sitzt seitlich ein Lagerbock 15, in welchem der
Hebel 16, der unter Wirkung einer Druckfeder 17 steht, beweglich gelagert ist. In
dem gabelförmigen Ende 18 des Hebels 16 ist die Andrückrolle i9 um die Schraube
2o drehbar gelagert.
-
In Fig. 2 ist der Geradehalter gezeigt, der aus einer Klemme 2i, einem
Bügel 23 und einer Schraube 22 besteht. Die Klemme :21 wird über den rohrartigen
Farbstoffbehälter i geschoben und der Bügel 23, der um die Schraube 22 drehbar gelagert
ist, so auf .die Walze 24 der Schreibmaschine eingestellt, daß sich die Rollen 3
und i9 in gleicher Höhe mit dem Farbband befinden, wie in Fig. i dargestellt.
-
In Fig. 3 ist eine Andrückrolle mit einem Absatz 25 gezeigt, die an
Stelle der Rolle i9 ausgewechselt werden kann, wenn nur die halbe Breite des Farbbandes
nachgetränkt werden soll.
-
In Fig. 4 ist eine Rolle dargestellt, die an Stelle der Rolle 3 ausgewechselt
wird und zusammen mit der Andrückrolle aus Fig. 3 benutzt wird. Diese Rolle hat
auch einen Absatz 25 und ist mit Flansche 26 versehen, die als Führung des Farbbandes
beim Tränken dienen.
-
Das Nachtränken des Farbbandes erfolgt in der Weise, daß man den Geradehalter
zunächst so einstellt, daß seine Schenkel auf der Walze der Schreibmaschine oder
auf dem Rahmen derselben so aufliegen, daß die richtige Höhe und Lage der Vorrichtung
zur Lage des Farbbandes gegeben ist. Dann stellt man mittels der Spindel g den Farbzufluß
ein, öffnet durch einen Druck auf den Hebel 16 die beiden Rollen 3 und i9 und nimmt
das Farbband zwischen die Rollen. Durch Loslassen des Hebels 16 drückt nun die Rolle
i9 das Farbband gegen die Rolle 3. Durch Umspulen des Farbbandes werden nun die
Rollen 3 und i9 in Umdrehung versetzt, wobei die Rolle 3 infolge Adhäsion ständig
neue Farbe von dem Kissen 5 aufnimmt und in stets gleicher Menge an das Farbband
abgibt.
-
Nach dem Tränkvorgang öffnet man wieder die Rollen durch Druck auf
den Hebel 16, und das Farbband wird freigegeben. Dann sperrt man den Farbzufluß
zu den Kanälen 6 und 7 durch Drehen des Knopfes i2 ab.