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Patronenzuführung für selbsttätige Feuerwaffen In selbsttätigen. Feuerwaffen
sind Patronenzuführungen bekannt, bei denen ein Querschieber im Gurtschaltblock
durch einen vom rück- und vorlaufenden Verschluß bin und her bewegten Schalthebel
vor- und zurückgestellt wird. Der Verschluß besitzt dazu mit dem Schalthehel zusammenarbeibendeSteuerglieder,
die die Längsbewegungen des Verschlußstückes in Schwenkbewegungen des Schalthebels
umsetzen. Der gesamte An- und Abtrieb der Schaltbewegung liegt dabei in, einer zur
Seelenechse parallelen waagerechten. Ebene. Bei großer Kraftübersetzung für den
Schaltvorgang führt das zu unerwünscht großen Breitenabmessungen für die Unterbringung
der Steuerkurven auf der Oberfläche des Verschlußstückes oder den benötigten Freigang
des Schalthebels.
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Im Gegensatz hierzu ist es bekannt, auf dem Verschlußkörper in geradliniger
Längsrichtung verlaufende--Steuerkurven zur Stauerung der Patronenzuführung vorzusehen,
wobei die Steigung der Steuerkurven durch ein im Waffengehäuse kippbar gelagertes
Hebelpaar in eine Schwenkbewegung für den Schalthebel umgesetzt wird (Schweizerische
Patentschrift z36955).
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Die Erfindung schlägt eine wesentliche. Verbesserung derartiger Patronenzuführung
vor, wodurch insbesondere die bei der bekannten Patronenzuführung zum kraftschlüssigen
Zurückstellen verwendeten Rücksbellfedern in Fortfall kommen und durch eine zwangsläufige
Rückstelleinrichtung ersetzt werden. Auf diese Weise werden Hemmungen, wie sie durch
Bruch oder Versagen der Rückstellfedern stets zu erwarben sind, ein für allemal
vermieden. Erfindungsgemäß wird zu diesem Zweck der Schalthebel für die Patronenzuführung
durch einen um eine zu seiner Schwenkachse senkrecht stehende Achse drehbar gelagerten
Schwenkhebel gesteuert, der
durch beiderseits auf dem Verschlußstück
längs verlaufende Steuerflächen beim Verschlußrück- und -vorlauf zwangsläufig hin
und her gekippt wird.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele für eine Patronenzuführung
nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen senkrechten Längsschnitt
durch eine Waffe mit einer Zuführungseinrichtung, bei der der Gurtvorschub vom rücklaufenden
Verschluß betätigt wird, Fig. z einen Querschnitt nach II-II der Fig. i, Fig. 3
einen Querschnitt nach III-III der Fig. i,-Fig. q. einen teilweisen Querschnitt
nach IV-IV der Fig. i, Fig. 5 eine Ansicht auf den abgenommenen Zuführungsdeckel
mit der Schalteinrichtung von unten, Fig. 6 ein zweites Ausführungsbeispiel im Längsschnitt,
bei welchem der Gesamtschaltweg des Gurtes etwa je zur Hälfte vom vorlaufenden und
vom rücklaufenden Verschluß abgeleitet wird, Fit>. 7 einen Querschnitt nach VII-VII
der Fig. 6, Fig. 8 einen Querschnitt nach VIII-VIII der Fig. 6, Fig. 9 einen Querschnitt
nach IX-IX der Fig. 6, Fig. i o eine Ansicht des abgenommenen Zuführungsdeckels
mit der Schalteinrichtung von unten.
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Beide Beispiele sind für Rechtszuführung gezeichnet.
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Im Gehäusea der Waffe ist der Verschluß b längs beweglich gelagert.
Er besitzt zwei Kurvenpaare b1, b2 und b,', b2 (Fig. z). Die Kurven
bi und bi fallen längs des Verschlusses b
von -vorn nach hinten. Die Kurven
b., und b.' steigen dagegen von vorn nach hinten an. Die Kurven b1, b,' einerseits
und b2, b2 anderseits liegen je symmetrisch zur Längsmittelehene des Verschlußstückes
b. Die Steigungen x1 und x2 (Fig. i) verhalten sich wie die Abstände y, und y2 ihrer
Mitten von der Verschlußlängsebene.
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Im Verschlußkopf ist der federnde Auszieher b3 angebracht, ferner
sind dort beiderseits oben je ein- federnder Stoßhebel b4 und b4' für den Ausschub
der Patronen bei Rechts-oder Linkszuführung angelenkt. Das Gehäu.s.e a der Waffe
trägt noch den Ausstoßer a1. Unten am Gehäuse befindet sich die Auswurföffnung a2,
während es oben zur Aufnahme der Zuführungseinrichtung ausgeschnitten ist.
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In dem oberen Ausschnitt ist der die Zuführungseinrichtung enthaltende
Deckel c aufklappbar gelagert. Er besitzt eine T-förmige Querführung für den Gurtschieber
lt, ein Lager cl für den Bolzend, des Schalthebels d und ein zweites Lager c2 für
den Lagerbolzen e1 des kippbaren Rollenhebels e. Der Zuführungsdeckel c umgreift
mit seinen Seitenwänden c-, (Fig. a) teilweise das Waffengehäuse a. Er kann nach
Lösen der Verbindung c, um das Gelenk czi hochgeklappt werden, um das Einlegen des
Gurtes und das Umsetzen der Teile für den Wechsel der Zuführungsrichtung zu erleichtern.
An dem Zuführungsdeckel c sitzt noch rechts die unter Federwirkung stehende Sperrklinke
c,; (Fig. ¢).
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. Der Gurts-chieber /t. ist in der bereits erwähnten T-förmigen Querführung
des Zuführungsdeckels c geführt. Er besitzt eine federnde Schaltklinke lt, (Fig.
3 und 5). Außerdem ist in ihm das zylindrische Gelenkstück h., gelagert, das eine
Ausnehmung für den Eingriff des auf dem Bolzen dl schwenkbar gelagerten Übertragungshebels
d aufweist. Dieser besitzt vorn einen Finger d3 und hinten das Gelenkstück d, (Fig.
i ) mit einer viereckigen Ausnehmung d,;. D,-r kippbare Schwenkhebel e ist auf dem
Bolzene, gelagert. Seine beiden Rollen e., und2, laufen auf den Kurvenbi und b2.
Sein nach oben reichender Arme, greift in die viereckige Ausnehmung d5 am Gelenkstück
dl ein.
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Auf dem Waffengehäuse a ist noch die Gurtzuführung f mit Hilfe der
Lappen/, aufgesetzt (Fig.3). Sie besitzt zwei Querausführungsbahnen f2 und f3 (Fig.
i) für die Glieder g des Patronengurtes G, die mit Nasen g1 und g2 der einzelnen
Gurtgliederg darin gleiten. Nach unten ist die Gurtführung f ausgeschnitten, um
das Ausschieben der Patronen zu ermöglichen.
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Zum Einführen des Gurtes G wird zweckmäßig der Zuführungsdeckel c
hochgeklappt. Der Gurt G wird in die Gurtführung f liitieingeschoben, bis die erste
Patrone etwa in der Mittelebene liegt. Als Anhalt dient hierfür die Längswand f-,
(Fig. 3) im vorderen Teil der Gurtführung. Es ist dabei darauf zu achten, daß der
Verschluß b. sich hinten befindet. Steht er vorn, so wird beim Herunterklappen des
Zuführungsdeckels e der Fingerd3 des Schalthebels d gegen die nächste Patrone stoßen
und ein Schließen des Deckels, verhindern. Das ist notwendig, weil sonst beim folgenden
Spannen des Verschlussesb durch die damit eingeleitete Schaltbewegung die erste
Patrone gegen die Wand/, geklemmt würde und sich daraus Störungen ergäben. Hat man
etwa zum Einführen des Gurtes. G den Zuführungsdeckel e nicht aufgeklappt, so begrenzt
der Fingerd. das Einführen des Gurtes G derart, daß die erste Patrone erst durch
die nachfolgende Verschlußbewegung beim Spannen in die ausschubgerechte Lage vorgebracht
wird.
Ist der Gurt Cr eingeführt, die erste Patrone in der Verschlußbahn
vorgeschoben und die Waffe gespannt, dann läuft beim ,Abziehen der Verschluß b vor
und nimmt je nach Rechts- oder Linkszuführung mittels seines Zubringers b4 oder
b4'- die erste Patrone .aus, dem Gurt G und schiebt - diese vor sich her in den
Lauf. Bei diesem Vorlauf wird die Rolle e3 von der Kurve b2 hochgedrückt. Der Arm
e4 des Rollenhebels e geht, in. Schußrichtung gesehen, nach links und infolgedessen
der Querschieber k im Gurtschaltblock nach rechts, dabei springt die Klinke 1z1
über die nächste Patrone weg. Die Sperrklinke cs hält währenddessen den Gurt G fest.
Das. Verriegeln und Abfeuern am Ende des Vorlaufes erfolgt in .der üblichen Weise.
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Beim nunmehr folgenden Rücklauf des, Verschlusses b wird die leere
Hülse ausgezogen und ausgeworfen und ferner die Rollee2 des Rollenhebels e von der
Kurve b1 hochgedrückt. Dadurch schwenkt der Arm e4 nach rechts. Durch den übertragungshebeld
wird die Bewegung derart auf den gchieberlt übertragen:, daß sich dieser von rechts
nach links bewegt und dabei den Gurt G mittels der Förderklinke hl um den Gurtschaltweg
nach links schiebt, bis die nächste Patrone in der Mittelebene der Waffe liegt.
Der Zubringerbi gibt nach unten federnd. nach, um die Gurthewegung nicht zu behindern.
(Das gleiche geschieht mit Zubringer b4 bei Linkszuführung.) Beim Vorlauf des Verschlusses
b wird die nächste Patrone aus dem Gurt geschoben und gleichzeitig wieder der Rollenhebel
e und die Gurtfördereinrichtung in die andere Stellung umgelegt und so fort.
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Will man von der Rechts- auf die Linkszuführung übergehen, so wird
der Zufühfungs.-deckel c hochgeklappt, der Rollenhebel e aus: gebaut, der Übertragungshebel
d herausgenommen, der Querschieber h umgedreht und die Sperrklinke c6 von der rechten
auf die linke Seite des, Zuführungsdeckels e gesetzt. Nun wird ein übertragungshebeld
für Linkszuführung eingebaut und der Rollenhebel e umgekehrt wie vorher eingesetzt.
Ferner ist die Gurtführung f gegen eine solche für Linkszuführung einzutauschen.
Bei entsprechender symmetrischer Ausbildung von Übertragungshebel d und Gurtführung
f kann ein Austausch dieser Teile entfallen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 bis io trägt der im Waffengehäuse
a längs bewegliche Verschluß b wieder zwei Kurvenpaare b" b. und b1
; b2 . Im Gegensatz zu vorher verlaufen jedoch die Kurven b2 und b2
zunächst-eben bis zum Punkt B, um dann nach hinten anzusteigen. Im übrigen entspricht
der Verschluß b genau demjenigen des vorherigen Beispiels. Das Waffengehäuse a ist
das gleiche wie vorher. Auf dieses ist der Zuführungsdeckel c in derselben Weise
aufgesetzt, jedoch weist er hier eine breitere T-förmige Führung für den Querschieber
i auf. Ferner besitzt ,er ein Lager cl für den Bolzen k2 der beiden Schalthebel
h und ki und zwei Lager c6 und e7 für die Lagerung der Rollenhebel L und l1.
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Der breite Querschieber l ist in der bereits erwähnten Führung des
Deckels, c quer beweglich. Er besitzt seinerseits wieder eine T-förmige Führung
für den .schmalen Querschieber il. In eine Ausnehmung i2 (Fig. io) des Schiebers
i greift der Übertragungshebel k, in eine ebensolche Ausnehmung i3 des Schiebers
il der Übertragungshebel k1 ein. Der Schieber i trägt zwei federnde Förderklinken
4 und i., der Schieber il eine solche Klinke i5.
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Die Übertragungshebel k und hl sind auf dem Bolzen k2 im Zuführungsdeckel
c schwenkbar. Am hinteren Ende tragen sie je die Gelenkstücke k3 und k4 mit
viereckigen Ausnehmungenk5 und ks (Fig. io). Die Rollenhebel L und
h sind auf dem Bolzen L2 im Zuführungsdeckel c gelagert. Ihre Rollen 4,
13
und 14, 1,5 laufen auf den entsprechenden Kurvenbahnen bl ; b2' und b1,
b2. Mit ihren Armenls und 17 greifen sie je in die @entsprechenden Ausnehmungen
k5 und k3 in den Gelenkstücken k3 und h4 ein. Die Gurtführung f
ist
dieselbe wie vorher.
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Das. Einlegen des Gurtes kann bei diesem Ausführungsbeispiel in vorderer
oder hinterer Verschlußstellung erfolgen. Der Gurt wird so eingelegt, daß sich die
erste Patrone etwa in der Mittelebene befindet. War gespannt, so läuft der Verschluß
b beim Abziehen vor und entnimmt mit seinen Zubringern b4 und b4' eine Patrone aus
dem Gurt e und führt sie dem Lauf zu. Nachdem die Patrone aus dem Halteglied herausgeschoben
ist, läuft der steigende Ast der Kurve b2 gegen die Rollels an und drückt diese
hoch. Dadurch legt sich der Arm 16 in Schußrichtung gesehen nach rechts. Der Schalthebel
k schiebt den Patronenschieber i von rechts nach links. Dadurch nehmen die zwei
Förderklinken i4 und 1,1' den Gurt G um die Hälfte des Gesamtschaltweges mit. Gleichzeitig
wurde gegensätzlich dazu durch die Kurve b2 über den Kipphebel 1,
und den
Schalthebel hl der schmale Schieber il nach rechts geschoben. Seine Klinke
15 ist dabei über die nächstfolgende Patrone hinweggesprungen und hat sie
hinterfangen.
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Beim Rücklauf des Verschlusses b nachdem Schuß drückt die Kurve bi
die Rolle L2 nach oben, dadurch legt sich der Arm 16 des Rollenhebels L hach
links, und der breite Schieber i wird nach rechts geschoben. Die Klinken 4 und i4
überspringen die übernächste Patrone. Der Schieber il dagegen bewegt sich von der
Kurve
b1 entgegengesetzt gesteuert von rechts nach links und nimmt dabei mittels Klinke
i5 den Gurt 0 um die zweite Hälfte des Schaltweges mit, so daß die nächste
Patrone in. der Bahn des Stoßhebels b4 stehentleibt. . Beim Vorlauf erfolgt das
Ausschieben dieser Patrone, während der Schaltmnechanismus zunächst stehentleibt.
Erst beim Anlaufen des steigenden Astes. der Kurven b2 und b2 erfolgen die nächsten
Teilhübe der Schaltbewegung usf.
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Der Übergang von Rechts- auf Linkszuführung erfordert nur ein Umdrehen
der Rollenhebell und h durch Schwenken um t8o° sowie den Austausch der Gurtführung
f.