DE723283C - Verfahren zum Entschwefeln von fluessigem Eisen oder Eisenlegierungen - Google Patents

Verfahren zum Entschwefeln von fluessigem Eisen oder Eisenlegierungen

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DE723283C
DE723283C DES134793D DES0134793D DE723283C DE 723283 C DE723283 C DE 723283C DE S134793 D DES134793 D DE S134793D DE S0134793 D DES0134793 D DE S0134793D DE 723283 C DE723283 C DE 723283C
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DE
Germany
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iron
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silicon
slag
lime
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Expired
Application number
DES134793D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Fritz Eulenstein
Adolf Krus
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Venator Germany GmbH
Original Assignee
Sachtleben AG fuer Bergbau und Chemische Industrie
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C1/00Refining of pig-iron; Cast iron
    • C21C1/02Dephosphorising or desulfurising

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entschwefeln von flüssigem Eisen oder Eisenlegierungen Nach dem Hauptpatent 7 15 908 werden flüssiges Eisen oder flüssige Eisenliegierungen mit Kalk im Drehofen in der Weise jentschwefelt, daß der Kalk bei der Arbeitstemperatur in trockenem, nicht fließendem Zustande vorliegt. Die nach beendigter Entschwefelung vorliegende Schlacke soll dabei auf etwa 2,5 Gewichtsteile Calciumoxyd höchstens i Ge,#vIchtsteil Siliciumdioxyd enthalten. Zweckmäßig wird mit einem Drehofen gearbeitet, der durch Neigen in der Längsrichtung um eine nähe am Ofenende .senkrecht zur Drehachse angeordnete waagerechte Kippachse senkrecht oder schräg gestellt werden kann. Diese Ofenbauart ermöglicht es, die trockene oder teigige Schlacke nach dem Abstich des Metalls durch Neigen des Ofens .auszutragen. Das Ents,chwefelungsverfahren nach dem Hauptpatent kann gleichzeitig mit einem Frischverfahren verbunden werden. Es verläuft dann etwa derart, daß das Eisen mit wesentlichen Gehalten an Silicium, Phosphor, Schwefel und gegebenenfalls anderen Verunreinigungen zunächst unter Kalkzusatz oxydierend erhitzt wird, bis Silicium, Phosphor !o. dgl. und gegebenenfalls vorhandener Kohlenstoff oxydiert und aus dem flüssigen Eisen entfernt sind. Das Eisen wird dann zweckmäßig unter weiterem Kalkzusatz lents;chwefelt und wieder aufgekohlt.
  • Die Erfindung hat eine weitere Ausgestaltung dieses mit einer Frischwirkung verbundenen Entschwefelungsverfahrens zum Ziel, die es ermöglicht, besonders brauchbare Eisensorten zu gewinnen. Nach der Erfindung wird silicium- und phosphorhaltiges Eisen entschwefelt, wobei mit Kalk- und Kokszuschlag und neutraler oder reduzierende Flamme gearbeitet wird. Llberrascliend,cfweise gelingt es dabei, außer dem Schwefel ,auch noch den größten Teil des Siliciums aus;' dem Eisen zu .entfernen, während der Phosphor darin praktisch erhalten bleibt. hnlich wie Phosphor verhält sich auch das :Mangan. Auch der Koh:eastoftgehalt des Eisens -erfährt bei diesem Verfahren keine wesentliche Abnahme. Durch ausreichende Bemessung des Kokszuschlages gelingt es sogar, während der Entschwefelung eine gewisse Aufkohlung herbeizuführen, so daß das Eisen auch mit einem Kohlenstoffgehalt aus dem Verfahren gemäß der Erfindung hervorgehen kann, der höher liegt als der des eingesetzten Eisens.
  • Durch die Erfindung gelingt es, ein für das Thomas- oder das Siemens-Martin-Verfahren vorzü;lich geeignetes Roheisen auch aus solchen Eisenorten zu erzeugen, die für diese Verfahren bisher wenig geeignet warn. Natürlich zeichnet sich das Eisen auch durch einen niedrigen Schwefelgehalt aus, so daß es möglich ist, nach den bekannten Verfahr°n aus erfindungsgemäß behandeltem Eiseen sehr brauchbare Flußeisen- und Stahlsorten ztt gewinnen. Besonders -eeigrnet für das Verfahren gemäß der Erfindung ist ein mit Kohlenstaubfeuerung betriebener Drehofen, weil es mittels der Kohl°nstatibfeuerung gelingt, die Oxydation des Siliciums und die. Entfernung des Schwefels am weitgehendsten durchzuführen und dabei den Phosphor-, Mangan- und Kohlenstoffgehalt des Eisens: am sichersten aufrechtzuerhalten. Aber auch g.asgefeuerte C)fen sind verwendbar. Nur muß man bei dieser Arbeitsweise für eine weSentlich stärker reduzierende Ofenatmosphäre sorgen und.'oder mit vermehrtem Kokszuschlag arbeiten.
  • Es ist bekannt, bei der Entscliivefelutig von Eisen das Entschwefelungsmittel in Gegenwart von Koks auf das flüssige Metall -einwirken zu lassen. Bei diesem Verfahren werden flüssiges Eisen und flüssige Schlacke in einen gegebenenfalls heizbaren Behält--r eingetragen. Durch einen besonderen Abstich wird dafür gesorgt, daß der Behälter ständig mit Eisen bis zu einer gewissen Hölle g°füllt ist. Dann wird Koks auf die Schlacke aufgegeben und der Koks durch ein Gitter in die Schlacke hineingedrückt. Das zu raffinierende Eisen wird auf das Gitter gegossen, so daß es in feiner Verteilung durch den Koks und die Schlacke niederrieselt. Dabei wird durch die gleichzeitige Einwirkung des Kokses und der Schlacke der Schwefel des Eisens in die Schlacke übergeführt. Da mit einem feststehenden Ofen und finit einer flüssigen Schlacke gearbeitet -wird, lälit sich mit diesem bekannten Verfahren nur eine mäßige Entschwefelung des Eisens erzielen. Es,kann aber der Schwefel nicht weitgehend aif dem Eisen entfernt und gleichzeitig das ' cium unter Erhaltung des Phosphors oxyiert werden.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren «-erden Alkalien zum Entschwefeln von flüssigem Roheisen verwendet. D*,e Entschwefelung findet in einem Konverter mit basischer oder neutraler Auskleidung oder einem ähnlichen Ofen statt, in dem die Möjliclikeit gegeben ist, dem zu behandelnden Gut noch zusätzliche Wärme zuzuführen. Wird dann auf die Alkalischmelze ein schwacher Windstrahl gerichtet, um sie in ständiger Bewegung zu halten und oxydierende Bedingungen in dem Raffiniergefäß zu schaffen, so geht außer dem Schwefel auch noch das Silicium in die Schmelze übe:-. Mangan und Eisen werden dagegen nicht oxydiert. Es werden also oxydierende: Bedingungen in der Schmelze aufrechterhalten, um zu einer gleichzeitigen Entfernung des Schwefels und Siliciums aus dem Roheisen zu gelangen. Würde man im Drehrohrofen unter Benutzung von Kalk und Koks als Raffinationsmittel eine oxydierende Atmosphäre aufrechterhalten, so würde mit dem Silicium auch gleichzeitig der Phosphor aus dem Eisen entfernt werden. Es zeigt sich somit, daß beim Raffinieren mit Alkalien andere Reaktionsbedingungen eingehalten werden müssen .als beim erfindungsgemäßen Raffinieren mit Kalk und Koks im Trommelofen, um die gleichen Wirkungen herbeizuführen. Man kann also die Raffinati:on mit Alkalien überhaupt nicht mit der Raffination mit Kalk vergleichen. Außerdem bestehen zwischen dem bekannten Verfahren und der Erfndung noch die Unterschiede, daß bei jenem mit einer flüssigen Schmelze und in nicht @ie@@egtem Ofen raffiniert wird, -während es erfindungsgemäß unerläßlich ist, daß das Raffinationsmittel im trockenen Zustande angewendet und ein bewegter Ofen benutzt wird.
  • Auch Erdalkalien sind schon als Raffinationsmittel für flüssiges Eisen verwendet worden. Hierbei wurde jedoch zunächst das Eisen geschmolzen und die Schlacke von dem Eisen getrennt. Auf das flüssige Eisen wird dann in einem Mischer oder Transportgefäß die erste Portion des Raffinatiotismittels aufgegeben, um den Schwefel -zu entfernen. Dann wird die aus der Entschwefelung herrührende Schlacke entfernt und das Eisen in beliebiger Weise gefrischt. Hierbei entstand durch Oxydation des Siliciums wieder eine Schlacke, die Kieselsäure enthielt und die infolge ihres Gehalts an Kieselsäure die letzte Phase des Verfahrens, die Phosphorentfernung, verhindern würde. Die Phosphoroxydatüon erfolgt dann nach Entfernung dieser Schlacke und unter Zusatz neuer Raffinationsmittelmengen. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden weder Schwefel und Silicium nacheinander entfernt, noch: wird bei der Raffinatiön von .einem Frischverfahren Gebrauch gemacht. Im Gegenteil soll mit neutraler oder reduzierender Atmosphäre im Raffinationsofen gearbeitet werden, da sonst mit dem Silicium auch der Phosphor oxydiert werden würde. Beispiel In einem Drehofen, der auf einer Drehbühne aufgestellt ist und schräg bzw. hoch gestellt werden kann, wurden 6o t Rofheisen mit einer Temperatur von rund 1250' C eingebracht. Der Ofen war vorher auf etwa 1300° C aufgeheizt und Kalksplit entsprechend einer Menge von 3 t Ca-0 in den Ofen gebracht. Das Roheisen hatte folgende Zusammensetzung: C ............ 3,71 %, Si ............ 0,82 0/0, - Mn ........... 0,422 %, P ............. 1,80 %, S ............. o,168%.
  • Das Eisen wurde etwa 1 Stunde lang im Ofen behandelt, während der Ofen ständig gedreht und auf eine Temperatur bis etwa 135o° C aufgeheizt -wurde. Das Eisen hatte dann die nachstehende Zusammensetzung: C . . . . . . . . . . . . 4,01 %, Si ............ 0,21 %, Mn ........... 0,40 %, P ............. 1,76 %, S ............. 0,035%. Bei 2stündiger Behandlung desselben Aus:-gangseiAens unter den gleichen Bedingungen hatte das erfindungsgemäß veredelte Eisen folgende Zusammensetzung: C ............ 4,19 %, Si ............ 0,05 %, Mn .. . .... .... 0,40 %, P ............. 1,70.0/(), S ............. 0,o16%.
  • Die Endtemperatur lag bei etwa 1400 bis 145o° C. In beiden Fällen war das Eisen im Konverter gut verblasbar, bei geringem Auswurf. und gutem Ausbringen. Die Schlacke, die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung entstand, enthielt nur sehr wenig Eisen und läßt sich auf Grund ihres hohen Kalkgehalts gut zu Zement verarbeiten. Der Drehofen: wurde mittels Kohlenstaubfeuerung beheizt, wobei die zugeführte Verbrennungsluft auf das 7- bis 8fache des Kahlenstaubgewichtes eingestellt wurde, was einer vollständigen Verbrennung ohne Luftüberschuß entspricht. In den Ofenahgasen wurden Kohlenmonoxydgehalte von etwa 4,20/0 festgestellt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Entschwefeln von flüssigem Eisen oder Eisenlegierungen mit Kalk im Drehofen nach Patent 715 9o8, dadurch gekennzeichnet, daß aus phosphor-und siliaiumhaltigem Roheisen mit dem Schwefel auch das Silicium größtenteils dadurch entfernt wird, daß in neutraler oder reduzierender Atmosphäre und mit Kohlezu!schlag (Koksgrus), zweckmäßig unter Beheizung des Drehofens mittels Kohlenstaubfeuerung, gearbeitet wird.
DES134793D 1938-12-02 1938-12-02 Verfahren zum Entschwefeln von fluessigem Eisen oder Eisenlegierungen Expired DE723283C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2767077A (en) * 1953-05-06 1956-10-16 Electro Chimie Metal Process for desiliconizing and desulphurizing pig iron

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2767077A (en) * 1953-05-06 1956-10-16 Electro Chimie Metal Process for desiliconizing and desulphurizing pig iron

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