DE941432C - Verfahren zur Weiterbehandlung von Thomasstahl zu hochgekohltem phosphor- und schwefelarmem Haematit - Google Patents

Verfahren zur Weiterbehandlung von Thomasstahl zu hochgekohltem phosphor- und schwefelarmem Haematit

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DE941432C
DE941432C DEE4315A DEE0004315A DE941432C DE 941432 C DE941432 C DE 941432C DE E4315 A DEE4315 A DE E4315A DE E0004315 A DEE0004315 A DE E0004315A DE 941432 C DE941432 C DE 941432C
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DE
Germany
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low
thomasstahl
hematite
phosphorus
basic
Prior art date
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Expired
Application number
DEE4315A
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Karl Heimberg
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EISENWERKE MUELHEIM MEIDERICH
Original Assignee
EISENWERKE MUELHEIM MEIDERICH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C1/00Refining of pig-iron; Cast iron

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Furnace Details (AREA)

Description

  • Verfahren zur Weiterbehandlung von Thomasstahl zu hochgekohltem phosphor- und schwefelarmem Hämatit In manchen Ländern, so insbesondere auch in Deutschland, macht sich in den letzten Jahrzehnten der Mangel an phosphorarmen Erzen, welche sich für die Erzeugung von Hämatit eignen, immer stärker bemerkbar. Die Belieferung mit entsprechenden Schwedenerzen wird von Jahr zu Jahr geringer, die Ausbeute der spanischen Rubio-Erze geht gleichfalls dauernd zurück, und die Marokko-Rif-Erze stehen insbesondere dem deutschen Erzmarkt kaum noch zur' Verfügung. Während des Krieges und in den ersten Nachkriegsjahren hat man sich bemüht, aus möglichst schrottreichem Möller den Hämatit-Bedarf sicherzustellen. Das Schrottaufkommen wird jedoch ebenfalls immer spärlicher, so daß neue Wege gefunden werden müssen, um für die Zukunft wirtschaftliche gangbare Verfahren zu finden, auch aus minderwertigen phosphorreichen eigenen Erzen Hämatit herstellen zu können.
  • Es sind bereits in früheren Jahren Vorschläge gemacht worden, die phosphorreichen Erzvorkommen in Deutschland für die Hämatit-Erzeugung nutzbar zu machen. Diese Vorschläge wählen den Weg über den Thomasstahl, welcher nachträglich wieder aufgekohlt und mit Mangan- oder Siliziumzugabe auf die gewünschten Gehalte dieser Elemente auflegiert werden sollte. Die Aufkohlung des Thomasstahles sollte entweder im Kupolofen erfolgen oder dadurch, daß .der flüssige Thomasstahl durch einen mit glühendem Koks gefüllten Turm oder Konverter gegossen wird. Im normal betriebenen Kupolofen läßt sich so jedoch nur .eine Aufkohlung des Stahles bis auf etwa 3 % C erreichen, und auch das Hindurchgießen durch glühenden Koks bringt normalerweise keine so hohe Aufkohlung, daß sich durch diese Verfahren ein Hämatit mit 3,8 bis 40//o Kohlenstoff erreichen läßt, ganz abgesehen von der unerwünschten Steigerung des Schwefelgehaltes bei diesen Verfahren.
  • Man hat infolgedessen auch schon versucht, den aus- phosphorreichen Erzen erschmolzenen und in der basischen Birne verblasenen Thomasstahl im Hochofen erneut auf Hämatit-Zusammensetzung umzuschmelzen. Hierbei steigt jedoch der Phosphorgehalt wieder in unerwünschtem Maße an, und weiterhin bedingt die erneute Umschmelzung im Hochofen sehr hohe zusätzliche Kosten.
  • Gemäß dem Patent 938375 soll nun Thomasstahl dadurch hergestellt werden, daß aus insbesondere minderwertigem Roheisen und/oder Stahlschrott in einem vorzugsweise neutral oder basisch zugestellten Kupolofen, welcher mit einer über den normalen Satz hinausgehenden Menge Brennstoff - insbesondere auch von solchem minderwertiger Qualität - und mit Heißwind von etwa 400° C und mehr reduzierend als Gasgenerator unter Führung einer verhältnismäßig. großen Menge basischer Schlacke betrieben wird, ein Thomasroheisen mit einer Ausflußtemperatur von über 1q.00° C - vorzugsweise von i 50o bis i 60o° C und mehr - erschmolzen wird, welches mit einer Aufgabetemperatur von über 135o° C - vorzugsweise von 1400 bis i 50o° C und mehr - unmittelbar oder unter Einschaltung eines Mischers in den Thomaskonverter aufgegeben und zu Thomasstahl gefrischt wird.
  • Die Erfindung bezieht sich nun auf eine Weiterverarbeitung von gemäß diesem Patent hergestellten Thomasstahl und besteht darin, daß dieser allein oder gegebenenfalls auch zusammen mit geeignetem Stahlschrott, Gußbruch od. dgl. in einem vorzugsweise neutral oder basisch zugestellten Kupolofen, der mit einer über den normalen Satz hinausgehenden Menge Brennstoff und mit Heißwind von etwa 400° C und mehr reduzierend als Gasgenerator unter Führung einer verhältnismäßig großen Menge basischer Schlacke betrieben wird, unter Zugabe der für Hämatit erforderlichen Legierungselemente, wie insbesondere 1VIn und Si, als Erze bzw. Oxyde oder auch als Schlacke, zu -einem hochgekühlten phosphor- und schwefelarmen Hämatit der gewünschten Zusammensetzung mit hoher Ausflußtemperatur von etwa 140o bis 160o° C und mehr und feingraphitischem Erstarrungsgefüge umgearbeitet- wird. Demgemäß erfolgt die Erzeugung von Hämatit aus phosphorreichen minderwertigen Erzen in vier aufeinanderfolgenden Stufen, nämlich i. Erschmelzen eines minderwertigen Thomasroheisens im Hochofen, z. B. aus eisenarmen sauren phosphorreichen Erzen, vorzugsweise mittels des sauren oder supersauren Schmelzverfahrens, 2. Umschmelzen dieses Eisens in einem reduzierend mit Heißwind arbeitenden Kupolofen unter Führung einer basischen Schlacke zu einem heißen Thomasroheisen, 3. Verblasen dieses sehr heißen Thomasroheisens im basischen Konverter zu einem phosphorarmen Thomasstahl und 4. nochmaliger Durchsatz dieses Eisens durch einen reduzierend mit Heißwind betriebenen Kupolofen, in welchem durch Zugabe, von Mangan und Silizium das Eisen seine gewünschte Zusammensetzung erhält, wobei ohne weiteres eine Aug.-kohlung des Eisens auf 4% und mehr möglich ist.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung gelingt es infolgedessen beim Umschmelzen von Thomasstahl m einem basisch oder neutral zugestellten, mit basischer Schlackenführung betriebenen Heißwindkupolofen sowohl den Kohlenstoffgehalt auf 4% und mehr zu steigern als auch durch zugegebene Manganträger und Zugabe beispielsweise von Ferrosilizium die Gehalte dieser Elemente in der für Hämatit gewünschten Höhe einzustellen, da der mit überschuß an Brennstoff geführte Ofen reduzierend arbeitet. Besonders bedeutungsvoll ist der Vorteil des niedrigen Phosphorgehaltes von etwa 0,04%, entsprechend dem Phosphorgehalt des Tho@masstahles.
  • Ein weiterer Vorteil für die Hämatit-Erzeugung liegt in der hohen Temperatur des Eisens, welches nach dem Erstarren ein so feines Gefüge zeigt, wie es normalerweise nur durch nachträgliches Überhitzen erreicht werden kann.
  • Infolge des zweimaligen Durchganges des Eisens durch einen reduzierend betriebenen Heißwindkupolofen mit basischer Schlackenführung und hoher Ofentemperatur wird sich der Schwefelgehalt sehr niedrig einstellen, so daß gegebenenfalls auf eine anschließende - Entschwefelung mit Soda od. dgl. verzichtet- werden kann.
  • Aus wirtschaftlichen Gründen wird man in der Zwischenstufe der Erzeugung des Thomasstahles von einer Desoxydation des Thomasstahles absehen und diesen entweder in Massehe oder Kokillen vergießen oder aber auch ihn granulieren; letzteres hat noch den weiteren Vorteil, daß man beim anschließenden Umschmelzen im Heißwindkupolofen eine große Durchsatzgeschwindigkeit erzielt.
  • Auch läßt sich mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens in der letzten Stufe an Stelle von Hämatit ein Stahleisen mit hohem Mangangehalt erzeugen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Weiterverarbeitung von gemäß Patent 938 375 hergestelltem Thomasstahl_ zu hochgekohltem phosphor- und schwefelarmem Hämatit mit feingraphitischem Erstarrungsgefüge, dadurch gekennzeichnet, daß der Thomasstahl allein oder gegebenenfalls zusammen mit geeignetem Stahlschrott, Gußbrucn od. dgl. in einem vorzugsweise neutral oder basisch zugestellten Kupolofen, der mit einer über den normalen Satz hinausgehenden Menge Brennstoff und mit Heißwind von etwa 400° C: sowie mehr reduzierend als Gasgenerator unter Führung einer verhältnismäßig großen Menge basischer Schlacken betrieben wird, unter Zugabe der für Hämatit erforderlichen Legierungselemente, wie insbesondere Mangan und Silizium, als Erze bzw. Oxyde oder auch als Schlacke, so heruntergeschmolzen wird, daß die Abstichtemperatur i 4oo bis i 6oo° C und mehr beträgt.
DEE4315A 1951-09-07 1951-09-07 Verfahren zur Weiterbehandlung von Thomasstahl zu hochgekohltem phosphor- und schwefelarmem Haematit Expired DE941432C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4120471A1 (de) * 1990-12-31 1992-07-02 Hund Juergen Josef Dipl Volksw Staender zur aufnahme von beweglichen objekten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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