DE2314843B1 - Verfahren zur Herstellung von vakuumbehandeltem Stahl fuer Schmiedebloecke - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von vakuumbehandeltem Stahl fuer SchmiedebloeckeInfo
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Description
3 4
oxydabel sind. Darauf wird dieses Vormetall schlak- im allgemeinen 0,05 bis 0,50% Kohlenstoff, 0 bis
kenfrei in ein konverterähnliches Gefäß umgefüllt^ 2,8 % Chrom, 0 bis 4,0% Nickel, 0 bis 1,5% Molybwelches
mit zwei verschiedenen Blaseinrichtungen dän, 0 bis 0,5% Süizium, enthalten. Bevorzugt sind
versehen ist, nämlich mit Düsen, die in der Boden- dabei Chromgehalte von 0,5 bis 2,8% und Nickelnähe
seitlich durch die Konverterwand hindurch- 5 gehalte von 0,5 bis 4,0%.
gehen und zum Einblasen von regelbaren Gemischen Als Inertgas werden bevorzugt Argon und/oder
von Sauerstoff und Inertgas geeignet sind. Die mit Stickstoff verwendet,
solchen Düsen versehenen Gefäße sind an sich be- .
kannt (vgl. z.B. Union Carbide-Magazine 33, Juni Beispiel
1972, S. 40 bis 45). Außerdem ist das Gefäß mit io (60-t-Schmiedeblock in der Qualität NiCrMoV/So)
einer Aufblaseinrichtung für Sauerstoff versehen. Das In einem LD-Tiegel wurden 70 t Roheisen fol-
schlackenfrei in das Gefäß umgefüllte Vormetall wird gender Analyse verblasen: 4,3% C; 0,91% Si;
zunächst nach Zugabe von Wärmeträgern, wie Koh- 0,65% Mn; 0,140% P; 0,039%S; 0,20% Cr, unter
lenstoff und Ferrosilizium, durch Sauerstoffaufblasen Zusatz von 65 kg/t CaO, 17 kg/t Flußspat, 10 kg/t
auf eine Temperatur von mehr als 1700° C gebracht. 15 Erz, 21 kg/t Nickel und 5 kg/t Ferromolybdän zu
Während des Sauerstoffaufblasens wird durch die einem Vormetall mit folgenden Werten: 0,5% C;
seitlichen Düsen gleichzeitig Gas geblasen, jedoch < 0,01% Si; 0,43% Mn; 0,007% P; 0,024% S;
nur so viel, daß die Blasdüsen vom Vormetall frei- 2,07% Ni; 0,05% Cr; 0,39% Mo, Endtemperatur
gehalten werden. 1645° C. Dieses Vormetall wurde schlackenfrei aus
Bei der Verbrennung von Silizium entstehendes 20 demLD-Tiegel abgestochen und in das zweite konver-
SiO2 wird zweckmäßig durch Kalk abgebunden. Hat terähnliche Gefäß umgefüllt. Ausgehend von 1580° C
die Schmelze die verlangte hohe Temperatur erreicht, wurde dieses Vormetall dann unter Zusatz von Koks
so wird das Sauerstoff aufblasen eingestellt und auf und Ferrosilizium. als Wärmeträger sowie Kalk, durch
Grund einer Probenahme die Legierungszugabe be- SauerstofEblasen auf 175O0C gebracht. Danach wurde
messen. Dabei handelt es sich vorzugsweise um 25 folgende Analyse erhalten: 0,38% C; 0,31% Si;
leichtoxydierbare Elemente, wie Chrom, Mangan, 0,42% Mn; 2,07% Ni; 0,05% Cr; 0,009% P;
Titan, Vanadin, Tantal, Niob u. dgl. Die Legierungs- 0,019% S; 0,38% Mo. Anschließend wurden 23 kg/t
elemente werden unter verstärktem Einblasen von 75%iges Ferrochrom mit einem C-Gehalt von 6%
Sauerstoff/Inertgas-Gemischen zugegeben und mit unter Einblasen eines Sauerstoff/Argon-Gemisches
dem Bad vermischt. Weiter sollen der Schmelze Re- 30 (Verhältnis 2:1) zugegeben und anschließend nach
duktionsmittel zugegeben werden wie Al, FeSi u. dgl. Zugabe von FeSi und Aluminium Bad und Schlacke
Es werden dem Bad Entschwefelungsmittel zugege- intensiv mit Argon allein durchgeblasen. Nach einer
ben und nunmehr Inertgas allein eingeblasen. Diese Zugabe von 1,5 kg/t Ferrovanadium war die Analyse
Behandlung wird fortgeführt, bis ein Schwefelgehalt vor dem Abstich des Stahles bei einer Temperatur
von unter 0,010%, vorzugsweise unter 0,005%, er- 35 von 17000C: 0,29% C; 0,29% Si; 0,37% Mn;
reicht ist. Hierauf wird der Stahl einer Vakuumbe- 0,008% P; 0,004% S; 2,03% Ni; 1,53% Cr; 0,36%
handlung nach einem der üblichen Verfahren, bevor- Mo; 0,12% Va; 0,004% Al. Der Stahl wurde in
zugt Gießstrahl-Entgasungsverfahren, unterworfen einem Pfanne-zu-Pfanne-Gießstrahl-Entgasungsver-
und danach vergossen. fahren vakuumbehandelt. Temperatur vor der Ent-
Das Roheisen, von dem das Verfahren ausgelit, 40 gasung 16500C, Temperatur nach der Entgasung
enthält vorzugsweise bis 4,3% Kohlenstoff, bis 1,5% 1580° C, jeweils oben in der Pfanne gemessen. Der
Silizium, ibis 1,5% Mangan, 0,10 bis 2,0% Phosphor, Stahl wurde bei Gießstrahttemperaturen von 1540
0,020 bis 0,060% Schwefel, Rest Eisen mit den üb- bis 1550° C im Oberguß zu einem 60-t-Schmiede-
lichen Verunreinigungen. block vergossen. Die Temperatur hätte auch ein Ver-
Die mit dem Verfahren hergestellten Stähle können 45 gießen im Unterguß ermöglicht.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen von vakuumbehandeltem Stahl für Schmiedeblöcke hohen 5
Gewichtes und hohen Reinheitsgrades, wie sie für
Rotoren, Turbinenwellen, Induktorwellen und
andere, meist vergütete große Stahlteile verlangt Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
werden, dadurch gekennzeichnet, daß Herstellen von vakuumbehandeltem Stahl für
Roheisen im Sauerstoff-Aufblasverfahren zu io Schmiedeblöcke hohen Gewichtes und hohen Rein-
einem Vormetall gefrischt wird unter Anwendung heitsgrades, wie sie für Rotoren, Turbinenwellen, In-
von Schlackenarbeit, die Phosphorgehalte von duktorwellen und andere, meist vergütete große
höchstens 0,010% und Kohlenstoffgehalte von Stahlteile verlangt werden.
0,10 bis 1,0% bei Temperaturen nicht über Stähle für die Herstellung von solchen Schmiede-1650°
C sicherstellt, und das Vormetall gegebe- 15 blöcken, insbesondere bei Gewichten über 301, sollen
nenfalls auflegiert wird, worauf das Vormetall einen möglichst geringen Phosphor- und Schwefelschlackenfrei
in ein konverterähnliches Gefäß gehalt haben, um die während der Erstarrung des umgefüllt wird, in das seitlich in der Nähe des gegossenen Blockes unvermeidlich auftretenden
Bodens Gemische aus Sauerstoff und Inertgas Phosphor- und Schwefel-Seigerungen weitgehend zu
eingeblasen sowie von oben Sauerstoff aufge- ao vermeiden. Werden derartige Stähle mit vorgeschrieblasen
werden kann, und das Vormetall unter benen niedrigen Phosphor- und Schwefelwerten im
Zugabe von Wärmeträgern, wie Kohlenstoff und Elektroofen erschmolzen, so ist eine umfangreiche
Ferrosilizium, durch Sauerstoffaufblasen auf eine Schlackenarbeit im Ofen erforderlich (z. B. die so-Temperatur
von mehr als 1700° C gebracht wird, genannte Feinungszeit zur Entfernung des Schwefels),
wobei gleichzeitig von unten seitlich im wesent- 25 die einmal die gesamte Chargenzeit erheblich verliehen
nur so viel Gas eingeblasen wird, daß die längert und die Wirtschaftlichkeit des Ofens herab-Blasdüsen
vom Metall freigehalten werden, daß setzt, zum anderen jedoch auch die feuerfeste Ofenanschließend fehlende Legierungselemente unter ausmauerung stark angreift, da wegen der nachverstärktem
Einblasen von Sauerstoff-Inertgas- folgenden Vakuumbehandlung sehr hohe Temperagemischen
zugegeben werden, daß danach unter 30 türen, über 1700° C, aufrechterhalten werden müssen.
Zugabe von Reduktionsmitteln und Einblasen Wegen dieser hohen Temperatur ist eine Nachentvon
Inertgas allein dem Bad schwefelabbindende Schwefelung (etwa in Form einer Perrinierung) in der
Stoffe zugegeben werden und die Behandlung Pfanne während des Abstichs wegen der auftretenden
fortgeführt wird bis zur Erreichung eines Schwe- Temperaturverluste nicht möglich. Für niedrigste
felgehaltes von unter 0,010%, vorzugsweise unter 35 Endschwefelgehalte müssen darüber hinaus schwefel-0,005%,
worauf der Stahl einer Vakuumbehand- arme, teure Schrottsorten ausgewählt werden,
lung nach einem der üblichen Verfahren, bevor- Die gleichen Schwierigkeiten ergeben sich hinsichtlich zugt einem Gießstrahl-Entgasungsverfahren, un- niedriger Phosphor- und Schwefelgehalte bei der Erterworfen und danach vergossen wird. Schmelzung derartiger Stähle im SM-Ofen.
lung nach einem der üblichen Verfahren, bevor- Die gleichen Schwierigkeiten ergeben sich hinsichtlich zugt einem Gießstrahl-Entgasungsverfahren, un- niedriger Phosphor- und Schwefelgehalte bei der Erterworfen und danach vergossen wird. Schmelzung derartiger Stähle im SM-Ofen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 40 Die Erzeugung dieser Stähle im LD-Verfahren aus
kennzeichnet, daß ein Roheisen vorgefrischt wird Roheisen normaler Zusammensetzung ist möglich,
mit bis 4,3% Kohlenstoff, bis 1,5% Silizium, bis jedoch können die Phosphorgehalte nicht mit Sicher-1,5%
Mangan, 0,10 bis 2,0% Phosphor, 0,040 heit niedrig gehalten werden. Da nach Zugabe der
bis 0,060% Schwefel, Rest Eisen und übliche Hauptlegierungsträger Chrom und Nickel in Form
Verunreinigungen. 45 von Ferrolegierungen noch Temperaturen von
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch > 1700° C vor dem Abstich der Schmelze vorhanden
gekennzeichnet, daß unter den herrschenden Be- sein müssen, um die während der nachfolgenden
dingungen inoxydable Legierungselemente, wie Vakuumbehandlung auftretenden Temperaturverluste
Nickel, Molybdän, dem vorzufrischenden Bad zu kompensieren, liegen bei diesen hohen Temperazugeführt
werden. 50 türen auf Grund des bekannten Phosphorgleich-
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 gewichtes die P-Werte des Stahles sehr hoch und erbis
3, dadurch gekennzeichnet, daß oxydable Le- reichen nicht selten Werte von > 0,040 % P, die für
gierungsmittel, wie Chrom, Mangan, Titan, Vana- die Herstellung hochwertiger Schmiedeblöcke untragdium,
Tantal, Niob u. dgl., dem Bad nach dem bar sind.
Vorfrischen, Abschlacken und Heißblasen der 55 Die Anmelderin hat sich die Aufgabe gestellt, die
Schmelze auf über 1700° C zugegeben werden. oben geschilderten Nachteile zu überwinden und
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 einen vakuumbehandelten Stahl für Schmiedeblöcke
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Stähle mit mit besonders niedrigen Phosphor- und Schwefel-0,05
bis 0,50% Kohlenstoff, 0 bis 2,8% Chrom, gehalten herzustellen.
0 bis 4% Nickel, 0 bis 1,5% Molybdän, 0 bis 60 Erfindungsgemäß wird ein Roheisen üblicher Zu-
0,5% Silizium, Rest Eisen mit den verlangten sammensetzung, je nach Phosphorgehalt unter ein
niedrigen Gehalten an Verunreinigungen und ge- oder mehreren Schlacken, zu einem Vormetall ver-
gebenenfalls Resten geeigneter Desoxydations- blasen, das einen Kohlenstoffgehalt von 0,10 bis 1%
mittel, hergestellt werden. und einen Phosphorgehalt von weniger als 0,010%
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge- 65 enthält bei Temperaturen nicht über 1650° C. Dieses
kennzeichnet, daß die Stähle mit 0,5 bis 2,8% Vormetall wird gegebenenfalls auflegiert, bevorzugt
Chrom und 0,5 bis 4% Nickel hergestellt werden. mit solchen Legierungselementen, die wie Nickel und
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 Molybdän unter den herrschenden Bedingungen in-
Priority Applications (7)
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