DE657781C - Verfahren zum Verhuetten von kohlenstoff- und schwefelarmem Stahlschrott oder Eisenschwamm auf Flussstahl im Schachtofen - Google Patents

Verfahren zum Verhuetten von kohlenstoff- und schwefelarmem Stahlschrott oder Eisenschwamm auf Flussstahl im Schachtofen

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DE657781C DEF79748D DEF0079748D DE657781C DE 657781 C DE657781 C DE 657781C DE F79748 D DEF79748 D DE F79748D DE F0079748 D DEF0079748 D DE F0079748D DE 657781 C DE657781 C DE 657781C
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Description

  • Verfahren zum Verhütten von kohlenstoff- und schwefelarmem Stahlschrott oder Eisenschwamm auf Flußstahl im Schachtofen. Die Fernhaltung des Schwefels und des Kohlenstoffs aus dem in Schachtöfen erschmolzenen Flußstahl hat zur Voraussetzung, daß das Eisen im Ofen nicht mit festem Brennstoff in Berührung kommt.
  • Andererseits aber bringt ein unter Verwendung einer Gasfeuerung betriebener Stahlschrottschmelzvorgang mehr oder weniger große Abbrandverluste an Eisen mit sich, weil sich die Kohlensäure mit dem Eisen zu Eisenoxvdul verbindet.
  • Dieses Eisenoxydul ist aber im flüssigen Zustand bekanntlich ein sehr brauchbares Oxydationsmittel zum Frischen von aus Erz erblasenem Roheisen und Rohstahl.
  • Da in der Regel der Stahlschrott billiger ist als das aus Erz erblasene Roheisen, ist man bestrebt, beim Frischen von Roheisen möglichst viel Stahlschrott zuzusetzen.
  • Das kann man jedoch nur erreichen, wenn der Stahlschrott im flüssigen Zustande zugesetzt wird, wobei aber die auf billigste Art und Weise hergestellte Schmelze weder Schwefel noch Kohlenstoff enthalten darf, was am besten durch Verwendung von Lichtgas als Brennstoff geschehen kann. Da jedoch die Fernhaltung des festen Brennstoffs aus dem Ofen gewöhnlich zu hohem Abbrand an Eisen führt, das als Eisenoxydul in Erscheinung tritt, so ist das Ausmaß der Zusatzmöglichkeit an flüssigem Stahlschrott einerseits durch den Sauerstoffbedarf beim Frischen von Roheisen und andererseits durch den Sauerstoffgehalt des flüssigen, dem Schachtschmelzofen entnommenen Eisens begrenzt.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines schwefel- und kohlenstofffreien, flüssigen Gemisches von Eisen und Eisenoxydul aus Stahlschrott im Schachtofen unter Verwendung eines Ofenwindes mit künstlich herabgesetztem Sauerstoffgehalt oder eines brennbaren Kreislaufgases als Wärmeträger, von dem nach erfolgter Vorerhitzung auf hohe Temperatur in Gaserhitzern unter nachträglicher Zufuhr von Sauerstoff ein kleiner Teil verbrannt wird, um das Gas über die Schmelztemperatur von Stahlschrott oder Eisenschwamm zu bringen, und zwar: a) in Verbindung mit einem Frischverfahren von aus Erz erblasenem Roheisen oder Rohstahl durch Zusetzen des erschmolzenen Eisen-Eisenoxydul-Gemisches zum Roheisen, das gefrischt werden soll, b) in Verbindung mit der Weiterverwertung des Eisenoxyduls für den Hochofenbetrieb und c) als unabhängiger Betrieb der Flußstahl-' erzeugung aus Stahlschrott oder Eisenschwamm unter Verlust des geringen Eiseninhalts der Schlacke.
  • Sofern es einen Baustoff für Winderhitzer geben würde, der gegen eine Temperatur von rgoo bis aooo° C standhielte, könnte man einfach Stickstoff im Kreislauf auf mittel barem Wege bis zu dieser Temperatur aufheizen und damit den Stahlschrott am weitestgehenden oxydfrei niederschmelzen. Da aber ein solcher Baustoff nicht vorhanden ist. muß man sich vorläufig mit einer mittelbaÜ-#@'_-Winderhitzung auf etwa 120o° begnügen und. die weitere Erhitzung auf i8oo bis --2oootr entweder durch unmittelbare Brennstoffzufuhr in Form von hochwertigem Gas oder sonstigem schwefelfreiem (flüssigem oder staubförmigem) Brennstoff bewerkstelligen oder aber durch eine absichtliche Teilverbrennung von Stahlschrott mit dem Sauerstoffgehalt des Windes, wobei der verbrannte Eisenanteil den Wärmebedarf oberhalb i2oo° zum Schmelzen des anderen Teiles liefert, der nicht zu Fe 0 verbrannt wird.
  • Hier kann aber nicht mehr der indifferente Stickstoff allein als Wärmeträger benutzt werden und ebensowenig Luft in ihrer natürlichen Zusammensetzung, weil bei a1 °/° Sauerstoffgehalt der Luft und i2oo° Heißwindtemperatur ein viel zu hoher Abbrand an Eisen (als Eisenoxydul) entstehen würde.
  • Erfindungsgemäß soll nun entweder dem Ofenwind annähernd in dem Ausmaße Sauerstoff entzogen werden, als dieser durch das mittelbare Erhitzen des Ofenwindes auf etwa 120o° entbehrlich wird, oder es wird an Stelle des Ofenwindes ein brennbares, sauerstofffreies Gas im Kreislauf umgesetzt, auf 1200° in Gaserhitzern vorerhitzt und durch nachträgliches Einleiten von Sauerstoff unter teilweiser Verbrennung desselben auf 180o bis 2000° gebracht.
  • Theoretisch würde ein Sauerstoffgehalt von etwa 5 °/° genügen, praktisch wird man es wohl bei etwa io °/° belassen müssen, da bei jeder Verbrennung ein gewisser Sauerstoffüberschuß vorhanden sein muß, wenn man nicht mit großem Brenstoffüberschuß arbeiten will, was dann in Frage kommt, wenn der Abbrand noch geringer als io °/° oder fast ganz vermeidbar werden soll, wie es beim Schmelzen von Eisenschwamm erwünscht ist.
  • Bei io °/° Sauerstoffgehalt im Ofenwind ist ein Abbrand von etwa 18 °/° der Schmelzleistung zu Fe0 zu erwarten, wenn nach dem Erhitzen des Ofenwindes auf etwa i2oo° kein Brennstoff dem Wind zugeführt wird, sondern durch absichtliche Teilverbrennung von Stahlschrott der Schmelzwärmebedarf oberhalb i2oo° gedeckt werden soll, und von etwa io °/°, wenn dem Wind nach der mittelbaren Erhitzung noch Brennstoff zugeführt wird.
  • Der Sauerstoffgehalt ist somit im ersteren Falle 18 - o,28 = rund 5 kg in ioo kg flüssigem Eisen-Eisenoxydul-Gemisch und im letzteren io - 0,28 - 2,8 kg.
  • Wenn nach dem Vorfrischen von phosphorhaltigein Roheisen im Windfrischbetrieb mit sauerstoffangereichertem Gebläsewind noch etwa 9 kg Kohlenstoff und i8 kg Phosphor iü einer Tonne enthalten sind, zu dessen ;:ekydation rund 35k g Sauerstoff gebraucht :.irden, so. können bei 5 °/° Sauerstoffgehalt des Stahlschrotteisens flüssiges Gemisch zugesetzt werden, in welchem 665 kg Eisen enthalten sind und bei 2,8 °/° Sauerstoffgehalt etwa 1250 kg mit 1215 kg Eiseninhalt.
  • Sofern jedoch die Bestrebungen, aus dem Hochofen einen Rohstahl mit i 50o bis 160o° auszubringen, der, gegebenenfalls nach erfolgtem Vorfrischen mit gasförmigem Sauerstoff, nicht mehr Kohlenstoff als Phosphor enthalten soll, in absehbarer Zeit zum Ziele führen sollte, dann könnte dieser Rohstahl in einem mit dem Hochofen in Verbindung stehenden Röllkonverter ausschließlich mit flüssigem Eisenoxydul gefrischt werden, wobei ein Sauerstoffbedarf bis zu 45 kg je Tonne Rohstahl auftritt, der bei 2,81/o Sauerstoffgehalt im geschmolzenen Stahlschrott eine Zusatzmöglichkeit bis zu 160o kg ergibt.
  • Soweit die Stahlschrottverhüttung in Verbindung mit dem Frischen von aus Erz erblasenem phosphorhaltigem Roheisen oder Rohstahl durch Zusetzen des in der beschriebenen Weise erschmolzenen Eisen-Eisenoxydul-Gemisches betrieben wird, muß eine hochbasische Schlacke im Stahlschrottschmelzofen geführt werden, wenn das Eisenoxydul zum Frischen dienen soll.
  • Der Zusammensetzung nach ergibt sich somit ein Gemisch aus Eisen, hochbasischer Schlacke und möglichst geringem Anteil an Eisenoxydul. Das Friechen von Roheisen mit diesem Eisen-Kalk-Oxvdul-Geinisch erfolgt natürlich getrennt vom Stahlsehrottschmelzverfahren durch einfaches Zusetzen dieses Gemisches zum flüssigen Roheisen in einer Pfanne, einem Konverter oder in einem Herdofen.
  • In der. weiteren Entwicklung des Ver fahrens kann nun aber das hier unvermeidlich entstehende Eisenoxydul durch die Führung einer hochsaueren Schlacke im StahIschrottschachtschmelzofen von dieser, wie an sich bekannt ist, nahezu restlos aufgenormnen werden, so daß fertiger schwefel- und kohlenstofffreier Flußstahl aus dem Ofen ausgebracht wird, der in üblicher Weise nur noch von dem im Eisen gelösten Oxydul durch Desoxvdation befreit werden muß.
  • Da die sauere Schlacke bis zu ihrer Sättigung über 5o °/° Eisenoxydul aufnehmen kann und je Tonne Schmelzleistung nur 128 kg Fe 0 anfallen, so ergibt dies einen Schlackenbedarf von etwa z50 kg je Tonne Schmelzleistung an Stahlschrott, wovon sich bei io °/o Abbrand ioo kg Fe mit 28 kg O. zu 128 kg Fe O verbinden.
  • Es ist wichtig, daß die Schlacke möglichst hoch mit Fe0 angereichert wird, weil sich sonst die hier vorgesehene Weiterverwertung derselben als Rohstoff für den Hochofeneinsatz nicht lohnen würde.
  • Der Eisenabbrand beim Stahlschrottschmelzen kann aber auch noch dadurch verringert werden, daß Koksofen- oder Generatorgas im Überschuß dem auf i2oo° vorerhitzten, in diesem Falle bis auf 5 % Sauerstoffgehalt gebrachten Ofenwind zugesetzt wird, anstatt einen Sauerstoffüberschuß vorzusehen, denn der Zweck einer vollständigen Nutzbarmachung des Sauerstoffgehaltes für die Verbrennung vori Koksofen- oder Generatorgaswird ebensogut erreicht, ob man mit weniger Heizgas von 8 bis io °/o Sauerstoffgehalt des Ofenwindes nur 4. bis 5 °/o zur Verbrennung des Gases verwertet oder bei ioo °/o Gasüberschuß einen Wind mit nur 4 bis 5 °h Sauerstoffgehalt anwendet, aber der Abbrand wird im letzteren Falle wesentlich geringer sein, da sich im Ofengas neben 95 % Stickstoff und 4 bis 5 % Kohlendioxyd noch 4 bis 5 % unverbranntes Koksofengas vorfindet ; das nicht verlorengehen wird, da es bei der nachträglich erfolgenden Kohlendioxydausscheidung aus dem Abwind des Ofens im Stickstoff verbleibt, der im Kreislauf unter Zumischen von Luft wieder dem Ofen zugeführt wird. Der Koksofen- oder Generatorgaszusatz kann daher ohne Nachteil auch auf das Dreifache des Wärmebedarfs gebracht werden, so daß der nicht verbrannte Teil desselben im Verhältnis 2 : i zum Kohlendioxydgehalt des Ofengases steht und somit die Oxydationswirkung der Kohlensäure fast ganz aufzuheben vermag.
  • Man kann aber noch einen Schritt weiter gehen und an Stelle des sauerstoffarmen Ofenwindes ein sauerstofffreies, brennbares Gas als Wärmeträger für den Schmelzvorgang benutzen, in Gaserhitzern auf etwa 12000 vorerhitzen und durch nachträgliche Zufuhr von stickstofffreiem oder sticksto@Ffarmem Sauerstoff mittels teilweiser Verbrennung auf i8oo bis 2000 ° bringen.
  • Hier braucht auch dann das an sauere Schlacke gebundene Eisenoxydul seiner Geringfügigkeit wegen nicht mehr im Hochofenbetrieb verwertet oder als Sauerstoffträger zum Frischen von Roheisen und Rohstahl benutzt zu werden. Somit kann auf diesem Wege auch Eisenschwamm sehr wirtschaftlich geschmolzen werden.
  • In den beiden ersten Fällen wird der Eiseninhalt des Oxyduls durch Reduktion zurückgewonnen, in allen vier Fällen aber findet das Schmelzen im Stahlschrottschachtofen mit sauerstoffarmem Wind (bzw. mit brennbarem Kreislaufgas) statt, nur die Beschaffenheit der Schlacke in bezug auf ihren Eisenoxy dulgehalt ändert sich.
  • Die Durchführbarkeit des oxydierenden Schmelzbetriebes unter Beseitigung des hierbei entstehenden Eisenoxyduls durch Bindung an sauere Schlacke als Oxydulsilikat setzt aber voraus, daß der Abbrand weitgehend eingeschränkt wird, denn schon bei 20 °;o FeO-Bildung würde eine Schlackenmenge von 50o kg je Tonne Stahlschrotteinsatz erforderlich werden, worin mindestens z50 kg Fe0, d. h. 195 kg Eisen, enthalten sind, so daß auf ein Ausbringen an fertigem Flußstahl von 1000 - 195 = 805 kg ein Schlackengewicht von 50o kg entfallen müßte und somit der in Flußstahl umgesetzten Stahlschrottmenge + 250 kg Kieselsäure dem Hochofen zuzuführen sein würden, was natürlich die Wirtschaftlichkeit sehr beeinträchtigen würde. Es ist daher unerheblich, daß z. B. die Verwertung eisenoxydulhaltiger Schweißeisenschlacke als Rohstoffeinsatz für den Hochofen bereits bekannt ist, denn in Verbindung mit dem oxydierenden Schachtofenschmelzbetrieb der Stahlschrottverhüttung ist dies nur unter den im vorliegenden Fall gegebenen Voraussetzungen durchführbar, weil beim Schachtofenschmelzbetrieb im Verhältnis zum Sauerstoffgehalt des Ofenwindes ein viel höherer Abbrand entsteht als in Herd- und Schweißöfen, der nur durch die Herabsetzung des Sauerstoffgehalts im Ofenwind auf ein wirtschaftlich erträgliches Ausmaß gebracht werden kann und eine entsprechend hohe mittelbare Vorerhitzun.g des Windes bedingt.
  • Der Brennstoffverbrauch ist, wenn der Schmelzwärmebedarf teilweise durch Verbrennen von Schrott aufgebracht werden soll, sehr gering. Er beträgt einschließlich Wärmeverluste und 15 °/o Kalkzuschlag nur 50o ooo cal Gichtgas je Tonne Schmelzleistung und im Falle des selbständigen Betriebes auf fertigen Flußstahl 50o ooo cal Lichtgas und 200 000 cal Koksofen- oder Generatorgas bei 9o °/o Ausbringen an Flußstahl und 25 % verwertbarer Schlacke mit 4o % Fe-Gehalt oder 95 % Ausbringen ohne verwertbare Schlacke.
  • Zum Aufheizen der Winderhitzer bzw. Gaserhitzer auf etwa 1300° mit Lichtgas soll die Luft entweder auf 25 °/a Sauerstoffgehalt angereichert oder auf 300 bis 50o° vorerhitzt worden.
  • Wie bereits angeführt, soll der Ofenwind nur etwa 5 bis io°/o Sauerstoff enthalten Dieser Zustand kann in dem Falle, in dem mit dem Sauerstoffgehalt des Ofenwindes Stahlschrott verbrannt werden soll, ohne daß Brennstoff dem Ofenwind zugeführt wird, ganz von selbst herbeigeführt werden, indem man dem Abwind aus dem Ofen, der seinen 'Sauerstoff schon mindestens zur Hälfte an das Eisen abgegeben hat, fortlaufend nur so viel Luft zufügt, daß der Sauerstoffgehalt im Wind 5 bis io°/a nicht überschreitet.
  • Sobald man aber in den Wind Koksofen-oder Generatorgas einleitet oder an Stelle von sauerstoffhaltigem Ofenwind ein brennbares, sauerstofffreies Gas als Wärmeträger benutzt werden soll, das zu einem kleinen Teil durch Sauerstoffzufuhr verbrannt wird, wie dies bei der selbständigen Flußstahlerzeugung aus Stahlschrott oder Eisenschwamm vorgesehen ist, dann entsteht Kohlensäure, und der Abwind bzw. das brennbare Abgas aus dem Ofen kann daher nicht mehr wie im ersten Fall im Kreislauf verwendet werden, ohne daß zuvor die Kohlensäure ausgeschieden wird, was -aber durch Tiefkühlung nach einem neuen, jedoch nicht zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehörenden Verfahren sehr wirtschaftlich betrieben werden kann.
  • Wenn auf dem Hüttenwerk eine Sauerstoffgewinnungsanlage vorhanden ist, was in Zukunft wohl ganz allgemein zutreffen dürfte, dann fällt dieser Aufwand weg (soweit nicht ein brennbares Gas im Kreislauf als Wärmeträger dienen soll), weil man dann den Abfallstickstoff aus der Sauerstoffanlage zum Betrieb des Stahlschrott- oder Eisenschwammschmelzofens benutzen und diesen durch Mischen mit Luft auf io°1o Sauerstoffgehalt (oder weniger) anreichern wird.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Verhütten ' von kohlenstoff- und schwefelarmem Stahlschrott oder Eisenschwamm auf Flußstahl (Rohstahl) im Schachtofen unter Verwendung eines mittelbar möglichst hoch vorerhitzten und anschließend durch Brennstoffzufuhr unmittelbar weitererhitzten Ofenwindes, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ofenwind mit geringerem Sauerstoffgehalt als Luft Verwendung findet, der durch Zufuhr von gasförmigem Brennstoff im Überschuß oder durch Teilverbrennung von Stahlschrott unmittelbar weitererhitzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem mittelbar vorerhitzten, sauerstoffarmen Ofenwind gasförmiger Brennstoff im Überschuß gegenüber seinem Sauerstoffgehalt zugeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z und =, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Zufuhr von Brennstoff zum Ofenwind entstandene Kohlensäure nach dem Durchgang des Windes durch den Ofen entfernt und der verbleibende Stickstoff oder das nicht verbrauchte brennbare Gas dem Ofen im Kreislauf durch' die Winderhitzer wieder zugeführt wird. d..
  4. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß es in Verbindung mit dem Frischen von aus Erz erblasenem Roheisen oder Rohstahl durchgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i und 2. dadurch gekennzeichnet, daß der zuin Frischen des Roheisens oder Rohstahls erforderliche Kalkzusatz zum größeren Teil im Stahlschrottschachtschmelzofen mitverflüssigt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzvorgang mit sauerer Schlacke durchgeführt und diese unter weitgehender Anreicherung mit dem Eisenoxydul aus dem Stahlschrottabbrand als Rohstoff für den Hochofeneinsatz verwertet wird.
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WO1994009163A1 (de) * 1992-10-19 1994-04-28 Voest-Alpine Industrieanlagenbau Gmbh Verfahren zum kontinuierlichen einschmelzen von schrott

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO1994009163A1 (de) * 1992-10-19 1994-04-28 Voest-Alpine Industrieanlagenbau Gmbh Verfahren zum kontinuierlichen einschmelzen von schrott
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