DE680238C - Verfahren zur Verringerung des Schmelzkoksverbrauches beim Verhuetten von mit Zuschlaegen vermischten Eisenerzen im Hochofen - Google Patents

Verfahren zur Verringerung des Schmelzkoksverbrauches beim Verhuetten von mit Zuschlaegen vermischten Eisenerzen im Hochofen

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DE680238C
DE680238C DEK134185D DEK0134185D DE680238C DE 680238 C DE680238 C DE 680238C DE K134185 D DEK134185 D DE K134185D DE K0134185 D DEK0134185 D DE K0134185D DE 680238 C DE680238 C DE 680238C
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DE
Germany
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blast furnace
oxygen
coke
consumption
furnace
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DEK134185D
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Zsigmond Von Galocsy
Dipl-Ing Karl Koller
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THYSSEN SCHE GAS und WASSERWER
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THYSSEN SCHE GAS und WASSERWER
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B5/00Making pig-iron in the blast furnace
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B5/00Making pig-iron in the blast furnace
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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verringerung des Schmelzkoksverbrauches beim Verhütten von mit Zuschlägen vermischten Eisenerzen im Hochofen Es ist seit langem das Bestreben der Eisenhüttenwerke, beim Hochofenbetrieb. die Menge .des erforderlichen teueren Brennstoffes herabzusetzen und im allgemeinen die Wärmewirtschaft des Hochofenbetriebes zu verbessern. Zu diesem Zwecke wurden schon die verschiedensten Vorschläge gemacht, die aber keine nennenswerten Fortschritte zu verzeichnen hatten.
  • Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Verringerung des Schmelzkoksverbrauches beim Verhütten von mit Zuschlägen vermischten Eisenerzen oder Briketten aus diesen Stoffen im Hochofen durch Einführen eines in einem dem Hochofen vorgeschalteten Verbrennungsraum erhitzten, gegebenenfalls stickstoffhaltigen Gasgemisches in die Schmelzzone, und zwar wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, unmittelbar in den Schmelzraum des Hochofens ein oxydierendes Gasgemisch mit einer Temperatur von über i ooo bis aooo° C einzuführen, das aus Kohlendioxyd, Wasserdampf, freiem Sauerstoff und gegebenenfalls etwas Stickstoff besteht und in dem vorgeschalteten Verbrennungsraum dadurch erzeugt wird, .daß ein beliebiger Brennstoff mit überschüssigem kaltem oder vorgewärmtem Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherter Luft in Anwesenheit von Wasserdampf vollständig verbrannt wird. Durch dieses Verfahren werden gegenüber dem gewöhnlichen Hochofenbetrieb und den verschiedensten bekannten Vorschlägen zu dessen Verbesserung in vielfacher Hinsicht wesentliche technische Fortschritte erzielt, namentlich dadurch, daß durch die an sich einfachen Maßnahmen der Erfindung viele Vorteile gleichzeitig erreicht werden, die bei bekannten Verbesserungsvorschlägen nur einzeln oder teilweise erzielt werden konnten. Einige dieser Vorteile, die erfindungsgemäß nunmehr gleichzeitig erreicht werden, seien hier zusammengestellt: i. Verminderung des Verbrauches an Koks (Holzkohle) Gegenüber dem gewöhnlichen Hochofenbetrieb besteht der wesentliche Vorteil, daß der Koks (Holzkohle) zum Teil durch einen bedeutend billigeren Brennstoff (Erstbrennstoff) ersetzt wird, weil der Hochofen von oben mit um -so weniger festem Kohlenstoff (Zweitbrennstoff) beschickt werden muß, als in diesen von unten mit der Kohlensäure der Gase eingeführt wird, wobei der Hochofen um jene Schlackenmenge, die der Menge des mit den Gasen eingeführten Kohlenstoffes entspricht, entlastet wird. Der Erstbrennstoff kann beliebig gewählt werden und kann fester, flüssiger oder gasförmiger Beschaffenheit sein., wobei aus wirtschaftlichen.Gesichtspunkten die minderwertigen Brennstoffe vorzuziehen sind.
  • 2. Erzielung von günstigeren Reaktionsbedingungen Die Bildung der primären Verbrennungserzeugnisse geht größtenteils nicht .im Hochofen selbst, sondern außerhalb desselben vor sich, und die Sauerstoffträger treten mit einer sehr hohen Temperatur von über iooo bis 2000° C, also in einem für die Reaktion besonders günstigen Zustande, in den Reduktionsraum. Die Reaktion der Sauerstoffträger im Hochofen ergibt Reduktionsgase (Kohlenoxyd und Wasserstoff), die die mittelbare Reduktion fördern, so daß sich das Verhältnis der unmittelbaren und mittelbaren Reduktion in vorteilhafter Weise zugunsten der letzteren verschiebt. Der Wasserstoff des im Hochofen zersetzten Wasserdampfes wirkt, zumal im status nascendi, in dieser Beziehung besonders günstig ein, weil er eines der besten Reduktionsmittel ist und außerden eine die Reduktion fördernde katalytische Wirkung ausübt.
  • 3. Erzielung eines hochwertigen Lichtgases von regelbarer Zusammensetzung Der Heizwert der Lichtgase wird bedeutend erhöht, weil sie verhältnismäßig viel Kohlenoxyd und Wasserstoff und wenig oder überhaupt keinen Stickstoff enthalten. Die Zusammensetzung der Lichtgase kann durch Änderung des Wasserdampf- bzw. Kohlensäuregehaltes im eingeführten Gasgemisch j e nach den Anforderungen geregelt werden, so daß die Lichtgase auch für die Zwecke der Weiterverarbeitung des Eisens (z. B. für Beheizung von Siemens-Martin-Ofen ohne Vermischung mit Zusätzen) und der synthetischen chemischen Industrie herangezogen werden können. q.. Erhöhung der Leistung des Hochofens und Herabsetzung des Wärmebedarfes Nachdem in den Hochofen kein oder nur `venig Stickstoff gelangt, vermindert sich die eingeführte Gasmenge, und für eine bestimmte Leistung kann ein Hochofen von wesentlich kleineren Abmessungen gebaut werden, bzw. in einem bereits bestehenden Hochofen kann eine bedeutend größere Leistung erzielt, werden. Das Fehlen des Stickstoffballastes bedeutet auch eine erhebliche Wärmeersparnis, weil beim gewöhnlichen Hochofenbetrieb auch der Stickstoff auf die Reaktionstemperatur zu bringen ist. Bei einem der bekannten Verfahren gelangt wohl auch kein oder nur wenig Stickstoff in den Hochofen; doch wird dort ein großer Kohlenoxydüberschuß im Kreislauf gehalten, was wiederum zur Erhöhung der Abmessungen des Hochofens und des Wärmebedarfes führt.
  • 5.- Erhöhung des thermischen Wirkungsgrades des Hochofens Die beim gewöhnlichen Hochofenbetrieb erforderlichen Lufterhitzer (wie C'owper-Apparate usw.) entfallen. Hierdurch und infolge der kleineren Abmessungen des Hochofens: -ist der Strahlungsverlust bedeutend kleiner: Nachdem ferner auch die Menge der Gichtgase kleiner ist, so setzt sich auch der Wärmeverlust durch die fühlbare Wärme der Gichtgase herab. Die Gichtgase können außerdem für beliebige Zwecke verwendet werden, im Gegensatz zu dem gewöhnlichen Hochofenbetrieb, wo ein bedeutender Teil der Lichtgase zur Heizung der Cowper-Apparate, also für den-Hochofenbetrieb selbst, verwendet wird.
  • 6. Erzeugung eines schwefelarmen Eisens Infolge der Möglichkeit, bei Anwendung des neuen Verfahrens bis etwa zur Hälfte den normalerweise schwefelhaltigen Satzkoks zu ersparen, sind die im Hochofen zur Verfügung stehenden Schwefelmengen schon an sich entsprec$end geringer; und diese schon verringerten Schwefelmengen werden dann noch der Wirkung des eingeführten heißen Wasserdampfes bzw. des aus ihm reduzierten Wasserstoffes ausgesetzt, wodurch die in das erschmolzene Eisen übergehenden Schwefelmengen noch weiter verringert werden.
  • 7. Möglichkeit, innerhalb der theoretisch denkbaren Grenzen die Verminderung des Koksverbrauches beliebig zu steigern, weil der Zusatz von Wasserdampf es gestattet, beliebig große Mengen von Zusatzbrennstoff in dem dem Hochofen vorgeschalteten Verbrennungsraum zu verbrennen, ohne daß zu hohe, etwa die Verbrennungsraumwandungen zerstörende Temperaturen auftreten.
  • Durch .die besondere und eigenartige Vereinigung der als Einzelmaßnahmen zum Teil bekannten Verfahrensmaßnahmen und die Wirkung, außer sonstigen Vorteilen insbesondere auch die vorerwähnten 7 Wirkungen gleichzeitig auf eine solch einfache und betrieblich besonders vorteilhafte Weise. zu erreichen, unterscheidet sich das Verfahren der Erfindung grundsätzlich von allen gleichzieligen . bekannten Verfahren, von denen die wesentlichen nachstehend erwähnt seien: Eine Gruppe der bekannten Vorschläge beruhte darauf, in den Unterteil des Hochofens zur teilweisen oder gar vollen Deckung des Kohlenstoffbedarfes, mitunter zur Erhöhung der Wirkung des Winderhitzers bzw. zur Erzielung besonderer Temperaturverhältnisse Brennstoffe oder kohlenstoffhaltige Reduktionsgase, also Sauerstoffverbraucher, neben der Heißluft oder gegebenenfalls neben Sauerstoff einzuführen, die dann im Hochofen selbst verbrannt werden.
  • So wurde bereits vorgeschlagen, in den Heißwind Kohlenwasserstoffe einzuspritzen und die Erzeugnisse der unvollkommenen Verbrennung derselben in den Hochofen einzuführen. Es wurde ferner der Vorschlag gemacht, die Einführung des ganzen erforderlichen Brennstoffes und der Verbrennungsmittel durch senkrecht angeordnete Düsenreihen voneinander getrennt vorzunehmen. Es wurde auch in Vorschlag gebracht, in den Hochofen die Gichtgase als Brennstoff zurückzuführen und durch besondere Leitungen Sauerstoff einzublasen. Außer diesen Verfahren ist auch ein Hochofenbetriebsverfahren mit gleichzeitiger Portlandzementerzeugung bekannt, bei welchem in den Hochofen zur Erzielung besonderer Temperaturverhältnisse ein sehr aktives Reduktionsgas, welches durch unvollkommene Verbrennung eines Brennstaubgichtgasgemisches mittels Sauerstoff hergestellt wurde, oberhalb der Schmelzzone eingeblasen wird.
  • Eine andere Art der bekannten Verfahren sucht die Verminderung des Brennstoffverbrauches und die Regelung der Temperatur von Hochöfen dadurch zu erreichen, daß zusätzliche gasförmige Brennstoffe nicht erst im Ofen, sondern bereits im Windleitungssystem verbrannt werden, wobei der Wärme-oder Temperaturausfall, der durch das Einbringen der Verbrennungserzeugnisse in den Hochofen eintritt, durch Erhöhung der Windtemperatur oder Vorerhitzung der zugesetzten Brennstoffe oder Sauerstoffanreicherung ersetzt wird.
  • Des weiteren ist es (österreichische Patentschrift 131o86 bzw. französische Patentschrift 675189) auch vorgeschlagen worden, im Hochofen einen Kohlenoxydüberschuß in Kreislauf zu halten, derart, daß die Gichtgase nach Entfernung ihres Kohlensäuregehaltes in den Verfahrensgang zurückgeführt werden, wobei ein Teil derselben vor der Einführung in den Hochofen in einem vorgeschalteten Verbrennungsraum mit reinem Sauerstoff oder sauerstoffangereicherter Luft verbrannt wird, um den restlichen Teil auf die Reaktionstemperatur zu bringen. Hierdurch ist also ein Hochofenver fahren bekanntgeworden, bei welchem in den Hochofen ein Teil der erforderlichen Reduktions- und Schmelzwärme in Form von in einem vorgeschalteten Verbrennungsraum erzeugten Gasen eingeführt wird, derart jedoch, daß der überwiegende Teil dieser Gase aus brennbarem Gas (Kohlenoxyd) besteht, das - ohne an der Reaktion teilzunehmen - lediglich als Wärmeüberträger dient. Dieses bekannte Verfahren arbeitete somit im Gegensatz zum Verfahren der Erfindung ohne Sauerstoffüberschuß, ferner ohne die für diese kennzeichnende besondere Art der Verwendung von Wasserdampf und damit auch ohne die durch diese Wasserdampfverwendung in mehrfacher Hinsicht erreichbaren wertvollen Vorteile.
  • Dem vorgenannten bekannten Verfahren schließt sich ein weiterer Vorschlag an, nach welchem die Gichtgase in den Verfahrensgang unter Zusatz von Sauerstoff oder Sauerstoff-Luft-Gemischen im Kreislauf zurückgefübrt werden und als Vergasungsmittel auf einen im Hochofen schwebenden staubförmigen Brennstoff einwirken, und zwar teils unmittelbar, teils mittelbar durch Verbrennungserzeugnise, die durch teilweises Verbrennen der Umlaufgase mit Sauerstoff oder Sauerstoff-Luft-Gemischen erzeugt werden.
  • Es sind auch Betriebsverfahren für Schmelzöfen bekannt, bei welchen metallhaltige Stoffe, wie Stahlschrott, Eisenschwamm o. dA., ohne Einsatz von festem Brennstoff mit in einem besonderen Gaserhitzer hocherhitzten, hauptsächlich aus Kohlenoxyd bestehenden Kreislaufgasen umgeschmolzen werden, wobei ein geringer Anteil dieser Gase vor der Einführung in den Ofen mit Sauerstoff oder sauerstoffangereicherter Luft verbrannt werden kann, jedoch nur zu dem Zwecke, eine gewisse zusätzliche Temperaturerhöhung zu erreichen.
  • Schließlich ist es auch schon einmal vorgeschlagen worden, beim Betriebe von Eisenhochöfen mit unmittelbarer Einführung von Sauerstoff oder von mit diesem angereicherter Luft gleichzeitig mit dem Sauerstoff als Verdünnungs- und Kühlmittel Kohlensäure in den Ofen einzuführen, beispielsweise kalte Abgase. Dieser bekannte Vorschlag läuft gewissertnaßen darauf hinaus, den Stickstoffballast des normalen Hochofenbetriebes einfach durch Kohlensäure zu ersetzen. Hierbei entsteht jedoch im Gegensatz zum Verfahren der Erfindung keine Satzkoksersparnis, weil die gesamten zur Durchführung der wärmeverbrauchenden Hochofenreaktionen erforderlichen Wärmemengen durch Verbrennen großer Satzkoksmengen mit den in den Ofen eingeführten Sauerstoffmengen (wie bei jedem gewöhnlichen Hochofen) im Ofen selbst erzeugt werden müssen.
  • Wie sehr bisher den Fachleuten die Verwendung von Wasserdampf im Hochofenbetriebe - namentlich auch in der gemäß der Erfindung vorgeschlagenen Form - grundsätzlich ferngelegen hat, mag man daraus ersehen, daß sowohl in anerkannten Lehrbüchern der Eisenhüttenkunde als auch bei manchem der bekannten Vorschläge das Fernhalten gerade von Wasserdampf aus den in den Hochofen einzuführenden Gasen bzw. aus der Verbrennungsluft empfohlen wird, beispielsweise durch Einschaltung von Gas- bzw. Lufttrocknern. In dieser Hinsicht weist also die Erfindung einen völlig neuen Weg.
  • In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen eines Hochofens zurAusführung des erfindungsgemäßen Verfahrens abgebildet, der betreffend als Flammhochofen bezeichnet werden kann. Es zeigen Abb. i eine beispielsweise Ausführungsform des Flammhochofens in schematischem Längsschnitt und Abb. 2 im Querschnitt nach Linie 11-II der Abb. i, Abb. 3 eine andere beispielsweise Ausführungsform des Flammhochofens in schematischem Längsschnitt und Abb. 4 im Querschnitt nach Linie IV-IV der Abb. 3.
  • In der Zeichnung ist A ein Hochofen gewöhnlicher Bauart, welcher bekanntlich von oben mit Erzen, Zusätzen. und Koks oder Holzkohle beschickt wird. Gemäß der Erfindung sind am Umfange des Gestells des Hoch ofensA gleichmäßig verteilte Brenner B angeordnet (Abb. i und 2), in welche einerseits etwa durch die Leitung a Sauerstoff oder mit Sauerstoff hochangereicherte Luft, der bzw. die mit Wasserdampf gesättigt ist, und anderseits etwa durch die Leitung b in diesem Falle gasförmige Brennstoffe, wie Generatorgas oder die eigenen Lichtgase des Hochofens, eingeführt werden. Die letzteren -,verden in den den Verbrennungsraum bildenden Brennern verbrannt, und die Flammen, deren Temperatur etwa tooo bis 2ooo° C beträgt, treten mit überschüssigem Sauerstoff durch die Flammdüsen C in das Gestell des Hochofens. Hier wird durch den Kohlenstoff des weißglühenden Kokses die mit der Flamme eingeführte Kohlensäure in Kohlenoxyd reduziert und der Wasserdampf zersetzt. Der Hauptanteil des gebildeten Kohlenoxyds und Wasserstoffes bewirkt die mittelbare Reduktion der Erze, während der Rest mit den Lichtgasen entweicht und deren Heizwert erhöht.
  • Der am Umfang des Hochofens angeordnete Verbrennungsraum wird naturgemäß je nach den Anforderungen und je nach dem verwendeten Brennstoff ausgebildet. Er kann z. B. auch aus einer einzigen dem Hochofen angeschlossenen Verbrennungskammer bestehen (Abb. 3 und 4), in welche der Brennstoff und das Verbrennungsmittel (z. B. durch einen Brenner B1) eingeführt werden und aus welchem die Flammen über einen Rauchgaskanal E zu den Flammdüsen F gelangen. An Stelle des Brenners Bi kann auch eine andere Feuerung, z. B. eine Rost-, Kohlenstaub-, Ölfeuerung usw., treten. In die Verbrennungskammer D kann auch ein Wärmeaustauscher G z. B. in Form von am inneren Umfang der Kammer in an sich bekannter Weise angeordneten Wasser- oder Luftröhren eingebaut werden, mittels welchen die freie Wärme der Flammen bzw. die Strahlungswärme des Verbrennungsraumes zwecks Luftvorwärmung oder Wasserdampferzeugung verwertet werden kann.
  • Die Erze, insbesondere eisenhaltige Bauxite, können auch in Form von Briketten in den Hochofen eingeführt werden, welche aus den ersteren mit Kohlenstoff oder üblichen Zuschlägen oder beiden gebildet sind.
  • Im nachstehenden werden die Betriebsunterlagen eines Ausführungsbeispieles des Verfahrens gemäß der Erfindung-bei Verhüttung eines Bauxiterzes mit :einer Tagesausbeute von too Tonnen Roheisen mitgeteilt.
  • Es wurden in den Hochofen in 24 Stunden eingeführt: von oben 424 ooo, kg Rohbauxit, 594 000 kg kleinkörniger Lignitkoks (Zweitbrennstoff), 305 000 kg Rohkalkstein; von unten (in Form von Flammen) i 18 ooo kg Wasserdampf, 303 000 m3 gewerblicher Sauerstoff, 165 ooo m3 Lichtgase (Erstbrennstoff). Die eingeführten Roh- und Brennstoffe hatten folgende Zusammensetzung:
    Bauxit Lignitkoks Asche !1_ignitkoksl
    49,180/0 A1203 6343 % C 30,410/, Ca0
    26,oo % Fe, 0, 0,55% S 5,6o0/, Mg0
    2,500/0 Si 0, o,650./, H2 22,900/0 Si 0,
    2,320/, Ti 02 1,0211/0 02 + N2 I5,78 % Fe203
    2o,oo °/o H20 &,2o % H20 12,85 0o A1201
    26,150/0 Asche 1,76 0/0 K20 + Na20
    10,7000 S03
    100,000/, 100,0o 0/0 100,00 0/0
    Heizwert 5310 WE.
    Kalkstein Gewerblicher Sauerstoff Gichtgase -
    55,0804 CaO 801)/, 02 siehe unten
    0,470/, M90 20 0/0 N2
    0,230/, Fe203 100/0
    0,I5 0/0 Si02 ii,o0 % H20
    33,07 % C02
    i00,000/0
    Es wurden, in 24. Stunden folgende Erzeugnisse erhalten:
    ioo ooo kg Roheisen,
    656 ooo kg Schmelzzement,
    i 115 ooo mg Gichtgase, wovon
    165 ooo ms in den Hochofen als Erst-
    brennstoff zurückgeführt wer-
    den (siehe oben).
    Die erhaltenen Erzeugnisse hatten folgende Zusammensetzung:
    Roheisen
    95,17 0/0 Fe
    4,00 % C
    0,80 0/0 Si
    0,030/, S
    i00,000/0
    Das Roheisen enthielt auch etwas Titan, das aber vernachlässigt wurde.
    Zement
    42,65"/, A]. 0,
    7,28 @/O S102
    39,8o0/, CaO
    i,62 % MgO
    3,70% Fe 0
    1,88 0/0 Ti 0,
    0,420/, K20, Na20
    2.650/0 CaS
    100,000/,
    Hydraulischer Modul:
    Gichtgase
    67,90 % CO
    22,35 % H2
    8,64 0/0 NTs
    I,II o/' C02
    100,00 0/0
    Heizwert: 2635 WE/m3
    Der Wärmeverbrauch je i kg festes Erzeugnis betrug hierbei 1445 Wärmeeinheiten, was etwa die Hälfte des bei den bekannten Verfahren erforderlichen Wärmeverbrauches ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH.: Verfahren zur Verringerung des Schmelzkoksverbrauches beim Verhütten von mit Zuschlägen vermischten Eisenerzen oder Briketten aus diesen Stoffen im Hochofen durch Einführen eines in einem dem Hochofen vorgeschalteten Verbrennungsraum erhitzten, gegebenenfalls stickstoffhaltigen Gasgemisches in die Schmelzzone, dadurch gekennzeichnet, daß ein oxydierendes Gasgemisch mit einer Temperatur von über iooo bis 2ooo° C, bestehend aus Kohlendioxyd, Wasserdampf, freiem Sauerstoff und gegebenenfalls etwas Stickstoff, das dadurch erzeugt wird, daß ein beliebiger Brennstoff mit überschüssigem kaltem oder vorgewärmtem Sauerstoff oder mit mit Sauerstoff angereicherter Luft in Anwesenheit von Wasserdampf vollständig verbrannt wird, unmittelbar in den Schmelzraum des Hochofens eingeführt wird.
DEK134185D 1934-05-23 1934-05-23 Verfahren zur Verringerung des Schmelzkoksverbrauches beim Verhuetten von mit Zuschlaegen vermischten Eisenerzen im Hochofen Expired DE680238C (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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DE1190967B (de) * 1953-12-03 1965-04-15 Strico Ges Fuer Metallurg Und Verfahren zur Eisengewinnung aus Eisenerzen in einem mit Heisswind betriebenen Schachtofen
DE1213446B (de) * 1961-10-25 1966-03-31 Rheinstahl Huettenwerke Ag Verfahren zum Betrieb von Hochoefen fuer die Roheisenerzeugung
DE1235348B (de) * 1957-12-26 1967-03-02 Texaco Development Corp Verfahren zum Reduzieren von Eisenerz

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