DE723020C

DE723020C - Enthaarungsmittel fuer kosmetische Zwecke

Info

Publication number: DE723020C
Application number: DED83608D
Authority: DE
Inventors: Dr Franz Giloy
Original assignee: Deutsche Hydrierwerke AG
Current assignee: Deutsche Hydrierwerke AG
Priority date: 1940-10-25
Filing date: 1940-10-25
Publication date: 1942-07-28

Description

Enthaarungsmittel für kosmetische Zwecke Als Enthaarungsmittel für kosmetische Zwecke dienen vornehmlich anorganische Verbindungen, insbesondere Alkali- bzw. Erdalkalisulfide. Soweit organische Schwefelverbindungen, die eine Sulfhydrylgruppe enthalten, hierfür Verwendung finden, werden sie im allgemeinen zusammen mit Alkalien bzw.
Erdalkalien, gegebenenfalls in Form von Salzen, angewandt. Die der Enthaarung dienenden Mittel besitzen zumeist die Form von Pasten, die auf der zu enthaarenden Oberfläche aufgetragen werden und dort einige Zeit verbleiben. Hierbei findet aber nicht nur eine Erweichung des Haares, sondern mehr oder weniger auch ein Angriff auf die Haut statt, der sich als Hautrötung und Hautbrennen bemerkbar macht und sehr unangenehm empfunden wird. Außerdem trocknen die Pasten während der Einwirltungsdauer aber auch ein und sind dann infolge Verkrustung nur schwer wieder durch einfaches Abwaschen zu entfernen.
Es wurde nun gefunden, daß Enthaarungsmittel, die hergestellt sind unter Zusatz von flüssigen tierischen Wachsen, die zweckmäßigerweise gereinigt und von in der Kälte festen Anteilen und gegebenenfalls auch von beigemischten Fettsäureglyceriden durch Destillation oder in anderer geeigneter Weise weitgehend befreit sind, die zuvor genannten Nachteile nicht besitzen. Die neuen Enthaarungsmittel trocknen beim Gebrauch nicht ein und bilden demzufolge auch keineKrusten, so daß sie sich nach Gebrauch leicht durch Abwaschen von der Haut wieder entfernen lassen. Aber nicht nur hierdurch wird bereits eine Beschädigung der Haut verhütet, sondern die flüssigen tierischen Wachse, die bekanntermaßen hautpflegend und hautschützend wirken, verhüten auch jeglichen Angriff auf die Haut, so daß die Enthaarungsmittel, ohne nachteilige Folgen befürchten zu müssen, mit sicherem Erfolg angewandt werden können.
Im Gegensatz zu Glycerin, das bekanntlich das Eintrocknen von Pasten verhindert, haben die natürlichen flüssigen Wachse den Vorteil, daß sie die enthaarende Wirkung der Pasten nicht nachteilig beeinflussen, außerdem den lästigen Geruch der Schwefelverbindungen herabsetzen.
An flüssigen Wachsen tierischer Herkunft kommen als Zusatz zu Enthaarungsmitteln vornehmlich Spermacetiöl (Spermöl, Walratöl) und Döglingöl in Betracht, die zweclrmäßigerweise zuvor in üblicher Weise raffiniert werden. So können z. B. durch DestilF lation unter vermindertem Druck die Wachsester von anwesenden Fettsäureglyceriden abgetrennt und durch Abkühlen und Abfiltrieren die flüssigen Wachsester von festen Bestandteilen weitgehend befreit werden. Man kann auch in umgekehrter Weise verfahren, indem man zunächst die Abkühlung des Wachsesters vornimmt und nach Abtrennung der festen Bestandteile den Wachsester der Destillation unterwirft.
Beispiel I 15 Gewichtsteile eines zu etwa gleichen Teilen aus Palmityl- und Stearylalkohol bestehenden Fettalkoholgemisches, das noch 10 °/o des Natriumsalzes der Schwefelsäureester des zuvor genannten Fettalkoholgemisches enthält, werden mit 5 Gewichtsteilen Spermacetiöl, das durch Abkühlen auf o bis 50 C und Filtration von festen Anteilen befreit ist, auf dem Wasserbad geschmolzen und bei etwa SO0 C mit 65 Gewichtsteilen heißem Wasser in bekannter Weise emulgiert.
Nach dem Erkalten des Kremes werden in diesen 12 Gewichtsteile Strontiumsulfid eingerührt und die entstandene Mischung nach dem Parfümieren durch eine Salbenmühle gegelten.
Beispiel 2 Ein aus 20 Gewichtsteilen technischem Stearinalkohol unter Zusatz von 2 Gewichtsteilen cetylsulfonsaurem Natrium und 5 Gewichtsteilen durch Destillation im Vakuum von I bis 2 mm gereinigtem Spermöl mit 70 Gewichtsteilen Wasser bereiteter Krem wird mit 5 Gewichtsteilen Schwefelnatrium versetzt, parfümiert und homogenisiert.
Beispiel 3 Durch Emulgieren einer Mischung von 8 Gewichtsteilen Thioglykolsäure, 5 Gewichtsteilen Calciumoxyd, 15 Gewichtsteilen Dodecylxanthogenat, 5 Gewichtsteilen gereinigtem Spermöl und 64 Gewichtsteilen Wasser erhält man einen völlig geluchlosen, gut enthaarenden reizlosen Krem.

Claims

PATENTANSPRUCH: Enthaarungsmittel für kosmetische Zwecke, gekennzeichnet durch einen Gehalt an flüssigen tierischen Wachsen natürlicher Herkunft, die zweckmäßigerweise von in der Kälte festen Anteilen sowie gegebenenfalls auch von beigemischten Fettsäureglyceriden durch Destillation oder in anderer geeigneter Weise weit gehend befreit sind.