-
Verfahren zum Herstellen von aus mehreren Längsteilen zusammengesetzten
Laufschienen für Schneeschuhe Es ist bereits bekannt; die Laufschienen für Schneeschuhe
aus mehreren Längsbeilen zusammenzusetzen. Solche Laufschienen wurden meist derart
hergestellt, daß mehrere solche Längsteile beliebigen Ursprunges und oft grundsätzlicher
Verschiedenheit bezüglich ihres Querschnittsaufbaues durch Verleimung aneinandergereiht
wurden; dann. erst wurde die Schienenform herausgearbeitet. Jeder dieser Längsteile
hatte also ein anderes Arbeitsbestreben; die Lage der Jahresringe zur Lauffläche,
der wechselnde Abstand zwischen den Jahresringen, die Stärke der Krümmung der Jahresringe
und nicht zuletzt die Verschiedenartigkeit des: Trockenheitszustandes der einzelnen
Längsteile sind die Ursache oft stark auftretender Verwerfungserscheinungen. Wohl
könnte durch entsprechende Wahl: und Sortierung des zu verarbeitenden Holzes diesem
übelstande Rechnung getragen werden, doch würde dies eine wesentliche Verteuerung
zur Folge haben und doch nicht verläßliche Ergebnisse bringen. Wenn. auch diese
Lösung nahezu die gleichen Festigkeitswerte wie bei einstückigen Skiern erreichen
ließ, so bewährte sich diese. Art von Schiellen wegen, ihrer starken und vollkommen
unermittelbanen Verwerfungserscheinungen keineswegs. Selbst der Versuch, die Längsteile
unter Druck zusammenzukleben und durch einen schlangenlinienförmig gewundenen Bindedraht
zu verbinden, konnte diesen übelständen nicht abhelfen, Demgegenüber besteht das
neue Verfahren zum Herstellen von aus mehreren Längsteilen zusammengesetzten Laufschienen
für Schneeschuhe darin, äaß die nach möglichst gleichartigen Eigenschaften ausgesuchten
einheitlichen, in die Rohform gebrachten Rohschienen, für ein Schneeschuhpaar in
die gleiche Zahl Längsteile zerteilt und sodann einzelne Längsteile der einen Rohschiene
mit in bezug auf ihre Querschnittslage gleichartigen Längsteüen der anderen Robsclüene
wechselseitig vertauscht werde, worauf die so aneinandergelegten Längsteile miteinander
verbunden werden.
-
Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, Laufschienen für ein Schneeschuhpaar
herzustellen, die bezüglich Festigkeit, geringster-
Verwerfungserscheinungen
usw. den bekannten zusammengesetzten Schienen überlegen sind. Wenn auch der eine
oder andere Arbeitsgang mehr zur Herstellung erforderlich ist, so stellen sich nach
dem Verfahren gemäß der Erfindung erzeugte Laufschienen trotzdem noch billiger als
solche einleitend hes.chriebener Art. Das Verfahren eröffnet dem Erzeuger die Möglichkeit,
Laufschienen auf den Markt zu bringen, die allen Anforderungen, auch den verwöhntesten
und anspruchsvollsten, in jeder Beziehung entsprechen.
-
Zur Erläuterung des neuen Verfahrens dient die schaubildliche Querschnittsdarstellung
zweier zu einem Paare zusammengehörender Laufschienen.
-
Die beiden bereits die rohe Fertigform aufweisenden Rohlaufschienen
i, i' werden in Längsteile 2, 3, q. bzw. 2', 3', q.' zerlegt, worauf dann der beispielsweise
wechselseitige Austausch der Längsteile.3 und q. der Schiene i mit den in der Lage
gleichartigen Teilen 3', q.' der Schiene i' erfolgt. Durch diesen Austausch wird
das anfänglich unterschiedliche Arbeitsbestreben beider Laufschienen praktisch ausgeglichen.
Nach dem Austausch erfolgt die längsseitige Verleimung der Teile in an sich bekannter
Weise. Das Ergebnis dieses Verfahrens kann jedoch noch weiter verbessert werden,
insbesondere dann, wenn sämtliche Längsteile eines zusammengehörenden Laufschienenpaares
aus einer und derselben naturgewachsenen Holzart bestehen. Die Erklärung hierfür
liegt darin, daß sich jede Holzart z. B. beim Dämpfen in ihrer Struktur ändert,
wobei dies bei einer mehr und bei der anderen weniger der Fall ist. Besonders günstige
Wirkungen treten dann ein, wenn die Längsteile bezüglich ihres Querschnittsaufbäues
aus gleichen Tangentialzonen des Stammes entnommen sind, wobei diese Zonen möglichst
gleichen Abstand vom Kern des Stammes besitzen sollen. Bekanntlich ist das Arbeitsbestreben
des Stammholzes in tangentialer Richtung viel stärker als in radialer; durch die
Wahl gleicher Tangentialzonen erhält man also Holzschichten praktisch gleichen Arbeitsbestrebens.
-
In der Praxis zeigt sich insbesondere, daß die Hikoryrohlatten, deren
jede meist von einem anderen Stamme kommt, trotz Sortierung oft weitgehende Verschiedenheiten
bezüglich ihres spezifischen Gewichtes, ihrer Festigkeit, des Verwerfungsbestrebens,
der elastischen Eigenschaften, Trockenheit, Faserung, Biegefähigkeit u. dgl. m.
aufweisen. Bisher konnten also bei den beiden ein Paar bildenden Skiern fast immer
Verschiedenheiten obiger Eigenschaften festgestellt werden, was, die Sicherheit
des Skilaufens oft wesentlich beeinträchtigte. Alle diese Nachteile bzw. Ungleichheiten
werden durch das neue Verfahren weitestgehend ausgeglichen.
-
Eine weitere Möglichkeit zur Anwendung des. erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt auch darin, die. Längsteile eines Paares aus verschiedenen Holzarten zu erzeugen,
wobei der Austausch usw. innerhalb eines Laufschienenpaares nach vorstehend beschriebener
Art zu erfolgen hat.
-
Vom. holzwirtschaftlichen Standpunkt aus bedeutet die Anwendung des
neuen Verfahrens einen durchgreifenden Erfolg, da ohne Qualitätsverschlechterung
der fertigen Laufschiene das Holzvolumen eines Stammes im Hundertsatz viel besser
ausgenutzt werden kann, als dies bisher bei Herstellung von Qualitätsschienen der
Fall war.