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Vorrichtung zum vielfarbigen Bedrucken von Stoffbahnen von Hand mittels
Filmschablonen und Farbstreicher Das vielfarbige Bedrucken von Stoffen von Hand
erfolgt in der Weise, daß ,die auf einem langen Tisch von etwa 5o m Länge aufgespannte
Stoffbahn unter Verwendung so vier Filmschablonen, welche nacheinander über den
Bereich der Stoffbahn geführt werden, bedruckt wird, als verschiedene Farben aufgetragen
werden -sollen. Zu diesem Zweck befindet sich parallel zur Stoffbahn am Aufspanntisch
eine Schiene mit Rasten oder Anschlägen, in welche die Schablonen schrittweise eingesetzt
werden. Die Schablone wird zu Anfang der Stoffbahn mit der Schiene verbunden. Sodann
wird auf dem Film, wie die fertiggestellte Schablone heißt, Farbe an einer, und
zwar in der Regel unterm Schmalseite des Films aufgetragen und durch einen Streicher
aus Holz gleichmäßig über die Fläche verteilt. Die Schablone wandert nun, immer
genau anschließend an das vorher bedruckte Teil der Stoffbahn, schrittweise über
die ganze Stoffbahn hinweg. Nachdem auf diese Weise ein farbiges Muster aufgetragen
worden ist, werden in der gleichen Weise weitere farbige Muster aufgetragen, wobei
also mit so vielen Schablonen über die Stoffbahn gewandert werden muß, als einzelne
Farben mit den entsprechenden Mustern aufgetragen sind. Dieses bekannte Verfahren
ist außerordentlich umständlich und zeitraubend.
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Während bei dem vorbeschriebenen Verfahren die Farbstreicher (Streichbrett)
von Hand über die Schablone geführt werden, sind auch Vorrichtungen bekanntgeworden,
denen mehrere nebeneinanderliegende Farbbehälter mit unterschiedlichsten Farben
mit dem Reiber über die Schablone auf Schienen geführt werden. Dabei ;sind die Farbbehälter
entweder jeder für sich auf einer oder mehreren Tragschienen längs verschiebbar
(gegeneinander einstellbar) oder nach Art einer Batterie zusammengeschlossen. Die
Bewegung der nebeneinanderliegenden Farbgeber des, Farbstreichers kann dabei nur
in Richtung parallel zu den Schenkeln des Schablonenrahmens erfolgen. Dann sind
diese Einrichtungen in Verbindung mit schrittweise über die ganze Stofffläche geführten
und daher leicht von Hand
tragbaren, mit Rahmen versehenen Filmschablonen
unwirtschaftlich und an. sich zu schwer zu handhaben, da jede Schablone, die nach
dem ersterwähnten Handverfahren nur je einen kleinen Teil der Stoffbahn nacheinander
bedeckt, mit Führungsschienen versehen sein müßte.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung erfolgt das mehrfarbige Bedrucken
mit nur einer Schablone in der Weise, daß die Scha.-blonenfläche in einzelne Felder
.aufgeteilt ist, die von dem Schablonenrahmen und in einer Richtung verlaufenden
Querstäben begrenzt werden. Es werden dann genau wie bei dem ersterwähnten Bedrucken
von Hand die verschiedenen Farben in die solcherart hergestellten Kästen :eingefüllt
und mit einem Farbverteiler (Streicher oder Streichbrett) verrieben. Diese Vorrichtung
hat die Nachteile, daß die Schablonenrahm:en wegen der Flächenaufteilung wesentlich
mehr Baustoffe (Holz. oder Metall) erfordern, das Reinigen der Schablone- wegen
der vielen Kästen sehr erschwert wird und der Farbverteiler entsprechend der Aufteilung
des Schablon@enkastens ebenfalls aufgeteilt sein muß, der sonach auch stets nur
für eine Art der aufgeteilten Schablone brauchbar ist.
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Es ist auch bekanntgeworden, Farbrakel für Schablonendruck durch Querwände
in einzelne Kammern zu unterteilen und in die einzelnen Kammern verschiedene Farben
einzufüllen.
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Bei allen diesen bekannten Einrichtungen wird das Werkzeug (Streichbrett
oder Farbrakel) in einer Längs- oder Querrichtung in der Schablone hin und her bewegt.
Die einzelnen aufgetragenen Farben verlaufen dabei stets `in geraden Streifen, gleichgültig,
wie sonst das Muster aufgeteilt ist.
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Erfindungsgemäß ist nun der in Kammern unterteilte Farbstreicher so
ausgebildet, daß er nicht wie bisher auf der Schablone parallel zu den Rahmenschenkeln
hin und her bewegbar ist, sondern nach Art eines. Zirkels über einen Winkel von
zweckmäßig go°. Diese Art der Bewegung des Farbstreichers schafft eine größere Mannigfaltigkeit
in der Verteilung der einzelnen Muster und Farben. Es ist auch leicht und einfach,
den mit der Schablone um einen Zapfen drehbaren Farbstreicher gleichzeitig mit der
Schablone schrittweise über die Stoffbahn zu führen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Zeichnung durch die Abb.
i bis 3 veranschaulicht.
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In Abb. i ist mit a die zu bedruckende Stoffbahn bezeichnet. Die Schablone
ist eine Filmschablone bekannter Art. In einem Rahmen b ist beispielsweise eine
Seidengaze c eingespannt. Diese ist bis auf Stellend und e, welche das Muster bilden,
mit einem säurefesten Lack verdeckt. Die Schablone wird über die Stoffbahn, welche
auf einen etwa 5o m langen Tisch aufgespannt ist, schrittweise weitergeschaltet.
Zu diesem Zweck ist in bekannter Weise eine Schiene vorgesehen, auf welcher im Abstande
des Filmmusters Anschläge oder Zapfen zum Anschließen der Schablone vorhanden sind.
Die Muster Schließen genau an den voraufgegangenen Druck an. Diese Schalterarbeit
wird von Hand ausgeführt. -Der Farbstreicher zum Auftragen der L'arbe ist in bekannter
Weise in einzelne Kammern aufgeteilt, wodurch eine größere Anzahl von Farben gleichzeitig
aufgetragen werden kann. In dem Farbstreicher f bilden sich mit keilförmig nach
unten verjüngten Querbrettern lt, welche unten einen schmalen Austrittsschlitz i
offenl,assen, wie aus Abb.2 ersichtlich ist, Kammern, und zwar in der Reihenfolge
i bis 9 angeordnet. Erfindungsgemäß ist der Farbstreicher mit dem Schablonenrahmen
um einen festen Drehpunkt gelenkig derart drehbar verbindbar, daß das Auftragen
von Farbe in viertelkreisförmigen Ringabschnitten erfolgt. Zweckmäßig ist an dem
Schablonenrahmen auf einer oder beiden Längsseiten in passender Lage je ein Zapfen
i angeordnet und an dem Farbstreicher ein Winkel k mit einem im freien Winkelsteg
vorgesehenen Lochen. Der Farbstreicher kann so mit dem Winkel k um den Zapfen i
wie um eine Angel gelenkig bewegt werden, wie Abb. i der Zeichnung zeigt. Es wird
nun klar, daß bei einer Winkelbewegung des Farbstreichers um etwa gof durch nur
eine Schablone so viele Farben aufgetragen werden können, als Farbkammern im Farbstreicher
vorgesehen sind. In Abb.3 sind mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielbare
Mustermöglichkeiten dargestellt. Es sollen beispielsweise sechs Schablonen ein Muster
auf den Stoff auftragen. Auf das Mustermotiv selbst kommt es dabei natürlich nicht
:an. Zum Zwecke der einfacheren und besseren Darstellung sind für alle Muster Kreisflächen
verwendet worden. Mit dem Muster der Schablone I wird die ganze Stoffbahn schrittweise
neunfarbig bedruckt. Dann kommt die Schablone 1I mit einem anderen Muster zur Anwendung.
Das Muster der Schablone I wird dabei selbstverständlich durch den Film der Schablone
II verdeckt. Das Muster ta der Schablone I I wird ebenfalls neunfarbig aufgedruckt.
Hat die Schablone I eine Farbzahl i bis 9, so hat die Schablone II die Farbzahl
io bis 18. Die Schablone III enthält wieder ein anderes Musterp, welches ebenfalls
neunfarbig mit Farbzahl ig bis 27 aufgetragen wird. Rechts unten ist scheinatisch
zu dein einzelnen Schablonen jeweils der
Drehpunkt.o dargestellt.
Im unteren Teil der Abb.3 werden drei Schablonen mit neuen Mustern und je neun Farben
zum Bedrucken angesetzt, wobei: sich jedoch, um eine bessere Verteilung der Muster
und Farben herbeizuführen, die Drehpunktd s der Schablone links oben, also den Drehpunkten,o
diagonal gegenüber befinden. Mit islechs Schablonen werden sonach in dem Ausführungsbeispiel.
54 Farben auf die Stoffbahn in durch längs streichende Farbstreicher nicht erzielbaren
Mustermöglichkeiten gedruckt.