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Vorrichtung zum Verdrillen der Enden von Drähten, insbesondere zum
Bereifen von Packstücken Durch das Hauptpatent 700 853 ist erstmalig eine Vorrichtung
geschützt, bei der mit Hilfe eines einzigen Hebels vollkommen zwangsläufig eine
stufenweise Verdrillung der Enden von Drähten erzielt wird, wie sie insbesondere
zum Bereifen von Paketstücken Verwendung finden. Durch diese stufenweise Verdrillung
wird vor allen Dingen erzielt, daß man bei leichter Kraftanwendung starke Drähte
verdrillen kann; durch den einzigen Hebel wird das Gewicht des Apparates trotz dieser
stufenweisen Verdrillung nicht vergrößert; durch die zwangsweise Anordnung wird
die Handhabung des Apparates einfach.
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Bei dem Hauptpatent ist nun die Bauart eine solche, daß bei einer
einzigen Hinundherbewegung des Hebels bereits die vollkommene Verdrillung, also
beide Stufen dieser Verdrillung beendet sind. Infolgedessen wird die letzte Verdrillstufe
durch eine Bewegung des Hebels aus seiner Vorderlage in seine Rückwärtslage erzielt.
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Es hat sich aber nun herausgestellt, daß bei dieser Bewegung des Hebels
aus der Vorderlage in die Rückwärtslage die für die Verdrillung aufzuwendende Kraft
viel schwieriger zu überwinden ist, als bei einer Bewegung des Hebels von der Rückwärtslage
in die Vorwärtslage.
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Dieses liegt einmal daran, daß der Hebel in seiner Vorwärtslage verhältnismäßig
nahe an den Bedienenden, der mit der anderen Hand den Apparat auf das Paketstück
niederdrückt, herangeführt ist und weiterhin daran, daß bei größerer Kraftanwendung
die Bewegung aus der Vorwärtslage in die Rückwärtslage den Apparat von dem Paketstück
abzuheben bestrebt ist. Der Bedienende muß also mit der
anderen
Hand sehr fest den Apparat auf das Paketstück niederdrücken. Dieses bedingt natürlich
wieder eine größere Kraftanwendung. .
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Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, diese zwangsweise
mittels eines Hebels erfolgende stufenweise Verdrillung nun in einer Weise zu ermöglichen,
bei der die für dieVerdrillungen aufzuwendendeKraft lediglich bei der Bewegung des
Handhebels aus der Rüekwärtslage in die Vorwärtslage erfolgt. Hierdurch wird die
Bedienung nicht allein einfacher, sondern auch die aufzuwendende Kraft noch erheblich
herabgesetzt.
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Genau so wie bei dem Hauptpatent werden zu beiden Seiten des Handhebels
die Übersetzungsräder für die Verdrillräder angeordnet. Dieser Handhebel ist ebenfalls
mit den Übersetzungsrädern zeitweise gekuppelt.
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Abweichend jedoch von dem Hauptpatent ist erfindungsgemäß der Handhebel
mit einem in der Rückwärtsstellung dieses Handhebels sich abwechselnd mitdenbeidenÜbersetzüngs
rädern kuppelnden Steuerlappen versehen. Sobald der Handhebel seine Rückwärtsstellung
erreicht hat, kuppelt dieser Steuerlappen entweder das eine oder das andere Übersetzungsrad
mit diesem Handhebel.
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Die Entkuppelung geschieht, wenn der Handhebel seine Vorderstellung
erreicht hat, und zwar erfindungsgemäß dadurch, daß in die Bahnen des sich mit dem
Handhebel vorbewegenden und gekuppelten Steuerlappens die einen Arme zweier doppelarmiger,
auf der Grundplatte drehbar gelagerter Hebel treten, deren andere Arme sich gegen
zwei in die Bahnen des mit dem Handhebel zurückgelegten Steuerlappens verschiebende
Bolzen legen.
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Der Steuerlappen drückt auf den einen Arm des doppelarmigen Hebels.
Hierdurch wird der entsprechende Bolzen gehoben, so daß er in die Bahn des Steuerlappens
eintritt. Kommt der Hebel dann in seine Rückwärtslage, so stößt der Steuerlappen
gegen diesen gehobenep Bolzen und wird auf die andere Seite umgelegt.
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Der auf dieser Seite sitzende Bolzen steht diesem Umlegen nicht im
Wege, weil erfindungsgemäß die Bolzen durch einen an ihrem Führungsgehäuse drehbar
gelagerten Wechselhebel miteinander gekuppelt sind.
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Um ein sicheres Umlegen des Steuerlappens mit Hilfe dieser Bolzen
in einfacher Weise zu gewährleisten, treffen erfindungsgemäß die an ihrem oberen
Ende verjüngten Bolzen gegen Schrägflächen, die durch facettenartige Abschrägungen
der rückseitigen Seitenkanten des Steuerlappens gebildet sind.
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DerErfindungsgegenstand ist auf derZeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigen Abb. i eine Vorderansicht, Abb. 2 ebenfalls eine Vorderansicht,
jedoch ohne die Verdrilleinrichtung, Abb.43 einen Schnitt nach der Linie A-B der
Abb. i, Abb. 4. die erste Verdrillstufe der Drähte. Abb. 5 die endgültig verdrillten
Drähte. Vorab soll bemerkt werden, daß die Spannvorrichtung für die zu verdrillenden
Drähte im Beispiel der Zeichnung nicht dargestellt ist. Es kann jede beliebige Spannvorrichtung
Verwendung finden, beispielsweise auch eine solche, bei der die Kraft, die für das
Niederdrücken des Spannhebels erforderlich ist, gleichzeitig den Apparat auf das
Paket niederdrückt und diesem so einen sicheren Stand auf dem Paket gewährleistet.
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Die beiden Übersetzungsräder i und 2 sitzen auf einer gemeinsamen
Achse 3. Zwischen diesen Übersetzungsrädern lagert auf derselben Achse der Handhebel
q.. Die auf diesen Handhebel zu verlängerten Naben 5 der Cbersetzungsräder sind
mit Rasten 6 versehen (vgl. Abb. d.).
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In diese Rasten treten wechselweise die Fortsätze 7 und S des Steuerlappens
9 ein. Dieser Steuerlappen ist schwenkbar in dem Handhebel q. befestigt, so daß
er sich in Richtung des Pfeiles io hin und her bewegen läßt und das eine Mal mit
den Rasten des einen Übersetzungsrades, das andere Mal mit den Rasten des anderen
f_Tbersetzungsrades gekuppelt ist.
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Zu dieser Umsteuerung des Steuerlappens sind die doppelarmigen Hebel
i i und 12 vorgesehen. Diese lagern drehbar um die Achse 13 auf einem Fortsatz der
Grundplatte 14. Sie ragen mit ihren Armen 15 und 16
in die Bahn des gekuppelten
Steuerlappens 9 hinein. So liegt beispielsweise bei Abb. i der Arm 15 nunmehr in
der Bahn des Steuerlappens 9, während sich der Arm 16 nicht in dieser Bahn befindet.
Wird der Steuerlappen umgelegt, so befindet sich umgekehrt der Hebelarm 16 in der,
Bahn des Steuerlappens, während sich der Hebelarm 15 außerhalb dieser Bahn befindet.
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Die anderen Arme 17 und 18 dieser Hebel i i und 12 legen sich unter
Zwischenschaltung je .eines Ouerbolzens i9 gegen die verschiebbaren Bolzen :2o und
2i an. Unter Vermittelung der Bolzen i9 können dann auch die einen Schenkel der
an sich bekannten Abschneidemesser betätigt werden.
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Die Bolzen 2o und 21 sind in einem besonderen Führungsgehäuse 22 gelagert
und besitzen je einen aus diesem Gehäuse herausragenden Stift 23 und 24. Gegen diese
Stifte legen sich die Arme 25 und 26 des auf dem Führungsgehäuse 22'drehbar gelagerten
Wechselhebels 27. Wird also der Bolzen 2o gehoben,
so wird zwangsläufig
der Bolzen 21 gesenkt.
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An dem äußersten Ende sind die Bolzen 20 und 21 zugespitzt und abgerundet.
Sie treffen mit diesem Ende auf je eine Abschrägung 28 und 29, die sich auf der
Rückseite des Steuerlappens 9 befindet und dadurch geschaffen ist, daß die rückwärtige
Seitenkante dieses Lappens facettenartig weggenommen ist.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Ausgehend von der
in den Abbildungen dargestellten Stellung wird der Handhebel 4 in Richtung des Pfeiles
3o, also von seiner Rückwärtslage in seineVorderlage verschwenkt. Da dieser Hebel
durch den Steuerlappen 9 und dessen Ansätze 7 mit dem rechtsliegenden Übersetzungsrad
gekuppelt ist, wird zunächst die rechtsliegende Verdrillung (vgl. Abb.4), hergestellt.
Am Ende seiner Vorwärtsbewegung kommt der Steuerlappen in die Bahn des Hebels i
i zu liegen und drückt dessen Arm 15 herunter. Der andere Arm 17 dieses Hebels i
i hebt den Bolzen 2o, so daß dieser in die Bahn des Steuerlappens tritt. Gleichzeitig
wird der Bolzen 21 nach unten, also aus der Bahn des Steuerlappens herausgeschoben.
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Wird jetzt der Hebel 4 zurückbewegt, so bewegt sich der Ansatz 7 des
Steuerlappens über die Fläche 31 der Nabe des rechtsliegenden Übersetzungsrades.
Das Rad bleibt demzufolge in Ruhe. Auch das andere Übersetzungsrad bleibt stillstehen.
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Kommt jetzt der Hebel 4 in seine Rückwärtslage, so stößt der gehobene
Stift 2o gegen die Abschrägung 28 des Steuerlappens und schwenkt diesen Steuerlappen
auf die andere Seite. Da der Stift gesenkt ist, kann dieses ohne weiteres geschehen.
Durch dieses Schwenken kommt der Ansatz'8 des Steuerlappens 9 in Angriff mit dem
entsprechenden Zahn 6 der NTabe des linksliegenden Übersetzungsrades i, so daß bei
Vorwärtsbewegung des Handhebels 4 nunmehr der dortseitige Verdrillungsabschnitt
hergestellt wird und insgesamt eine Verdrillung gemäß Abb.5 entsteht.
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Wird jetzt der Hebel aus seiner Vorderlage wieder in die Rückwärtslage
geschwenkt, so wiederholt sich genau derselbe Vorgang, wie oben beschrieben, nur
anderseitig, d. h. es senkt sich der Hebelarm, es hebt sich der Stift 2i, es senkt
sich der Stift 2o, so daß bei der Rückwärtslage des Hebels die Umsteuerung des Lappens
in die in der Zeichnung dargestellte Lage sich wieder vollzieht. Hieraus ist also
ersichtlich, daß die Kraft, die jeweils zur Verdrillung aufgewendet wird, aus der
jeweiligen Rückwärtslage des Hebels aufzubringen ist. Wenn man berücksichtigt, daß
die den Apparat auf das Paket niederdrückende Kraft auf einer Querlinie erfolgt,
die sich etwa an der Stelle 32 befindet und in Richtung des Pfeiles 33 wirkt, so
ist hieraus zu entnehmen, daß die für die Verdrillung erforderliche Kraft an dem
günstigsten Punkt ansetzt und kein Abheben der Vorrichtung von dem Paket bewirkt.
Wenn man außerdem berücksichtigt, daß die für die Verdrillung notwendige Kraft jeweils
auch in einem genügend weiten Abstand von dem Bedienenden jeweils ansetzt und er
daher immer den Hebel auf sich zu ziehen hat und nicht wegzudrücken, so ergibt sich,
daß auch die Handhabung insofernwesentlich eirifacherist.