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Einrichtung zum unbeobachteten Schießen Gegenstand der Erfindung ist
eine Einrichtung für unbeobachtetes Schießen mit auf einem festen beweglich gelagerten
Schußwaffen unter Benutzung eines Zielbildes und eines Zeigers zur Einstellung der
Schußwaffen nach dem Zielbild nach Patent 7r9864. Nach dem Hauptpatent ist das Zielbild,
das unter Berücksichtigung der ballistischen Bahn der Geschosse etwas verzerrt ist,
mit der Waffe bzw. der Lafette zwangsläufig beweglich verbunden, und der mit dem
Zielbild zusammenarbeitende Zeiger ist an dem festen Untergestell, z. B. der Deckung,
angeordnet. Bei dieser Anordnung ist das Zielbild an die Waffe oder deren Lafette
mittels eines Lenkerparallelogramms angeschlossen, um die zwangsläufige Verbindung
gewisser Zielbild- und Waffenbewegung sicherzustellen.
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Dieses Lenkerparallelogramm nimmt viel Platz weg und bedingt, daß
das Zielbild immer auf einer doppelt gekrümmten Fläche angebracht ist.
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Um hier eine Vereinfachung zu schaffen, wird gemäß der Erfindung das
zwangsläufig an die Seitenrichtbewegung der Waffe bzw. Lafette gekuppelte Zielbild
in der Höhe durch eine kurvenförmige Kulisse bei der Höhenrichtbewegung der Waffe
verstellt. Infolge dieser Anordnung können der Rahmen und die öffnung der eigentlichen
Deckung in diesen gefährlichen Stellen kleiner ausgeführt werden als bei den bisher
bekannten ähnlichen Einrichtungen, was zur Erhöhung der Gesamtfestigkeit der Deckung
beiträgt. Dabei ist die erfindungsgemäße Einrichtung leicht beherrschbar, sicher
im Betrieb, und ihre Herstellung ist leicht und billig. -In der Zeichnung sind einige
verschiedene erfindungsgemäße Lafettenausführungen für unbeobachtetes Schielen abgebildet.
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In Fig. i ist eine beispielsweise Ausführung der Einrichtung mit einem
kreisförmigen Führungshebel im senkrechten Schnitt und in Seitenansicht veranschaulicht.
Die Fig. 2 und 4 veranschaulichen in der gleichen Ansicht zwei alternative Ausführungen
der Einrichtung mit einer zylinderförmigen Bildplatte. Die Fig.3 und 5 veranschaulichen
schematisch die Ausbildung der zugehörigen Führungsnuten. Fig. 6 ist eine schaubildliche
Ansicht auf die Bildplatte, die bei den letzten beiden Ausführungen verwendet wird.
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Die in Fig. i veranschaulichte Lafette ist in üblicher Weise im Innern
der Deckung angeordnet. In die Deckungswand ist ein Rahmen
i mit
einer öffnung für den Lauf der Waffe eingesetzt, und im Rahmen sind senkrechte,
gleichachsige Zapfen 2, 3 eingesetzt, um welche sich die Konsole 5 der Lafette drehen
kann. Die Waffe Z ist auf der Wiege-7-gelagert, welche mittels der Führung 8 am
Höh enrichtsegment 6 der Konsole 5 geführt ist. Die Konsole 5 ist gegebenenfalls
noch durch ein Seitenrichtsegment 9 unterstützt.
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Die Bildplatte z o ist mittels des bogenförmigen Hebels i i an der
Lafette befestigt. Das Hebelende ist mittels des Zapfens 12 an der Wiege der Waffe
befestigt, und am oberen Arm der Konsole ist ein Gleitkörper 14 vorgesehen, der
in die Führungsnut des Bogenhebels i i eingreift. Der Halbmesser der Führungsnut
ist gleich der Entfernung r des Zapfens 12 vom Drehmittelpunkt S der Waffe Z. Bei
der Höhenrichtung der Waffe ersetzt der bogenförmige Hebel mit der Führung das Parallelogramm
und sichert die übereinstimmende Bewegung der Bildplatte io mit der Wiege der Waffe.
Die Bildplatte hat eine doppelte Krümmung, in senkrechter Richtung ist der Krümmungshalbmesser
gleich der Entfernung des Zapfens 12 vom Punkt S und also auch gleich dem Halbmesser
der kreisförmigen Führungsbahn, während in waagerechter Richtung der Krümmungshalbmesser
gleich ist der Entfernung der Platte io von der durch die Zapfen 2, 3 hindurchgehender.
Drehachse der Lafette. Auf der Bildplatte ist das aufrechte Bild der zu beschießenden
Gegend unter Benutzung ballistischer Kurven aufgezeichnet, und der am unbeweglichen
Teil der Deckung befestigte Zeiger zeigt auf dem Bild den Ort an, auf den die Waffe
gerichtet ist.
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Der Vorteil dieser Lösung gegenüber den bisherigen, ein Parallelogramm
benutzenden Verfahren ist, daß der Hebel i i nur wenig Platz über der Konsole der
Lafette einnimmt, so daß es möglich ist, den Rahmen und die öffnung der Deckung
kleiner auszuführen, was zur Gesamtfestigkeit der Deckung beiträgt.
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Der Gleitkörper 1q. kann auch durch eine Führung :ersetzt werden,
welche den bogenförmigen Hebel i i umfaßt. Die Entfernung des Gleitkörpers i q.
von der Achse der Zapfen 2, 3 muß nicht gleich der Entfernung des Zapfens 12 vom
Mittelpunkt S sein, sondern kann auch größer oder kleiner sein; wesentlich ist nur,
daß der Halbmesser des bogenförmigen Hebels gleich ist der Entfernung des Zapfens
12 vom Mittelpunkt S.
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Die in Fig.2 veranschaulichte Lafette ist mit einer zylindrischen
Bildplatte versehen, deren Teilung in senkrechter und waagerechter Richtung gleichmäßig
ist. An der Bildplatte 15 ist direkt eine Führungsstange 16 befestigt,
welche in senkrechten Führungen 17, 18 geführt ist, die auf Armen der drehbaren
Konsole 5 angeordnet sind. Mit der Wiege der Waffe ist die Stange mit Hilfe eines
Zapfens 2o, der in eine auf der Wiege angeordnete Nut 2 i eingreift, zwangsläufig
gekuppelt. Damit die Teilung der Bildplatte auch in senkrechter Richtung gleichmäßig
ist, muß diese Nut derart ausgebildet sein, daß einem gleichen Elevationswinkel
der Waffe immer eine gleiche Verschiebung der Bildplatte entspricht. Dieser Abhängigkeit
wird entsprochen, wenn man die Nut 21 als Evolvente ausbildet, welche der Zapfen
2o beim Abrollen der durch die Zapfenachse parallel zu der Seitenrichtachse der
Lafette gelegten Tangente auf einem Kreis beschreibt, dessen Halbmesser gleich der
Entfernung der Seitenrichtachse von der erwähnten Tangente ist. Die Achse der Führungsstange
16 kann mit der erwähnten erzeugenden Tangente identisch sein oder auch außerhalb
derselben liegen. Die Entstehung der Evolvente ist schematisch in Fig.3 dargestellt.
Der Anfang der Evolvente I( entspricht dem Berührungspunkt der Tangente, die im
vorliegenden Fall identisch mit der Achse der Stange 16 ist, beim größten
Elevationswinkel a und das Ende I(1 beim größten Depressionswinkel ß. In der Praxis
ist es selbstverständlich möglich, die Evolvente durch einen Kreis zu ersetzen.
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Die Bildplatte (Fig.6) hat bei dieser Ausführung die Form eines Teils
eines Zylindermantels, dessen Achse identisch mit der Drehachse der Konsole ist.
Das Bild des zu beschießenden Raumes ist auf der Bildplatte unter Benutzung von
Zentralprojektionsstrahlen, die durch ballistische Kurven charakterisiert sind,
veranschaulicht und ist aufrecht. Das Bild kann praktisch derart erhalten werden,
daß die Waffe mit dem entsprechend vingestellten Visier auf das Objekt und den Punkt
gerichtet ist, den der feste Zeiger 27 auf der Bildplatte 15 bezeichnet.
Die Teilung der Platte in senkrechtem und waagerechtem Sinne ist gleichmäßig, und
das Bild ist nicht verzeichnet, ausgenommen die Verzeichnung infolge der Projektion
mittels ballistischer Kurven, so daß es gut übersichtlich ist. Gegenüber den vorhergehenden
Ausführungen, bei welchen die Bildplatte z«vei Krümmungen hatte, hat die zylindrische
Bildplatte weiter den Vorteil, daß die Parallaxe bei der Beobachtung des Zeigers
beseitigt ist, die dadurch entsteht, daß der Zeiger bei den verschiedenen Lagen
der Platte mit derselben verschiedene Winkel einschließt. Bei der zylindrischen
Bildplatte schließt der Zeiger mit der Platte bei allen ihren Lagen immer den gleichen
Winkel. ein, so daß parallaktische Fehler nicht :entstehen.
Eine
alternative Ausbildung der Verbindung zur Übertragung der Bewegung von der Lafette
zur Bildplatte ist in Fig. 4 veranschaulicht. In diesem Falle ist auf der Wiege
der Waffe ein Zapfien 24 angeordnet und auf der Stange eine Nut 25. Die Nut ist
als Zykloide ausgebildet, die der Zapfen 24 beim Abrollen des durch den Zapfen 24
gelegten Kreises mit dem Mittelpunkt S längs der para11el mit der Drehachse der
Konsole 5 gelegten Tangente beschreibt. Die Entstehung der Zykloide ist schematisch
in Fig. 5 dargestellt. Der Beginn C der Zykloide liegt in dem Punkt, welcher der
Verdrehung des Kreises um den größten Elevationswinkel a entspricht, und das Ende
Cl entspricht der Verdrehung um den größten Depressionswinkel ß. Die Achse der Führungsstange
16 muß nicht mit der @erzeub enden Tangente identisch sein, wie in der Zeichnung
dargestellt, sondern kann außerhalb derselben liegen.