DE2126679A1

DE2126679A1 - Geschutzturm, insbesondere fur Panzer fahrzeuge

Info

Publication number: DE2126679A1
Application number: DE19712126679
Authority: DE
Inventors: Karl Albert Dr 3502 Vellmar P Kohler
Original assignee: Rheinstahl AG, 3500 Kassel
Priority date: 1971-06-01
Filing date: 1971-06-01
Publication date: 1972-12-07
Also published as: US3820436A; DE2126679C3; GB1332759A; CH536997A; DE2126679B2; FR2139591A5

Description

RHEINSTAHL AG Kassel, den 13. Mai 1971

TSRP/Br/G

PK 2612

Geschützturin, insbesondere für Panzerfahrzeuge

Die Erfindung betrifft einen Geschützturm, insbesondere für Panzerfahrzeuge, der um die Seitenrichtachse und die Verkantungsachse bewegbar ist und in dem die Rohrwaffe auf mit der Turmhaut verbundenen Schildzapfen, die die Höhenrichtachse der Waffe bilden, schwenkbar ist.

Bei derartigen Geschütztürmen für Panzerfahrzeuge besteht die Forderung, auch während der Geländefahrt - bei der das Fahrzeug Nick- und Wankbewegungen ausführt, die sich vom Fahrzeug auf den Turm übertragen - gezielt schießen zu können·

Bei einer bekannten Ausführung (französische Patentschrift 1 003 862) ist der kugelförmige Turm zwischen zwei im Fahrzeug ange- \ ordneten Schildwangen schwenkbar aufgehängt und diese sind mit dem Turm im Fahrzeug drehbar gelagert. Die Schildwangen müssen bei dieser Bauart aber groß ausgebildet sein und ragen hoch über das Fahrzeug hinaus, wodurch die Fahrzeugkontur wesentlich vergrößert wird und dem Feind ein gut erkennbares und leicht zu bekämpfendes Ziel bietet. Ferner sind die Lagerstellen in den Schildwangen gegen äußere Einflüsse ungeschützt angeordnet, so daß sie, abgesehen von der leichten Störanfälligkeit, durch Beschüß leicht beschädigt, wenn nicht gar zerstört werden können. Außerdem verläuft die Seeleuachae des Waffenrohrs, die gleichzeitig die Wirkungslinio der Schußrückstoßkraft bildet, oberhalb der Turmelevationsachse, so daß beim Abschuß ein Drehmoment erzeugt wird, das von de* Riehtantrieb aufgenommen werden muß.

209850/0519

Diese Momente führen zu Schwingungen, die aber nicht nur Fehler im Treffergebnis zur Folge haben, sondern sich auch noch nach- ' teilig auf die im Turm befindlichen Einrichtungen und Personen ' auswirken.

Es ist weiter bekannt, Geschütztürme in drei Achsen beweglich im Fahrzeug aufzuhängen und die Waffenanlage entweder starr oder elevierbar im Turm einzubauen. -

Bei Fahrzeugen mit zur Flugabwehr elevierbaren Waffenanlagen ist es, um einen großen Höhenrichtbereich und ausreichend Platz für die Bedienungsmannschaft zu erhalten, bekannt, die Waffenanlage mit ihren beidseitigen Schildzapfen so weit wie möglich vorn im Turm unterzubringen. Nachteilig ist hierbei, daß der Abstand zwischen der Tür me le vat ions ach se und der Waffenelevationsacb.se recht groB ist, so daß bei Waffenelevationen, bei denen die Schußrückstoßwirkungslinie nicht die Turmelevationsachse schneidet, erhebliche Drehmomente auf den Turmstabilisierungsantrieb wirken können. Diese Drehmomente beeinflussen die Stabilisierungsgenauigkeit nachteilig und lassen einen optimalen Waffeneinbau oftmals nicht zu. '

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung des Prinzips der dreiachsstabilisierten Waffenanlage eine Anordnung für die Turmaufhängung zu schaffen, bei welcher keine Rückstoßdrehmomente auf den Turm einwirken können und deshalb der Einbauort der Waffenanlage frei gewählt werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Geschützturm mittels zwei Bolzen in diametral am drehbaren Innenring des Azimutlagers befestigten, sich innerhalb der Wanne des Fahrzeuge befindlichen, als Schildwangen dienenden Lageraugen um die Verkan.tungsAchse beweglich.gelagert ist, tsacl die Schildzapfen der Waffenanlage mit Abstand von der SeitessrishtÄchse des Turms und oberhalb der \Terkazi~tungseetiee uesm Turm umgeordnet sind.

8S-CT/051 -9

Als vorteilhaft erweist sich die spezielle Lagerung des Geschützturme noch insoweit, als die Verkantungslager vollständig gegen Geschosse, Splitter, Staub und Witterungscinflüsse geschützt in der Fahrzeugwanne untergebracht sind.

In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist für die Stabilisierung bzw. die Seitenricht- und Verkantungsbewegung des Turms sowie für die Ilöhenrichtbewegung der Waffenanlage je ein Antrieb vorgesehen·

Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht noch darin, daß die Richt- und Stabilisierungsantriebe wahlweise mechanisch, hydraulisch und/oder elektrisch ausführbar sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben:

Es zeigen

Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Geschützturm mit Rohrwaffe und Fahrzeug sowie der Geschützturmlagerung und

Fig. 2 eine Ansicht von der Mündung des Waffenrohrβ aus gesehen, wobei das Fahrzeug zum Teil aufgebrochen dargestellt ist.

In der teilweise («zeichneten Wanne 1 des gepanzerten Fahrzeugs ist das Axieutlager 2 mit seinen Außenring 3 drehfeet angeordnet, wob·! auf den drehbaren Innenring 4 sich der Geschüt*- tum 5 abstütet und aonit für die Seitenrichtbewegung um die vertikal· Ache· X-X drehbar ist. Der Innenring k dee Azimutlagere 2 ist hierbei eiit ·1η·η Stabilisierung·- und Richtantrieb 6 verbunden und besitzt einen nach oben durch die Öffnung in der Wannendecke herausragenden Blendenring 7» 'dar zwei diametral gegenüberliegende als Schildwangen dienende, im Querschnitt U-förcig ausgebildete vtna sich irjrierhalb der Fahrzeuj;-

209850/0519 - * -

wanne 1 befindliche Lageraugen 8, 8* aufweist. In diese Lageraugen 8, 8* befinden eich Bolzen 9· 9* *uf die sich der Geschütz turm 5 über Lager 10, 10* abstützt und mittels eines nicht dargestellten Stabilisierungs- und Riehtantriebe um die Verkantungsachse Y-Y schwenkbar ist. Außerhalb der Seitenrichtachse X-X und oberhalb der Verkantungsachse Y-Y ist «ine Waffenanlage 11 mittels beidseitig am Waffenrohr 12 befindlicher Schildzapfen 13t 13* für die Höhenrichtbewegung im Geschützturm 5 gelagert. Die beiden Schildzapfen 13t 13' sind hierbei quer zur Verkantungsachse Y-Y angeordnet, so daß die Seelenachee des Waffenrohrs 12 und die Verkantungsachse Y-Y sich in einer vertikalen Ebene erstrecken. Der Antrieb für die Höhenrichtbewegung ist ebenfalls nicht dargestellt. Der drehbare Innenring k-. des Azimut lagers 2 ist mit einem Mitnehmer 14 versehen, der mit einen in der Nähe des Wannenbodens befindlichen Drehverbinder 15 in Wirkverbindung steht. Am Geschützturm 5 ist eine Säule l6 befestigt, die sich zum Wannenboden hin erstreckt und einen höhenverstellbaren Sitz 17 besitzt.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Waffenanlage nach Gesichtspunkten des Raumbedarfs für die Mannschaft und gemäß den waffentechnisehen Forderungen in den Turm eingebaut werden kann. Eine Beeinträchtigung der Stabilisierungegenauigkeit durch Schußrückstoßdrehmomente von der Waffenanlage ist nicht möglich. Da bei dieser Anordnung nicht - wie bisher - der Turm in der Elevation stabilisiert und die Waffe nur gerichtet wird» sondern die Waffe sowohl stabilisiert als auch gerichtet wird, können weit größere Elevations- oder Verkantungswinkel - je nach Turastellung - stabilisiert werden, als es eine reine Turmstabilisierung wegen des beschränkten Schwenkraumes im Fahrzeug zulassen würde.

- 5 -209850/0519

Claims

RIIEINSTAHL AG Kassel, den 13. Mal 1971 TSRP/Br/G 2612 Patentansprüche

1. Ge schilt ζ türm, insbesondere für Panzerfahrzeuge, der um die Seitenrichtachse und die Verkantung*achse bewegbar ist und in den dl· Rohrwaffe auf mit der Turmhaut verbundenen Schildzapfen, die die Höhenrichtachse der Waffe bilden, schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschützturm (5) mittels zwei Bolzen (9,9') in diametral am drehbaren Innenring (4) des Azimutlagere (2) befestigten,sich innerhalb der Wanne (l) des Fahrzeugs befindlichen, als Schildwangen dienenden Lageraugen (8,8') um die Verkantungsachse (Y-Y) beweglich gelagert ist, und die Schildzapfen (13,13*) der Waffenanlage (11) mit Abstand von der Seitenrichtachse (X-X) des Turms (5) und oberhalb der Verkantungsachse (Y-Y) des Turms (5) angeordnet sind· ™

2· Geschützturm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkantungslager (8, 9 und 8*, 9') vollständig gegen Geschosse, Splitter, Staub und Witterungseinflüsse geschützt in der Fahrzeugwanne (l) untergebracht sind.

3· Geschützturm nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Stabilisierung bzw. die Seitenricht- und Verkantungebewegung des Turms (5) sowie für die Höhenrichtbewegung der. Waffenanlage (11) Je ein Antrieb vorgesehen ist·

4. Geschützturn nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rieht- und Stabilisierungsantriebe mechanisch, hydraulisch und/ oder elektrisch ausführbar elatl.

209850/0519