DE7223144U

DE7223144U - Tubenverschluß

Info

Publication number: DE7223144U
Application number: DE19727223144D
Authority: DE
Original assignee: GUETERMANN and CO
Current assignee: GUETERMANN and CO
Priority date: 1972-06-21
Filing date: 1972-06-21
Publication date: 1972-10-05

Description

8 München 2
Zweibrückenstr. 12

TUBENVERSCHLUSS

Tubenverschlüsse, die sich durch Druck auf die Tube selbsttätig öffnen und bei Druckabfall selbsttätig schließen, sind in verschiedenen Ausführungen bekannt.

Es wird in diesem Zusammenhang auf die deutschen Auslegeschriften 1.207.863, 1.246.531, 1.3ΟΟ.Ο6Ο, 1.486.228 sowie 1.486.233 verwiesen.

Allen genannten Konstruktionen ist gemeinsam, daß durch im wesentlichen radialen Druck von außen ein überdruck im Innern der Tube erzeugt wird, der seinerseits eine Art Rückschlagventil mehr oder minder weit öffnet und dann durch das geöffnete Ventil Füllmasse austreibt.

Da sich somit zwei Parameter, nämlich der Druck und - als Funktion des Druckes - die Tubenöffnung beim Auspreßvorgang, ändern, ist die in der Zeiteinheit austretende Füllmasse eine nichtlineare Funktion des Druckes: Deshalb findet man in der Praxis stets erhebliche Volum- und Höhenschwankungen der gebildeten Stränge; abgesehen von der Verschwendung wertvoller Füllmasse ist auch der technische Anwendungsbereich infolge ungenauer Massebelegung erheblich eingeschränkt.

Es war ein Ziel der Erfindung, die geschilderten Nachteile auf einfache Art zu vermeiden und zugleich weitere Vorteile zu bieten.

Die Lösung der Aufgabe sei anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit der schematischen Abbildung beschrieben.

GÜTERMANN & CO. 7809 Gutach, 20-06-72

Landstr. 1

Darin bezeichnet 1 den Halsteil einer handelsüblichen Tube, 2 eine Hülse, 3 eine Stützplatte, 4 einen elastischen Druckkörper, 5 eine Kugel, 6 eine Nocke, 7 eine Oberkante der Nocke 6,7' einen Fassungsrand der Kugel, Alpha einen Freiformwinkel des Tubenverschlusses nach der Erfindung sowie 8 eine zu beschichtende Arbeitsfläche*

Die Verbindung zwischen dem Tubenhals 1 und der Hülse 2 kann in
üblicher Weise z. B. durch Gewinde oder Pressitz erfolgen.

Zwecks Beschichtung der Arbeitsfläche 8 geht man wie folgt vor:
Man drückt Tube und Verschluß in axialer Richtung mittels einer
Kraft P gegen die Arbeitsfläche 8,- Dadurch kann die Kugel 5 in
axialer Richtung in das Innere der Hülse 2 zurückweichen und zunächst einen spaltförmigen Raum zwischen der Kugel 5 und der Hülse 2 freigeben.- Bei Steigerung des Innendruckes durch radiale
Pressung fließt Tubeninhalt durch diesen Spaltraum aus: Da dieser selbst praktisch nicht durch den Innendruck, sondern durch die axiale Eindrücktiefe bestimmt wird, erfolgt der Ausfluß hier
bereits gleichmäßiger als bei den bekannten Konstruktionen.

Das Gleichmaß der austretenden Stränge wird weiter dadurch verbessert, daß zwischen dem Fassungsrand 7¹ der Kugel und dem Äußeren
der Hülse 2 ein der Viskosität des Tubeninhalts angepaßter Freiformwinkel Alpha ausgebildet ist.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist auf der durch den Freiformwinkel Alpha bedingten, nach außen weisenden, umlaufenden Schräge der Hülse 2 zusätzlich mindestens ein Nocken 6 mit zugeordneter Nockenoberkante 7 ausgebildet.

Derartige Nocken bieten folgende Vorteile: Besteht der Tubeninhalt wie in aller Regel aus Stoffen mit der Neigung zur Verkrustung bei Luftzutritt,z. B. aus Klebstoffen, so werden alle Krusten in der
Nähe der Austxittsöffnung durch die Nocken ±m Zuge des Arbeitsvorganges ohne weiteres zerbrochen und damit unschädlich gemacht-

• til* «I I

GÜTERMANN & CO. 7809 Gutach, 20-06-7 2

Landstr. 1

Weiter dienen die Nocken als wichtige mechanische Verstärkung des relativ dünnen Fassungsrandes 7¹.-

Vor allem sichern die Nocken einen wohldefinierten Mindestabstand zwischen der Arbeitsfläche 8 und dem Fassungsrand 7 ' ,„ da sich die Arbeitsfläche 8 der Hülse 2 nur bis zur Oberkante 7 des Nockens 6 nähern kann.- Versuche ergaben, daß ein derartig ausgebildeter Tubenverschluß insbesondere bei Anordnung mehrerer Nocken und bei Leim als Tubeninhalt die gleichzeitige Schaffung mehrerer zueinander paralleler Klebespuren ermöglicht, deren Profilhöhen sich nach dem Durchtrocknen in der ganzen Länge um weniger als ein Hundertstel Millimeter unterscheiden.

Als weiterer wesentlicher Vorteil ist zu erwähnen, daß der neue Verschluß - im Gegensatz zu den bekannten selbsttätigen Tubenverschlüssen - den unbeabsichtigten Austritt von Tubeninhalt bei zufallbedingter Steigerung des Innendruckes z. B. infolge Erwärmung zuverlässig verhindert.-

Der Tubenverschluß nach der Erfindung kann überall für bequemes, schnelles,- sauberes und materialsparendes Arbeiten eingesetzt und z. B. als Massenartikel aus Kunststoffen auch preiswert hergestellt werden.

Als Beispiele für besondere Anwendungsbereiche seien genannt: spezielle Textilkleber, Ein- und Zweikomponentenkleber für den Bastler, Handwerk und Industrie, Farbpasten und Pasten für den pharmazeutischen, chemischen und medizinischen Bereich.

Claims

:/Schutzansprüche:

1) Selbsttätig öffnender und schließender Tubenverschluß, bestehend aus einer Hülse, die an ihrem oberen Ende mit einer vorzugsweise zentrischen Ausflußöffnung versehen ist, und aus einer ortsfest ausgebildeten Stütze z. B. dem Tubenboden sowie einem axial verschieblichen Verschlußkörper z. B. einer Kugel, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper im Ruhezustand teils innerhalb, teils außerhalb der Hülse angeordnet ist.

2) Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Fassungsrand des Verschlußkörpers und der Außenfläche der Hülse eine Schräge als Freiformwinkel ausgebildet ist.

3) Verschluß nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der in Anspruch 2 genannten Schräge mindestens ein den Fassungsrand überragender Nocken ausgebildet ist.