DE722259C - Herstellung von Alkalibromiden - Google Patents

Herstellung von Alkalibromiden

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DE722259C
DE722259C DEA85630D DEA0085630D DE722259C DE 722259 C DE722259 C DE 722259C DE A85630 D DEA85630 D DE A85630D DE A0085630 D DEA0085630 D DE A0085630D DE 722259 C DE722259 C DE 722259C
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DE
Germany
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bromine
chlorine
liquors
bromides
manufacture
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Expired
Application number
DEA85630D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Fritz Gewecke
Dr-Ing Heiner Ramstetter
Dr-Ing Paul Schaechterle
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Cavity GmbH
Original Assignee
Deutsche Solvay Werke GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/10Bromides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

  • Herstellung von Alkalibronnden Die Gewinnung von Alkalibromiden erfolgt nach bekannten Verfahren so, daß aus den Rohlaugen, im allgemeinen aus denEndlaugen der Kalifabriken, mit Hilfe von Chlor und Dampf bei erhöhter Temperatur Brom in Freiheit gesetzt und aus den Laugen verdampft wird. Dieses Verfahren ist jedoch an Laugen mit einem Bromgehalt von mindestens 2 bis 3 - gebunden, da bei niedrigerem Bromgehalt die Kosten für den nötigen Dampf bald so hoch werden, daß eine nutzbringende Gewinnung nicht mehr möglich ist. Nun ist auch bereits vorgeschlagen, Brom oder organische Bromverbindungen zu erzeugen, -indem man unter Einhaltung eines bestimmten pl,-Wertes selbst sehr bromartne Laugen riiit weniger als o,oi#/o, z.B. Meerwasser, in der Kälte verarbeitet. Die Einstellung der Ausgangslaugen auf diesen pH-Wert bedingt jedoch einen großen Säureverbrauch, so *daß dadurch nicht unerhebliche zusätzliche Kosten entstehen.
  • Erfindungsgemäß werden die einer Chlorbehandlung untetworfenen Laugen in horizontalen Rinnen mit Hilfe von Belüfterkästen o. dgl. mit Luft geblasen und der dabei entstehende bromhaltige Luftstrom in Wäschern bei Temperaturen von 15 bis 30' mit Abfallbromsalzlaugen von bis ZU 200-/1 Bromsalz vom überschüssigen Chlor befreit. Das Brom wird dann in alkalischen Absorptionsmitteln unter Zu-abe von Ammoniak zu Bromalkali umgesetzt.
  • Bei der Verarbeitung minderwertiger schwach sauer oder neutraler Rohlaugen mit niedrigem Bromgehalt in der Kälte ist es möglich, selbst aus schwach, sauren Lösungen VOM PH-Wert4 oder mehr und auch aus neutralen Lösungen technisch einwandfrei Brom bziv. Bromide Ohne Erwärmung zu gewinnen, zumal wenn man Laugen von 15 bis 3 o' verwendet.
  • Wird also in eine Lauge von z. B. i bis 2 g Br/1 so viel Chlor eingeleitet, wie dem Bromgehalt entspricht, oder ein überschuß an Chlor, der dem Eisengehalt und sonstigen oxydablen Verbindungen der Lauge Rechnung trägt, so wird das Brom allmählich in Freiheit gesetzt. Es wurde gefunden, 'daß dieses Freiwerden des Broms, selbst wenn auf einen p11-Weit bis hinab zu 4,0 z. B. mit Salz- oder Schwefelsäure angesäuert wird, eine Zeitreaktion ist, die je nach Temperatur, Viscosität der Laugen und der absoluten Größe der Grenzflächen Chlor » /Laugen von mehr oder weni-er großer Bedeutun- ist. Infolgedessen ist eine gute Zerteilung, insbesondere der zu dhlorierenden Lauge, von Wichtigkeit, weil dadurch die erforderliche Verweilzeit ab-ekürzt wird.
  • Das in Freiheit gesetzte Brom läßt sich nun durch Durchblasen von Luft durch die Lauge leicht austreiben. Dies kann ebenso wie die Chlorierung in mit Füllkörpern versehenen Türmen geschehen, besondere Vorteile bietet jedoch die Entbromung in einer horizontalen oder schwach geneigten Rinne, in der die Lauge, ohne daß Pumparbeit geleistet zu werden braucht, über Belüftungskästen aus Steinzeug oder organischen Kunstmassen bestimmter Porengröße hinwegfließt.
  • Man leitet den mit Brom und Chlor beladenen Luftstrom durch eine mit einer Bromidlösung beschickte Wäscheranlage, die mit einer Bromidlau-e berieselt wird. Dazu können verunreinigte oder Rest- und Abfalllaugen benutzt werden. Zweckmäßig nimmt man ihre Konzentration geringer als 2oog NaBr/l, weil dann der Zweck dieser Reinigung, das Herauswaschen des Chlors, besser vor sich geht als mit höher konzentrierten Lösungen. Auch werden dann Rohrverstopfungen durch sich ausscheidende Salze sicher vermieden. Die Wäscherlaugen werden während des Betriebes sauer, so daß auch etwa vorhandene Bromate und Hypobromite zersetzt werden und ihrerseits Brom in Freiheit setzen. Schaltet man zwei Wäschersysteme hintereinander, so ist es möglich, die Laugen bis auf Freiheit von Brom zu verarbeiten, ohne daß ein Durchtritt von Chlor in die eigentliche Absorptionsanlage zu befürchten ist. UM mitgerissene Wäsc herlauge abzufan-,gen, schaltet man zwischen Wäscher- und Absorptionsanlage zweckmäßig einen Abscheider, aus dem die Lauge wieder in das Wäschersystem zurückgeleitet werden kann.
  • Es ist zwar schon versucht worden, unter bestimmten Bedingungen Chlor durch Berieselung mit Bromsalzlösungen aus seinem Gemisch mit Brom zu entfernen. Daß sich je- doch eine so weit-ehende Reiniarun- in der b Kälte und bei so niedrigen Gaskonzentrationen erreichen ließ, ist weder bekannt noch war dies aus den bekannten Vorschlägen zu entnehmen. Auch ist bisher nichts darüber veröffentlicht worden, daß gerade Lösungen von weniger als 2oog Bromsalz.;'l dafür züi verwenden sind.
  • Der die Wäscher verlassende Luftstrom ist chlorfrei und tritt nun, nur noch mit Bromdampf beladen, in die Absorptionsvorrichtung ein, die mit alkalischen Flüssigkeiten, wie Soda, Pottasche, Natronlauge oder Kalilauge, berieselt wird. Hier würde sich in bekannter Weise neben dem Bromid auch Bromat bilden, wenn nicht besondere Maßnahmen ergriffen würden. Es sind schon verschiedene Vorschläge zur Zerstörung des Bromats gemacht worden, doch setzen diese meistens saure Lösungen voraus.
  • überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich die Entstehung von Hypobromit und von Bromat vermeiden läßt, wenn man gastörmiges oder in Wasser gelöstes Ammoniak in annähernd äquivalenter Menge, bezogen auf die mögliche Hypobromitbildung, zur Absorptionslauge zufließen läßt. Auch ist die Reaktion an keinen pfl-Wert gebunden. , Läßt man also zu der über die Rieseltürme umgepumpten Lösung, z. B. Soda oder Pottasche ' laufend Ammoniak als 250,'oi,-e Lösung zufließen und sorgt für gute Verteilung, so wird die Bromatbildung praktisch vollständig verhindert. überraschenderweise hat sich nämlich ergeben, daß die Reduktions-,geschwindig > gkeit, mit der die als Zeichenverbindungen zunächst gebildeten Hypobroe ZD mite reduziert werden, erheblich größer ist als ihre Zerfallsgeschwindigkeit in Bromat und Bromid. Besonders günstig liegen die Verhältnisse bei der Absorption unterhalb von 3o'. Die Umsetzung zwischen Brom und Ammoniak ist zwar- an sich bekannt. Daß sie sich im Rahmen der Erfindung zur Vermeidung der Hypobromitbildung verwenden läßt, ist aber bisher noch nicht erkannt worden.
  • Durch Kombination der vorstehenden, züm Teil an sich bekannten Maßnahmen gelangt man unmittelbar zu reinen Bromidlösungen, die zur Verarbeitung auf festes Salz nur eingedampft zu werden brauchen. Die Zwischenstufe der Abscheidung des Broms in flüssigem Zustand fällt fort, ebenso die zur Reinigung erforderliche Destillation und seine Verarbeitung auf Zwischenverbindungen zur Bromsalzgewinnung.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren können selbst aus minderwertigen Rohlaugen unmittelbar reine Bromide gewonnen werden.
  • ZD

Claims (3)

  1. PATENTANSPRUCI-1: Verfahren zur Herstellung von Bromiden aus bromhaltigen Salzlösungen, gekennzeichnet durch die Vereinigung fol-ZD ,gender Maßnahmen: i.
  2. Schwach saure oder neutrale Rohlaugen werden der Chlorierung unterworfen. . 2.
  3. Der durch Durchblasen von Luft durch die vorteilhaft in horizontalen Rinnen über Belüfterkästen fließende chlorierte Lauge erhaltene Gasstrom wird bei Temperaturen bis zu etwa 3o'inWäschern mittels Abfallbromsalzlaugen von höchstenS 200 g11 Bromsalz vom Chlor befreit. 3. Die Bromabsorption erfolgt durch alkalische Absorptionsmittel unter Zugabe von annähernd so viel Ammoniak, als der Hypobromitmenge entspricht, die ohne Reduktion entstehen würde.
DEA85630D 1938-01-26 1938-01-26 Herstellung von Alkalibromiden Expired DE722259C (de)

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