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Transportable Drehscheibe für Feldbahnlokomotiven Die Erfindung bezieht
sich auf eine transportable Drehscheibe für Feldbahnlokomotiven, deren drehbare
Fahrplatte gegenüber der Grundplatte durch einen Drehzapfen geführt und durch einen
mittleren Rollenkranz und mehrere auf einem Laufring der Grundplatte laufende äußere
Rollen gestützt ist. Das die Neuheit kennzeichnende Merkmal der vorliegenden Drehscheibe
besteht im wesentlichen darin, daß sie zum Zwecke eines leichteren Transportes in
drei Teile zerlegbar ist, und zwar erstens in die drehbare Fahrplatte nebst Drehzapfen,
zweitens den Rollenkranz und drittens die Grundplatte nebst Drehzapfenlager und
Laufring. Dadurch wird erreicht, daß auch -größere, für Feldbahnlokomotiven bestimmte
Drehscheiben leichter und bequemer befördert und bei genügender Festigkeit und Sicherheit
viel schneller auf- oder abgebaut werden können, als dies bisher möglich war, weshalb
man sich zum Drehen und Wenden von Feldbahnlokomotiven bisher vielfach nicht einer
Drehscheibe, sondern eines Gleisdreiecks bediente, das. jedoch ständig eine bestimmte
Pflege und Wartung (Weichenkontrolle, Beachten der waagerechten Lage und Spurweite,
Bettungspflege usw.) erforderte, viel Platz in- Anspruch nahm und nur an gut übersichtlichen
Stellen vorgesehen werden konnte.
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Die mit der Erfindung vorgeschlagene Drehscheibe für Feldbahnen wird
vorteilhaft in der Weise .ausgeführt, daß die drehbare Fahrplatte aus den- beiden
Laufschienen besteht, die durch eine mittlere Platte und je eine Endplatte verbunden
sind, wobei die mittlere Platte sich auf dem Rollenkranz und die Endplatten auf
den Rollen des Laufringes .abstützen. Die Grundplatte besteht gemäß der Erfindung
aus einem zugleich der Fundierung dienenden Schienenpaar, das durch eine den Rollenkranz
und das Drehzapfenlager
tragende mittlere Platte verbunden ist
und das an seinen Enden unter Zwischenschaltung von Unterlagsplatten den Laufring
trägt.
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Ein weiteres Merkmal der Drehscheibe gemäß der Erfindung ist darin
zu erblicken, daß der aus U-Eisen bestehende Laufring der Drehscheibe auf seinem
ganzen Umfang durch zwischen den Schenkeln des U-Eisens eingeschweißte Stützen versteift
ist. Ferner sind die die Last der drehbaren Fahrplatte auf den Laufring übertragenden
zylindrischen Führungsrollen erfindungsgemäß in einem Langloch der an den Unterlagsplatten
der Fahrplatte befestigten Rollenlager verschiebbar gelagert, wodurch auch bei nicht
genau waagerechter Lage der Drehscheibe infolge der senkrechten Beweglichkeit der
Rollen ein Ausgleich der von ihnen aufzunehmenden Druckkräfte ermöglicht wird.
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Auf der Zeichnung ist die Drehscheibe für Feldbahnlokomotiven gemäß
der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt Abb.
r, linke Seite, eine Draufsicht auf den Oberteil und die rechte Seite .auf den Unterteil
der Drehscheibe und Abb. a eine Ansicht der ganzen Drehscheibe nach Abb. i von vorn
gesehen, während Abb. 3 einen Schnitt durch die Drehscheibe nach der Linie 3-3 der
Abb. i veranschaulicht.
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Die einzelnen Teile der im wesentlichen in einen Oberteil, Unterteil
und zwischen diesen befindlichen Rollenkranz zerlegbaren Drehscheibe sind wie folgt
ausgebildet: Der Oberteil oder die drehbare Fahrplatte der Drehscheibe besteht aus
den beiden Laufschienen a, die in ihrer Mitte auf der Drehplatte Ir und an ihren
Enden auf den Unterlagsplatten c, d aufgeschweißt sind und an diesen Teilen erforderlichenfalls
auch mittels Schrauben und Muttern befestigt sein können. Auf der Unterseite jeder
Unterlagsplatte c, d sind sechs Lagerböcke e angeschweißt, in deren Langloch/ die
Achsen h der zylindrischen Führungsrollen g in senkrechter Richtung verschiebbar
gelagert sind, welche die äußere Last der Drehscheibe auf den Laufring! übertragen
und auf diesem bei Drehung der Drehscheibe abrollen. Durch die verschiebbare Lagerung
der Führungsrollen g im Langloch f wird erreicht, daß auch bei nicht genau waagerechter
Lage der Drehscheibe ein Ausgleich der von den Führungstollen g auf den Laufring
i zu übertragenden Druckkräfte stattfindet. Die Führungsrollen g und ihre Achsen
h werden beim Transport der Drehscheibe aus den Lagerböcken e zur Vermeidung eines
Verlustes herausgenommen. An der Drehplatte b ist ferner der mit einem Schmierloch
versehene Drehzapfen k zweckmäßig angeschweißt.
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Der Unterteil der Drehscheibe besteht aus der Grundplattem, in deren
Mitte das Lager l für den Drehzapfen k durch Schweißen oder in anderer Weise befestigt
ist und an welcher zur Versteifung und Fundierung des Unterteils die Schienen it
ebenfalls zweckmäßig angeschweißt sind. An den Enden der Schienen it sind z. B.
mittels Schrauben Unterlagspl.atten o, p befestigt, auf welche der Lauf. ring i
aufgeschweißt ist. Der Laufring ist aus U-Eisen gebildet und auf seinem ganzen Umfang
durch eine größere Anzahl zwischen den Schenkeln eingeschweißter Stützen g verstärkt.
Diese Ausbildung des Laufringes ist von größter Wichtigkeit, um eine Tragfähigkeit
der Drehscheibe bis zu 16 t zu erreichen. Während bei den bekannten Drehscheiben
der Laufring zur Aufnahme solcher Drücke zum Teil einbetoniert sein muß, ist dies
bei der Drehscheibe gemäß der Erfindung nicht mehr erforderlich, bei welcher eine
Auflagerung des Laufringes i auf dem Erdboden und Einbettung der Schienen n in den
Erdboden vollkommen ausreicht.
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Zwischen dem Ober- und Unterteil der Drehscheibe ist gemäß der Erfindung
der transportable Rollenkranz angeordnet, der nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aus vier ballig geformten Rollen r besteht, die auf den an einer Ringscheibe t befestigten
Achsen s gelagert sind. Durch die ballige Form der Rollen wird ihre Reibung und
damit auch die zur Bewegung der Drehscheibe aufzuwendende Kraft verringert.
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Bei einer gemäß der Erfindung ausgeführten Drehscheibe mit einem Durchmesser
von 3 m, die eine Belastung bis zu 16 t zuläßt, hat sich ergeben, daß der
mit einer normalen Feldbahnlokomotive belasteten Drehscheibe von zwei Mann ohne
großen Kraftaufwand innerhalb i Minute eine volle Umdrehung erteilt werden kann.
Dabei werden durch den Einbau einer solchen Drehscheibe drei Weichen sowie die Schienenstränge
zur Verbindung der drei Weichen für anderweitige Zwecke der Feldbahn frei.