DE71985C

DE71985C - Scharnierloser Thür- und Fensterbeschlag

Info

Publication number: DE71985C
Application number: DENDAT71985D
Authority: DE
Original assignee: Wilhelm Hegenscheidt GmbH
Current assignee: Hegenscheidt MFD GmbH and Co KG
Anticipated expiration: 1913-03-26

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 68: Schlosserei.

Zusatz zum Patente Λϊ 66616 vom 3. März 1892.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. März 1893 ab. Längste Dauer: 2. März 1907.

Wie bei dem Patent Nr. 66616 wird der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Beschlag aus Platten P und C gebildet, welche an den Drehstellen oben und unten in die Thür- bezw. Fensterflügel und den Rahmen eingelassen sind. Die Abänderung gegenüber Patent Nr. 66616 besteht in der besonderen Gestaltung der Zapfen und der Schlitze dieser Platten.

Durch diese neue Construction wird die Feder, welche nach Patent Nr. 66616 den Flügel geöffnet hält, und die Platte F bezw. G am Kreuz, welche den geschlossenen Flügel in seiner Stellung festhält, überflüssig. Die Wirkung des Beschlages soll wesentlich sicherer und die Herstellung billiger werden.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind die Zapfen α der Platten C oval oder von rechteckigem oder elliptischem Querschnitt, und die Schlitze in den Platten P, in welchen sich die Zapfen α bewegen, nicht durchgehende gleich weit, sondern zerfallen in zwei Theile von verschiedener Ausdehnung.

Bei geschlossener Thür befindet sich der .Zapfen α in dem engeren Theil a¹ des Schlitzes, welcher eine Drehung des Zapfens und der Platte C und damit des Thürflügels verhindert. Soll die Thür geöffnet werden, so mufs der Flügel zunächst so weit in der Pfeil richtung (Fig. ι und 2) bewegt werden, bis der Zapfen a vollständig aus dem Theil a^l des Schlitzes heraus- und in den Theil a¹ getreten ist, welcher gegenüber α¹ so erweitert ist, dafs der Zapfen α in demselben gedreht werden kann. Eine Begrenzung dieser Drehung ist nicht vorhanden und deshalb kann der Thür- bezw. Fensterflügel so weit geöffnet werden, als es der Rahmen oder die Wand zuläfst. Das Schliefsen geschieht einfach durch Zurückdrehen des Flügels und Zurückschieben des Zapfens a in den Schlitz a^l.

Um auch den geöffneten Flügel gegen Rückbewegung feststellen zu können, ohne, wie nach Patent Nr. 66616, eine Feder benutzen zu müssen, welche allmälig ihre Spannung verliert, verrostet oder durch sonst welche Einflüsse unbrauchbar wird, wird der Beschlag in der in Fig. 3 und 4 gezeichneten Weise weiter ausgebildet. Hiernach ist die Platte C aufser mit dem ovalen, rechteckigen oder elliptischen Zapfen α noch mit einem zweiten Zapfen b versehen, welcher in den Theil α² des Schlitzes in der Platte P eingreift. Dieser Schlitz a? ist dann so geformt, dafs, wenn zum Zweck des Oeffhens des Thür- bezw. Fensterflügels der Zapfen α aus a¹ in a² gezogen ist, bei der Drehung des Flügels der Zapfen b eine genaue Führung erhält.

Durch den Zapfen b kann dann mittelst Feder oder in sonst geeigneter Weise der Flügel in beliebig weit geöffneter Stellung festgehalten werden.

Eine sehr zweckmäfsige Ausführung einer derartigen Feststellvorrichtung für Fenster oder

kleine Thüren ist die, den Zapfen b lose in der Platte C anzuordnen und an der Platte P, welche zur Erhöhung der Festigkeit und Sicherheit winkelförmig gestaltet werden kann, einen gelochten Ansatz c anzubringen, in welchen der Zapfen b, sobald der Flügel geöffnet ist, von selbst hineinfällt, wodurch dann jede weitere Bewegung der Thür vor- oder rückwärts verhindert wird.

Um den Flügel wieder schliefsen zu können, braucht man nur den Zapfen b mit der Hand von unten aus dem Ansatz c zu heben und gleichzeitig den Flügel zurückzudrehen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Eine Ausführungsform des unter Nr. 66616 patentirten scharnierlosen Fensterbeschlages, dadurch gekennzeichnet, dafs der Zapfen a der Platte C mit ovalem, rechteckigem oder elliptischem Querschnitt und die Platte P mit einem Schlitz von wechselnder Weite ausgeführt ist, wobei der eine, schmälere Schlitztheil a¹ den Fensterflügel so lange geschlossen hält, bis der Zapfen α in den anderen, eine Drehung gestattenden Schlitztheil a² hineingezogen ist.
Bei der unter 1. gekennzeichneten Ausführungsform eines scharnierlosen Fensterbeschlages ein zweiter Zapfen (b) an der Platte C, welcher beim Oeffhen bezw. Schliefsen des Flügels in dem Schlitz a² geführt wird und lose so angebracht ist, dafs er bei vollständig geöffnetem Flügel in Verbindung mit einem gelochten Ansatz (c) der Platte P den Flügel feststellt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.