DE4020047C1 - - Google Patents

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Description

Die Erfindung betrifft ein Scharnier, bei dem an einem Scharnierteil ein das andere Scharnierteil durchsetzender Bügel ausgebildet ist, wobei am anderen Scharnierteil und dem Bügel eine Vorrichtung vorgesehen ist, welche die Scharnierteile in definierten Stellungen zueinander halten kann.
Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 19 63 320 ist ein Gelenkband mit Raster und Schließfeder für Kraftfahrzeugtüren bekannt. An einem der beiden Scharnierteile ist eine bügelartig geformte Haarnadelfeder befestigt, welche eine im anderen Scharnierteil vorgesehenen Öffnung durchdringt. Am anderen Scharnierteil ist ein Rastkörper ausgebildet, der in Ausbuchtungen der Feder eindringen und dann die beiden Scharnierteile in definierter Stellung zueinander halten kann. Bei einer Verwendung dieses zweiteiligen Scharnierteils für eine Klappe, die zum Verschließen einer Öffnung in einer Laibung eines Möbelteils vorgesehen ist, wirkt sich nachteilig aus, daß die Einbuchtungen in der Haarnadelfeder die Klappe in einer gewünschten Stellung nicht sicher genug halten können. Wenn das Möbelteil in einen Wohnwagen eingebaut ist, besteht die Gefahr, daß Geschirr, Wäsche oder dergleichen in dem Möbelteil bevorratete Gegenstände die Klappe aus der definierten Stellung heraus aufdrücken können.
In der Gebrauchsmusterschrift 18 76 416 ist eine selbstrastende Ausstellstange für schwenkbare Fenster insbesondere für Wohnwagen beschrieben. Die Ausstellstange weist eine sägezahnförmige Peripherie auf, wobei eine federbelastete Klinke bei Hintergreifen hinter einen Zahn eine unmittelbar umkehrende Bewegung der Ausstellstange blockiert. Zum Lösen der Blockierung muß das Ausstellfenster mit der Ausstellstange bis in eine Endstellung ausgeschwenkt werden, in welcher die Klinke durch einen Vorsprung an der Stange in eine inoperative Stellung verschwenkt und aus dieser erst bei geschlossenem Fenster befreit wird. Eine Verwendung eines derartigen Ausstellers an der erwähnten Klappe kann deren unbeabsichtigtes Öffnen nicht verhindern, da der bekannte Aussteller nur gegen unbeabsichtigtes Zuklappen blockiert. Daher muß eine besondere Zuhaltung für die Klappe vorgesehen sein. Diese trägt jedoch dazu bei, daß für einen vollständigen Klappenbeschlag viele Einzelteile bevorratet und bei Anbau an die Klappe und die Laibung zeitraubend aufeinander ausgerichtet werden müssen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Anzahl der Beschlagteile, die für eine an einer Öffnung eines Möbelteils angelenkte Klappe mit Zuhaltung und Aussteller erforderlich sind, zu reduzieren, die Montage der Klappe zu vereinfachen und die Haltekraft der Klappe zu erhöhen.
Ausgehend von dem eingangs genannten Scharnier gelingt die Lösung der Aufgabe nach der Erfindung dadurch, daß die Vorrichtung eine Sperre aufweist, die wenigstens in der Schließstellung eine unmittelbare Bewegungsumkehr der Scharnierteile blockiert.
Damit ist das erfindungsgemäße Scharnier zugleich Zuhaltung und Aussteller, so daß hierfür keine weiteren Beschlagteile bevorratet oder eingebaut werden müssen.
In Weiterbildung der Erfindung empfiehlt es sich, daß die Sperre die unmittelbare Bewegungsumkehr auch in einer Offenstellung der Scharnierteile blockiert, die zweckmäßig die voll geöffnete Stellung der Klappe ist. Weiter empfiehlt es sich, daß die Sperre durch eine Relativbewegung der Scharnierteile lösbar ist, welche bevorzugt der Bewegungsumkehr entgegengerichtet ist. Das erlaubt ein Lösen der Sperre durch geringfügiges Nachdrücken der Klappe in Richtung ihrer vorhergehenden Bewegung.
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Sperre eine federbelastete Wippe auf. Diese kann durch eine Feder in jeweils eine von zwei durch Totpunkt getrennten Lagen gedrängt sein.
Die Sperrfunktion selbst wird zweckmäßig durch einen Formenschluß zwischen Wippe und Bügel erreicht. Dazu kann die Wippe mindestens eine Nase aufweisen, der eine Schulter am Bügel zugeordnet ist.
Eine besonders zweckmäßige und raumsparende Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die Wippe in einem an dem einen Scharnierteil ausgebildeten Gehäuse begrenzt kippbar gelagert ist, und in dem Gehäuse eine Führung für den Bügel vorgesehen ist. Das Lösen der Sperre gelingt zweckmäßig dadurch, daß aus dem Bügel wenigstens ein Ansatz zur Wippe hin vorsteht, der bei der Relativbewegung die Wippe umkippt derart, daß die Sperre gelöst ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische rückwärtige Ansicht einer ersten Scharnierplatte mit Bügel;
Fig. 2 die Ansicht eines Schnitts längs der Linie II-II der Scharnierplatte aus Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Ansicht der zweiten Scharnierplatte von hinten;
Fig. 4 die Ansicht eines Schnittes längs der Linie IV-IV aus Fig. 3;
Fig. 5 eine schematische Schnittansicht des an Klappe und Laibung befestigten Scharniers.
Das im Ganzen mit 1 bezeichnete Scharnier besitzt eine klappenseitige, erste Scharnierplatte 40, die am oberen, nach Einbau horizontalen Rand einer Klappe 2 angeschraubt ist und eine laibungsseitige, zweite Scharnierplatte 10, welche an der oberen, eine Öffnung in einem nicht dargestellten Möbelteil begrenzenden Laibung 3 angeschraubt ist. Im zusammengebauten Zustand des Scharniers 1 erstreckt sich ein Gelenkstift 5 in an sich bekannter Weise durch fluchtende Bohrungen 42, 44 am oberen Ende der ersten Scharnierplatte 40 und durch die Bohrung 12 am oberen Ende der in einen Ausschnitt 46 der ersten Scharnierplatte 40 eingefügten zweiten Scharnierplatte 10. Nach Anbau des Scharniers 1 erstreckt sich der Gelenkstift horizontal. Damit kann die Klappe 2 um die gemeinsame Achse der Bohrungen 42, 44, 12 bei der in Fig. 5 gewählten Darstellungsweise nach links vom angedeuteten geschlossenen Zustand nach oben zur Freigabe der Öffnung geschwenkt werden.
Die erste Scharnierplatte 40 hat vermöge des Ausschnitts 46 im wesentlichen eine U-förmige Gestalt, wobei die beiden gleichgestalteten Schenkel 48 und 50, an deren verdickten oberen Enden die erwähnten Bohrungen 42 bzw. 44 ausgebildet sind, an ihrer Basis mit einem massiven Querteil 52 verbunden sind.
In der Mitte des Querteils 52 zwischen den Schenkeln 48, 50 ist ein kreisbogenförmiger Bügel 55 als eine Art Aussteller angeformt, welcher vom Querteil 52 ausgehend sich nach oben erstreckt, und dessen Krümmungsmittelpunkt in der erwähnten gemeinsamen Achse liegt. Der Bügel 55 erstreckt sich vom Querteil 52 ausgehend über einen Bogen von etwa 120°.
Das zweite Scharnierteil 10 besteht im wesentlichen aus einer rechteckigen Platte, deren Breite nicht größer als der Ausschnitt 46 ist und deren Höhe etwa der Tiefe des Ausschnittes 46 entspricht. Nicht dargestellt sind Durchgangsbohrungen in der Scharnierplatte 10 (ebenso wie in den Schenkeln 48, 50), die ein Festschrauben der ersten Scharnierplatte 10 auf der Laibung 3 (beziehungsweise der zweiten Scharnierplatte 40 auf der Klappe 2) ermöglichen. An dem der Bohrung 12 gegenüberliegenden unteren Rand ist die Scharnierplatte 10 nach rückwärts zur Bildung eines die Laibung 3 unterfassenden Steges 15 abgewinkelt. An den Steg 15 ist in der Mitte seiner Breite eine Kammer 17 in einem kleinen, nach rückwärts weisenden Winkel angeformt. Die gegenüberliegenden vorderen und hinteren Seitenwände 18, 20 der Kammer 17 besitzen dicht unterhalb des Steges 15 gleichartige Ausschnitte 22, 24, welche so dimensioniert sind, daß der Bügel 55 durch die Ausschnitte 22, 24 hindurch paßt und somit vom Steg 15 sowie den Seitenwänden der Kammer 17 umgriffen ist. Die gegenüberliegenden Seitenwände 18, 20 besitzen in der Nähe ihres unteren Endes zwei gegenüberliegende, parallele Nuten 26, 28, in welchen eine die untere Öffnung der Kammer 17 verschließende Kappe 32 verankert werden kann.
Die Kammer 17 kann statt der separaten Kappe 32 durch einen Boden geschlossen sein. Außerdem ist es möglich, statt der Kammer 17 ein Sackloch in den Steg 15 einzubringen, wobei an den mittleren Abschnitt des Steges 15 den Bügel 54 beiderseits umgreifende Ansätze angeformt sind.
In einer Mittelbohrung 83 der Kammer 17 ist eine Druckfeder 87 eingefangen, welche sich auf dem Boden 57 der Kammer 17 abstützt und eine in der Bohrung 83 eingefangene Kugel 89 beaufschlagt. Zwischen der in Fig. 5 in Draufsicht erkennbaren Seitenwand 47 und der darunter befindlichen, parallelen Seitenwand ist in den zur Seitenwand 47 querliegende Seitenwänden der Kammer 17 nahe dem Steg 15 ein die Kammer 17 querdurchsetzender Durchbruch als Führung 23 für den Bügel 55 ausgebildet. Im unteren Bereich der Führung 23 ist in Verlängerung der Wirklinie der Druckfeder 87 ein Gelenkzapfen 91 in der Seitenwand 47 und der parallel zu letzterer verlaufenden Seitenwand gehalten, um welchen eine Klinke 39 schwenkbar ist. Der Gelenkzapfen 91 kann in den erwähnten Seitenwänden drehbar gelagert und mit der Klinke 39 unverdrehbar befestigt sein.
Die Klinke 39 weist an ihrem auf die Kugel 89 zuweisenden Ende zwei spitzwinklig aufeinander zulaufende Flächen 35, 37 auf. Wie dargestellt liegt die Kugel 89 gegen die Fläche 35 an. Wenn die Klinke 39, wie noch erläutert wird, um den Schwenkzapfen 91 im Uhrzeigersinn schwenkt, kommt die Kugel 89 gegen die Fläche 37 zur Anlage, wobei ersichtlich während dieses Umschaltens der Klinke 39 ein Totpunkt, wenn nämlich die die Flächen 35 und 37 verbindende Kante in der Wirklinie der Druckfeder 87 liegt, überschritten wird. Die Bohrung 83 weist am Übergang zur Führung 23 Schrägflächen 43, 45 auf, welche ein seitlich weitergehendes Ausweichen der Klinke 39 verhindern.
Die Klinke 39 besitzt an ihrem von der Druckfeder 87 abgewandten Ende zwei quer zur Wirklinie der Druckfeder 87 beabstandete Nasen 27, 29, zwischen denen die Wirklinie hindurchläuft und welche beim Übergang in Richtung auf die Flächen 43, 45 je einen nach außen weisenden Absatz 25, 35 bilden.
Der im Querschnitt im wesentlichen rechtwinkelige Bügel 55 an der ersten Scharnierplatte 40 besitzt eine obere Ausnehmung 63. Eine untere Ausnehmung 61 weist eine hintere Anschlagfläche 67 als Arretieranschlag und eine vordere Freigabefläche 68 auf, die im wesentlichen quer zum Boden der Ausnehmung 61, von dem Gelenkstift 5 wegweisend, sich erstrecken. Entsprechend weist die Ausnehmung 63 eine vordere Anschlagfläche 69 und eine hintere Freigabefläche 65 auf. Der umfangsmäßige Abstand zwischen der Anschlagfläche 69 und der Freigabefläche 65 ist etwas größer als der umfangsmäßige Abstand der Nasen 29 und 27 der Klinke 39.
Die Wirkungsweise dieses Scharniers ist wie folgt: im in Fig. 5 dargestellten Geschlossenzustand der Klappe 2 befindet sich die Klinke 39 in der mit ausgezogenen Linien dargestellten Stellung. Die Klappe 2 kann nicht geöffnet werden, weil dann die Nase 29 gegen die Anschlagfläche 67 anliegt und die Klinke 39 wegen der Fläche 45 seitlich nicht weiter ausweichen kann. Damit bleibt die Klappe 2 gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert.
Soll die Klappe 2 geöffnet werden, muß auf sie ein Druck in Schließstellung ausgeübt werden, der bewirkt, daß die Freigabefläche 68 gegen die Nase 27 mit der Folge drückt, daß die von der Druckfeder 87 entwickelte Kraft überwunden und die Klinke 39 in den gestrichelt dargestellten Zustand verdreht wird, wobei dann die Kugel 89 gegen die Fläche 37 anliegt und, wie in Fig. 5 nicht im einzelnen zu erkennen, die Nase 27 an der Freigabefläche 68 unterfaßt ist. Aufgrund dieser Umstellung der Klinke 39 kommt die Nase 29 über die Arretierfläche 67 hinaus, so daß die Klappe 2 nach links geöffnet werden kann. Beim Öffnen reitet zwar die Nase 27 auf der Außenfläche 71 des Bügels, wodurch die Klinke 39 geringfügig zurückverschwenkt wird, jedoch wird dabei der Totpunkt der Klinkenbewegung nicht überschritten.
Wenn die Klappe in die ganz geöffnete Stellung gelangt, fällt die Nase 27 in die Ausnehmung 63 ein und kommt bei Loslassen der Klappe 2 in Anlage gegen die Arretierfläche 69. Die Klappe 2 hält dann selbsttätig offen. Zum Schließen der Klappe muß die Klappe 2 noch weiter angehoben werden, so daß die Nase 29 gegen die Freigabefläche 65 mit der Folge gedrückt wird, daß die Klinke in den in Fig. 5 mit ausgezogenen Strichen dargestellten Schwenkzustand über den Totpunkt hinweg umkippt, so daß die Nase 27 über die Fläche 71 hinweg reiten kann. Hat die Klappe 2 den Geschlossenzustand erreicht, fällt die Nase 29 in die Ausnehmung 61 hinter die Arretierfläche 67.
Statt der Klinke 39 können auch andere Wippenformen Verwendung finden. Beispielsweise kann statt der Druckfeder 87 und Kugel 89 an der Klinke 39 eine Zugfeder eingehängt werden, wobei in der Klinke 39 ein den Gelenkzapfen 91 aufnehmender Querschlitz vorgesehen sein kann. Befindet sich der Gelenkzapfen 91 an einem Ende des Querschlitzes, zieht die Druckfeder die Klinke 39 in Arretierstellung. Wird die Klinke 39 so über den Gelenkzapfen 91 verschoben, etwa durch Einwirkung der Freigabenfläche 68 mit der Nase 27, daß der Gelenkzapfen im anderen Ende des Querschlitzes sitzt, kann bei geeigneter Befestigung der Zugfeder an der Klinke letztere die Klinke in Freigabestellung verschwenken.

Claims (10)

1. Scharnier, bei dem an einem Scharnierteil ein das andere Scharnierteil durchsetzender Bügel ausgebildet ist, wobei am anderen Scharnierteil und dem Bügel eine Vorrichtung vorgesehen ist, welche die Scharnierteile in definierten Stellungen zueinander halten kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Sperre (39) aufweist, die wenigstens in der Schließstellung eine unmittelbare Bewegungsumkehr der Scharnierteile (10, 40) blockiert.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre (39) die unmittelbare Bewegungsumkehr auch in einer Offenstellung der Scharnierteile (10, 40) blockiert.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre (39) durch eine Relativbewegung der Scharnierteile (10, 40) lösbar ist.
4. Scharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativbewegung der Bewegungsumkehr entgegengesetzt gerichtet ist.
5. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre eine federbelastete Wippe (39) aufweist.
6. Scharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe durch eine Feder (87) in jeweils eine von zwei durch Totpunkt getrennten Lagen gedrängt ist.
7. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrfunktion durch Formenschluß von Wippe (39) und Bügel (55) erreicht ist.
8. Scharnier nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe (39) mindestens eine Nase (27, 29) aufweist, der eine Schulter (69, 67) am Bügel (55) zugeordnet ist.
9. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe (39) in einem an dem einen Scharnierteil (10) ausgebildeten Gehäuse (17) begrenzt kippbar gelagert und in dem Gehäuse (17) eine Führung (23) für den Bügel (55) vorgesehen ist.
10. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, insbesondere Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Bügel (55) wenigstens ein Ansatz (68, 65) zur Wippe (39) hin vorsteht, der bei der Relativbewegung die Wippe (39) umkippt derart, daß die Sperre gelöst ist.
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