DE719535C - Verfahren zur Herstellung von neutralen N-suebstituierten Abkoemmlingen des Tropasaeureamids - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neutralen N-suebstituierten Abkoemmlingen des Tropasaeureamids

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DE719535C
DE719535C DEH156438D DEH0156438D DE719535C DE 719535 C DE719535 C DE 719535C DE H156438 D DEH156438 D DE H156438D DE H0156438 D DEH0156438 D DE H0156438D DE 719535 C DE719535 C DE 719535C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C233/00Carboxylic acid amides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von neutralen N-substituierten Abkömmlingen des Tropasäureamids In den letzten, Jahren ist das Bedürfnis nach einem kräftig wirkenden Cholereticum immer fühlbarer geworden, da es sich gezeigt hat, daß durch die gesteigerte Sekretion von Galle Krankheiten der Leber und der Gallengänge günstig beeinflußt' werden können. Bereits sind auch eine größere Zahl von gallentreibenden Präparaten in den Handel gekommen. Die bekannteren davon enthalten als wirksame Bestandteile Gallensäureabkömmlinge, Podophyllin sowie Pflanzenextrakte, z. B. Rettichextrakt. Weiter wurden schon Extrakte aus Leber und Gallenblasen als Cholaretica verwendet.
  • Es wurde nun gefunden, daß den neutralen N-substituierten Abkömmlingen des Tropasäureamids eine starke gallensekretionssteigernde Wirkung zukommt.
  • Folgendes Verfahren zur Herstellung des Tropasäureamids selbst ist bereits beschrieben worden (Annalen der Chemie, Bd.389 [1912] S. i11): Tropasäure wird der Reihe nach in Atropasäure, ß-Brom-a-phenylpropionsäure und schließlich in Tropasäureamid übergeführt. Sowohl die Darstellung der Atropasäure als auch diejenige der ß-Brom-a-phenylpropionsäure verläuft nur wenig befriedigend, da die Bildung von Nebenerzeugnissen nicht vermieden werden kann (Annalen der Chemie, Bd. 2o9 [188i] S. 12, Abschnitt 4). Ebenso gelingt die Umwandlung von ß-Brom-a-phenylpropionsäure in Tropasäureamid nur mit schlechter Ausbeute, da als Nebenprodukte sowohl Atropasäure wie auch Atrolaktinsäure und Styrol entstehen (Annalen der Chemie, Bd.195 [18791 S.159; Bd.2o9 [1881] S.11). Für eine technische Synthese von Tropasäureamid kommt deshalb das bekannte Vorgehen nicht in Betracht.
  • Ferner ist aus der britischen Patentschrift 438 659 ein Verfahren zur Herstellung basischer Amide der Tropasäure bekanntgeworden. Die physiologischen Wirkungen der nach diesem Verfahren gewonnenen Verbindungen sind ähnlich denjenigen des Atropins.
  • Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung von neutralen N-substituierten Abkömmlingen des Tropasäureamids, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man primäre oder sekundäre Monoamine auf O-Acetyltropasäurechlorir1 in an sich bekannter Weise einwirken. läßt. Es entstehen so neutrale in der _ Amdogruppe substituierte O-Acetyltropasäureamide. Aus diesen Zwischenerzeugnissen wird die Acetylruppe durch alkoholische Säuren oder Al- l kalien abgespalten. Zweckmäßig «-erden die benutzten Amine in wässeriger Lösung oder in einem organischen Lösungsmittel gelöst angewendet.
  • Die neutralen Abkömmlinge des Tropasäureamids sind farblose Verbinnungen. Die niedrigen Glieder der Reihe sind kristallisiert, die höheren meist flüssig. Sie besitzen eine hervorragende fördernde Wirkung auf die Gallensekretion und sollen als Choleretica Verwendung finden.
  • Die Prüfung auf gallensekretionsfördernde Wirkung erfolgt nach dem Verfahren von G r a b e (Archiv für experimentelle Pathologie und Phartnakologie, Bd. 176 [1934] S.6,~3). ach dieser 'Methode bestimmt man zuerst während 2 Stunden die Gallenabsonderung an der narkotisierten Ratte, gibt dann das zu untersuchende Präparat mit der Schlundsonde und beobachtet die darauffolgende -Veränderung der Gallensekretion.
  • Der Vergleich von Tropasäuredimethylamid mit Desoxycholsäure, deren choleretische Wirkung im. Schrifttum beschrieben ist (Biochemische Zeitschrift, Bd. 13o [i922] S. 556; Zeitschrift für die gesamte exp. Med., Bd. 30 [1922 S.423), zeigt eindrücklich die Überlegenheit der neuen Verbindungsklasse.
    Tropfen Galle je Stunde
    Präparat Versuch Dosis vor nach @e°1o des na
    Nr. mg/kg Applikation des Präparates Anfangswertes
    Tropasäuredimethylamid 1 50 8 13 -i- 62,5
    2 50 12 15 25
    3 50 12 16 - 33
    4 5o 17 22 + 30
    5 50 18 27 -;- 50
    6 _ 50 18 32 -;- 78
    7 50 14 26 86
    8 @50 16 42 ; 163
    9 25 1o 18 @- 8o
    10 25 18 23 -;-- 28
    11 25 13 9 - 31
    12 25 16 23 -j-44
    Desoxycholsäure 13 50 15 12 - 20
    14 50 15 12 - 20
    15 50 9 11 + 22
    # 16 50 15 I 19 -F- 27
    17 25 9 8 - 11
    18 25 9 10 ;- 11
    1g 25 11 6 - 45
    _ :20 25 19 14 - 26
    Beispiel 1 45 Teile O-Acetyltropasäurechlorid werden unter Rühren zu 56 Teilen wässeriger Äthylaminlösung (33%ig) zugetropft, wobei man die Temperatur auf 20 bis 3o° hält. Das Umsetzungsgemisch wird mit Benzol extrahiert. Nach dem Verdampfen des Benzols erhält man etwa 35 Teile rohes O-Acetyltropasäureäthylamid. Durch kurzes Erwärmen mit verdünnter alkoholischer Natronlauge wird unter Abspaltung der Acetylgruppe das Tropasäureäthylamid vom Schmelzpunkt i29° mit einer Ausbeute von etwa 801/o der Theorie gebildet.
  • Wendet man statt Äthylamin Allylamin an, so erhält man bei der beschriebenen Umsetzungsfolge Tropasäureallylamid vom Schmelzpunkt 14o°. Beispiel e 45 Teile O-Acet3ltropasäurechlorid werden unter Rühren und Eiskühlung zu 55 Teilen wässeriger Dimethylaminlösung (32o/oig) zugetropft. Durch Extraktion mit Benzol erhält man 44Teile O-Acetyltropasäuredimethylamid vom Schmelzpunkt 68'. Durch I#rwärmen mit i 2 %iger wässerig-alkoholischer Natronlauge wird die Acetylgruppe abgespalten: Man erhält 3o Teile Tropasäuredimethylami.d vom Schmelzpunkt 96'. Beispiel 3 45 Teile O-Acetyltropas,äurechlorid werden in ioo Teilen Chloroform gelöst und unter Rühren und Kühlen zu 3o Teilen Diäthylamin in ioo Teilen. Chloroform zugetropft. Die Lösung wird zur Trockne gedampft und der Rückstand mit Wasser und Benzol versetzt. Die. benzolische Lösung wird abgetrennt und zur Trockne verdampft. Den Rückstand läßt man. mit einem Gemisch von Zoo Teilen; Methanol und 4o Teilen konzentrierter Salzsäure bei Zimmertemperatur 2 Tage stehen. Dann wird das Gemisch neutralisiert und zur Trockne gedampft. Man erhält Tropasäurediäthylami-d vom Schmelzpunkt 8q.0.
  • Beispiel.4 45 Teile O-Acetyltropasäurechlorid werden in i20 Teilen Benzol gelöst und unter Turbinieren und Kühlen zu einer Lösung von 52 Teilen D.i-n butyl,amin in 35o Teilen Benzol zugetropft. Das -Umsetzungsgemisch wird mit Wasser extrahiert und die Benzollösung eingedampft. Durch Einwirkung wässerigalkoholischer Lauge wird die Acetylgrupp,e abg o espalten. Man -erhält'Trop,asäune=di-n-butylamid vom Schmelzpunkt 61'.
  • Beispiel 5 45 Teile O-Acetyltropasäurechlorid werden unter Rühren und Kühlen zur Lösung von qo Teilen Piperidin in Zoo Teilen Benzol zugetropft. Das Umsetzungsgemnisch- wird mit Wasser extrahiert und zur Trockne gedampft. Man erhält O-Acetyltropasäurepiperidid vom Schmelzpunkt 83'. Durch Verseifung mit wässerig-alkoholischer Lauge entsteht daraus in einer Ausbeute von 8o1/0 Tropasäurepiperidid vom Schmelzpunkt i02'.
  • Beispiel 6 25 Teile O-Acetyltropasäurechlorid werden in ioo Teilen Benzol'gdöst und unter Rühren und Kühlen zu einer Lösung von 3o Teilen Anilin in ioo Teilen Benzol zugegeben. Das Umsetzungsgemisch wird mit Wasser extrahiert. Aus der Benzollflsung kristallisieren nach dem Einengen 4o Teile O-Acetyltropasäureanilid vom Schmelzpunkt 131°. Die Verseifung in 8o°/oifgem Äthylalkohol mit io°/oiger Natronlauge bei 7o' liefert in einer Ausbeute von 8o1!0 Tropasäureanilid, das-aus Benzol in Nadeln vom Schmelzpunkt 145' kristallisiert. ' Beispiel 7 25 Teile O-Acetyltropasäurechlorid löst man in ioo Teilen Taluol und läßt die Lösung unter Kühlung zu einer Lösung von 35 Teilen Benzylamin in 30o Teilen Toluol zutropfen. Nach Extraktion mit Wasser und verdünnter Säure sowie Verdampfen des Toluols im Vakuum bleiben 41 Teile O-Acetyltropasäurebenzyla#mid vom Schmelzpunkt 83' zurück. Durch Läsen in ioo Teilen Alkohol und Zugabe der berechneten Menge 2o°/oiger wässeriger Natronlauge bei etwa 4ö1 wird die Acetylgruppe abgespalten. Das Tropasäurebenzylam-id wird durch Verdampfen der Lösung oder durch Zugabe von Wasser gewonnen. Durch kristallisation aus Benzol erhält man es rein mit dem Schmelzpunkt I24'.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von neutralen N-substituierten Abkömmlingen des Tropasäureamids, dadurch gekennzeichnet, daß man primäre oder sekundäre Monoamdne auf O-Acetyltropasäurechlorid in an sich bekannter Weise einwirken läßt und aus den Umsetzungserzeugnissen die Acetylgruppe durch alkoholische Säuren oder Alkalien abspaltet.
DEH156438D 1938-07-08 1938-07-08 Verfahren zur Herstellung von neutralen N-suebstituierten Abkoemmlingen des Tropasaeureamids Expired DE719535C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1092433B (de) * 1958-08-09 1960-11-10 Dr Erich Boehme Verfahren zur Behandlung von Faserstoffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1092433B (de) * 1958-08-09 1960-11-10 Dr Erich Boehme Verfahren zur Behandlung von Faserstoffen

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