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Winkelmeßgerät Bei Messungen von Seitenwinkeln im Gelände sind jene
Visiergeräte besonders vorteilhaft, bei denen der Augen ort bei verschie denen Zielrichtungen
möglichst wenig oder überhaupt nicht verändert zu werden braucht, wie dies bei den
bekannten Rundblickzielfernrohren der Fall ist. Diese können zwecks Vermeidung der
Umrechnung der Seitenwinkel bei Verwendung von Hilfszielen so eingerichtet sein,
daß am Eintrittsreflektorgehäuse mehrere verschiedenfarbige Hilfszielmarken unter
gleichen Horizontalwinkeln nebeneinander vorgesehen sind, von denen jede einem bestimmten
Seitenver drehungswinkel des Strahleneintrittsreflektors gegen die direkte Zielrichtung
entspricht, in welchem Falle verschiedenfarbige lotrechte Latten als Hilfsziele
so um das Winkelmeßgerät ausgesteckt sein müssen, daß. sie genau einvisiert erscheinen,
wenn der Seitenwinkelzeiger auf dem Nullpunkt der Seitenwinkelskala und die jeweilig
eingestellte Hilfszielmarke des Eintrittsreflektors von der gleichen Farbe wie die
einvisierte Latbe ist.
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Nun ist aber eine solche nach bestimmten Seitenwinkeln durchgeführte
Verteilung der Hilfsziele in den weitaus meisten praktischen Fällen ganz unmöglich,
da man in der Riegel bereits vorhandene oder nur an günstigen Stellen des Geländes
ausgesteckte Hilfsziele verwendet.
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Zu diesem Nachteil der bekannten Meßgeräte kommt noch ein weiterer,
bedingt durch den hohen Preis der sehr komplizierten Konstruktion infolge der Notwendigkeit
der Verwendung eines zwangsläufig mit der halben Winkelgeschwindigkeit des Eintrittsreflektors
sich verdrehenden Bildaufrichteprismas, da sonst bei der Verdrehung des Eintrittsreilekt.ors
das bekannte Stürzen des Bildes auftreten würde.
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Zwecks Vermeidung dieser Nachteile der bekannten Meßgeräte wird bei
Verwendung eines vorschaltbaren, die Zielrichtung ablenkenden Strahleneintrittsreflektors
die Möglichkeit einer ähnlichen Beobachtungsweise bei Hilfszielbenutzung mit direkter,
d. h. ohne Umrechnung durchführbarer Ablesung des
Seitenwinkels
des Zieles gegen einen horizontale Nulirichtung erfindungsgemäß erreicht durch die
Anordnung eines in der Horizontalebene relativ zur Lagerung des Zielfernrohres verdehbaren
Seitenwinkelteilkreises, dessen Nullpunkt in gewissen. entsprechend dem Ablenkungswinkel
des vorgeschalteten Strahleneintrittsreflektors symmetrisch zur direkten Zielrichtung
vorgesehenen Lagen festgestellt werden kann.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einer beispielsweisen
Ausführungsform als Richtmittel für Feuerwaffen dargestellt, und zwr zeigt Abb.
1 einen Längsschnitt in Seitenansicht und Abb. 2 eine Draufsicht.
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Die an der Wiege des Geschütztes mittels des üblichen Schwalbenschwanzes
@ zu 1) e -festigende Grundplatte 1 trägt einen in ihrer Nabe 1b befestigten vertikalen
Mittelzapfen 2, auf dem die Nabe 3a einer Lagergabel 3 drehbar gelagert ist. In
dieser ist mittels des horizontalen Schildzapfenpaares 4 das geradsichtige Zielfernrohr
5 gelagert, auf dessen Objektivstutzen 5a das aufsteck- und abnehmbare Gehäuse 6
eines die Zielrichtung um 90° ablenkenden Strahleneintrittsreflektors 6a sitzt.
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Die Grundplatte 1 ist mit einer Zeigermarke 1c ausgestattet, die bei
direkter Zielrichtung, also ohne Vorsatzreflektor 6a genau unterhalb des Fernrohrokularstutzens
5b liegt. Die Nabe 3a der Fernrohrlagergabel ist mit einer Scheibe 3b versehen,
aif der verdreh- und feststelbar die den Seitenwinkelteilkreis tragende Scheibe
7 derart gelagert ist, daß einer der Teilstriche 0°, 90°, 180°, 270° genu mit der
Zeigermarke 1c zusammenfällt, wenn die Fernrohrachse parallel aur Verschwenkungsebene
des Geschützrohres liegt. Die Feststellbarkeit der Teilkreisscheibe 7 wird im gezeichneten
Ausführungsbeispiel durch eine sog. Rast bewirlit. Diese besteht aus einem unten
halbkugelförmig ausgebildeten Zapfen 9, der mittels eines Stiftes 9a in einer in
der Gabelscheibe 3b eingeschraubten Büchse 10 axial verschiebbar geführt ist und
mittels einer gespannten Druckfeder 11 in eine von vier gegenseitig um 90° verteilten,
in der Teilkreisscheibe 7 eingefrästen Radialnuten 12 von kreissegmentförmigem Profil
gedrückt wird. Dadurch ist es möglich, durch Verdrehung der Teilkreisscheibe 7 mittels
des Griffrandes 7a jeden einzelnen der Sklenstriche 0°, 90°, 180°, 270° zur Koinzidenz
mit der Zeigermarke 1c zu bringen, wenn die Fernrohrachse parallel zur vertikalen
Verschwenkungsebene des Geschützes steht. Das Zielfernronhr selbst ist in der üblichen
Weise mittels eines durch die Griffscheibe 13 zu betätigenden, im Gabelgehäuse 3c
eingebauten Schneckentriebes in der Vertikalebene zwecks Einstellung des Schußwinkels
und mittels des Schneckentriebes 14 in der Horizontalebene zwecks Eionstellung des
Seitenwinkels eines Hilfszieies verdrehbar eingerichtet.
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Die Handhabung des beschriebenen Winkelmeßgerätes ist folgende: Bei
direkter Zielrichtung, wobei ohne Vorsatzreflektor das Ziel anvisiert wird, ist
der Seitenwinkelteilkreis 7 derart eingestellt, daß sein Nullpunkt rait der Zeigermarke
1c zusammenfällt. Diese Einstellung wird auch gewählt, wenn das Hilfsziel ulm einen
Winkel bis zu # 45° von der Schußrichtung abseits liegt. Liget das anvisierte Ziel
um mehr als #45 seitlich der schußrichtung, so wird der um 90° ablenkende Vorsatzreflektor
6 auf dem Objektivstutzen 5a des Fernrohres befestigt. Gleichzeitig wird die Teilkreisscheibe
7 so verdreht, daß entweder der Teilstrich 90° oder 270° mit der Zeigermarke zusammenfällt,
wenn die Fernrohrachse parallel zur vertikalen Verschwenkungsebene der Geschützrohrachse
steht.
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Beim Anvisierten mit einem Vorsatzretlektor 5 dagegen erfolgt beim
Erfindungsgegenstand, wie es in der Zeichnung dargestelle ist. die Verdrehung der
Teilkreisscheibe selbsttätig. Der Vorsatzreflektnr 5 ist zu diesem Zwecke mit einem
Kegelzahnradsegment 6b durch eine lösbare Kupplung verbunden.
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Wenn diese Kupplung wirksam ist, dann greift die Kegelradvezahnung
6b in einen Kegelzahnradkranz 7b ein, was also dann der Fall ist, wenn der Vorsatzrflektor
6 auf den Objektivstutzen aufgeschoben wird, was jedoch nur in dessen Mittelstellung
geschehen kann, die der direkten Zielrichtung entspricht.
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Die Verdrehung des Reflektors um #90° ergibt dann bei dem gewählten
übersetzungsverhältnis von 1:1 eine Verdrehung der Teilkreisscheibe um ebenfalls
#90°.
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Für die direkte', d. h. geradsichtige Visierrichtung wird das Reflektorgehäuse
6 samt delm darauf befestigten Kegelrad6 vom Objektivstutzen 5a herabgezogen, wobei
zwecks jederzeit richtigen Aufsetzens des Reflektorgehäuses die äußeren Profilflächen
von zwei benachbarten Zähnien des einen Segmentes so wie die äußere Profilfläche
des zwischen sie eingreifenden Zahnes des zweiten Segmentes in bekannter Weise,
etwa durch einen auffallenden Anstrich, markiert sind, so daß man beim Wiedereinsetzen
den richtigen Eingriff der beiden Zahnsegmente sofort durch eine über die Eingriffstelle
sich erstreckende Austrichfläche von der Höhe des Zahnes und einer der dreifachen
Zahnstärke entsprechenden Länge erkennt.
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Bei eingeschaltetem Kegelradgetriebe darf nur bei Horizontalstellung
des Fernrohres, also bei Einstellung des Höhenwinkels Null
mittels
des Griffknopfes 13 gemessen werden.