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Einrichtung zur elektrischen Punkt- und Punktnahtschweißung mit in
den Stromkreis eingeschalteten, als Schalter dienenden steuerbaren Entladungsstrecken
Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Punkt- und Nahtschweißanordnungen, bei
denen steuerbare Entladungsstrecken, insbesondere .gittergesteuerte Quecksilberdampfentladungsstrecken,
verwendet werden, um den Schweißstrom den Anforderungen des. Schweißvorganges entsprechend
zu ändern oder ein- und auszuschalten. Die Entladungsstrecken dienen dazu, die Zeit
zu bestimmen, während der der Schweißstromkreis geschlossen ist, sowie die Pausen
zwischen den Zeiten, in denen der Schweißstrom fließt. Außerdem wird durch Verändern
des Zündzeitpunktes der Entladungsstrecken der Arbeitsstrom und gegebenenfalls auch
der Pausenstrom in seiner Größe geregelt. Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltanordnung,
die die Möglichkeit bietet, mit einfachen Schaltmitteln zwei Entladungsstrecken,
die in bekannter Weise in gegensinniger Parallelschaltung im Schweißstromkreis liegen,
derart zu steuern, daß sämtliche Anforderungen einer Punktschweißung und einer Nahtschweißung
erfüllbar sind. Es kann mit dieser Steuerung eine Punktschweißung durchgeführt werden,
bei der stets beide Halbwellen einer Wechselstromperiode ausgesteuert sind und bei
der die Zahl der auf einen Schweißpunkt entfallenden Perioden in weiten Grenzen
einstellbar ist. Bei der gleichen Punktschweißung kann unter Beibehaltung der Zahl
der ausgesteuerten Perioden jede einzelne Halbwelle in sich noch mit Teilaussteuerung
betrieben werden. Weiterhin kann als untere Grenze der Zeitdauer der Punktschweißung
mit nur einer einzigen Halbwelle gearbeitet werden, d. h. es wird nur eines der
beiden Entladungsgefäße während höchstens einer Halbwelle des Wechselstromes eingeschaltet.
Auch hier kann der Zündzeitpunkt innerhalb
dieser Halbwelle noch
verschoben werden. Weiterhin kann mit der gleichen Steuerungsanordnung auf Nahtschweißung
umgeschaltet werden, d.h. auf eine Steuerung, bei der nacheinander eine wählbare
Anzahl von Perioden eingeschaltet und dann eine ebenfalls wählbare Anzahl von Perioden
ausgeschaltet wird. Auch hei dieser Steuerung können die einzelnen Halbwellen entweder
voll oder zum Teil ausgesteuert sein. Die Gesamtanordnung ist so ausgebildet, daß
Fehlschaltungen nicht möglich sind, daß also beispielsweise bei der Einstellung
des Schweißgerätes auf Halbwellenpunktschweißung mit Sicherheit verhindert wird,
daß der Schweißstelle mehr als eine Halbdelle des speisenden Wechselstromes zugefügt
wird.
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Die Erfindung geht von Steuerungsanordnungen aus, bei denen, wie bereits
vorgeschlagen wurde, drei verschiedene Steuerspannungen verwendet werden: eine negative
Sperrspannung, die einer Gleichstromquelle entnommen ist, ferner eine rechteckförmige,
in positiver Richtung liegende Steuerspannung, bei der die Breite der Rechtecke
in weiten Grenzen regelbar ist und .bei der außerdem die periodische Wiederkehr
der rechteckförmigen Spannungsimpulse einstellbar ist. Die dritte Steuerspannung
ist eine Spannung spitzer Wellenform, die durch bekannte Mittel, beispielsweise
einen gesättigten Transformator mit einer Wechselstrom- und einer Gleichstromerregerwicklung,
erzeugt wird. Die Steuerspannungen werden in bekannter Weise in den Gitterkreis
der Entladungsgefäße eingeführt, beispielsweise dadurch, daß die negative Sperrspannung
und die Sekundärwicklung des Spitzentransforniators sowie ein Widerstand im Gitterkreis
in Reihe geschaltet sind, wobei dem Widerstand die rechteckförmigen Spannungsimpulse
zugeführt werden. Um die oben angeführten verschiedenartigen Steuerungsbedingungen
der Schweißanordnung erfüllen zu können, sind erfindungsgemäß zwei Steuerspannungsquellen
zum Erzeugen der rechteckförmigen Spannungsimpulse vorgesehen, von denen die eine
Spannungsquelle jeweils einen Spannungsimpuls liefert, bei dem die Breite des Rechteckes
zwischen der Zeitdauer einer Wechselstromperiode und etwa I2o Perioden regelbar
ist. Diese Steuerspannungsquelle ist für die Punktschweißung bestimmt. Die zweite
Steuerspannungsquelle, welche für die Nahtschweißung dient, erzeugt rechteckförmige
Spannungsimpulse, bei denen ebenfalls die Breite des Rechteckes regelbar ist, und
zwar in einer Grenze zwischen etwa i und 12 Perioden, bei der aber nacheinander
mehrere derartige Rechtecke periodisch wiederkehren, deren zeitlicher Abstand ebenfalls
einstellbar ist. Diese beiden Steuerspannungsquellen sind durch einen Umschalter
an den Gitterkreis der Entladungsgefäße anschließbar. Der Anschluß erfolgt entweder
derart, daß die Steuerspannung nur für ein Entladungsgefäß wirksam werden kann,
oder aber derart, daß beide Entladungsgefäße gleichzeitig mit. der Steuerspannung
beaufschlagt werden.
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Die negative Sperrspannung im Gitterkreis der Entladungsgefäße wird
von zwei Gleichspannungsquellen geliefert, die für verschiedene Gleichspannungen
bemessen sind. Die eine Spannungsquelle hat eine Spannung, die niedriger ist als
die Spannung der rechteckförmigen Steuerimpulse. Wenn diese Sperrspannung eingeschaltet
ist, «erden somit die Entladungsstrecken schon gezündet, wenn die rechteckförmigen
Steuerimpulse eingeschaltet sind. Die zweite Sperrspannungsquelle hat eine größere
Spannung, derart, daß die rechteckförmigen Spannungsimpulse an sich nicht für die
Zündung der Entladungsstrecken ausreichen, sondern daß nur die Summenwirkung aus
Rechteckspannung und Spannung spitzer Wellenform zum Zünden der Entladungsstrecken
führen kann.
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Weitere Einzelheiten und das gegenseitige Zusammenarbeiten der einzelnen
zu der Schweißanordnung gehörigen Umschalteinrichtungen ergeben sich aus dein in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Der Schweißtransformator i ist über zwei gittergesteuerte Quecksilberdampfentladungsgefäße
2 und 3 an ein Wechselstromnetz q. angeschlossen. 5 und 6 sind die beiden Steuerspannungsquellen,
welche die rechteckförmigen Steuerspannungen liefern. Sie sind über die Umschalter
7 und 8 mit dem Gitterkreis der Entladungsgefäße 2 und 3 verbunden. Ein weiterer
'Unischalter 9 schaltet die Spannungsquelle, welche die Spannungen. spitzer Wellenform
liefert, und schaltet außerdem eine der beiden Gleichspannungsquellen io oder i
i ein, die die negative Sperrspannung im Gitterkreis der Entladungsgefäße liefern.
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Die beiden Entladungsgefäße :2 und 3 sind durch einen Widerstand 12
überbrückt, um ein Bezugspotential für die Einführung der Steuerspannungen in den
Gitterkreis der beiden Entladungsgefäße zu gewinnen. Der Mittelpunkt dieses Widerstandes
ist über einen Ohmschen Widerstand 13 und einen Kondensator 14 geerdet, damit der
Mittelpunkt des Widerstandes 12 ein definiertes festes Potential annimmt. An den
Enden des Widerstandes 12 liegt ein Ausgleichstransforinator 15. Die Sekundärwicklung
dieses
Transformators ist mit ihren beider. Enden an die Steuergitter
der Entladungsgefäße 2 und 3 .angeschlossen. Steuerspannungen, die zwischen dem
Nullpunkt des Transformators 15 und den Steuergittern der Entladungsgefäße
2 und 3 eingeführt werden, wirken jeweils nur auf das betreffende Entladungsgefäß,
während Steuerspannungen, die in die Verbindungsleitung zwischen dem Nullpunkt des
Transformators 15 und dem Mittelpunkt des Widerstandes 12 eingeführt sind, auf beide
Entladungsgefäße gleichzeitig einwirken. Diese an sich bereits für andere Steuerungsanordnungen
vorgeschlagene Schaltung ist für den vorliegenden Zweck besonders geeignet.
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Zwischen dem Nullpunkt des Transformators 15 und den Steuergittern
der beiden Entladungsgefäße 2 und 3 liegen zunächst die beiden Transformatoren 16
und 17, durch «-elche - die Spannungen spitzer Wellenform erzeugt werden.
Die beiden Transformatoren sind hoch gesättigt und mit einer Wechselstroinerregerwicklung
und einer Gleichstromerregerwicklung ausgerüstet. Die -beiden Wicklungen sind an
je eine Sekundärwicklung eines Transformators Iä angeschlossen, der über den Umschalter
g aus einem Wechselstromnetz I9 gespeist wird. Die eine der beiden Wicklungen des
Transformators 18 liefert einen Wechselstrom gleichbleibender Kurvenform,
beispielsweise dreieckiger Kurvenform, während die andere Wicklung einen Gleichstrom
liefert, dessen Größe durch einen Regler 20 geändert werden kann. Von der Einstellung
des Reglers 2o hängt die Phasenlage der Spitzenspannung der beiden Transformatoren
16 und 17 gegenüber der die Entladungsgefäße speisenden Wechselspannung ab.
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Die rechteckförmigen Steuerspannungen, welche den oben bereits erwähnten
Steuerstromquellen 5 und 6 entnommen werden,. werden über zwei. hochohmige Widerstände
21 und 22 in den Gitterkreis der beiden Entladungsgefäße 2 und 3 eingeführt. Die
Schaltung der beiden Widerstände unterscheidet sich wesentlich dadurch, daß der
Widerstand 2I@in der Verbindungsleitung zwischen dem einen Ende des Transformators
15 und dem Steuergitter des Entladungsgefäßes 3 liegt, während der Widerstand 22
zwischen .den Nullpunkt des Transformators' i 5 und den Mittelpunkt des Widerstandes
i2 geschaltet ist. Das hat zur Folge, daß Spannungen an dem Widerstand 2i nur auf
das Entladungsgefäß 3 einwirken, während Spannungen am Widerstand 22 gleichzeitig
für beide Entladungsgefäße wirksam sind. Es zeigt sich hier der Vorteil der Gitterkreisschaltung,
die ohne weiteres die Möglichkeit bietet, entweder beide Entladungsgefäße oder nur
ein Entladungsgefäß mit einer Steuerspannung zu beaufschlagen.
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Obwohl die im Ausführungsbeispiel gewählte Gitterkreisschaltung für
die vielfältigen der Erfindung zugrunde liegenden Schweißaufgaben besonders vorteilhaft
ist, können auch andere Gitterkreisschaltungen gewählt werden, mit denen gleichartige
Steuerwirkungen erzielbar sind.
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Zu den beiden Steuerstromquellen 5 und 6, welche die rechteckförmigen
Steuerspannungen erzeugen, ist noch folgendes zu bemerken: Es wurde bereits erwähnt,
daß die Steuerstromquelle 5 eine Rechteckspannung liefert, bei der die Breite des
Rechteckes zwischen i und I2o Perioden regelbar ist. Die Regelung erfolgt durch
Verändern der Ladezeit eines Kondensators. Es können hier verschiedene an sich bekannte
Steuerschaltungen angewendet werden. Eine besonders zweckmäßige Schaltung besteht
darin, daß ein Widerstand, an dem die Steuerspannung abgenommen wird, über ein gittergesteuertes
Gasentladungsgefäß an eine Gleichstromquelle angeschlossen ist und daß parallel
zu dem Widerstand ein zweites Gasentladungsgefäß geschaltet ist. Beim Einlegen eines
Hilfsschalters im Anodenkreis der beiden Entladungsgefäße wird das mit dem Widerstand
in Reihe geschaltete Entladungsgefäß gezündet, und es entsteht an dem Widerstand
die positive Steuerspannung. Gleichzeitig beginnt die Aufladung eines Kondensators
im Gitterkreis des zu dem Widerstand parallel geschalteten Entladungsgefäßes, und
nach beendeter Aufladung wird dieses Gefäß gezündet, der Widerstand wird kurzgeschlossen
und dessen Spannung so zum Verschwinden gebracht. Die Zündung des mit dem Widerstand
in Reihe geschalteten Gefäßes bestimmt somit den Anfang, die Zündurig des dem Widerstand
parallel geschalteten Gefäßes das Ende des rechteckförmigen Spannungsimpulses. Von
dieser an sich bekannten Schaltung ist der Einfachheit halber in der Zeichnung nur
der regelbare Widerstand 5 i angegeben, durch den die Zeit der Aufladung des im
Gitterkreis des zweiten Entladungsgefäßes liegenden Kondensators bestimmt wird.
Naturgemäß können als Steuerstromquelle 5 auch noch andere Zeitschalteinrichtungen
angewendet werden, durch die rechteckförmige Steuerspannungen erzeugt werden, bei
denen die Breite des Rechteckes veränderlich ist. Man kann beispielsweise Photozellensteuerungen
anwenden, bei denen durch umlaufende Steuerschablonen die Zeitdauer der Beaufschlagung
des Steuergitters eines im Schweißstromkreis liegenden Entladungsgefäßes bestimmt
wird. Es soll angenommen werden,
daß auch bei diesen Steuerstromquellen
durch ein dem Widerstand 51 entsprechendes Regelglied die Einstellung der Zeitdauer
positiv rechteckförmiger Steuerspannung beeinflußt werden kann. Der Übersicht halber
ist in dem in der Zeichnung mit 5 bezeichneten Rechteck eine rechteckförmige Spannungskurve
eingezeichnet, deren Breite, wie angegeben, zwischen i und etwa 120 Perioden verändert
werden kann. Der Buchstabe P deutet an, daß diese Steuerstromquelle für die Punktschweißung
bestimmt ist.
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Zu der Steuerstromquelle 5 gehört noch ein unveränderlicher Widerstand
52, der ebenso wie der Widerstand 51 in den Stromkreis dieser Steuerstromquelle
einschaltbar ist. Der Widerstand 52 ist so bemessen, daß die Breite des Rechteckes
einer Periode der speisenden Wechselspannung entspricht. Je nach der Einstellung
des noch näher zu erläuternden Schalters 81 an der Umschalteinrichtung 8 ist entweder
der Widerstand 51 oder der Widerstand 52 eingeschaltet. Die Steuerstromquelle 6
dient, wie in der Zeichnung angegeben ist (Buchstabe N), der Nahtschweißung, erzeugt
also periodisch aufeinanderfolgende rechteckförmige Steuerspannungen, deren Breite
in der Größenordnung zwischen i und 12 Perioden regelbar ist, und zwar sind unabhängig
voneinander sowohl die Abschnitte positiver Steuerspannung als auch die dazwischenliegenden
Pausenabschnitte in diesen Grenzen regelbar. Auch zum Erzeugen dieser Steuerspannung
können verschiedene Steuermittel angewendet werden. Vorteilhaft ist beispielsweise
eine Wechselrichteranordnung, die mit zwei gittergesteuerten Gas- oder Dampfentladungsstrecken
arbeitet. Die Zeitfolge der Zündung der beiden Entladungsstrecken hängt von Kondensatoren
ab, die über regelbare Widerstände aufgeladen werden, sobald eines der beiden Entladungsgefäße
gezündet wird. Auch hier kann aber beispielsweise auch eine Photozellensteuerung
angewendet werden, bei der die Zeitdauer der Steuerimpulse geregelt wird. In der
Zeichnung ist angegeben, daß die Steuerstromquelle aus einer Gleichstromquelle gespeist
wird. In der Zuführungsleitung dieser Gleichstromquelle liegt ein Schalter 82, der
zu der Umschalteinrichtung 8 gehört und dessen Wirkungsweise noch erläutert wird.
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Wesentlicher Bestandteil der Steuerungsanordnung der Erfindung ist
noch ein Hilfsstromkreis, der mit dem Hauptschalter 25 im Schweißstromkreis in Verbindung
steht. Dieser Schalter ist in üblicher Weise mit einer Haltespule 26 ausgerüstet,
die in erregtem Zustande den Schalter eingeschaltet hält. Die Spule 26 wird aus
einer Wechselstromquelle 27 gespeist, und in ihrem Stromkreis liegen ein zu dem
Umschalter g gehöriger Schalter 9I sowie die Arbeitskontakte zweier Relais 28 und
29. Diese beiden Relais gehören zum Erregerkreis der beiden Entladungsgefäße 2 und
3 und sind geschlossen, wenn der Erregerlichtbogen der zugehörigen Entladungsgefäße
brennt. Das Relais 28 gehört zu dem Entladungsgefäß 2, das Relais 29 zu dem Entladungsgefäß
3. Wenn während des Schweißvorganges aus irgendeinem Grunde bei einem der beiden
Entladungsgefäße der Erregerlichtbogen und damit der Lichtbogen des Entladungsgefäßes
überhaupt erlischt, besteht die Gefahr, daß in dem Schweißstromkreis erhebliche
Überströme auftreten, die durch die in dem Stromkreis entstehende Gleichstromkomponente
bedingt sind. Durch die angewendete Schutzschaltung werden diese Gefahren beseitigt;
denn der Hauptschalter der Anlage wird sofort ausgeschaltet, wenn eines der beiden
Relais 28 und =9 infolge Ausbleibens des Erregerlichtbogens anspricht und dadurch
seine Arbeitskontakte öffnet. Die durch die beiden Relais 28 und 29 gegebene Schutzschaltung
ist für alle Schweißanordnungen wichtig, bei denen zwei gegensinnig parallel geschaltete
Entladungsgefäße im Schweißstromkreis liegen. Die Wirkungsweise des im gleichen
Stromkreis liegenden Schalters 9I am Umschalter o wird im folgenden noch näher erläutert.
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Die bereits erwähnten Umschalteinrichtungen 7, 8 und 9 sind dazu bestimmt,
um einerseits die Gesamtsteuerungsanordnung auf den Betrieb einzustellen, der im
Schweißstromkreis erwünscht ist, und andererseits dafür zu sorgen, daß unter keinen
Umständen durch Fehlschaltungen dieser Umschalteinrichtungen unzulässige Betriebszustände
oder Fehlschweißungen entstehen können.
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Der Umschalter 7 verbindet die beiden Steuerstromquellen 5 und 6 mit
dem Gitterkreis der Entladungsgefäße 2 und 3. In der linken Stellung (Buchstabe
P) ist die für Punktschweißung bestimmte Steuerstromquelle 5 eingeschaltet, in der
rechten Stellung (Buchstabe N) die für Nahtschweißung bestimmte Steuerstromquelle
6. Der Umschalter 7 ist an die beiden Schalter 83 und 8.4 in der Umschalteinrichtung
8 angeschlossen und verbindet j e nach der Stellung dieser beiden Schalter entweder
den Widerstand 22 oder den Widerstand 21 mit dem Gitterkreis der Entladungsgefäße
.2 und 3. Durch zwei weitere Schalter 85 und 86 des Umschalters 8 wird je nach der
Stellung des Umschalters einer der beiden Widerstände 21 und 22 kurzgeschlossen
und dadurch außer Wirksamkeit gesetzt.
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Der Umschalter 8 hat zwei Schaltstellungen, die in der Zeichnung mit
HW (linke
Schaltstellung) und VW (rechte Schaltstellung) bezeichnet
sind. HW bedeutet Halbwellenschweißung, VW dagegen Vollwellenschweißung. Bei der
Halbwellenschweißung handelt es sich um die Punktschweißung mit kürzesten Schweißzeiten.
Der Schweißstromkreis wird über nur eines der beiden Entladungsgefäße, und zwar
über das Entladungsgefäß 3, eingeschaltet und höchstens während der Zeitdauer einer
Halbwelle der speisenden Wechselspannung. Bei der Vollwellenschweißung werden jeweils
beide Halbwellen der speisenden Wechselspannung ausgesteuert; es werden also beide
Entladungsgefäße 2 und 3 nacheinander in den Schweißstromkreis geschaltet.
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In der gezeichneten Stellung des Umschalters 8, also in der Stellung
der Vollwellensteuerung, liegt der Schalter 81 so, daß der Widerstand 51 der Steuerstromquelle
5 eingeschaltet ist. Durch diesen Widerstand kann bei der normalen Punktschweißung
in weiten Grenzen bestimmt werden, wieviel Vollwellen bzw. vollständige Perioden
des Wechselstromes eingeschaltet werden sollen. Der Schalter 82 des gleichen Umschalters
ist geschlossen, es ist also auch die Energiezufuhr zu der Steuerstromquelle 6 .eingeschaltet.
Das bedeutet, daß je nach der Stellung des Umschalters 7 entweder mit Punktschweißung
oder mit Nahtschweißung gearbeitet werden kann und daß bei beiden Schweißarten jeweils
beide Entladungsgefäße in Betrieb sind und somit beide Halbwellen ausgesteuert werden.
Die beiden Schalter 83. und 84 des Umschalters B. verbinden in der gezeichneten
Stellung die Stromquellen 5 oder 6 mit dem Widerstand 22; denn die von diesen Stromquellen
erzeugten Rechteckspannungen müssen in den beiden Entladungsgefäßen 2 und 3 gemeinsamen
Teil der Gitterkreisschaltung eingeführt werden. Über dem Schalter 85 ist dabei
der Widerstand 21, der im Gitterkreis des Entladungsgefäßes 3 liegt, kurzgeschlossen.
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In der entgegengesetzten Schaltstellung des Umschalters 8, also bei
Halbwellenschweißung, ist in der Steuerstromquelle 5 der Widerstand 51 abgeschaltet
und dafür der Widerstand 52 eingeschaltet, dadurch wird dafür gesorgt, daß in dieser
Stellung des Umschalters 8 unter allen Umständen die positive Steuerspannung nur
höchstens während einer Periode der Wechselspannung auftritt. Der Widerstand 51
kann dabei beliebig eingestellt sein, weil er durch den Schalter 81 außer Wirkung
gesetzt ist. In der gleichen Stellung des Umschalters 8 wird durch den Schalter
82 verhindert, daß bei der Halbwellenschweißung nacheinander mehrmals positive Steuerspannungen
erzeugt werden. Die Steuerstromquelle 6, die für Nahtschweißung bestimmt ist, wird
über den Schalter 82 abgeschaltet, also außer Betrieb gesetzt. Wenn der die Schaltanordnung
Bedienende bei der Halbwellenschweißung den Umschalter 7 falsch eingestellt, d.
h. nach rechts auf Nahtschweißung geschaltet hat, so kann - das nicht zu einer Fehlschweißung
führen, weil die Stromquelle 6 abgeschaltet ist. In dieser Stellung des Schalters
7 erhält er überhaupt keine positive Rechteckspannung. -Erst wenn der Umschalter
7 in seine richtige Stellung, d. h. nach links gelegt wird, wird die richtige Steuerstromquelle
$ eingeschaltet.
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In der Schaltstellung HW des Umschalters 8 sind die beiden Schalter
83 und 84 nach links gelegt und verbinden den Umschalter 7 mit dem Widerstand 2i.
Die positiven Steuerspannungen der Stromquelle 5 werden also nur auf eines der beiden
Entladungsgefäße, nämlich auf das Entladungsgefäß 3, übertragen. In der gleichen
Stellung ist der Widerstand 22 durch den Schalter -86 kurzgeschlossen.
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Der dritte Umschalter 9 dient zum Regeln der von jeder Halbwelle mitgeführten
Energie. Zu ihm gehört ein Schalter 92, durch den die Spitzentransformatoren 16
und 17 im Gitterkreis der beiden Entladungsgefäße :2 und 3 ein- oder ausgeschaltet
werden, ferner ein Schalter 93, der eine der beiden Sperrspannungsquellen Io und
II in den Gitterkreis -der Entladungsgefäße schaltet. Weiterhin wird durch den Umschalter
9 noch der bereits erwähnte Schalter 9i im Haltestromkreis des Hauptschalters 25
gesteuert.
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Der Umschalter g hat zwei Schaltstellungen, die mit VA (volle Aussteuerung)
und TA (Teilaussteuerung) bezeichnet sind. Bei Teilaussteuerung (rechte Schaltstellung,
wie in der Zeichnung angegeben) ist die größere der beiden Sperrspannungsquellen,
d. h. die Batterie i i, eingeschaltet. Außerdem ist der Transformator 18 zur Speisung
der beiden Spitzentransformatoren 16 und 17 an das Netz i9 angeschlossen. In dieser
Stellung arbeitet die Anlage mit Teilsteuerung, und je nach der Stellung des Reglers
2o kann der Zündzeitpunkt der auszusteuernden Halbwelle nach vorwärts oder rückwärts
-verschoben werden. Als Sperrspannungsquelle ist die größere der beiden Spannungen
io und i i eingeschaltet, damit nur die Summe aus der Rechteckspannung einer der
beiden Steuer--;tromquellen 5 und 6 und der Spitzenspannung der Transformatoren
16 und 17 zum Zünden der Entladungsgefäße führen kann.
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In der linken Schaltstellung des Umschalters 9 sind die Spitzentransformatoren
16 und 17 abgeschaltet. Im Gitterkreis der Entladungsgefäße wirken somit nur die
Rechteckspannungen
der Steuerstromquellen 5 und 6, durch welche
die einzelnen Halbwellen jeweils voll eingeschaltet werden. Durch den Schalter 93
ist in der gleichen Stellung des Umschalters 9 die kleinere der beiden Sperrspannungsquellen,
nämlich die Batterie Io, eingeschaltet, damit schon die Rechteckspannungen für die
Zündung der Entladungsgefäße ausreichen.
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Wesentlich ist für den Übergang von der einen zur anderen der beiden
Umschaltstellungen des Umschalters 9 der zu diesem Umschalter gehörige Schalter
9i. Dieser sorgt dafür, daß in der Mittelstellung des Schalters, d. h. in der Stellung,
in der keine der beiden Sperrspannungsquellen Io und i i eingeschaltet ist, unter
allen Umständen der Hauptschalter -25 ausgeschaltet ist. Wenn also beim Umschalten
der Anlage von Teilaussteuerung auf Vollaussteuerung der die Anlage Bedienende vergißt,
den Hauptschalter auszuschalten, so wird dieser Schalter selbsttätig ausgeschaltet,
und zwar dadurch, daß durch den Schalter 9i die Haltespule 26 des Hauptschalters
25 abgeschaltet wird. In den beiden Endstellungen des Umschalters 9 ist diese
Haltespule wieder eingeschaltet; denn in diesen Endstellungen ist stets eine der
beiden Sperrspannungsquellen Io und i i in den Gitterkreis geschaltet. Ohne diese
Sicherung könnten infolge der fehlenden Sperrspannung in der Zwischenstellung durch
irgendwelche Zufallspotentiale im Gitterkreis der Entladungsgefäße Zündungen einsetzen,
die zu mehr oder weniger empfindlichen Betriebsstörungen führen.
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Es sei noch erwähnt, daß die beiden Entladungsgefäße : und 3 durch
eine regelbare Drosselspule 30 überbrückt sind, durch die der im gesperrten
Zustande der Entladungsgefäße fließende Strom, d. h. der Pausenstrom, geregelt werden
kann. Die Größe des Pausenstromes wird durch einen Regler 3 i eingestellt; außerdem
liegt@ im Stromkreis der Drosselspule 30 ein Hilfsschalter 32, der mit dein
den Schweißvorgang einleitenden Schalter (Fußschalter) derart gekuppelt ist, daß
die Drosselspule 3o nur eingeschaltet ist, wenn auch der Fußschalter eingeschaltet
ist.