-
Schleifscheibenkreuzschlitten zum Schleifen der vollständigen Profile,
insbesondere der Spurkränze von Eisenbahnradreifen Die Erfindung betrifft den Schleifscheiben=
kreuzschlitten einer Maschine zum Schleifen der vollständigen Profile,- insbesondere
der Spurkränze von Eisenbahnradreifen, bei Verwendung einer Schleifscheibe, deren
Schleiffläche aus zwei aneinanderstoßenden Schleifflächen gebildet wird und deren
Schleifsegmente derart ausgebildet und angeordnet sind, daß die Längsachse des gerade
mit der Lauffläche in Berührung befindlichen Schleifsegmentes annähernd parallel
zur Winkelhalbierenden des von Spurkranzaußentangente und Laufflächenschräge eingeschlossenen
Winkels ist.
-
Die zur Verwendung gelangende Schleifscheibe ist Gegenstand des -nicht
vorveröffentlichten älteren Patentes 711 i55._ Die Erfindung bezweckt, mittels eines
mit einer Schleifscheibe versehenen Supports -das ganze Profil, vorzüglich jedoch
den- Spurkranz von Eisenbahnradreifen schleifen zu können, wobei das Abrichten der
Schleifscheibe unter Arbeitsleistung erfolgt, d. h. die Schleifscheibe wird nicht
mittels besonderer Werkzeuge abgerichtet, sondern vielmehr werden abzuschleifende
Stellen des Profils, insbesondere des Spurkranzes, für- die Abrichtung der Schleifscheibe
herangezogen. Die Vorteile, die mit der Verwendung von hauptsächlich mit der Stirnfläche
arbeitenden, mit Schleifsegmenten bestückten Schleifscheiben verbunden sind, sind
in der Beschreibung zum Patent 711 155 angegeben.
-
Die Erfindung bezweckt weiterhin, - die große Raumbeanspruchung zu
beseitigen, die sich beim Bordschleifen mittels einer Scheibe dadurch ergibt, daß
eine Schwenkung von annähernd I8o° ausgeführt werden muß.
-
Bekannt ist ein Schleifsupport, bei dem auf einem Schwenkschieber
zwei Schleifscheibenkreuzschlitten angeordnet sind, deren Führungen sich unter einem
rechten Winkel kreuzen und die eine Schleifscheibe mit einer einzigen Schleiffläche
tragen. Diese Anordnung der Führungen der Kreuzschlitten bereitet bei der Einhaltung
des genauen Laufkreisdurchmessers, der Profilhaltigkeit und des richtigen Abstandes
beider Profile eines Radsatzes zueinander Schwierigkeiten. Es ist bei zweiflächiger
Anordnung der Schleifscheibe nicht möglich, Lauffläche oder äußere Spurkranzschräge
jederzeit so nachzuarbeiten, daß die andere Fläche nicht in Mitleidenschaft gezogen
wird: Es ergibt vielmehr bei recht=-winkliger
Anordnung der Führungen
zueinander eine Veränderung des Laufkreisdurchmessers gleichzeitig eine unerwünschte
und schwer feststellbare Veränderung der Spurkranzbreite und umgekehrt.
-
Bei Schrägstellung der Schleifsegmente in der Schleifscheibe gemäß
Patent 711 I55, wobei die Längsachse des gerade mit dem Radsatz in Berührung befindlichen
Schleif-Segmentes parallel zur Winkelhalbierenden des von Laufflächenneigung und
äußerer Spurkranzschräge gebildeten Winkels ist, ist hei bekannter Ausführung der
Kreuzschlittenführungen die Neigung der Winkelhalbierenden in der Schleifscheibe
größer, so daß die Lage der Segmente in der Schleifscheibe ungünstig ist.
-
Das Schleifen des Spurkranzes mit einem Support, dessen Kreuzschlittenführungen
einander rechtwinklig kreuzen, ist dadurch erschwert, daß für die einzelnen Abschnitte
des Spurkranzes sehr verschiedene Lagen der Schleifscheibe einzustellen und festzuhalten
sind.
-
Bekannt ist ferner eine Vorrichtung zum Schleifen der Spurkränze,
bei der zwei Schleif Scheiben mit gemeinsamer Achse gemeinsam angetrieben werden.
Bei dieser Vorrichtung wird die Schwenkung der Schleifscheibe beim Schleifen der
Spurkranzrundung an sich auf etwa 9o° beschränkt. Nachteilig wirkt sich hierbei
aber aus, daß zwei Schleifscheiben vorgesehen sind. Die beiden Schleifscheiben sind
axial gegeneinander verstellbar. Verstellbarkeit beider Schleifscheiben in radialer
Richtung,- die zum Abnutzungsausgleich ebenfalls vorhanden sein muß, fehlt bei dieser
bekannten Ausführung, weil eine solche Verstellbarkeit nicht ohne weiteres durchführbar
ist.
-
Erfindungsgemäß wird der Schleifscheibenhreuzschlitten einer Maschine
zum Schleifen der vollständigen Profile, insbesondere der Spurkränze von Eisenbahnradreifen,
bei Verwendung einer Schleifscheibe, deren Schleiffläche aus zwei aneinanderstoßenden
kegligen Schleifflächen gebildet wird und deren Schleifsegmente derart ausgebildet
und angeordnet sind, daß die Längsachse des gerade mit der Lauffläche in Berührung
befindlichen Schleifsegmentes annähernd parallel zur Winkelhalbierenden des von
Spurkranzaußentangente und Laufflächenschräge eingeschlossenen Winkels ist, so ausgebildet,
daß die Führungen der beiden den Schleifscheibenkreuzschlitten bildenden Schlitten,
die in an sich bekannter Weise auf einem Schwenkschieber angeordnet- sind, sich
unter einem Winkel kreuzen, der gleich dem von den beiden kegligen Schleifflächen
gebildeten Winkel ist.
-
Ein Schleifsupport gemäß der Erfindung weist den Vorteil- auf, daß
die Einhaltung des genauen Durchmessers, der Profilhaltigkeit und des genauen Abstandes
beider Profile eines Radsatzes zueinander gesichert ist. Lauffläche oder äußere
Spurkranzschräge können jederzeit so nachgearbeitet «-erden, daß die andere Fläche
nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
-
Das Schleifen des Spurkranzes wird erleichtert, indem nur wenig verschiedene
Lagen der Schleifscheibe eingestellt werden müssen. Der Support selbst wird in seinen
Ausmaßen klein gehalten, weil die für das Schleifen der Spurkranzrundung im allgemeinen
notwendige große Schwenkung der Schleifscheibe bei Benutzung nur einer Schleifscheibe
auf die Hälfte (etwa 6o°) herabgesetzt wird.
-
Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
-
Abb. i zeigt den Support im Seitenriß; Abb. 2 zeigt den Support im
Grundriß; Abb. 3 zeigt das Profil des Radreifens und der Schleifscheibe; weitere
Abb. 4 bis g zeigen den Arbeitsgang beispielsweise beim Schleifen eines abgenutzten
Eisenbahnradreifenprofils; Abb. Io zeigt das Schleifen der mit zwei Neigungen versehenen
Lauffläche eines Eisenbahnradreifenprofils ; Abb. i i zeigt das Schleifen einer
gekrümmten Lauffläche eines Eisen @ahnradreifenprofiles.
-
In Abb. i ist auf einem nicht dargestellten Bett der Schleifsupport
angeordnet. Er trägt die durch den Motor i angetriebene, auf der Schleifspindel
2 befestigte Schleifscheibe 3. Die mit Schleifsegmenten 13 versehene Schleifscheibe
3 besitzt zwei keglige Schleifflächen 4 und 5 und schleift in der gerade gezeichneten
Stellung die Lauffläche, die Hohlkehle und die an die Hohlkehle anschließende Schräge
des Bordes des Profiles eines abgelaufenen Rades des Radsatzes r2. Die Schnittkanten
der Schleifebene mit den beiden kegligen Flächen 4 und 5 schließen einen Winkel
B ein. Diese Schleifscheibe 3 sitzt auf zwei Schlitten 6 und 7, deren Führungen
erfindungsgemäß einen Winkel A einschließen und dessen Schenkel gleich gerichtet
sind mit den Schenkeln des Winkels B. Winkel A bzw. B wird vorteilhaft gleich dem
Winkel C ausgeführt, der gebildet wird durch die beiden an die Hohlkehle anschließenden
Schrägen der Lauffläche und des Bordes. Schlitten 6 und besitzen Einrichtungen,
die es gestatten. der Schleifscheibe entweder eine hin und her gehende Bewegung
oder eine nach-einer Richtung fortschreitende Bewegung zu erteilen. Diese Einrichtung
dient dazu, während des Schleifens einer Fläche durch die hin und her gehende Bewegung
des einen Schlittens, bei -spielsweise-6, die Schleifscheibe gradlinig abzurichten
und
gleichzeitig durch die in einer zweckentsprechenden Richtung fortschreitende Bewegung
des anderen Schlittens beispielsweise 7 den Vorschub einzuleiten. Wann die einzelnen
Bewegungen vorteilhaft anzuwenden sind, zeigt die später folgende Beschreibung der
einzelnen Arbeitsgänge bei der Bearbeitung des Profils eines abgelaufenen Radreifens.
-
Vorgesehen sind weiterhin in bekannter Weise drei Schlitten 8, g und
Io. Schlitten 8 gestattet, :die Schleifscheibe in einem Kreisbogen zu führen, was
notwendig ist, wenn die Spurkranzrundung geschliffen werden soll. Hierbei ist der
Schlitten 8 um die Achse eines Bolzens II schwenkbar. Beim Schleifen der Spurkranzrundung
muß die Achse des Bolzens i i durch den Mittelpunkt der Spurkranzrundung des in
der Schleifebene befindlichen Profils gehen. Die unteren Schlitten g und Io können
in üblicher Weise längs und senkrecht zur Radsatzachse verstellt werden und dienen
hauptsächlich dazu, den Bolzen i r mit seiner Achse in --die richtige Lage zum Profil
zu bringen. Beispielsweise wird das Profil eines gelaufenen Radreifens mit einem
Schleifsupport gemäß der Erfindung in Arbeitsgängen geschliffen, wie sie in Abb.
q. bis g ganz schematisch dargestellt sind. An Abb. q. ist a b c d das Profil
des durch Schleifen wiederherzustellenden Radreifens dargestellt. e f g h
ist das Profil des abgelaufenen Radreifens. Die Schleifscheibe schleift zunächst
den Bord gradlinig entsprechend der Linie i-k ab. Da- ; bei führt die Schleifscheibe
in Richtung des Pfeiles L hin und her gehende Bewegungen aus und wird gleichzeitig
dadurch an ihrer Fläche abgerichtet. Der Vorschub erfolgt in Richtung des Pfeiles
m.
-
In Abb. 5 werden die Hohlkehle und die beiden an die Hohlkehle anschließenden
Geraden des Bordes und der Lauffläche ge schliffen. Der richtige Laufkreisdurchmesser
wird durch den Vorschub in Richtung des Pfeiles m und die richtige Breite des Bordes
durch den Vorschub in Richtung des Pfeiles n erreicht.
-
In Abb. 6 ist die Endstellung dargestellt, die die Schleifscheibe
beim Schleifen der halben Spurkranzrundung, ausgehend von der gestrichelt gezeichneten
Anfangsstellung, einnimmt. Hierbei schwenkt die Schleifscheibe um den Mittelpunkt
des Spurkranzradius etwa 9o° gemäß dem eingezeichneten Pfeil o.
-
In Abb. 7 ist die Stellung der Schleifscheibe beim Schleifen der inneren
Spurkranzschräge dargestellt. Die Schleifscheibe führt in Richtung des Pfeiles Z,.
hin und her gehende Bewegungen aus und wird gleichzeitig abgerichtet. Der Vorschub
erfolgt in Richtung des Pfeiles m1.
-
In Abb. 8 ist die Endstellung dargestellt, die die Schleifscheibe
beim Schleifen der halben Spurkranzrundung, ausgehend von der gestrichelt gezeichneten
Anfangsstellung, einnimmt. Hierbei schwenkt die Schleifscheibe um den Mittelpunkt
des Spurkranzradius etwa 9o° gemäß dem eingezeichneten Pfeil C.
-
Abb. g stellt das Schleifen der Laufflächenkante dar. Die Schleifscheibe
führt in Richtung des Pfeiles r hin und her gehende Bewegungen aus und wird gleichzeitig
abgerichtet. Der Vorschub erfolgt in Richtung des Pfeiles s.
-
- Abb. Io stellt das Schleifen einer mit zwei Neigungen versehenen
Lauffläche eines Eisenbahnradreifenprofiles dar. Die Schleifscheibe wird so weit
geschwenkt, bis sich die die Lauffläche bearbeitende Schleiffläche parallel zur
zweiten Neigung befindet. Der Vorschub erfolgt in Richtung des Pfeiles in.
-
Abb. i i stellt das Schleifen einer gekrümmten Lauffläche dar. Das
Profil der Lauffläche des Radreifens Ia ist ein Kreisbogen mit dem Halbmesser R.
Die Führung des Schiebers 7 auf Drehteil 8 ist ebenfalls kreisbogenförmig ausgebildet.
Dadurch wird es möglich, die Schleifscheibe während des Schleifens gleich zeitig
kreisbogenförmig abzurichten.