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Auf einer oder beiden Schienen eines Gleises von Hand verfahrbare
Schienenschleifmaschine Die Erfindung betrifft eine auf einer oder beiden Schienen
eines Gleises von Hand verfahrbare Schienenschleifmaschine zum Schleifen der Fahrfläche
und der Schienenkopfseitenflächen, die einen mittels Laufrollen auf der bzw. den
Schienen geführten Fahrgestellrahmen und einen mit Tastrollen ausgerüsteten, die
Schleifvorrichtung tragenden Maschinenrahmen aufweist und bei der der Maschinenrahmen
um eine zum Maschinenrahmen ortsfeste, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Achse
gegenüber dem Fahrgestellrahmen schwenkbar ist.
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Zur Beseitigung von Unregelmäßigkeiten am Schienenkopf, wie z. B.
von Schweißwülsten, ist es bekannt, am Schienenkopf gehaltene und geführte Schienenschleifmaschinen
mit stirnseitig arbeitenden, rotierenden Schleifkörpern zu verwenden, mit denen
die Schleifstelle ganz oder teilweise nach Maßgabe der zugleich zur Führung dienenden
Schiene nachgeformt werden kann.
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Bei einer bekannten Schleifmaschine dieser Art ist in einem mit Laufrollen
versehenen Fahrgestellrahmen, der sich auf der zu schleifenden und der dieser gegenüberliegenden
Schiene abstützt, ein eine Schleifvorrichtung mit Tastrollen tragender Maschinenrahmen
um eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende feste Achse schwenkbar gelagert, wobei
die Schleifvorrichtung zusammen mit den Tastrollen gegenüber dem Maschinenrahmen
senkrecht zur Schwenkachse verschiebbar angeordnet ist.
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Ferner ist eine auf zwei Schienen geführte Schienenschleifmaschine
bekannt, bei welcher der die Schleifvorrichtung und die Tastrollen tragende Maschinenrahmen
um eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Achse in oben offenen Lagern des Fahrgestellrahmens
schwenkbar angeordnet ist.
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Diese bekannten Schienenschleifmaschinen, deren Fahrgestellrahmen
auf beiden Schienen des Gleises geführt sind, besitzen jedoch den Nachteil, daß
die Schleifstelle nur teilweise dem Schienenkopf nachgeformt werden kann, da die
Schleifvorrichtungen nur um einen geringen Winkel gegenüber den Fahrgestellrahmen
verschwenkbar sind. Eine fast waagerechte Stellung der Schleifvorrichtung, wie sie
zum Schleifen der Schienenkopfseitenflächen erforderlich ist, kann bei diesen Maschinen
nicht herbeigeführt werden, da die im Fahrgestellrahmen feste, in der Symmetrieebene
der zu schleifenden Schiene liegende Schwenkachse nicht quer zur Schiene bewegt
werden kann, um die Schwenkachse für den Schliff der Seitenflächen des Schienenkopfes
in eine außerhalb des Schienenkopfes liegende, der Schienenkopfseitenfläche parallele
Ebene zu verlagern. Bei einer weiteren bekannten Schienenschleifmaschine, mit der
der Schienenkopf im gesamten Bereich von lotrechter bis zu waagerechter Stellung
der Schleifvorrichtung geschliffen werden kann, ist der die Schleifvorrichtung tragende
Maschinenrahmen ebenfalls gegenüber einem mit Führungsrollen versehenen Fahrgestellrahmen
um eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Achse schwenkbar angeordnet. Die Führungsrollen
des Fahrgestellrahmens laufen nur auf der zu schleifenden Schiene. Bei dieser Schienenschleifmaschine
wird zur Herbeiführung der erforderlichen waagerechten Stellung der Schleifvorrichtung
für den Schliff der Schienenkopfseitenflächen sowohl der Fahrgestellrahmen aus der
lotrechten Stellung heraus als auch der Maschinenrahmen mit der Schleifvorrichtung
gegenüber dem geschwenkten Fahrgestellrahmen um die in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende
Schwenkachse geschwenkt. Die Schwenkachse für den Maschinenrahmen liegt hierbei
außerhalb der Symmetrieebene der zum schleifenden Schiene und ist mit dem Fahrgestellrahmen
fest verbunden.
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Ein Nachteil bei dieser Schienenschleifmaschine liegt darin, daß beim
Schliff der Schienenkopfseitenflächen der Fahrgestellrahmen eine Schrägstellung
einnehmen muß, um die Schwenkachse in eine außerhalb des Schienenkopfes liegende,
zur Schienenseitenfläche parallele Ebene zu bringen, da sonst ein Schleifen dieser
Flächen bei waagerechter Stellung der Schleifvorrichtung nicht möglich ist. Weiterhin
wirkt sich nachteilig aus, daß die gesamte Schienenschleifmaschine für den Schliff
der gegenüberliegenden Schienenkopfseitenfläche umgesetzt werden muß, damit die
am Fahrgestellrahmen feste Schwenkachse auch auf dieser Seite in eine außerhalb
des Schienenkopfes liegende, zu dieser Schienenkopfseitenfläche parallele Ebene
gebracht werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Schienenschleifmaschine der eingangs angegebenen Art zu schaffen, mit der das
Schleifen der Schienenkopfseitenflächen möglich ist, ohne daß der Fahrgestellrahmen
aus seiner lotrechten Stellung gekippt zu werden braucht, und die ohne Umsetzen
der Maschine ein Nachformen der zu schleifenden Schienenstelle nach Maßgabe der
zur Führung dienenden Schiene im Bereich beider Schienenkopfseiten, der Übergangsradien
und der Fahrfläche gestattet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zum Maschinenrahmen
ortsfeste Achse um eine zu ihr parallel verlaufende, zum Fahrgestellrahmen ortsfeste
Achse schwenkbar ist.
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Eine Ausführungsform der Schienenschleifmaschine nach der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß der Maschinenrahmen schwenkbar an Schwingen gelagert
ist, die ihrerseits schwenkbar am Fahrgestellrahmen gelagert sind.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die beidseitig mit
Spurkränzen versehenen Laufrollen gegenüber dem Fahrgestellrahmen in Richtung ihrer
zur Gleisebene parallelen Drehachsen verschiebbar angeordnet.
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An Hand der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine Schienenschleifmaschine in einer
für den Schliff der Fahrfläche erforderlichen Stellung in Seitenansicht, F i g.
2 eine Stirnansicht der Schleifmaschine gemäß F i g. 1, F i g. 3 die Schienenschleifmaschine
mit der für den Schliff einer Schienenkopfseitenfläche erforderlichen Stellung der
Schleifvorrichtung in Stirnansicht und F i g. 4 die Schienenschleifmaschine mit
der gegenüber der Stellung gemäß F i g. 3 um 180° geschwenkten Schleifvorrichtung.
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Gemäß den F i g. 1 bis 4 ist in einem auf der Schiene 1 fahrbaren
Fahrgestellrahmen 2 mit Laufrollen 3 eine Schleifvorrichtung 4 angeordnet,
die aus einem stirnseitig arbeitenden Schleifkörper 5 mit Antriebsmotor 6 besteht.
Die Schleifvorrichtung 4 ist an einem Rahmenteil 8 befestigt, das an einem
mit Tastrollen 10 versehenen Maschinenrahmen 7 quer zur Schiene 1 verschiebbar gelagert
und über einen Spindeltrieb 9 abgestützt ist. Durch den Spindeltrieb 9 kann das
Rahmenteil 8 mit Motor 6 und Schleifkörper 5 gegenüber dem Maschinenrahmen 7 und
damit auch gegenüber dem Fahrgestellrahmen 2 gehoben und gesenkt werden. An den
Stirnseiten des Maschinenrahmens 7 sind an Drehzapfen 11 Schwingen 12 gelagert,
die mit Drehzapfen 13 des Fahrgestellrahmens 2 schwenkbar verbunden sind. Die Schwingen
12 stehen' dabei unter dem Federdruck seitlich angeordneter Federn 14 und werden
durch eine am Fahrgestellrahmen 2 angeordnete Rastvorrichtung 15 in ihrer Grundstellung
gehalten. Der Maschinenrahmen 7 ist in lotrechter Stellung durch eine am Fahrgestellrahmen
2 gelagerte Klinke 16 mit dem Rahmen 2 verbunden. Die an beiden Enden des Fahrgestellrahmens
2 befindlichen, beidseitig mit Spurkränzen versehenen Laufrollen 3 sind in gabelförmigen
Rollenträgem 17 gelagert. Die Rollenträger 17 sind gegenüber den Rahmenkonsolen
19 in Richtung der Drehachsen ihrer Laufrollen 3 verschiebbar und gegen Verdrehen
um eine lotrechte Achse durch Führungsleisten 20 gesichert. Sie sind mit Gewindebolzen
18 ausgerüstet, die in parallel zur Verschieberichtung verlaufenden Schlitzen der
Rahmenkonsolen 19 geführt sind. Die Bolzen 18 sind zugleich in Langlöchern der Verstellhebe122
geführt, die um mit den Rahmenkonsolen 19 verbundene Bolzen 21 schwenkbar gelagert
sind. Nach Lösen der Spannmuttern 23 können die Rollenträger 17 und damit die Laufrollen
3 gegenüber dem Fahrgestellrahmen 2 mit Hilfe der Verstellhebe122 verstellt und
dann durch Anziehen der Spannmuttern 23 in der gewünschten Stellung mit dem Fahrgestellrahmen
verspannt werden.
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Gemäß den F i g. 1 und 2 befindet sich die Schleifvorrichtung 4 für
den Schliff der Fahrfläche des Schienenkopfes in lotrechter Stellung, wobei diese
Stellung für das Schleifen der gesamten Fahrfläche beibehalten wird, sofern die
Fahrfläche nicht gewölbt ist. Handelt es sich um eine gewölbte Fahrfläche, bildet
diese Stellung die Ausgangsstellung. Die am Fahrgestellrahmen ortsfeste Achse A
und die um diese Achse schwenkbare Achse B liegen dabei in einer zur Symmetrieebene
der Schiene parallelen Ebene, wobei der Abstand dieser Ebene durch das Maß der Verschiebung
der Laufrollen 3 gegenüber dem Fahrgestellrahmen 2 bestimmt ist. Zweckmäßigerweise
sind gemäß den F i g. 2 bis 4 die Laufrollen in der Ausgangsstellung gegenüber dem
Fahrgestellrahmen so verschoben, daß sich die Achsen A und B oberhalb einer Fahrkante
der Schiene befinden. Für den Schliff der Kopfwölbungen und der Schienenkopfseitenflächen
gemäß F i g. 2 und 3 wird nach Lösen der Klinke 16 der Maschinenrahmen 7 gegenüber
dem in lotrechter Stellung verbleibenden Fahrgestellrahmen 2 um die Achse B geschwenkt,
wobei sich die Tastrollen 10 sowie die Spurkränze der Laufrollen 3 gegen die Schiene
abstützen und die zum Maschinenrahmen 7 ortsfeste Achse B durch gleichzeitige Schwenkung
um die zum Fahrgestellrahmen 2 ortsfeste Achse A je nach dem Grad der Verschwenkung
in zur Symmetrieebene der Schiene parallele und von dieser weiter entfernt liegende
Ebenen verlagert wird, womit gleichzeitig ein Anheben der Schleifvorrichtung verbunden
ist. Für den Schliff der Schienenkopfseitenfläche gemäß F i g. 4 werden nach dem
Zurückschwenken des Maschinenrahmens 7 in die Ausgangsstellung die Laufrollen 3
nach Lösen der Spannmuttern 23 mit Hilfe der Verstellhebel 22 so gegenüber dem Fahrgestellrahmen
2 verschoben, daß die Achsen A und B oberhalb der dieser Schienenkopfseitenfläche
zugeordneten Fahrkante zu liegen kommen. Nach Anziehen der Spannmuttern 23 kann
die Verschwenkung der Schleifvorrichtung um die Achsen A und B für
den Schliff dieser Schienenkopfseitenfläche auf die gleiche Weise wie vorher beschrieben
durchgeführt werden. Die Länge der Schwingen 12 und der Durchmesser des Schleifkörpers
5 sind dabei so bemessen, daß gemäß den F i g. 3 und 4 bei geschwenkter Schleifvorrichtung
keine Maschinenteile so weit absinken, daß sie mit den üblichen Schienenverbindungs-
bzw. -befestigungsmitteln in Berührung kommen.
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Dadurch, daß der Fahrgestellrahmen 2 bei allen Stellungen der Schleifvorrichtung
4 auf der zu schleifenden Schiene in lotrechter Stellung verbleiben kann und ein
Umsetzen der Maschine zum Schleifen der beiden Schienenkopfseitenflächen nicht erforderlieh
ist,
kann die Maschine auch mit einem Ausleger ausgerüstet werden, der sich mit einer
spurkranzlosen Laufrolle auf der der zu schleifenden Schiene gegenüberliegenden
Schiene des Gleises abstützt, so daß die Schienenschleifmaschine ohne Einschränkung
anderer Vorteile wahlweise auf einer oder auf beiden Schienen des Gleises verfahrbar
ist.