DE588952C - Verfahren zum Einschleifen der Zahnflanken ungehaerteter und gehaerteter Zahnraeder - Google Patents
Verfahren zum Einschleifen der Zahnflanken ungehaerteter und gehaerteter ZahnraederInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
30. NOVEMBER 1933
30. NOVEMBER 1933
■ REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Vr 588952 KLASSE 49 d GRUPPE
49a K 2.
Patentiert im Deutschen Rfeiche vom 12. Februar 1930 ab
Die Bestrebungen, geräuschlos laufende Stirn-, Schrauben- und Kegelräder mit geraden und
Bogenzähnen zu erzielen, haben sich in der' Praxis im wesentlichen darauf beschränkt,
möglichst genaue und glatte Flanken der Zahnräder zu erzeugen. Bei ungehärteten Zahnrädern
verfeinerte man die üblichen Herstellungsverfahren mittels Hobelstahl, Fräser oder Schneidrad und tat evtl. noch ein übriges
dadurch, daß man den Rädern durch Glätten der Getriebe unter sich oder mit gehärteten
Meisterrädern eine möglichst blanke Oberfläche gab, indem man die Schneidnarben durch Abrollen
unter Druck zu schließen trachtete.
Bei gehärteten Zahnrädern ging das Bestreben dahin, die Wirkung des Härteverzuges
zu entfernen und eine möglichst glatte, theoretisch genaue Flankenoberfiäche herzustellen,
indem man die Zahnflanken schliff. Oder man suchte das gleiche Ergebnis zu erzielen, indem
man die gehärteten Räder in unveränderter, starrer Stellung miteinander, laufen ließ und
während des Laufens eine Schmirgelflüssigkeit zwischen die Zähne führte, d. h. sie einschmir-
a5 gelte.
Bei diesem Verfahren kam man auch nicht zu dem gewünschten Erfolg; es zeigte sich folgendes:
die Geschwindigkeit, mit der die Zahnflanken beim Abrollen aufeinandergleiten, ist
im Zahnkopf am größten, nimmt in der Richtung nach dem Teilkreis ab, ist dort gleich Null,
d. h. hier findet eine reine Rollbewegung statt, während sie zum Zahnfuß hin wieder zunimmt.
Die Schleifwirkung der zwischen die Flanken gepreßten Schleifkörner ist infolge der unterschiedlichen
Gleitgeschwindigkeit und unterschiedlichen Korndichte verschieden, und zwar an Stellen größter Gleitbewegung am größten,
im Rollkreis am kleinsten.
Berücksichtigt man, daß normalerweise beim Härten von Zähnen eine Schrumpfung eintritt,
so daß der ungehärtete Zahn (s. Abb. 1) nach dem Härten ungefähr die Form der Abb. 2 annimmt,
so sieht man, daß am Zahnkopf und Fuß, wo die größte Materialfortnahme stattfindet,
der Zahn dünner geworden ist, während gerade dort, wo die Schleifwirkung am kleinsten
ist, nämlich in der Teilkreiszone, der Zahn stärker geworden ist. So entsteht beim Schmirgeln
ein Profil (s. Abb. 3), bei dem der Härteverzug nicht nur nicht beseitigt, sondern die
Abweichung von der richtigen Evolventenform noch verstärkt wird.
Solche Räder können selbst in theoretisch richtiger Stellung zueinander nicht ruhig laufen.
Auch Versuche, z. B. bei Stirnrädern, in der Teilkreiszone eine zusätzliche Schleifwirkung zu
erzielen, indem man die zu schmirgelnden Räder mit einem richtig profilierten, gehärteten
Meisterrad zusammen laufen läßt und die beiden Räder gegeneinander axial und radial während
des Laufens verschiebt, haben praktisch nicht zu dem Ergebnis eines theoretisch richtigen
ZahnprorUs geführt, weil das gehärtete Rad, wie Abb. 2 zeigt, durch den Härteverzug profilverzerrt
wird und das Meisterrad annähernd der
gleichen Schleifwirkung durch die Schmirgelmasse ausgesetzt ist wie das zu korrigierende
Rad.
Hat man also mit dem Meisterrad α ein Stirnrad
b geschmirgelt und schmirgelt mit demselben Meisterrad ein Stirnrad c, so werden die Räder b
und c infolge der zunehmenden und unterschiedlichen Abnutzung des Meisterrades α im Zusammenarbeiten
mit den verschiedenen Rädem b und c usw. unterschiedliche Zahnprofile
zeigen, die ein einwandfreies, ruhiges Abrollen nicht ergeben. Auch der Versuch, ein gehärtetes
Zahnrad mit mehreren Meisterrädern von verschiedenen Eingriffswinkeln laufen zu lassen,
hat aus demselben Grunde nicht zum erstrebten Ziel geführt.
Die Erfindung geht von der Erfahrung aus, daß die hohe Genauigkeit einer geschliffenen
Zahnflanke allein noch nicht die Gewähr für ruhiges Abrollen bietet. Ausschlaggebend für
das ruhige Laufen ist die Genauigkeit der Einbaustellung. Da in der Praxis die Einbau- und
Lagerungsungenauigkeit schon aus rein wirtschaftlichen Gründen der Fabrikation nicht
über eine bestimmte Genauigkeit hinausgeht (meistens nicht über zehntel bzw. in besonderen
Fällen über hundertstel Millimeter), haben selbst geschliffene Zahnräder, die in der Regel eine
höhere Genauigkeit haben (bis zu tausendstel 3.0 Millimeter), gar nicht.die Möglichkeit, ihre hohe
Genauigkeit zur Geltung zu bringen. Der geräuschvolle
Lauf bei solchen Rädern tritt dann ein, wenn die Radachsen aus ihrer theoretisch
richtigen Stellung zueinander herauskommen. Da in diesem Falle die Zahnräder gegeneinander
verkantet werden, kommen die Zähne nicht mehr über die ganze Zahnbreite zur Anlage,
sondern tragen nur noch an einem kurzen Ende der Zahnbreite. Die Folge ist zu hoher Flächendruck
und dadurch geräuschvoller Lauf und rascher Verschleiß.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, nit dem es möglich ist, Zahnräder herzustellen, die gegen
alle in der Praxis vorkommenden Verschiebungen ihrer Achsen zueinander aus der theoretisch
richtigen Stellung heraus unempfindlich sind und auch bei auftretenden Achsverlagerungen,
Einbauungenauigkeiten in der Montage^ ruhig laufen. Die neue Erkenntnis liegt darin, daß
'nicht die Hauptsache für den ruhigen Lauf in dem theoretisch richtigen Zahnprofil liegt,
sondern in der besagten Unempfindlichkeit. Diese Unempfindlichkeit der Zahnflanken wird
dadurch erzielt, daß die einzuschleifenden Räder schon während des Einschleifens unter Zuführung
einer feinen, flüssigen Schleifmasse erfindungsgemäß mit Hilfe mehrerer periodisch
verschiedenartiger Zusatzbewegungen von ungleicher Zeitdauer in die gleichen Verlagerungsßo
Stellungen gebracht werden, denen sie später durch Einbaufehler, durch Nachgiebigkeit der
Lagerung usw. im eingebauten Zustand in der Praxis unterworfen sein können. Die Unempfindlichkeit
gegen Verlagerungen usw. beruht z. B. bei Stirnrädern darin, daß die Zahnräder
nicht in ihrer ganzen Zahnbreite tragen, sondern daß schon durch die künstlichen Verlagerungsbewegungen
während der Schleifbehandlung hauptsächlich an beiden Zahnenden mehr abgeschliffen wird als in den mittleren
Zahnpartien. Das Kennzeichnende des unempfindlichen Zahnes ist die allseitige sphärische
Balligkeit des Zahnes (in der Längsrichtung gesehen, s. Abb. 16), wodurch es
unmöglich wird, daß die Räder bei diesen Verlagerungsstellungen zueinander sich an den
Ecken klemmen und dadurch Geräusch verursachen.
Der Gedanke der Erfindung unterscheidet sich grundsätzlich von den bisher bekanntgewordenen
Schmirgel- und Läpp verfahren. Diese zielen darauf hin, den Härteverzug zu beseitigen und geben zum Teil vor, durch das
Schmirgeln oder Läppen ein theoretisch richtiges Flankenprofil wiederherzustellen. Da im
Zahnkopf und Zahnfuß eine größere Gleitgeschwindigkeit, also auch eine größere Schleifwirkung
beim Läppen auftritt als im Rollkreis, will man die möglichst gleichmäßige Schleifabnahme
beim Läppen zum Teil dadurch erzielen, daß man zur Abrollbewegung noch Zusatzbewegungen
hinzufügt, entweder in der Längsrichtung der Achsen oder auch durch Veränderung des Achsenabstandes. Es ist darauf
hinzuweisen, daß es bei aufeinander abrollenden Rädern durch keine dieser Zusatzbewegungen
möglich ist, in der Teilkreiszone die gleich große Schleifwirkung zu erzielen wie im Zahnkopf
und Zahnfuß. Die Haupterkenntnis liegt erstens darin, daß man ruhig laufende Räder mit völlig
genauem Zahnprofil nur bei völlig starrer Lagerung erhalten kann; zweitens, daß ^dieses jedoch
in der Praxis schwer zu erzielen ist, und daß man sich den gegebenen Verhältnissen der
. Praxis anpassen muß, d. h. daß man mit Einbauungenauigkeiten und Verlagerungen rechnet
und durch Nachahmung aller dieser möglichen Bewegungen schon während des Läppens die
besagte Uhempfindlichkeit der Räder erzielt.
Da eine selbstverständliche Voraussetzung uo
für ruhigen Lauf von Zahnrädern ein einwandfreies Zahnprofil ist, muß jedes Schleifverfahren
von solchen Rädern darauf Bedacht nehmen, das einwandfreie Profil zu erhalten oder, falls
es durch Härteverzug verändert ist, wiederherzustellen. Darum ist es eine weitere zusätzliche
Erkenntnis dieser Erfindung, zur Erzielung des einwandfreien Zahnprofils den nach dem vorliegenden
Verfahren unempfindlich zu machenden Zahnrädern schon vor dem Härten beim Verzahnen an den Stellen größter Flankenabnutzung
eine Werkstoffzugabe zu geben
(Abb. 4), die auf der dieser Erfindung entsprechenden Maschine nur so weit weggeschliffen
wird, daß die genaue Evolventenflanke wiederhergestellt wird. Außerdem wird auch noch die
ganze Zahnhöhe höher gemacht als normal, um ein Aufstoßen des Zahnkopfes im Zahngrund zu
vermeiden; während also diese Höhe im Regelfall = 2,16 Modul beträgt, wird nach der Erfindung
die ganze Zahnhöhe = 2,25 bis 2,3 Modul und höher.
In den Zeichnungen stellt Abb. 5 die theoretisch richtige Ausgangsstellung
zweier Stirnräder dar.. Die Achsen liegen parallel in einer Ebene mit bestimmter
Achsenentfernung.
Die Verlagerungsstellungen können sein: Abb. 6. Die Achsen verschieben sich in axialer
Richtung gegeneinander.
Abb. 7. Die Achsen entfernen sich voneinander.
Abb. 8. Die Achsen verlieren ihre parallele Lage in der gleichen Ebene; ihre Achsen
schneiden sich.
Abb. 9. Die Achsen liegen nicht mehr in der gemeinschaftlichen Ebene; ihre Achsen kreuzen
sich.
Abb. 10. Die Achsen liegen windschief zueinander.
Abb. 11. Kegelradpaar in theoretisch richtiger
Stellung.
Abb. 12 bis 15. Kegelradpaar in verschiedenen
möglichen Verlagerungsstellungen zueinander. Bei gehärteten wie ungehärteten Rädern hat
das Verfahren gleichzeitig die Wirkung, daß die Flanken geglättet und poliert werden, bei gehärteten Rädern außerdem die, daß der Härteverzug
beseitigt wird. Das Verfahren ist so ausgebildet, daß zur Abrollbewegung der Räder
die in den Abb. 6 bis 10 und 12 bis 15 dargestellten
Verlagerungsbewegungen der Achsen kombiniert hinzutreten. Die kombinierten Zusatzbewegungen ergeben in Verbindung mit
der Roll- und Gleitgeschwindigkeit der aufeinander abwälzenden Flanken eine rasche
Kurvenbewegung der Schleifkörner. Die Zusatzbewegungen sind in ihrer Größe bzw. in
ihrer Geschwindigkeit einstellbar. Je nach der Größe der Verlagerungen der Räder am Verwendungsort
unter Berücksichtigung des Materialverzuges, der Größe des Zahnes, der Art
der gewählten Zahnkopfkorrektur, der Materialhärte usw. kann man daher durch entsprechende
Einstellung der einzelnen Verlagerungsbewegungen die Schleifwirkung in einzelnen Flankenpartien
regeln.
Wie die Maschine, die zum Taumelschleifen und Polieren von Zahnrädern nach vorliegender
Erfindung dient, beschaffen sein kann, wird in folgendem an einem Ausführungsbeispiel erläutert,
wobei, je nachdem es sich um Stirn-, Schrauben- oder Kegerräder handelt, die Verlagerungen
auch durch andersartige, in ihrer praktischen Auswirkung gleichwertige Zusatzbewegungen
ersetzt werden können.
In den Abb. 17 und 18 ist das Prinzip der
Maschine nach der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt. Auf einem Bett 1 mit
zwei rechtwinklig zueinander stehenden Schlittenbahnen 2 und 3 ist auf der einen Bahn ein
Spindelstock 4 verschiebbar angeordnet. Auf den Spindeln 5 und 6 werden die zu bearbeitenden
Zahnräder 7 und 8 aufgespannt. Die Spindel 5 ist in einer Büchse 10 drehbar gelagert, die
an beiden Enden in kugelig ausgedrehten Scheiben 11 und 12 doppelt exzentrisch gelagert
ist. Der Mittelpunkt 13 der kugeligen Ausdrehungen der Scheiben 11 und 12 liegt nicht in
der Mittellinie 14 der Scheiben 11 und 12 zusammen,
sondern ist um die StreGke e von dem Punkt 14 entfernt. Die Scheiben 11 und 12
sind in der äußeren Schneckenradbüchse 15 wieder um das gleiche Maß e exzentrisch gelagert.
Man kann nun die Scheiben 11 und 12 in der äußeren Büchse 15 so drehen, daß die
Mittelpunkte 13 beider Kugelwülste in die Mittellinie 16 der äußeren Büchse 15 fallen.
Dann steht die Spindel 5 genau waagerecht und senkrecht zu den Bettführungen 2. Als größte
Exzentrizität zwischen Büchse 10 und der Schneckenradbüchse 15 ist das Maß 2e möglich, go
Die Büchse 15 ist mit einem Schneckenradzahnkranz versehen, der mit der Schnecke 17
auf Welle 18 durch Schraubenradgetriebe 19 angetrieben wird. Ein Schraubenrad sitzt auf
Welle 20, die über Schneckengetriebe 21 von Motor 22 angetrieben wird (Abb. 18). Dreht
sich die Büchse 15 und ist die Büchse 10 mit Achse 5 mit HiKe der Scheiben 11 und 12 auf
verschiedene Exzentrizitäten eingestellt, so führt die Achse 5 eine Taumelbewegung im Raum
aus und damit auch das Zahnrad 7.
Über die Wechselräder 23 und 24 wird die Welle 25 mit Exzenter 26 angetrieben, das in
eine Kulisse 27 eingreift. Die Kulisse 27 ist mit der Gewindespindel 28 verbunden, die über eine
mit dem Spindelstock fest verbundene Mutter 29 den Spindelstock 4 in Richtung des Pfeiles 30
auf der Gleitbahn 2 hin und her bewegt. Über die Wechserräder 23 und 31 wird Welle 32 mit
dem verstellbaren Exzenter 33 gedreht. Das verstellbare Exzenter 33 besteht aus der äußeren
Scheibe 33 mit dem Radius Rit der inneren
Scheibe 34 mit dem Radius R5 und dem Wellenzapfen
35 mit dem Radius R6. Mit der Scheibe 34 kann die Exzentrizität von 0 bis auf einen
Größtwert verstellt werden. Das Exzenter 33 liegt in der Kulisse 36, die um die senkrechte
Achse 37 verstellbar ist. Auf der Kulisse 36 ruht der Spindelstock 9 auf einer Kreisplatte
38, auf der er um 360 ° gedreht werden kann, um auch Kegelräder auf der Maschine aufspannen
zu können. Die Mutter 40 der Gewindespindel
39 ist mit dem den Spindelkopf g tragenden Schlitten 4' fest verbunden, und die Gewindespindel
39 selbst legt sich entweder mit einer breiteren Kulisse oder durch Federdruck mit
der Platte 41 gegen das Exzenter 33, wodurch der Schlitten 4' mit dem Spindelstock 9 ebenfalls
auf der Gleitbahn 3 im Sinne des Pfeiles 42 hin und her bewegt werden kann.
Der Spindelstock 9 ist drehbar auf einer Kreisplatte 38 befestigt, die auf die Kulissenplatte
36 aufgeschraubt ist. Diese liegt um einen senkrechten Zapfen 37 schwenkbar auf einem Schlitten 4', der auf dem Bett 1 in
Führungen 3 in Pfeilrichtung 42 verschoben werden kann. Diese Verschiebung wird von der
Gewindespindel 39 mit Hilfe der Mutter 40 bewirkt, die an dem Schlitten 4' befestigt ist. Die
Gewindespindel 39 dient dazu, durch Drehen an dem Handrad 43 den Schlitten 4' mitsamt
der Kulissenplatte 36 und dem Spindelstock 9 in Richtung des Pfeiles 42 zu verschieben, um
entweder ein Stirn- oder Schraubenrad 8 in gleiche Richtung mit seinem Gegenrad zu
bringen, oder, wenn der Spindelkopf 9 auf der 25* Kreisplatte 38 tun beispielsweise 90 ° geschwenkt
wurde und ein Kegelrad aufgespannt wurde, dieses mit seinem auf Achse 5 aufgespannten
Gegenrade in Eingriff zu bringen. Da aber die Gewindespindel 39 im Bett um einen kleinen
Betrag axial verschiebbar gelagert ist und mit Hilfe einer Feder dauernd gegen das Doppelexzenter
33 gedruckt wird, so dient die Gewindespindel 39 noch dazu, dem Schlitten 4'
und damit auch dem Spindelstock 9 mit dem Werkstück, z. B. einem Stirnrad 8 oder einem
" Kegelrad, eine hin und her gehende Bewegung in Richtung des Pfeiles 42 zu geben. Die grundsätzlich
gleiche Aufgabe hat die Gewindespindel 28 mit Handrad 44 zu erfüllen. Durch Drehen
an dem Handrad 44 wird die Mutter 29, die mit dem Gehäuse 4 fest verbunden ist, in Richtung
des Pfeiles 30 verschoben. Auch diese Spindel ist axial verschiebbar gelagert und mit der
ringsum geschlossenen Kulisse 27, in der sich das 45. Exzenter 26 dreht, um ihre Achse drehbar, jedoch
in axialer Richtung mit nur geringem einstellbarem Spiel verbunden, indem der Bund
28' am oberen Ende der Spindel lose in die entsprechende Aussparung der Kulisse 27 paßt.
Wenn sich das Exzenter 26 dreht, so wird die Kulisse 27 und mit ihr die Schraubenspindel28,
die Mutter 29 und das ganze Gehäuse 4 mit Spindel 5 in Richtung des Pfeiles 30 pendelnd
auf den Führungen 2 hin und her geschoben. Ist ein Stirnrad 7 aufgespannt, so kann durch
Drehen an dem Handrad 44 der richtige Achsenabstand eingestellt und das Rad mit seinem
Gegenrad 8 in Eingriff gebracht werden. Ist ein Kegelrad auf Welle 5 aufgespannt, so kann
es durch Drehen am Handrad 44 in richtige Stellung zu seinem Gegenrad gebracht werden.
Aus der Kombination aller dieser Bewegungen ergibt sich eine Bewegung der zu bearbeitenden
Zahnräder, die den Rädern während des Zusammenlaufens auf der Maschine unter Zuführung
eines Schleifmittels 11 die Stellungen erteilt, in denen die Räder später an ihrem
Verwendungsort miteinander laufen müssen.
Zerlegt man nämlich die räumlichen Bewegungen, die die Räder gegeneinander ausführen,
so findet man 1. eine Taumelbewegung in drei
Ebenen, 2. eine Verschiebung in Richtung der Zahnbreite, 3. eine Veränderung des Achsenabstandes.
Die Taumelbewegung ergibt 1. eine Achsenstellung, in der die Achsen bei Stirn- und
Schraubenrädern einen Winkel miteinander bilden und sich schneiden, bei Kegelrädern vom
ursprünglichen Winkel abweichen und sich kreuzen, 2. eine Achsenstellung, in der die
Achsen der beiden Räder windschief zueinander stehen, so daß die Achsen sich kreuzen.
In beiden Fällen berühren sich die Zahnflanken nicht mehr über die ganze Zahnbreite.
Ist der Winkel, den die beiden Achsen miteinander bilden = 2 α und wäre der Achsenabstand
der Räder normal
A =
Dt1 + Dt2
so würden sich die Zahnflanken an einem Ende der Zahnbreite nähern, am andern Ende entfernen
um
2 ·Χ=ζ— ^sin a—B· sin a.
2
Es entsteht ein großer Anpreßdruck der Zahnflanken gegeneinander. Da die Zahnflanken
nicht soviel nachgeben können, ist die Vergrößerung des Achsenabstandes nötig. Der
kürzeste Abstand zwischen den Punkten .37 und 45 in Abb. 17 wäre
A1= -[Zh,
Dt,,
•cos α.
Dieser Abstand müßte vergrößert werden, um ein zu starkes Drücken der Flanken aufeinander
zu vermeiden. Der neue "Abstand zwischen den Punkten 37 und 45 (Abb. 17) wird
A2 = A1+ 2 X.
Diese Vergrößerung des Achsenabstandes wird auf der Maschine beispielsweise durch die
Exzentereinrichtung 25, 26 und 27 erreicht.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Einschleifen der Zahnflanken ungehärteter und gehärteter Zahnräder, die unter Druck aufeinander abrollen, mittels eines flüssigen Schleifmittels, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnräderwährend des Einschleifens Bewegungen ausführen, die sich aus mehreren planmäßig einregelbaren und verschieden großer Einzelbewegungen, wie Achsabstandsänderung, Axialverschiebung und Taumelbewegung zusammensetzen und von ungleicher Zeitdauer und Größe sind, zu dem Zweck, die zusammenarbeitenden Räderpaare von vornherein gegen die Verlagerungen, die sie to durch Einbaufehler und Nachgiebigkeit der Lagerung erhalten, unempfindlich zumachen.
- 2. Verfahren nach Anspruch ι zur Erzielung eines möglichst profilgenauen Zahnes, dadurch gekennzeichnet, daß den Zähnen der einzuschleifenden Zahnräder schon beim Verzahnen zusammen mit einer Vergrößerung der normalen Zahnhöhe im Zahnkopf und Zahnfuß eine Schleifzugabe gegeben wird, die entsprechend der abnehmenden Gleitgeschwindigkeit an den Flanken vom Kopfkreis und vom Fußkreis zum Teilkreis hin abnimmt.
- 3. Maschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel des einen Werkstückträgers eine die Änderung des Achsenabstandes beider Werkstück-"räder bewirkende Schwingbewegung und eine Verschiebung in der Längsrichtung der anderen Radachse ausführt, während die Spindel des zweiten Werkstückträgers in zwangsläufiger Verbindung mit den Bewegungen der ersten Spindel eine Taumelbewegung und eine Bewegung quer zu ihrer Achse ausführt.
- 4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Werkstückspindel (6) mit ihrem Spindelstock (9), der mittels einer Kreisplatte (38) auf der Kulisse (36) um 360° drehbar, mit dieser Kulisse um eine senkrechte Achse (37) schwingbar, auf einem Schlitten (4') angeordnet ist, und daß die Schwingbewegung des Werkstückspindelkopfes (9) und die Hinundherbewegung des Schlittens (4') durch einen in der Kulisse arbeitenden Exzenter (33) erfolgt, während die andere Werkstückspindel (5) in einem mittels eines in einer Kulisse des Schlittens (14) arbeitenden Exzenters (26) winkelrecht zum Schlitten des ersten Werkstückträgers verschiebbaren Schlitten (4) in einer quer zu dessen Führung (2) angeordneten drehbaren Büchse (10) ■ gelagert ist, die an beiden Enden mit kugeligen Wulsten exzentrisch in zwei entsprechend ausgedrehten Scheiben (11 und 12) drehbar ist, die wiederum mit der gleichen Exzentrizität in einer umlaufenden Büchse gelagert sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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-
1931
- 1931-02-07 FR FR727789D patent/FR727789A/fr not_active Expired
- 1931-02-09 GB GB4057/31A patent/GB365352A/en not_active Expired
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