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Prüf- oder Stauchpresse für Rohre Die Prüfpressen zur Durchführung
der Wasserdruckprobe bei Rohren und die Stauchpressen zur Herstellung der Muffen
und Stauchbunde an Rohren besitzen einen ven fahrbaren oder verschieblichen und
einen feststehenden Einspannkopf zwischen denen das zu prüfende Rohr gespannt wird.
Bei der Durchführung der Staucharbeiten stützt sich das Rohr gegen den verstellbaren
Einspannkopf ab. Der letztere wird entwerde durch die Unterlage, auf der erverfahren
odr verschoben wird, oder durch besondere Zugstangen mit dem feststehenden Einspannkopf
der Presse verbunden. Zu dem Zweck besitzt die Unterlage oder besitzen die Zugstangen
Rasten, in die mit dem verstellbaren Einspannkopf verbundene Klinken, Haken, Gabein
o.gl. eingreifen. man verwendet auch von Hand in die Rasten einsetzbare, nicht mit
dem verstellbaren Einspalmkopf verbundene Gabeln oder Querteile, gegen die sich
der verstellbare Einspannkopf während des Arbeitens der Presse anlegt.
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Durch diese bekannte Ausbildung ist das Arbeiten mit den Prüf- oder
Stauchpressen für Rohre srehr umständlich. Die Rasten haben eine bestimmte Entfernung
voneinander. Infolgedessen kann der verstellbar¢ Einspannkopf nur an den von den
Rasten bedingten Entfernungen festgehalten werden.
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Werden Zwischenstellungen benötigt, was bei den werchselnden rohrlängen
fast durchweg der Fall ist, dann müssen besondere Mittel vorgesehen werden. Zu diesen
gehören bei Rohrstauchpressen z. B. eine Schraubenspindel, die zwischen den Bock
und die Platte des
verstellbaren Einspankopfes, gegen die sich das
Rohr unmittelbar abstützt, geschaltet ist.
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Die Arbeitsgänge, die dadurch bei dem Einlegen eines jeden Rohres
in die Stauchpresse erforderlich sind, sind folgende: 1. Einlegen des Rohres in
die Presse, 7. Bewegen des verstellbaren einspannkopfes unter gleichzeitiger Mitnahme
des Rohres bis zu den Rasten. die der gewollten Lage des zu stauchenden Rohrendes
im Gesenk am nächsten kommen, 3. Einklinken der Gabeln, Klinken o.dgl. des verstellbaren
Einspannkopfes in ule Rasten, 4. Bewegen der Platte des verstellbaren Einspanunkopfes
durch Betätigen dr Schraubspindel, bis das zu stauchende Rollende die gewollte Lage
zum Stauchgesenk crhalten hat.
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Beim Entfernen des Rohres aus der Press miissen dieselben Arbeitsgänge
in umgekehrter Reihenfolge und im umgekehrten Sinn dureltgeführt werden.
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In der Praxis hilft man sich meistens so. daß man die Rohre nicht
parallel zur Presse in diese einlegt, sondern schräg dazu. Das zu stauchende Ende
liegt dabei etwa in Mitte Presse, währnde das abzustützewnde Ende noch neben dem
verstellbaren Einspaunkopf liegt.
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In dieser Lage wird das Rohr längs verschoben, bis das abzustützende
Ende vor den verstellbaren Einspannkopf gelegt werden kann. Man spart dadurch das
Hinunderbewegen des Einspannkopfbockes. muß aber dafür neben der umständlichen Arbeitsweise
beim Einlegen der Rohre in die Presse auch noch ein Sortieren der zu stauchenden
Rohre nach der Länge vornebmen. das Sortieren erfolgt so, daß die längsten Rohre
zuerst gestaucht werden und für jedes nächste Rohr nur die Einspannkopfopfplatte
bewegt zu werden braucht und nur nach einer größeren Anzahl Rohre ein Weiterbewegen
des Einspamkopfbockes um eine Rast nötig ist.
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Bei den prüfpressen mit einem feststchenden Einspannkopf ist der
verstellbare Einspannl:opf vielfach in derselben Weise auch gebildet wie bei den
beschriebenen Stauchpressen. Infolgedessen ist heim Einlegen und Herausnehmen eines
jeden Rohres aus der Prüfpresse dieselbe Anzahl Arbeitsgänge erforderlich wie bei
den Stauchpressen. nur muß im vierten Arbeitsgang die Platte des verstellbaren Einspannkopfes
so weit bewegt werden, bis das Rohr zwischen feststehendem Einspannkopf und verstellbarem
Einspannkopf gespannt ist. Die gleiche Anzahl Arbeitsgänge ist auch bei Prüpressen
erforderlich, die einen mit einer festen und unbeweglichen Platte versehenen verstellbaren
Einspannkopf besitzen und deren anderer Einspannkopf auf einem Kolben sitzt, der
entweder durch den Prüfwasserdruch selbst oder durch einen von diesem unabhängigen
regelbaren Druck das zu prüfende Rohr festspannt. Im vierten Arbeitsgang müssen
in beiden Fällen besondere Mittel in Tätigkeit gesetzt werden, mit denen der auf
dem Kolben sitzende Kopf gegen das Rohr und wieder davon weg hewegl wird.
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Bei der letztgenannten Ausbildungsform der Prüfpressen muß das Prüfwasser
durch ein besonderes Teleskoprohr durch den Zylinder, ill dem sich der Kopf bewegt
und durch den letzteren hindurchgeleitet werden. Diese Teleskoprohre haben manche
Nachteile.
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Bekannt ist schließlich eine Prüfpresse für Rohre, bei der der Gegenhalter
durch eine Spindel und einen mit dieser zusammenarbeitenden. auf einer in der Längsrichtung
der Prüfresse angeordneten Zahnstange verfahrbaren Wange in die gewünschte Lage
gebracht wird. Auch diese Einrichtung erfordert vier Arbeitsovrgänge.
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Das Arbeiten mit den erfindunrgsgemäßen Rohrpfür- oder Stauchpressen
ist wesentlich leichter. Auch ist dabei die Zahl der notwendigen Arbeitsvorgänge
auf zwei verringert, und zwar dadurch, daß erfindungsgemäß der verstellbare Einspannkopf
durch Ketten oder Seile mit dem feststehenden Einspannkopf verbunden ist. Die Ketten
oder Seile werden erfindngsgemän am vorteilhaftesten durch ein Getriebe betätigt,
das mit dem feststehenden Einspannkopf verbunden ist.
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In den Abb. I und 2 ist als Beispiel eine nach den Grundsätzen der
vorliegenden Erfindung ausgebildete Prüfpresse schematisch dargestellt.
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Das zu prüfende Rohr « wird zwischen dem feststehenden Einspannkopf
11 und dem z. B. auf Rädern fahrbaren verstellbaren Einspannkopf c eingespannt.
Der letztere enthält eine als Kolben ausgebildete Palteed, die durch ein elastisches
bzw. elastisch wirkende Mittel, z. B. durch die Feder e, dauernd in die nach links
gerichtete äußerste Lage geschoben wird.
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Der verstellbare Einspannkopf c ist mit dem feststehenden Einspannkopf
b durch die beiden Gallschen Ketten f verbunden. Diese Ketten sind endlos und laufen
über angetriebene Kettenrider g und Umkehrrollen h. Der Antrieb der Kettenräder
erfolgt durch das von dem Motor k getriebene Rädergetriebet. Zuim Festhalten der
Kettenräder und damit auch zum Festhalten des verstellbaren Einspannkopfes c besitzt
das Getriebe auf der Motorwelle erfindungsgemäß eine Bremse 1. Der feststehende
Einspannkopf b besitzt die Zuleitung für das Füll- und Preßwasser, während der verstellbare
Einspannkopf c das Entltiftungsventil besitzt.
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Die Arbeitsgänge, die beim Einlegen des Rohres in eine solche nach
der Erfindung ausgebildete Prüfpress.e erforderlich sind, sind folgende: I. Einlegen
des Rohres m die Prüfpresse 2. Betätigen des Getriebes so lange, bis es durch Anziehen
der obenliegenden Kettentrums den verstellbaren Einspannkopf so weit gegen den feststehenden
Einspannkopf bewegt hat, daß das Rohr unter teilweisem Zusammendrücken der Feder
zwischen dem feststehenden Einspannkopf und dem verstellbaren Einspannkopf gespannt
ist.
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Besonders zu betätigende Mittel sind, wie schon dargelegt, zum Bewegen
der Platte d gegen das Rohr nicht serforderlich. Die Bremse ist wie bei den bekannten
Kranhubwerken so ausgebildet, daß sie mit dem Ausschalten des Getriebes selbsttätig
in Tätigkeit tritt. Infolgedessen sind zum Einlegen des Rohres gegenüber den bisher
erforderlichen vier Arbeitsgängen nach der Erfindung nur zwei nötig.
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Das ist gegenüber dem Bekannten eine wesentliche Vereinfachung der
Bedienungsweise, die einen erheblichen Zeitgewinn mit sich bringt.
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Dadurch wird eine kürzere Aufeinanderfolge der einzelnen Prüfungen
möglich und die Prüfpresse besser ausgenutzt.
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Wenn man auf die Ausbildung der Platte als Kolben verzichten will,
dann ist es nur nötig, erfindungsgemän zwischen dem Motor und der Bremsscheibe eine
Rutschliupplung zu schalten. Die Zahl der Arbeitsgänge beirn Einspannen der Rohre
bleibt dieselbe.
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Weitere Vorteile, die durch die erfinduagsgemäße Ausgestaltung der
Prüfpresse eintreten, sind ihr einfacher Aufbau, der Fortfall von Teleskoprohren
und der Fortfall des Sortierens der zu prüfenden Rohre nach Länge.
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Das Sortieren kann deshalb wegfallen, weil große Bewegungen des verstellbaren
Einspannkopies nur sehr wenig mehr Zeit benötigen als kurze Bewegungen.
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Werden Rohrstauchpressen nach der vorliegenden Erfindung ausgebildet,
dann besteht der versteflhare Einspannkopf mit der Platte d aus einem Stück. Es
ist dann auch nicht erforderlich, eine Rutschkupplung in das Getriebe einzubauen.
Neben der etwas eonfacheren Bauweise werden durch die Erfindung bei Stauchpressen
dieselben Vorteile wie bei den Prüfpressen erzielt.
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Im Gegensatz zu den bekannten verstellbaren Einspannköpfen, die ein
mit ihnen verbundenes Getriebe zu ihrer Fortbewegung besitzen, ist bei dem Erfindungsgegenstand
das Getriebe mit dem feststehenden Einspannkopf verbunden. Dadurch wird der Vorteil
erziell, ohne komplizierte Mittel alle Bewegungen von einem einzigen Steuerstand
aus einleiten zu können. Bewegliche Kraftmittelzuleitungen sind nicht erforderlich.
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PATENTNSPRÜCHE: I. Prüf- oder Stauchpresse für Rohre, bei der der
eine Einspannkopf feststeht und der andere in der Längsrichtung des zu prüfenden
oder zu stauchenden Rohres verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare
Einspannkopf (c) durch I<etten oder Seile (fj mit dem feststehenden Einspannkopf
(b) verbunden ist.
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2. Prüf- oder Stauchpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ketten oder Seile durch ein Getriebe (i) betätigt werden, das mit dem feststehenden
Einspannkopf verbunden ist.
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3. Prüf- oder Stauchpresse nach Anspruch I oder 2, dadurch. gekennzeichnet,
daß der verstellbare Einspannkopf durch eine Bremse (1) festgehalten wird, die vor
dem Rädergetriebe (i) auf der Welle des Antriebsmotors (k) fiir das Rädergetriebe
angeordnet ist und bei Stillsetzen des Motors (k) selbsttätig in Tätigkeit tritt.
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4. Prüf- oder Stauchpresse nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch
eine zwischen dem Motor (k) und der Bremse (1) eingeschaltete Rutschkupplung.