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Stehende Ziehpresse (Stoßbank) zur Herstellung von Rohren Gegenstand
vorliegender Erfindung ist eine stehende Ziehpresse (Stoßbank) zum Ziehen von Hohlkörpern
wie Geschossen, Röhren u. dgl. aus nicht durchgehend gelochten Blöcken. Stehende
Ziehpressen für kleinere Hohlkörperlängen sind an sich bekannt. Sie besitzen einen
feststehenden Matrizenhalter, in den die Ziehringe eingelegt sind, durch die mittels
Ziehdorn und Ziehdornstange der zu ziehende Hohlkörper von oben nach unten hindurchgetrieben
--wird. Diese Pressen haben gewöhnlich den Nachteil, daß das Werkstück, welches
über Flur über dem ersten Ziehring eingelegt wird und durch die Ziehringe hindurch
nach unten wandert, wesentlich unterhalb der Einführungsstelle wieder aus der Maschine
herauskommt, und zwar, weil Ziehpressen der vorliegenden Art meist einen großen
liub besitzen müssen. plan hat sich nun dadurch geholfen, daß der Pressenbedienende
auf einem Podest stand, um den Hohlkörper so hoch über Flur in die Maschine einzubringen,
daß derselbe knapp über Flur die Maschine verlassen konnte, oder aber man hat den
Pressenbedienenden, der den Hohlkörper in die Maschine einbrachte, auf Flur gestellt,
in welchem Fall ein weiterer Arbeiter notwendig wurde, der in einer Vertiefung im
Boden stand, um den gezogenen Hohlkörper in Empfang zu nehmen und auf Flur abzulegen.
Diese Umständlichkeiten sollen durch die vorliegende Erfindung vermieden werden,
und darüber hinaus soll noch erreicht werden, daß man stehende Ziehpressen, die
bisher wegen der umständlichen Bedienung meist nur mit etwa 1,5 m Hub ausgeführt
wurden, mit jedem beliebigen Hub ausführen kann, ohne Podeste oder Vertiefungen
im Boden in Kauf nehmen zu müssen, und gleichzeitig entsteht dadurch der Vorteil,
daß der Pressenführer den Hohlkörper während des Ziehvorganges gut beobachten kann.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß bei einer stehenden
Ziehpresse (Stoßbank) der Ziehdorn mit Ziehdornstange ortsfest angeordnet ist und
der Ziehringhalter mit den Ziehringen beim Arbeitshube von unten nach oben oder
von oben nach unten bewegt wird.
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Es sei noch erwähnt, daß liegende Rohrstoßbänke mit feststehendem
Dorn und bewegten Ziehringen bekannt sind, daß aber eine derartige Anordnung bei
-stehenden Stoßb-iinken noch nicht bekannt geworden ist und hier die erwähnten besonderen
Vorteile bietet.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Verbindung
mit einer Doppelpresse mit hydraulischem Antrieb. und zwar ist eine Anordnung gewählt,
bei der eine Loch-, presse und zwei Ziehpressen vereinigt sind. Dadurch kann eine
gr@.:.;e- Stückleistung uireicht werden, unter Einhaltung eine: Lenauesten
Innendurchmessers
des Hohlkörpers. Bei (lern Ausführungsbeispiel arbeitet die Press:; vciri unten
nach , eben.
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Abb. i zeit die Vorderansicht der \laschine, und zwar in der Mitte
die Lochpresse, links davon eine Ziehpresse vor Beginn (los Arbeitshubes und rechts
eine Ziehpresse nach erfolgtem Arbeitshube, in dem Augenblick,, in dem der Hohlkörper
vom Dorn abgestreift werden soll.
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Abb. 2 zeigt eine Seitenansicht, aus der Richtung A gesehen, Abb.
3 aus der Richtung B.
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Die am gemeinsamen Pressengestell a angebrachten beiden Ziehpressen
bestehen aus der ortsfesten Ziehdornstange b mit Ziehdorn c und dem fahrbaren Ziehringhalter
d mit den Ziehringen e, f, ;. -Mit dem Ziehringhalter verbunden sind die beiden
Druckkolben la, die in den Zylindern i gleiten. Die Zylinder i sind mit dem Ständer
a der gesamten Presse verbunden.
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Am oberen Ende der Presse befinden sich zwei Abstreifplunger
k in Preßzy lindern 1, die nach dem Ziehvorgang, wenn Gier Riegel
na eingeschoben worden ist, den Hohlkörper n vom Dorn c abstreifen. Die Kolben k
erhalten zweckmäßig einen Bund o (Abb. 3), der ihren Hub im Preßzy linder so begrenzt,
daß die Kolben nur den Teil des Gesamt(. cbes teer Ziehpresse zurückzulegen brauchen,
der zum Abstreifen erforderlich ist. plan kann diesen Ansatz o auch weglassen und
den Kolben k den -gleichen Hub geben wie dem fahrbaren Ziehringhalter d.
Die Presse ist jedoch von den Seiten her freier zugänglich, wenn die Kolben k wie
gezeichnet ausgeführt werden, -und es ist mit einem kurzen Hub der Kolben k auszukommen,
weil der Ziehringhalter nach dem Abstreifen und nach Ausschalten des Druckes in
den Zylindern i entweder durch sein Eigengewicht, oder auch durch einen weiteren,
besonderen Rückzugskolben in die Anfangsstellung zurückgebracht werden kann.
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Die Wirkungsweise der Ziehpresse beim Ausführungsbeispiel ist folgende:
Nachdem der Rohling in der Lochpresse gelocht worden ist, wird er in eine der beiden
Ziehpressen gebracht, wo er nach Abb. 3 auf den Ziehring e gestellt wird. Nunmehr
wird durch Einführung von Druckmitteln in die Zylinder i bewirkt, daß die Kolben
la mit dem iiehringhalter d und den Ziehringen e, f , g sich von unten
nach oben bewegen, wobei der Hohlkörper auf den Dorn aufgestreift uud dann durch
die einzelnen Ziehringe nacheinander gestreckt wird. Während des Ziehens bleibt
also der Hohlkörper auf dem feststehenden Dorn haften.
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Nachdem (lie Ziehpresse ihren Arbeitshub vollendet hat (s. Abb. 2),
wird ein gabelförmige r Riegel in. zwischen lioltlkö rper ;: und Ziehdorn c eingeschoben
und dann erhalten Cie beiden Zylinder 1 Druck, so daß die beiden Kolben k neu Ziehringlialter,
den Riegel 3;1 und das Werkstück nach unten drücken, bis der Bund o (Abb. 3) am
1'reßzylinderboden anliegt. Dabei wird der Hohlzylinderkörper n vom Dorn c ab-und
fällt dann auf den Boden. Den übrigen Teil des Rückhubes legt der Ziehringhalter
entweder mit Hilfe eines weiteren, nicht gezeichneten Kolbens oder mit Hilfe seines
Eigengewichtes zurück. Die Presse steht dann gemäß Abb. 3 wieder zu neuem Hube bereit.
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Dadurch, daß die Arbeitskraft, wie dargestellt, auf zwei Kolben h.
übertragen wird, wird die Bauhöhe der Presse besonders gering. «Wollte man nämlich
nur einen zentral gelegenen Kolben nehmen, so könnte derselbe erst wesentlich tiefer
unter dem Ziehring g angreifen.
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Man kann, wie bereits erwähnt, die stehende Ziehpresse von unten nach
oben wie auch von oben nach unten arbeiten lassen, man kann sie ferner auch einzeln
für sich aufstellen, also nicht in unmittelbarer Verbindung mit der Lochpresse,
indem das Gestell a in Ständer- oder Säulenkonstruktion nur die Ziehpresse aufnimmt,
ohne an der Erfindung etwas zu' ändern.