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Kojeneinrichtung für Kriegsschiffe Es sind Kojeneinrichtungen bekannt,
bei denen die einzelnen Kojen zwischen von Deck zu Deck spannbaren und fortnehmbaren
Seilen oder diesen entsprechenden Stangen lösbar befestigt sind. Soweit die Befestigung
an senkrechten Seilen der erwähnten Art erfolgt ist, hat man die Kojen auch schon
zusammenrollbar ausgebildet und dann an ihren Längs- und Querrändern -weitere Seile
vorgesehen, die beim Festlegen an den senkrechten Seilen gleichzeitig deren Verspannung
in waagerechter Richtung besorgen. Der Nachteil .einer solchen Ausführung liegt
aber darin, daß die Verspannung in der waagerechten Ebene nicht auf den Raum zwischen
vier Eckseilen beschränkt werden kann, sondern infolge des quer zu diesen gerichteten
Zuges noch an Festpunkten, vorzugsweise an den Wänden des Raumes, -angeschlossen
werden muß. Außerdem bilden alle Kojen ein einheitliches Ganzes und lassen sich
nicht einzeln, sondern nur gemeinschaftlich ausheben. Diese Ausführung entspricht
demnach nicht den Bedürfnissen, wie sie beispielsweise auf Kriegsschiffen in Anbetracht
der an Bord herrschenden militärischen Verhältnisse vorliegen.
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Das Gleiche trifft für die Einrichtungen zu, bei denen die Kojen zwischen
senkrechten Stangen liegen. Zwar sind in diesem Falle starre Glieder als Kojenrahmen
verwendet worden, bei denen eine durchgehende Verspannung des Systems in waagerechter
Ebene überflüssig ist, aber diese Kojen sind wiederum nicht aufrollbar und insbesondere
auch nicht einzeln aushebbar.
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Diese Mängel stellt die Erfindung ab. Sie knüpft an die ersterwähnte
Einrichtung an, bei denen die einzeln zusammenrollbaren Kojen mit ihren den Kojenrand
bildenden
Längs- und Quergliedern lösbar an den von Deck zu Deck
spannbaren und fortnehmbaren Seilen befestigt sind. Erfindungsgemäß bilden aber
die Kojenrandglieder einen mit ihren Querteilen gegen die Längsteile klappbaren.
jeweils für sich aushebbaren Rahmen, der nach Zusammenklappen gemeinsam mit dem
Kojenboden und -zeug zu einem Stabpaket zusammenrollbar ist.
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Die hiermit erreichte Aushebbarkeit der Einzelkoje aus dem Gesamtgefüge
sowie ihre Zusammenrollbarkeit trotz Verwendung starrer, als Spreizen zwischen den
senkrechten Seilen wirkender Rahmenglieder gestaltet den Auf- und Abbau der Gesamteinrichtung
gerade in Anpassung an die auf Kriegsschiffen obwaltenden Verhältnisse besonders
günstig, denn jeder einzelne Mann kann die Koje einhängen oder verstauen, ohne irgendwie
auf seinen Nebenmann angewiesen zu sein.
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Werden dabei solche bekannten zusammenrollbaren Kojen verwendet, bei
denen eine Erweiterung des Bodens gleichzeitig die Seitenschutzkleider bilden, so
besteht zweckmäßig das Randhalteglied der Seitenschutzkleider seinerseits aus einem
Seil, das lösbar an die senkrechten Spannseile angeschlossen ist. Diese Ausführung
erleichtert nicht nur das Verstauen der Koje, sondern dient gleichzeitig der Bequemlichkeit
des Benutzers, denn die Seilverbindung gestattet gegenüber der bekannten Verbindung
durch Stangen eine gewisse elastische Nachgiebigkeit.
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Einzelne Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend an Hand
von Zeichnungen beispielshalber beschrieben.
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Es zeigen: Abb. i eine perspektivische Darstellung der Kojen, Abb.
a einen Grundriß der Kojenanordnung, Abb.3 eine besondere Ausführungsform einer
an einer Rückwand angebauten Doppelkoje, Abb. ¢ Einzelheiten eines Aufhängungspunktes
der Koje, Abb. 5 eine zusammengerollte Koje, Abb.6 eine Polsterkojenmatratze mit
Keilkissen.
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Die in Abb. i und z dargestellte neue Koje besteht aus Spannseilen
a., a.:,, . . ., welche auf Deck und unter Deck durch Haken bl, b. . . .
o. dgl. eingehängt werden. Die Spannseile sind mit Spannschrauben cl, c2 . . . versehen.
mit welchen die Seile straft gespannt werden. Die Spannseile sind mit Einhängebeschlägen
dl. d2, d3 und ei, e.., e,; versehen, welche entsprechend der Anordung ein Einhängen
von einer oder mehr Kojen übereinander sowie hinter- und nebeneinander ermöglichen.
jede- Koje kann unabhängig von den übrigen einzeln in die Spannseile eingehängt
werden. Sie besteht aus zwei Längsrohren il, l2. welche an einem Ende ein
drehbar verbundenes Querrohr gl und g2 tragen. Diese Querrohre sowie die Längsrohre
sind an den freien Enden mit Verbindungsgliedern h1, Lt:. versehen, welche miteinander
zum Eingriff gebracht werden können. An den Längsrohren fl, f2 ist eine Segeltuchbahn
i mit Hilfe von Säumen o. dgl. losnehmbar befestigt, welche durch seitlche Verbreiterung
an den beiden Kojenlängsseiten zu Schutzkleidern 141,k2 ausgebildet ist, die durch
gespannte Drahtseile l1, 12 gehalten werden. Auch an den Enden der Koje sind die
Segeltuchbahnen als Schutzkleider ml, m2 hochgeführt, welche durch Spannseile n1,
n2 gehalten «-erden. Diese Spannseile greifen in die Tragbeschläge ei, e2 . . .
der Tragseile a1, a. . .. ein.
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Die Spannseile a1, a2 werden mit Hakenbeschlägen b1, b2 ... leicht
losnehmbar zwischen den beiden Decks eingehängt. Das Einhängen der Kojen in die
Spannseile geschieht in der Weise, daß zunächst ein Längsrohr f1 in die Beschläge
dl, d" der Spannseile eingehängt, sodann das Segeltuch abgerollt und das zweite
Längsrohr f., in die Beschläge d, d., eingehängt wird. Die beiden Querrohre 51,
j2 -werden dann um 90 abgedreht und mit Hilfe fier Verbindungsglieder hl, h. an
den Längsrohren 12, f i befestigt. Hierdurch werden die Längs- und Querrohre zu
einem Rahmen verbunden, welcher die durch Belastung auftretenden Kräfte wie ein
fester Kojenrahmen aufnimmt und auf die Spannseile a., a,. a,;, a4 überträgt. Die
Seitenstücke hl, h... 1l, 12, welche nach dem Einlegen der Rahmen seitlich und an
den Enden als Schutzkleider dienen und die nebeneinanderliegenden Kojen abgrenzen,
werden durch Einhaken der Seile l" 12, n1., u. in die Tragbeschläge ei, e2, e3,
e4 der Spannseile a1, a2, , a;;, a4 gehalten. Um die Schutzkleider auch in der Längsmitte
in der nötigen Höhe zu halten, sind die Mitten durch senkrechte, an den oberen Kojen
oder an Deck einhakbaren Gurte o" o. . . . nochmals gehalten.
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Nach Benutzung -wird die Koje mit dein darin verstauten Kojengut zusammengerollt
und durch Schnallriemen 1)1, p2 in dieser Form (Abb. 5) gehalten. Zu diesem Zweck
-wird das Längsrohr fl ausgehoben, die Querrohre äl., g2 werden an die Längsrohre
i, f_ geklappt und die Koje bis an das zweite Längsrohr f.r gerollt. Sodann werden
die Schnall.-riemen p, L>> herumgeschnallt und die Koje mit dem zweiten Längsrohr
f2 ausgehoben und verstaut. Eine Vorrichtung zum Verschliefen der Riemenschnallen
verhindert unbefugtes Offnen oder Verwechseln der Kojenrollen.
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Die Spannseile a1, a;,, . . . werden durch den zuerst zur- Koje gehenden
'.Mann 'eingehängt
und durch den zuletzt aufstehenden zweckmäßig
unter Deck an der Stelle der Benutzung verstaut. Die Tragbeschläge d1, d2 ... und
e1, e. . . . der -Spannseile sind, wie Abb. 4. zeigt, derart eingerichtet, daß sie
einen Anbau von Kojen sowohl seitlich als auch an den Enden ermöglichen. Zu diesem
Zwecke sind die Haken der Tragbeschläge diagonal zu den Kojenseiten angeordnet.
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Die Polstermatratze q (Abb. 6) wird um die Länge des Keilkissens r
verlängert und quer abgenäht, damit der Teil Y leicht faltbar ist. In der Gebrauchslage
wird Teil Y unter oder auf die Matratze q gefaltet und erzeugt die zum Schlafen
geeignete Schräglage des Kopfendes. Das übrige Kojengut wird vor dem Zusammenrollen
der Koje neben dem auf die Oberseite der Matratze q geklappten Teil r verstaut.
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Eine besondere Ausführungsform ist in Abb.3 dargestellt. An den Außenwänden
der Schiffsräume sind meist Backskisten angebaut, welche nachts als Schlaflager
hergerichtet werden. Durch die neue Kojeneinrichtung ist es möglich, den Raum oberhalb
der Backskiste in einfachster Weise zur Herrichtung der oberen Schlaflager zu benutzen,
da die Einzelteile der Kojen leicht und handlich sind und deshalb ohne Mühe und
in kürzester Zeit ein- und ausgebaut werden können. Es besteht auch die Möglichkeit,,
die Spannseile tagsüber eingebaut zu belassen, da sie nicht beim Sitzen stören,
oder auch nur die vorderen Seile auszubauen. Die oberen Kojen können bei dieser
Anordnung durch Aufrollen nach der Rückwand zu beseitigt werden und mit dem hinteren
Längsrohr in den Spannseilen hängend an Ort und Stelle bleiben, so daß sich ein
besonderer Stauraum erübrigt. Durch Schräganordnung der Spannseile, entsprechend
der Neigung der Außenwand, liegen die aufgerollten Kojen tagsüber dicht an der Außenwand.
Durch diese stufenartige Anordnung ist gleichzeitig eine bessere Raumanpassung und
eine freiere Lage der Ruhenden geschaffen.
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Da die Sitzhöhe der Backskiste bei aufgelegter Polstermatratze zu
hoch ist, wird diese Matratze zweckmäßig flach an die Rückwand gehängt, wodurch
gleichzeitig die erwünschte Sitzbreite erzielt wird und eine Rückenlehne geschaffen
ist, welche den Raum unter der aufgerollten Koje ausfüllt.