-
Vergaser für Brennkraftmaschinen von Luftfahrzeugen Die Erfindung
betrifft einen Vergaser für Brennkraftmaschinen von Luftfahrzeugen mit einer durch
einen selbsttätigen Höhenregler ausgerüsteten Hauptdüse und :einer Zusatzdüse, deren
Querschnitt durch ein druckempfindliches Organ gesteuert wird, um das Brennstoffgemisch
anzureichern, wenn der Unterdruck in der Gemischleitung hinter der Drossel einen
-bestimmten Wert überschreitet. Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß die
das druckempfindliche Organenthaltende Kammer durch beständig offene kalibrierte
Durchgänge einerseits mit der Gemischleitung hinter der Drossel bzw. mit dem Auslaß
des ,an dieser Stelle der Leitung eingebauten Verdichters und andererseits mit dem
Lufteinlaß des Vergasers oder mit der Außenluft verbunden ist.
-
Gewöhnlich wird die Hauptdüse selbsttätig in Abhängigkeit von. der
Höhenlage in der Weise geregelt, daß die Zusammensetzung der Brennstoffmischung
gleich bleibt, wenn die Höhenlage sich ändert. Dagegen wird die Zusatzdüse nicht
;geregelt, so daß die Menge des von der Düse gelieferten Brennstoffes im Verhältnis
zur angesaugten Luftmenge bei zunehmender Höhe zunimmt, und das Brennstoffgemisch,
welches der Maschine in der Nähe der Vollbelastung zufließt, wird zu reichhaltig
oder wenigstens reichhaltiger, ,als nötig ist, wenn die Flughöhe steigt.
-
Die Erfindung gestattet, den Auslaß einer Hilfsdüse in Abhängigkeit
von der Höhe zu verbessern bei einem Vergaser, bei welchem die Hilfsdüse durch den
Einlaßdruck so gesteuert wird, daß das Gemischangereichert wird, wenn dieser Einlaßdruck
einen bestimmten Wert überschreitet. Es sind zwar Vergaser mit einer einzigen Düse
bekannt, welche eine Brennstoffanreicherung vermitteln soll und bei welcher ein
in die Gemischleitung hinter der Drossel eingebauter Verdichter vorhanden ist, jedoch
arbeitet diese bekannte Einrichtung nicht so. zuverlässig wie die Zusatzdüse gemäß
der Erfindung.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
Die
einzige Abbildung stellt schematisch einen im Aufriß teilweise geschnittenen Vergaser
dar.
-
Der Vergaser besitzt ein mit dem Einlaßstutzen des Verdichters 2 verbundenes
Mischrohr i. Der Ausla13 3 des Verdichters ist mit der Ansaugleitung der nicht gezeichneten
Maschine verbunden. Die Mischkammer i wird durch den Lufteinlaß 4. mit Luft gespeist
und durch den Brennstoffau.slaß 5, der von heliebiger Ausführung sein kann, mit
Brennstoff versorgt. Der Brennstoffausla13 5 kann die gebräuchlichen Vorrichtungen
besitzen, die geeignet sind, den Brennstoff vor dem Eintritt in die Mischkammer
mit Luft zu zerstäuben. Die Menge des der Maschine zugeführten Gemisches wird mittels
einer Drosse16 vom Flugzeugführer in der üblichen Weise gesteuert, die nicht dargestellt
ist. Die Steuerung der Drossel 6 kann insbesondere mit einem Einlaßdruckregler versehen
sein, der die Öffnung der Drosse16 in der Weise begrenzt, daß der Einlaßdruck beim
Auslaß 3 des Verdichters 2 den äußerst zulässigen Einlaßdruck nicht überschreitet.
Im übrigen kann die Maschine ohne Verdichter arbeiten.
-
Der bei normalem Gang erforderliche Brennstoff wird dem Brennstoffauslaß5
durch einen Durchlaß ; geliefert, in dem eine Kalibri,erung 8 (Hauptdüse;) angebracht
ist, die durch einen Schwimmerbehälter g mit konstanter Flüssigkeitshöhe mit Brennstoff
versehen wird. Die Flüssigkeitshöhe des im Behälter 9 vorhandenen Brennstoffes wird
durch einen Schwimmer i o in der Höhe N-N gehalten, der in bekannter Weise das Einströmen
des Brennstoffes regelt. Der Nutzquerschnitt der Hauptdüse 8 wird durch eine Nadel
i i geregelt, die mit einer in dem über dem Brennstoffspiegel liegenden Raum 13
(im Behälter 9-) angebrachten Druckkapsel verbunden ist. Der Raum 13 steht durch
einen Kanal i4 so mit dem L ufteinlaß 4. in Verbindung, daß die Kapsel 12 dem in
dem Lufteinlaß 4. herrschenden Druck ausgesetzt ist. Der Raum 13 könnte auch unmittelbar
mit der Außenluft in Verbindung stehen.
-
Wenn die Höhenlage zunimmt, fällt der Luftdruck, die Kapsel 12 dehnt
sich aus, und die Nadel i i verschließt nach und nach die Düse B. Der Querschnitt
der Nadel i i ist so eingerichtet, daß die Zusammensetzung des Brennstoffgemisches,
das sich in der Mischkammer i bildet, konstant bleibt, wenn die Höhenlage sich ändert.
-
Der Brennstoftauslaß 5 steht außerdem durch einen Durchla.13 23 und
eine Kalibrierung 15 (Leistungsdüse) mit dem Behälter 9 in Verbindung. Die Düse
15 wird durch eine mit der Druckkapsel 17 verbundene Nadel 16 geregelt. Die
Druckkapsel 17 ist in eitler Kammer 18 untergebracht, die durch eine Kalibrierung
ig und ein Rohr 2o mit der Ansaugleitung 3 und außerdem durch eine Kalibrierung
21 mit dem Raum 13 des Behälters 9 (oder mit der Außenluft r in Verbindung steht.
Es herrscht demnach in der Kammer 18 ein zwischen dem Einlaßdruck und dem in dein
Lufteinlaß 4. vorhandenen Druck sphärendruck) gelegener Durchschnittsdruck. Im allgemeinen
wird die Kalibrierung 21 einen kleineren Querschnitt haben als die Kalibrierung
i 9, damit die Veränderungen des Einlaßdruckes einen größeren Einfuß haben als die
Veränderungen des Luftdruckes auf den in der Kammer 18 vorhanndenen Druck.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende Für die Öffnungen
der Drossel 6, die merklich kleiner sind als die größte zulässige Üffnun,g, ist
der Einlaßdruck etwas schwiicher als der größte zulässige Einlaßdruck. Der Druck
in der Kammer 18 ist zu schwach. als daß die Kapsel 17 die Leistungsdüse 15 Öffnet.
Der Bund 22 der Nadel 16 liegt auf der Oberfläche der Düse 15, die den Sitz für
diesen Bund bildet. Der Vergaser wird nur durch die Hauptdüse 8 gespeist, . deren
Durchlal) durch eine Nadel i i in der Weise gerebelt wird, daß die Brennstof-inenge
bei jeder Höhenlage richtig bleibt.
-
Wenn man die Drossel 6 allmählich öffnet. nimmt der Einlaßdruck zu,
und dasselbe gilt von dem in der Kammer i8 herrschenden Druck. Wenn der Druck in
dieser Kammer einen gewissen Wert überschreitet, wird die Nadel 16 durch die Zusammenziehung
der Kapse117 von ihrem Sitz gehoben, und die Leistungsdüse 15 tritt in der Weise
in Tätigkeit, daß eine ergänzende Brennstoffmenge einfließt und daß das der Maschine
zuströmende Gemisch reichhaltiger wird. Wenn die öf=nung der Drosse16 so groß ist,
daf; der Einlaßdruck den -äußerst zulässigen Druck erreicht, so nimmt die Nadel
16 eine bestimmte Stellung ein, welche den der Vo11-belastung der Maschine entsprechenden
Wert der Reichhaltigkeit festlegt.
-
Wenn die Höhenlage zunimmt, verringert sich der Luftdruck, und bei
einem bestimmten Wert des Einlaßdruckes wird der Druck in der Kammer 18 schwächer,
und die Öffnung der Nadel 16 nimmt selbst ab. Die Öffnung der Nadel 16, welche dem
äußerst zulässigen Einl.aßdruck entspricht, d.li. der vollen Leistung der Maschine,
nimmt daher ab; wenn die Höhenlage steigt, und die Leistungsdüse 15 wird auf diese
Weise in Abhängigkeit von der Flughöhe geregelt. Der Querschnitt der Nadel 16 und
der entsprechenden Kalibrierungen i 9 und 21 sind so eingerichtet, daLi die durch
Eingreifen der Leistungsdüse verursachte
Anreicherung bei ,allen-
HÖhenlagen einen richtigen Wert behält.
-
Es muß hinzuggefügt werden, daß, wenn die Höhe zunimmt, die Leistungsdüse
bei einem etwas höheren Einlaßdruck in Wirksamkeit tritt, d. h. sie greift später
ein, wenn der Flugzeugführer die Drossel 6 allmählich öffnet. Übelstände sind hierbei
nicht zu befürchten, denn der Druck, von dem an gerechnet die Anreicherung erforderlich
ist, ist nicht genau festgelegt.
-
Die Ausführung der Erfindung ist in einer durchaus schematischen Weise
dargestellt, denn .alle Fachleute der Vergasertechnik wissen, wie man eine Düse,
ein Höhenreglerventil, seine Steuerung durch eine Kapsel usw. ausführt.
-
Die Ausführung der Erfindung kann in den Einzelheiten in mancher Beziehung
abgeändert werden. Insbesondere die Leistungsdüse kann einen von dem Hauptbrennsto.ffau@stritt
verschiedenen Brennstoffaustritt speisen.