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Verfahren zur Herstellung von Transparentmustern auf Geweben aus Faserstoffen
pflanzlichen Ursprungs Es ist bekannt, Gewebe zur Herstellung von Transparentmustern
stellenweise mit Gummireserve zu bedrucken und nachher zu pergamentieren, wodurch
die Faser an den nicht geschützten Stellen pergamentiert wird, während an den reservierten
Stellen die ursprüngliche Beschaffenheit des Gewebes, d. h. seine Dichte
und Weichheit, erhalten bleibt.
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Weiterhin ist es bekannt, Transparentmuster auf Geweben dadurch zu
erzielen, daß man Cellulose- oder Celluloseesterlösungen oder Eiweißpasten, gegebenenfalls
zusammen mit Pigmenten, mustergemäß aufdruckt und anschließend pergamentiert, wodurch
eine durchgängige Versteifung des ganzen Gewebes eintritt, also auch die abgedeckten
Stellen steif werden, sei es durch die Abdeckschicht selbst oder infolge der Durchlässigkeit
derselben für die Pergamentiersäure. Durch Zusatz von Pigmenten können dabei die
Muster kontrastreicher gestaltet werden.
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Es wurde, nun gefunden, daß man auf kunstgemäß transparentierten
Geweben pflanzlichen Ursprungs sehr schöne und kräftige Kontrastwirkungen erzielen
kann, wenn diese Gewebe in an sich bekannter Weise zunächst mit der Lösung einer
Verbindung, die befähigt ist, mit Lösungen anderer Verbindungen durch einfache oder
doppelte Umsetzung unlösliche Niederschläge zu bilden, und darauf mit der zweitgenannten
Lösung behandelt werden.
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Es hat sich nämlich gezeigt, daß der unlösliche Niederschlag zwar,
wie bekannt, auf den nicht transparentierten Gewebestellen fest haftet, von den
transparentierten Stellen aber nur in so geringem Maße aufgenommen wird, daß er
kaum sichtbar wird. Man ist so in der Lage, den Kontrast zwischen pergamentierten
und nicht pergamentierten Gewebestellen zu vertiefen, ohne daß die pigmenthaltigen
Stellen merklich versteift werden.
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Die Mustergebung läßt sich noch- reichlicher gestalten, wenn man die
nicht pergamentierten Stellen vor dem Aufbringen der ersten Lösung mustergemäß mit
einer Schutzreserve versieht.
Als Beispiele für Verbindungen, die
sich erfindungsgemäß zur Herstellung der Pigmente auf der Faser eignen-, seien die
folgenden
ge-
nannt, wobei links die Ausgangsverbindung, in der Mitte das
Nachbehandlun,-smittel und rechts das aufderFasererzieltePi-meiitstebt:
C
Bariumchlorid Schwefelsäure Bariumsulfat |
Titanchlorid Natronlauge Ortho- oder Metatitansäure |
Bariumehlorid Natriumbieliromat Bariumbichromat |
Natriumwolframat Bariunichlorid Bariumwolframat |
Zinkacetat Ferroeyankalium Zinkferroeyanid |
Bariumchlorid Natriummolvbdat Bariummolybdat |
Die Behandlung des Gewebes mit der Lösung der Ausgangsverbindung kann in beliebi-er
Weise durch Klotzen, Tränken i oder Hindurchziehen durch die entsprechende Lösung
erfolgen. Die Lösung der zweiten pi-Mentbilden den Verbindung kann ebenfalls aufgeklotzt
werden, oder man kann das mit der ersten Lösung behandelte Gewebe durch ein Bad
ziehen -, das aus dieser Lösung besteht. Es können auch Mischungen derjeweils in
den senkrechten Spalten angegebenen Verbindungen, die sich miteinander nicht umsetzen,
verwendet werden.
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Nach dem Aufbringen des Pigmentes kann das Gewebe noch einer SchrumpfbehaMlung
auf nassem Wege unterworfen werden, wobei sich die pi 1-mentierten Stellen zusammenziehen
und sich infolgedessen eine noch mehr vertiefte Kontrastwirkung ergibt. Auch hier
ist es möglich, vor der Schrumpfung beliebige Gewebestellen, die schrumpfbar sind,
durch einen Gummiaufdruck zu reservieren, wodurch sich dann bossierte Gewebemuster
ergeben.
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B ei s p iel e i. Ein Musselin-ewebe wird mit einer creb wöhnlichen
Gummireserve mustergemäß bedruckt, dann transparentiertl, gespült und getrocknet.
, Hierauf tränkt man mit einer 5 0,laigen Bariumchloridlösung quetscht
auf etwa ioo#,!o ab und trocknet. Nun wird mit ioo,!oiger Schwefelsäure behandelt
und gespült. Nach dem Trocknen schrumpft man in 21,5#;oiger Natronlauge
-- Minuten lang und stellt das Gewebe in üblicher Weise fertig.
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2. Ein feines wie im Beispiel i vorbehandeltes Baumwollgewebe wird
mit Titanchloridlösung vom spezifischen Gewicht 1,282, welche mit der gleichen Menge
Wasser verdünnt Z>
wurde, getränkt und ohne Zwischentrocknung I in i,8%iger
Natronlauge io Minuten lang behandelt und gespült. Nachdem Trocknen wird in einer
23,5%igen Lauge 2 Minuten lang ,geschrumpft.
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3. Ein gelbes Pigmentmuster wird erhalten, wenn die mit 5%iger
Bariumchloridlösung a
Ware durch ein Bad, das 50'u Natriumbichromat enthält,
gezogen wird.
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4. Baumwollstoff wird mit einer gegen Transparentiersäure unempfindlichen
Reserve mustergemäß bedruckt, transparentiert und getrocknet. Dann wird zuerst mit
einer Lösung von 2oo - Natriumwolframat in 1 1
I ZD Wasser, darauf
mit einer Lösung von ioo g
Baritimchlorid in 1 1 Wasser geklotzt, gespült,
getrocknet und zum Schluß mit konzentrierter Natronlauge geschrumpft.
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5. Ein wie im Beispiel 4 vorbehandeltes Gewebe wird vor dem
Schrumpfen mit einer alkalibeständi-en Schutzreserve bedruckt und -etrocknet. Hierauf
wird in --3.50,foiger Natronlauge 2 Minuten lang ohne Spannung geschrumpft, gespült
und getrocknet.
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6. Ein BaumwollgeIffebe, das mit einer gegen Transparentiersäure
unempfindlichen I' C
Reserve mustergemäß bedruckt, dann transparentiert und
getrocknet wurde, wird mit ZD einer Lösung von ioo g Zinkacetat im Liter
Wasser geklotzt und ohne Zwischentrocknung mit einer i8(),!Oigen Lösung von Ferrocyankalium
behandelt, kalt gespült und getrocknet.