DE654155C - Verfahren zur Gestaltung des Warenbildes von cellulosehaltigen Geweben durch Herstellung von Musterungen - Google Patents

Verfahren zur Gestaltung des Warenbildes von cellulosehaltigen Geweben durch Herstellung von Musterungen

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DE654155C
DE654155C DEH149155D DEH0149155D DE654155C DE 654155 C DE654155 C DE 654155C DE H149155 D DEH149155 D DE H149155D DE H0149155 D DEH0149155 D DE H0149155D DE 654155 C DE654155 C DE 654155C
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Germany
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cellulose
fabric
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translucent
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06QDECORATING TEXTILES
    • D06Q1/00Decorating textiles
    • D06Q1/02Producing patterns by locally destroying or modifying the fibres of a web by chemical actions, e.g. making translucent

Description

  • Verfahren zur,Gestaltung des Warenbildes von cellul.osehaltigen Geweben durch Herstellung von Musterungen Es ist bekannt, Gewebe und ähnliche textile Gebilde aus pflanzlichen Fasern, wie Baumwolle und Leinen, derart mit Musterungen zu versehen, daß ein schrumpfend wirkendes Mittel auf dem Wege des Reservedruckes oder des direkten Aufdruckes nur örtlich zur Einwirkung auf dieses Gewebe gebracht -wird. Durch das so hervorgerufene Schrumpfen einzelner Gewebeteile entstehen Oberflächenverzierungen, die j e nach Größe und Art des aufgedruckten Musters kreppartig oder beulenförmig in Erscheinung treten.
  • Es ist weiterhin bekannt, Musterungen auf cellulosehaltigen Textilien durch örtliche Behandlung mit pergamentier end wirkenden Quellungsmitteln zu erhalten. Auch diese Oberflächenverzierungen können auf dem Wege des Reservedruckes und des direkten Aufdrucks erhalten werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß überraschende neue und wertvolle Ergebnisse erhalten werden, wenn die an erster Stelle beschriebene örtliche Einwirkung schrumpfend wirkender Mittel auf Geweben erfolgt, die bereits Oberflächenverzierungen von der an zweiter Stelle beschriebenen Art aufweisen. Man drückt beispielsweise nach dem aus der britischen Patentschrift 439 749 bekannten Verfahren mit Cellulose verdickte und Formaldehyd enthaltende Calciumrhodanidlösung örtlich auf ein Baumwollgewebe, entwickelt, wäscht und trocknet unter Spannung. Man erhält so ein Gewebe, das ein durchscheinendes (pergamentiertes) Muster auf unverändertem Grund enthält. Bedruckt man nun das so behandelte Gewebe mit einer Reserve und behandelt es darauf mit Natronlauge in ungespanntem Zustand, so erhält man die gewünschte, neuartige Doppelmusterung. Es ist hierbei wichtig, daß die beiden mittels Rhodanids und Natronlauge erzielten Musterungen sich nur teilweise überdecken. Würden sich nämlich die beiden Musterungen überhaupt nicht überdecken, so entstände eine Oberflächenverzierung, die sich nur aus der Summe der sich gegenseitig nicht beeinflussenden einzelnen Muster zusammensetzt. Ordnet man die Muster jedoch so an, daß das durch Aufdruck von Natronlauge im zweiten Arbeitsgang hervorgebrachte Muster sich über die durchscheinenden Muster und unbehandelten Gewebestellen erstreckt, so erhält -man die neuen Wirkungen.- Dies kann in einfacher Weise z. B. so geschehen, daß über ein beliebigeädurchscheinendes Muster verdickte . Natröij@;: lauge in Form von regelmäßigen, nahe bsi=: einander liegenden Streifen, Punkten, Recfii= . ecken oder ähnlichen einfachen Zeichnungen gedruckt oder eine entsprechende Wirkung auf dem Wege des Reservedrucks hervorgebracht wird. Unter Anwendung besonderer Vorsichtsmaßnahmen können auch die beiden sich lviederholenden Muster so abgestimmt sein, daß sie bei jeder Wiederholung dieselbe Stellung zueinander einnehmen.
  • Das erfindungsgemäße teilweise Übereinanderfallen der mit pergamentfierenden und schrumpfenden Mitteln hergestellten Muster hat Wirkungen in verschiedener Richtung. Einerseits widerstehen die bereits durchscheinenden Stellen des Gewebes der Wirkung des Schrumpfmittels insofern, als sie sich kaum merklich zusammenziehen, während die unbehandelten Gewebestellen, sofern sie der Wirkung des Schrumpfmittels ausgesetzt werden, um i o °/o und mehr schrumpfen können. Anderseits bewirkt das Schrumpfmittel an den durchscheinenden Stellen eine leichte Vertiefung der Transparenzwirkung und gegebenenfalls eine verstärkte Versteifung, während an den nicht durchscheinenden Gewebestellen die mit dem Schrumpfmittel behandelten Gewebeteile dichter erscheinen und daher weniger durchsichtig sind. Es entstehen also dadurch, daß sich die durch das Schrumpfmittel bewirkt;. Musterung dem Auge erkennbar durch das ganze Gewebe hindurch fortsetzt, in den, durchscheinenden Stellen jedoch eine andere Eigenart besitzt als in den nicht durchscheinenden Stellen, neue und reizvolle Oberflächenverzierungen.
  • Besonders ausgeprägte Wirkungen erhält man, wenn man die so behandelten Gewebe färbt. Durch die Pergamentierungs- und Schrumpfungsbehandlung erhält die pflanzliche Faser nämlich veränderte färberische Eigenschaften, meist im Sinne einer Steigerung der Farbstoffaffinität. Man erhält infolgedessen mit dem gleichen Farbstoff gegebenenfalls Färbungen in vierfacher Abstufung, indem sich die nicht behandelten, die durchscheinenden, die geschrumpften und schließlich noch die mit Pergamentierungsmittel und Schrumpfungsmittel zugleich behandelten Teile verschieden färben können.
  • Es ist klar, daß sich erfindungsgemäC die verschiedensten Transparentmuster mit den verschiedensten, durch Schrumpfen hervorgebrachten Musterungen vereinigen lassen. Sofern sich diese Muster gegenseitig teilweise überdecken, enfstehen Oberflächenverzierungen der .geschilderten Art. In allen Fällen werden die nicht geschrumpften Teile des Gewebes kreppartige oder beulenförmige ErlAungen und Ausbuchtungen bilden, die ge-'schrumpften Teile ein dichteres Aussehen ,.zeigen und so zur Entstehung mannigfaltiger -optischer Kontraste neben der wellenartigen Wölbung der Oberfläche Anlaß geben.
  • Ausführungsbeispiele i. Ein Baumwollmusselingewebe, inercerisiert und gebleicht, wird mit einer Gummireserve bedruckt, darauf durch Schwefelsäure von 55° Be und io° C während etwa 7 Sekunden hindurchgeführt, dann kalt ausge,#vaschen und unter Spannung getrocknet. Das so behandelte Gewebe wird nun mit einer weiteren Gummireserve bedruckt, die ein vom ersten Muster verschiedenes, mit diesem teilweise zusammenfallendes Muster darstellt. Darauf behandelt man das Gewebe mit Natronlauge von Mercerisierstärke ohne Spannung, über= läßt es einige Minuten sich selbst und wäscht heiß aus. Nach dem üblichen Absäuern und Auswaschen wird das Gewebe unter möglichst geringer Spannung getrocknet. Man erhält so ein Gewebe, das ein durchscheinendes Muster auf nicht 'durchscheinendem Grunde (oder umgekehrt) enthält und in dem die nicht durchscheinenden und nicht geschrumpften Stellen einerseits und die durchscheinenden Stellen anderseits in verschiedener Weise beulen- und wellenförmige Erhebungen bilden.
  • 2. Ein mercerisiertes und gebleichtes Baumwollmusselingewebe wird nach dem aus der britischen Patentschrift 439 749 bekannten Verfahren mit einer Paste bedruckt, die 710 g Calciumrhodanid, io6 g Wasser, 22 g Viscoseseidenabfälle und 162, g technische Forrnaldehy dlösung enthält, bei etwa ioo° C getrocknet, durch eine auf i2o' C erhitzte konzentrierte Chlorcalciulnlösungwährend 15 Sekunden hindurchgeführt, ausgewaschen und unter Spannung getrocknet. Hierauf wird wie bei Beispiel i eine Gummireserve aufgedruckt, mit Natronlauge von Mercerisierstärke behandelt, ausgewaschen und fertiggestellt. Man erhält eine ähnliche Oberflächenverzierung wie nach Beispiel i.
  • 3. Entsprechend der aus der französischen Patentschrift 794 036 bekannten Anweisung bedruckt man ein mercerisiertes ungebleichtes Baumwollmusselingewebe mit einer Masse, die aus 69 Teilen Zinkchlorid, 31 Teilen Wasser und 2,1 Teilen Viscoseseidenabfällen zusammengesetzt ist. Nach dem Trocknen bei etwa ioo° C wird das Gewebe ausgewaschen und unter Spannung getrocknet. Man druckt darauf finit einer aus etwa 32° Be starker Natronlauge durch Verdicken mit Britisch Gummi hergestellten Druckpaste ein nur teilweise mit dem ersten Muster zusammenfallendes Muster auf, läßt das Gewebe 3 bis io Minuten lose liegen und stellt das Gewebe in der in Beispiel i angegebenen Weise fertig.
  • Weitere Beispiele lassen sich aus den vorangehenden so herleiten, daß die Pergamentierungsbehandlung des einen mit der Schrumpfbehandlung des anderen in beliebiger Weise -gepaart wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gestaltung des Warenbildes von cellulosehaltigen Geweben durch Herstellung von Musterungen, dadurch gekennzeichnet, daß die mit durchscheinenden Mustern versehenen Flächengebilde derart örtlich mit Schrumpfungsmitteln behandelt werden, daß die Muster einander nur teilweise überdecken.
DEH149155D 1936-06-12 1936-10-13 Verfahren zur Gestaltung des Warenbildes von cellulosehaltigen Geweben durch Herstellung von Musterungen Expired DE654155C (de)

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DEH149155D Expired DE654155C (de) 1936-06-12 1936-10-13 Verfahren zur Gestaltung des Warenbildes von cellulosehaltigen Geweben durch Herstellung von Musterungen

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AT158529B (de) 1940-04-25

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