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Empfänger mit Kurzschlußstelle auf der Resonanzkurve zur Unterdrückung
der Übertragung eines Nachbarsenders Es ist bekannt, die Resonanzkreise eines Empfängers
so auszubilden, daß deren Resonanzkurve außer der Resonanzspitze an einer oder beiden
Seiten des durchgelassenen Frequenzbandes eine Kurzschlußstelle zur Unterdrückung
der Übertragung des bzw. der Nachbarsender besitzt. Da es schwierig ist, eine Resonanzanordnung
so auszubilden, daß sie gleichzeitig die beiden Kurzschlußstellen aufweist, verwendet
man bekanntlich zwei in aufeinanderfolgenden Stufen eingeschaltete Bandfilter, von
denen das eine Bandfilter eine Kurzschlußstelle auf der einen Seite und das andere
Bandfilter eine Kurzschlußstelle auf der anderen Seite der gewünschten Trägerfrequenz
aufweist. Die Kurzschlußstellen lassen sich in bekannter Weise z. B. dadurch erzielen,
daß sich zwei verschiedenartige Kopplungen des Bandfilters bei der betreffenden
Frequenz aufheben. Die Verwendung eines derartigen Filters mit fest abgestimmten
Nullstellen wird dadurch erschwert, daß die Nachbarsender nicht immer denselben
Frequenzabstand vom gewünschten Sender besitzen und daß sie auch verschieden
stark
sind. Diese Schwierigkeit wird bei Anwendung der Erfindung vermieden. Zugleich wird
die Abstimmung erleichtert.
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Nach der Erfindung wird bei einem Empfänger, wie er oben beschrieben
ist, mit einer Regelgleichspannung, deren Größe und Rich., tung von der Abweichung
ddr Zwischenfrequen von der Eigenfrequenz der Zwischenfrequenzfilter abhängt, die
Frequenz der Kurzschlußstelle bzw. der Kurzschlußstellen in einem derartigen Sinne
geregelt, daß sie bei einer bewußten Änderung der Abstimmung von einem Nachbarsender
hinweg an die Trägerfrequenz des gewünschten Senders heranrückt.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Abbildungen beschrieben.
Abb. i zeigt ein Schaltungsbeispiel und Abb. z eine Resonanzkurve.
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Die von der Antenne .I empfangene Hochfrequenz wird über den Schwingungskreis
z dem Teil i des Empfängers zugeführt, welcher eine Vorstufe und die Mischstufe
enthält. Der zur :Tischstufe gehörige Oszillator ist mit 7 und der zugehörige Oszillatorschwingkreis
mit 8 bezeichnet. Die in der Mischstufe gebildete Zwischenfrequenz von der üblichen
Größe wird einem Bandfilter zugeführt, welches aus dem Schwingungskreis ii und dem
Schwingungskreis 17, 1ä und i9 besteht. Diese Schwingungskreise sind bei
'1-T induktiv gekoppelt und ferner zur Erzielung der einen Kurzschlußstelle kapazitiv
über die dynamische Gitter-Kathoden-Kapazität der Hilfsröhre 30 mit Außenwiderstand
32. Die dynamische Gitter-Kathoden-Kapazität ist gestrichelt gezeichnet und mit
C bezeichnet. Der Kondensator 31 dient nur zur Abblockung der Gleichspannungen.
Die Verstärkung der Hilfsröhre 3o und damit die Größe der kapazitiv en Spannungskopplung
der beiden Schwingungskreise wird mit einer über den Widerstand 70 zugefübrten Regelspannung
geregelt.
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Auf dieses Bandfilter folgt nun eine Zwischenfrequenzstufe 1a und
dann wieder ein Bandfilter, welches grundsätzlich genau so aufgebaut ist, wie das
vorher besprochene. Nur ist hier die induktive Kopplung ah und die kapazitive Kopplung
mittels der Hilfsröhre .I0 so bemessen, daß die Kurzschlußstelle auf der anderen
Seite der gewünschten Trägerfrequenz liegt. Die Regelspannung wird der Hilfsröhre
über den Widerstand 71 zugeführt.
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Die Zwischenfrequenz gelangt weiter zur Röhre i2', in deren Anodenkreis
eine an sich bekannte Schaltung zur Gewinnung einer Regelspannung liegt, deren Größe
und Richtung von der Abweichung der Zwischenfrequenz von der Eigenfrequenz der Zwischenfrequenzfilter
abhängt. Diese Schaltung besteht aus einem Bandfilter 52 und 53 mit mittelangezapfter
Sekundärspule und aus zwei Gleichrichtern 13 und i3', welche auf Belastungswiderstände
5o und 6o arbeiten. Der untere Gleichrichter dient zugleich zur Gewinnung der Niederfrequenz
1-F.
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'Von dem oberen Ende des Widerstandes 59 -wird die Regelspannung über
die Leitung 1 und das Siebglied 72 den beiden Hilfsröhren 30 und :To zugeführt.
Die Schwundregelspannung; wird den Zwischenfrequenzstufen 1z und 12' über die Leitung
S zugeleitet.
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Die in den beiden geregelten Bandfiltern liegenden Ohmschen Widerstände
R und R1 dienen dazu, daß an den Kurzscblußstellen das Übertragungsmaß möglichst
vollkommen berabgesetzt wird.
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Die ;'i'irkungsweise dieser Schaltun` ergibt sich aus der Abb. 2 In
dieser Abbildung ist die gewünschte Trägerfrequenz mit X bezeichnet. Die Kurzschlußstellen
E und G liegen im gleichen Abstand von der mittleren Durchlaßfrequenz des Empfängers,
z. B. in einem Abstand von je io kHz. Nimmt man an, (laß sich der störende Sender
an der Stelle T befindet, :o wird der Bedienende wie bei jedem Empfänger die Abstimmung
so verstellen, daß die Resonanzspitze nach links verschoben ist. Da die Resonanzkurve
in der Abbildun1 feststeht, würde sich dann der gewünschte Sender an der Stelle
h und der Störsender an der Stelle 1) befinden. Infolge der Verstimmung wird in
dem Regelspannungserzeuger der Abb. i eine Regelspannung gebildet, «-elche die Hilfsröhren
3o und .To steuert. Die Regelspannung; ist so gepolt, daß infolge der Änderung der
kapazitiven Kopplung die Kurzscblußstelle E nach F verschoben wird und die Kurzschlußstelle
G nach ,j. Dadurch, daß die selbsttätige Verschiebung der Kurzschlußstelle auftritt,
kann die von Hand vorzunehmende Abstimmungsänderung weit geringer sein. Ferner besteht
der Vorteil, daß die Durchlaßbandbreite immer dieselbe bleibt.
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Dieselbe Wirkung tritt auf, wenn sich der Störsender links von der
Linie Z befindet, denn dann bildet sich eine Regelspannung mit umgekehrtem Richtungssinn.