DE713695C - Empfangsrelais fuer Fernsteueranlagen - Google Patents

Description

• Empfangsrelais für Fernsteueranlagen Zusatz zum Patent 706 2'7o Gegenstand des Hauptpatents 706 -27o ist ein Verfahren zur Fernsteuerung von im Netz verteilten Apparaten, wie Straßenlampen, Wasserspeichern, Tarifzählern, Luftschutzsignaleri-usw. Das wesentlichste Merkmal dieses -Verfahrens besteht darin, daß zwecks Aussendung von Schaltbefehlen der elektrische Zustand des bereits vorhandenen Energieverteilungshetzes. mehrmals -kurzzeitig verändert wird, und zwar derart,- daß kurzzeitige Unterbrechungen der Speiseleitungen hervorgerufen werden, woraus sich eine vorübergehende Änderung der Netzspannungsampli_ude in der getasteten Phase gegenüber--den Spannungsvektoren- der--andeien Phasen ergibt. Es ist zweckmäßigdie zur Aufnahme derartiger Impulse dienenden Relais nicht so- auszubilden, daß sie auf einen bestimmten Absolutwert=d,er-Spannung bei einer solchen--Unterbrechung ansprechen, sondern sie so auszubilden, daß sie unabhängig von dem Absolutwert der Spannung arbeiten und lediglich auf eine bestimmte Spannungsänderung ansprechen. -Es sind zwar schon Empfangsrelais für Fernsteueranlagen bekannt, die auf eine bestimmte Änderungsgeschwindigkeit der Netzspannung ansprechen. Bei einem bekannten Relais dieser Art ist ein drehbare Scheibe vorhanden, die unter dem Einfluß einer von der Netzspannung erregten Wicklung steht und sich bei Änderung der Netzspannung in dem einen bzw,, anderen Sinne dreht. An dieser -Scheibe sind zwei .Kontaktstücke befestigt, zwischen : denen ein weiteres Kontaktstück an. geordii-et ist. Dieses weitere Kontaktstück ist über eine Feder mit der Achse der Scheibe verbunden und -steht - außerdem - mit einer Dämpfungsvorrichtung in Verbindung. Ändert sich die Netzspannung, dann dreht sich die Scheibe, und es wird die den mittleren Kontakt tragende Feder gespannt, so daß dieser mittlere Kontakt bestrebt ist, mit einem der beiden Gegenkontakte in Berührung zu ge- langen. Geht d:e Drehung der Scheibe lang= sam vor sich, dann wird durch die zunehmende Anspannung der Feder der Widerstand der Dämpfungsvorrichtung überwunden, so daß diese nachgibt und das mittlere Kontaktstück nach wie vor die Mittelstellung zwischen den beiden an -d--r Scheibe befestigten Gegenkontakten einnimmt.
• Ändert sich dagegen die Netzspannung schnell, dann wird die Dämpfungsvorrichtung für das mittlere Kontaktstück nicht so schnell nachgeben können, -so daß dieses Kontaktstück mit einem der beiden Gegenkontakte in Berührung gelangt und dadurch einen Stromkreis für die zu betätigende Anordnung schließt.
• Ein besonderer Zweck der Dämpfungsvorrichtung liegt auch darin, Schwingungen des federnd angeordneten mittleren Kontaktstückes zu vermeiden. Diese Ausführung eines Empfangsrelais ist nicht einfach herzustellen und bedarf vor allem hinsichtlich der Federspannung einer sehr genauen Justierung, wenn ein einwandfreies Arbeiten erzielt werden soll. Außerdem ist die etwaige Bewegung des mittleren Kontaktstückes nicht lediglich von der Änderung bzw. Änderungsgeschwindigkeit der Netzspannung abhängig, sondern es spielt dabei die Federspannung eine wesentliche Rolle. Bei jeder Drehung der Scheibe, wie sie durch gelegentliche Hebung oder Senkung des Spannungsniveaus zustande kommt, wird dieser Kontakt genommen und stößt dabei im Hinblick auf die im Raum fest angeordnete Dämpfungsvorrichtung auf einen gewissen Widerstand, :der dann natürlich verschieden groß. ist, so daß das Auftreten ein und der-' selben -Änderungsgeschwindigkeit der Spannung nicht immer dieselbe Wirkung ergeben wird, weil die Dämpfungsvorrichtung einen veränderlichen Widerstand darstellt.
• -- -Eine wesentliche Vereinfachung wird durch die -Erfindung erzielt. Die Erfindung betrifft ein Empfangsrelais für Fernsteueranlag-en. nach dem Hauptpatent, bei denen die .Schaltbefehle durch kurzzeitige, in beeimmtezn zeitlichem Abstand und in beetimmter zeitlicher Folge vorgenommene vorübergehende Änderung der Netzspannungsamplitüde gegeben werden. An dem Empfarigsrelais sind zwei zusammenwirkende Glieder vorgesehen, von denen das eine den Spannungsänderungen unverzögert, das andere verzögct.t.folgt. , Ge.näß der Erfindung werden die --zusammenwirkenden: Glieder von _ den beiden Kontakten des zur Herbeiführung der Schaltwirkung benötigten Kontaktpaares in der Weise gebildet, daß der eine unverzögerte Kontakt mit dem unter Federwirkung stelienden Drehanker des an die Netzspannung riIgeschlossenen Re'-ais verbunden ist, während der andere, mechanisch getrennt angeordnete Gegenkontakt ein mittels einer träge wirkenden Vorrichtung verzögert seine räumliche Lage in Abhängigkeit vom Absolutwert der Spannung ändiernder Kontakt ist. Wesentlich ist also" dabei die räumliche Trennung der beiden zusammenwirkenden Kontaktstücke, von denen das eine lediglich unter dem Einfluß der Netzspannung und einer Federspan nung steht, während die Stellung des anderen sich verzögert in Abhängigkeit vom Absolut wert der Spannung ändert. Der seine Stellung verzögert ändernde Gegenkontakt ist zweckmäß:g auf einem Bimetallstreifen angeordnet, der von der Betätigungsspannung geheizt wird.
• In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Darin bezeichnet i den Kern eines auf die Spannungsänderungen ansprechenden Re'.ais, 2 den Drehanker dieses Relais, der unter der. Einwirkung einer Feder 3 steht. Mit dem Drehanker ist ein Kontaktstück ¢ fest verbunden, das bei einem Ansprechen des Relais eine entsprechende Bewegung vollführt. Der auf dem Kontaktstück q. angeordnete Kontakt arbeitet mit einem Gegenkontakt zusammen, der auf einem Bimetallstreifen 5, angeordnet ist. Die Heizung des Bimetallstreifens erfolgt durch ,eine Wicklung 6, die an dasselbe Netz angeschlossen ist wie die Betätigungswicklung 7.
• Solange im Netz die normale Spannung vorhanden ist, erzeugt die Wicklung 7 einen bestimmten magnetischen Fluß und hält dadurch den Anker 2 in einer genau definierten Lage. Es wird auch der Bimetallstreifen 5 durch die Wicklung 6 geheizt, und der darauf angeordnete Kontakt nimmt infolgedessen eine solche Stellung ein, daß der Gegenkontakt .4 nicht berührt wird.
• Ändert sich die Netzspannung langsam, wie dies im normalen Betrieb gelegentlich vorkommen kann, dann ändert sich im gleichen Maße ,auch der Magnetfluß bzw. die Stellung des Ankers 2. Eine Berührung der beiden Kontakte kommt trotzdem nicht zustande, weil sich auch die Heizung des Bimetallstreifens entsprechend ändert und dieser bei langsamen Änderungen genügend Zeit hat,- um - sich entsprechend durchzubiegen.
• Nur bei Spannungsänderungen bestimmter Mindestgeschwindigkeit . kommt eine Berührung der Kontakte zustande, weil der j3imetallstreifeneiner - solchen Spannungsänderung _ nicht so schnell -zu folgen vermag wie der Drehanker a. Durch den Kontaktschluß wird unmittelbar oder über Zwischenrelais ein Schaltvorgang .ausgeführt, oder es kann die Anordnung auch so getroffen sein, daß durch den Kontaktschluß zunächst ein Zeitlaufwerk in Gang gesetzt wird, das nach einer bestimmten Zeit den Schaltvorgang ausführt, sofern innerhalb dieser Zeit weitere Impulse der gleichen Art in bestimmter -Anzahl oder in bestimmtem Zei:abstand eingetroffen sind. Der BimetalIstreifen selbst und seine Heizung kann so bemessen werden, daß bei langsamen Spannungsänderungen im Bereich der gelegentlich betriebsmäßig auftretenden Spannungsschwankungen der Kontaktabstand immer gleich bleibt, so daß eine Betätigung nur bei Spannungsänderungen bestimmter Mindestgeschwindigkeit zustande kommt.

Claims (1)

1. . PATENTANSPRÜCHE: i. Empfangsrelais für Fernsteueranlagen, bei denen die Schaltbefehle durch kurzzeitige, in bestimmtem zeitlichem Abstand und in bestimmter zeitlicher Folge vorgenommene vorübergehende Änderungen der Netzspannungsamplitude gegeben werden, nach Patent 7o6 270, wobei zwei zusammenwirkende Glieder vorgesehen sind, von denen das eine den Spannungsänderungen unverzögert, das andere ihnen verzögert folgt, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammenwirkenden Glieder von den beiden Kontakten des zur Herbeiführung der Schaltwirkung benötigten Kontaktpaares in der Weise gebildet werden, daß der eine, =verzögerte Kontakt mit dem unter Federwirkung stehenden Drehanker des an die Netzspannung angeschlossenen Relais verbunden ist, während der andere, mechanisch getrennt angeordnete Gegenkontakt ein mittels einer träge wirkenden Vorrichtung verzögert seine räumliche Lage in Abhängigkeit vom Absolutwert der Spannung ändernder Kontakt ist. a. Empfangsrelais nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Relaisgegenkontakt auf einem Bimetallstreifen angeordnet ist, der mittelbar oder unmittelbar von der Betätigungsspannung gebeizt wird.