DE676357C

DE676357C - Einrichtung zur Fernsteuerung

Info

Publication number: DE676357C
Application number: DEA84322D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Viktor Aigner
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1937-09-26
Filing date: 1937-09-26
Publication date: 1939-06-02

Description

Einrichtung zur Fernsteuerung Es ist bereits bekannt, Ferns.teuerkommandos zur Beeinflussung .einer großen Anzahl gleichartiger Apparate ohne Zuhilfenahme besonderer Steuerleitungen dadurch zu ,geben, daß eine oder mehrere Phasen des an sich vorhandenen Energieverteilungsnetzes kurzzeitig unterbrochen werden. Zur Unterbvechung verwendet man zweckmäßig DTuckgasschalter, die hierfür besonders geeignet ;sind und auch konstruktiv leicht so ausgebildet werden können, daß die Unterbrechungszeit in der Größenordnung von etwa zwei bis vier Halbwellen des. Netzwechselstromes liegt. Wenn eine Fernsteuerung dieser Art in einem Drehstromnetz vorgenommen, wird, so bedeutet die einpolige Unterbrechung einen Eingriff in nur einen Bruchteil der im Netz vorhandenen Leistung. Wird dagegen ein Gleichstromnetz in dieser Weise getastet, so wird auch bei Unterbrechung nur einer Leitung die Gesamtleistung des Gleichstromnetzes unterbrochen. In Gleichstromnetzen sind daher die durch einen Steuervorgang der erwähnten Art ausgelösten elektrischen Erscheinungen schzNieriger zu beherrschen als in Drehstromnetzen.
Die Anwendung des angegebenen Fernsteuerverfahrens wird aber bei Gleichstrom,-netzen erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, daß Mittel vorgesehen sind, die einen Spannungsanstieg an der Gleichstromquelle im Augenblick der Unterbrechung verhindern und nach dem Wiedereinschalten zum Wiederaufbau der abgesenkten Spannung im Netz dienen. Ein Mittel dieser Art besteht darin, daß parallel zu der Gleichstromquelle ein Kondensator geschaltet ist. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel wird parallel zu denn °hastschalter -ein Kondensator, gegebenenfalls in Reihe mit einem Schutzwiderstand, geschaltet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Abbildung schematisch dargestellt: Darin bezeichnet i eine Gleichstromquelle; die als: Einankerumformer dargestellt aber auch :ein Gleichstromgenerator sein kann. Im allgemeinen erfolgt die Tastung in der Weise, daß in die Stromzuführung von der Gleichstromquelle zu den abgehenden Verteilungsleitungen L1 und L2 ein Tastschalter 6 eingebaut ist, der zwecks Aussendung von Kommandos ein- oder mehrmals für die Dauer von je etwa 1/10o bis 1/2o Sekunde geöffnet wird. Dieser Tastschalter wird zweckmäßig durch ,eitlen Parallelwiderstand 5 überbrückt, so daß die in -das Netz fließende Leistung nicht vollständig, sondern nur zu einem Teil unterbrochen wird. Um die Rückwirkung der Tastsch'alterb,etätigung auf .die Stromquelle zu begrenzen, ist ein Kondensator z vorgesehen, der unmittelbar an .den Klemmen der Gleichstromquelle liegen kann. Dieser Kondensator übernimmt die Energie, die im Augenblick der einsetzenden Unterbrechung in Form einer Spannungssteigerung frei wird und verhindert dadurch das Auftreten einer gefährlichen, plötzlichen Spannungssteigerung an dem Kollektor der Stromquelle. Insbesondere verringert der Kondensator die Anstiegsgeschwindigkeit der Spannung, weil sein Stromaufnahme und damit auch seine mit der zeitlichen Änderunzszeschwindzgkeit der Spannung steigt Der Kondensator steht normal.enveisz unter Gleichspannung und nimmt nur während der Tastung zusätzliche Energie auf, die er nach Wiedereinleger des Tastschalters an das Netz abgibt, so daß er einen raschen Wiederaufbau der abgesenkten Spannung herbeiführt.
Ferner ist @es möglich, daß an dem überbrückungs«zderstand 5 bei der Tastung Spannungsspitzen auftreten, die zweckmäßig :dadurch abgefangen werden, daß parallel zu dem Widerstand 5 ein Kondensator 7 geschaltet wird. Dieser wird während der Tastung aufgeladen, so -daß einerseits die Entstehung plötzlicher, starker Spannungsspitzen an Schalter und Widerstand vermieden ist und andererseits nach der Wiederzuschaltung eine Entladung des Kondensators über den Widerstand 5 und den Schalter 6 erfolgt. Die Abdrosselung der Spannung kann sowohl durch den Widerstand 5 als auch durch den Kondensator oder schließlich auch durch beide gemeinsam erfolgen. Wird z. B. lediglich ein Kondensator 7 parallel zu dem Tastschalter 6 gelegt, so führt dieser nach der oben angegebenen Gleichung im Augenblick der Tastung einen großen Strom, der sich mit fortschreitender Aufladung verringert' Dabei steigt gleichzeitig die Spannung Kondensator, während sie im Netz, d. h. b'P,z den Abnehmern fällt. - Der Strom wird Null, sobald der Kondensator voll aufgeladen ist. Bei Wiedereinschaltung entlädt sich der Kondensator über den Schalter 6. Um den Entladestrom zu begrenzen, ist es zweckmäßig, ,einen Widerstand 8 in Reihe mit dem Kondensator zu schalten.
Die angegebene Schaltungsanordnungwird vor den Sammelschienen eingebaut, wenn alle abgehenden Leitungen ,gleichzeitig dieselben Feristeuerkommandos erhalten sollen. Ist dagegen die Unterbringung des Kondensators an den Klemmen der Gleichstromquelle :schwierig, oder ist in Aussicht genommen, daß nur die eine oder andere abgehende Leitung Fernsteuerkommandoserhalten soll, dann wird diese ganze Anordnung unmittelbar an der betreffenden Leitung angeordnet, wie dies im unteren Teil der Ab- bildung dargestellt ist. In diesem Fall wird zweckmäßig der Kondensator zur Vermeidung des, Rundfeuers nicht an der Stelle z, sondern an der Stelle 3 bzw. q. angeordnet, weil. dadurch bei der Tastung seiner Ausbreitung der elektrischen Vorgänge im übrigen Netz vorgebeugt wird.
Zum Empfang dienen die sonst verwendeter spannungsempfindlichen Relais, die bei dem :ersten Impuls ein Laufwerk in Gang setzen und bei den weiteren, das Kommando kennzeichnenden Impulsen einen Führungsstift so steuern, daß dieser seine richtige Stellung nur dann erreicht, wenn der Zeitablauf der eintreffenden Impulsfolge mit der Bewegung einer von. dem Laufwerk angetriebenen Nockenscheibe o. dgl. übereinstimmt. Als Laufwerk wird in diesem Fall ein Uhr--werk verwendet. Die Anordnung dient in der Hauptsache dazu, um Straßenlampen durch Fernbetätigung ein- und auszuschalten, Mehrfachtarifzähler umzuschalten, Luftschutzsignale zu betätigen, o. dgl.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Fernsteuerung, bei der die Kommandos über die vorhandenen Netzleitungen durch: ein- oder mehrmalige kurzzeitige Unterbrechung dieser Leitungen, vorzugsweise ,einer Leitung gegeben werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei, ihrer Anwendung auf Gleichstromnetze- Mittel vorgesehen sind, die einen Spannungsanstieg an der Gleichstromquelle im Augenblick der Unterbrechung verhindern und nach dem Wiedereimschalten zum Wiederaufbau -der abgesenkten Spaqnumg im Netz dienen. a. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch: gekennzeichnet, äaß parallel zu der Gleichstromquelle lein Kondensator gesc"haltet ist. 3. Einrichtung nach Anspruch i oder z, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu dem Tastschalter ein Kondensator, gegebenenfalls, im. Reihe mit einem Schutzwiderstand; geschaltet ist. q.. Einrichtung nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator bzw. die Reihenschaltung aus Kondensator und Schutzwiderstand parallel zu einem weiteren Widerstand geschaltet ist, der den Tastschalter überbrückt.