DE710231C - Anordnung zur Aussendung von Fernsteuerbefehlen - Google Patents

Description

• Anordnung zur Aussendung von Fernsteuerbefehlen Es ist bekannt, in Energieversorgungsanlagen Fernsteuerbefeh.le zur Betätigung von Straßenlampen, Wasserspeichern u. dgl. durch mehrmalige kurzzeitige Unterbrechung der Netzleitungen auszusenden. Vor allem wird man in solchen Fällen die Unterbrechung nur einpolig vornehmen, weil dadurch nur ein Teil der Netzleistung vorübergehend abgeschaltet wird und somit der zur Tastung erforderliche Schalter verhältnismäßig klein bemessen werden kann. Außerdem ergibt sich schon eine Ersparnis dadurch, daß der Schalter nur einpolig zu sein braucht, während er bei völliger Unterbrechung mindestens zweipolig sein müßte und entsprechend der größeren Abschaltleistung auch größer bemessen werden muß.
• Wird nun. eine derartige Tastung in belasteten kompensierten Netzen angewendet, so können unzulässige Spannungssteigerungen zwischen den Leitern und Erde, d. h. also unzulässig hohe Werte der Sternpunkterdspannung, auftreten, wenn die Erdschlußspulie durch die Tastung von der Netzerdkapazität getrennt wird. Erfindungsgemäß ist daher die Anordnung so getroffen, daß in kompensierten Netzen zur Vermeidung eines Spannungsanstiegs ein Widerstand parallel zur Erdschlußspule geschaltet wird. Zweckmäßig erfolgt diese Parallelschaltung nur während der Tastung, 'wobei zu diesem Zweck der Parallelwiderstand ebenfalls mit einem Tastschalter versehen wird, der während der Tastun.g der Sendeschalter für eine vorzugsweise wenig längere Zeit geschlossen. wird.
• In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Hier ist angenommen, daß ein Netz niederer Spannung über einen Transformator von: einer Hochspannungsleitung gespeist wird. In der Speiseleitung befindet sich der zur Aussendung der Schaltbefehle dienendeTastschalter r, dessen Betätigung durch, ein Auslöserelai.s 2 impulsmäßig gesteuert wird. Das Relais 2 selbst kann auf irgendeine Weise gesteuert werden, -z: B. über direkte Leitungen von derjenigen Stelle aus, die das auszusendendeKommando abgibt, oder gegebenenfalls auch dadurch, d.aß vorübergehend eine Verlagerung des Erdpunktes des Netzes erfolgt in der Weise, daß eine Phase über einen Widerstand 3, und einen Schalter .I kurzseitig an Erde g_ legt wird. In diesem Fall muß das Relais;, so ausgebildet sein, daß es auf die bei des Schließung des Schalters -. entstehende Stern-' punkterdspannung anspricht.
• Zur Kompensation ist eine Erdschlußspule 5 vorgesehen, die einen Parallelwiderstand 6 besitzt, der mit Hilfe eines Tastschalters7 eingeschaltet werden kann. Die Betätigung des Tastschalters 7 erfolgt durch ein Relais B.
• Wird der Schalter 4 impulsmäßig geschlossen, so wird dadurch ein Teilerdschluß herbeigeführt, und die dadurch entstehende Sternpun:kterdspannung steigt auf den durch den Kompensatiolisgrad und die Größe des Widerstandes bedingten Spannungswert nach einer Ezponerltialfunktion an, wobei etwa io Perioden bis zum Erreichen des Endwertes vergeben. Das Relais 2 wird in einem solchen ],-all über einen Kondensator an die Sternpunkerdspannung angeschlossen und -erhält infolgedessen mit einsetzendem Erdschluß einen steil ansteigenden Stromstoß. Sind mehrere Tastschalter i und entsprechend viele Auslöserelais 2 vorhanden, so sprechen sämtliche Relais wegen des steilen Stromanstieges finit einer praktisch vernachlässigbaren zeitlichen Streuung und Verzögerung an, so daß auf diese Weise eine völlig synchrone Betätigung mehrerer all verschiedenen Speisestellen des Netzes angeordneter 1.'astschalter i erreicht «-erden kann.
• Durch die Tastung eines kompensierten Netzes können jedoch, wie bereits erwähnt, unzulässige Spannungssteigerungen zwischen den einzelnen Leitern und Erde, d. h. also unzulässig hohe Werte der Sternpunkterdspannulig, auftreten. Gemäß der Erfindung ist zur Unterdrückung dieser Spannung der Parallelwiderstand 6 an der Erdschlußspule 5 vorgesehen. Dieser Widerstand würde allerdings den Kompensationsgrad verändern; er wird daher nur dann mittels des Schalters ;. eingeschaltet, wenn auch der Tastschalter i betätigt wird. Für den Fall, daß also das Auslöserelais - durch direkte Steuerleitungen, durch Erdpunktverlagerung oder durch einen Hochfrequenzimpu:ls von der Sendestelle betätigt wird, wird man auch das Auslöserelais 8 so ausbilden, daß es auf denselben Steuerimpuls anspricht.
• Hat man außerdem ein Netz mit mehreren Speisestellen und entsprechend vielen Tastschaltern i zur Verfügung, so wird man zwecks synchroner Auslösung aller Tastschal-

  ;',die erwähnte Erdpunktverlagerung mittels

  4e5 -Widerstandes 3 und des Schalters .4 be-

  um auf diese Weise den Torimpuls

  :"eben. Auch in diesem Fall mu ß der

  ;, erstand 6 zunächst ausgeschaltet sein,

  denn wäre er dauernd zur Erdschlußspule 5 parallel geschaltet, so würde dadurch eine Verminderung der Sternpun.kterdspannung erreicht, die bei Aussendung des Vorinipulses durch Schließung des Schalters -. entsteht. Dadurch entsteht die Gefahr, daß die Vorinipulse nicht .mehr ordnungsgemäß von den Relais 2 aufgenommen werden, und es besteht infolgedessen die Möglichkeit, daß je nach Lage und örtlichen Verhältnisen nicht alle Tastschalter i betätigt werden. Aus diesem Grunde muß auch für diesen Fall der Widerstand 6 durch einen Tastschalter7 zugeschaltet werden: das Auslöserelais 8 wird in diesem Falle so ausgebildet, d.aß es genau wie das Relais 2 auf die Erdpunktverlagerung bei Aussendung eines Vorimpulses durch den Schalter .I anspricht. Die Bewegung des Schalters q. ist naturgemäß entgegengesetzt der des Schalters i. Es erscheint zweckmäßig, die Einschaltdauer des Parallelwidei-stan(les tun einige Perioden größer zti bemessen als die des Tastschalters i.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Anordnung zur Aussendung von Fern-Z, in Energieversorgungsanlagen durch mehrmalige kurzzeitige Unterbrechung der Netzleitungen, dadurch gekennzeichnet, d.aß in kompensierten Netzen zur Vermeidung eines Spannungsanstiegs ein Widerstand parallel zur Erdschlußspule geschaltet wird und die Parallelschaltung des Widerstandes nur während der Tastun:g des oder der Sendeschalter erfolgt.
2. 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Parallelwiderstand einen Tastschalter besitzt, der während der Tastung des oder der Sendeschalter für eine vorzugsweise wenig längere Zeit geschlossen wird,
3. 3. Anordnung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei synchroner Auslösung mehrerer an den Speisestellen des Netzes vorhandener Sendeschalter durch einen vorübergehenden.Erdschluß (Vorimpuls ) dieser auch zur Betätigung des Tastschalters des Parallelwiderstandes dient.