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Verfahren zur Herstellung von marmorierten Schrumpfkapseln Nach vorliegendem
Verfahren erhält man marmorierte Gebilde aus Cellulosehydrat. Es besteht darin,
daß man solche Gebilde, wie man sie z. B. durch Ausfällen geformter Häutchen aus
Kupferoxydammoniakcellulose oder aus Viscose durch die üblichen Bäder erhält, mit
einer Schutzschicht von Schellack oder Rohschellack nur teilweise bedeckt, hierauf
einem Färbebad zuführt und alsdann durch Fixieren des Farbstoffes und Hinweglösen
des Schellacküberzuges die entsprechend gemusterte oder marmorierte Oberfläche fertigstellt.
Man kann z. B. Schrumpfkapseln, die naß oder schwach vorgetrocknet sind; mit einer
Schellacklösung betupfen, z. B. durch verschiedenartige Walzen mit reliefartigen
Erhöhungen führen.
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Die hierfür verwandte Schellacklösung wird z. B. nach folgender Vorschrift
hergestellt: In einer kochendheißen Lösung von 300 g Borax in 4500 ccm Wasser
werden goo g Schellack unter Rühren aufgelöst und mit einem Konservierungsmittel,
z. B. einem Phenol, versetzt. Diese Lösung läßt man nach dem Erkalten zum Abscheiden
Lies Schellackwachses absitzen und filtriert .sie vor Gebrauch. Man kann statt Schellack
auch Rohschellack verwenden, z. B. Knopf- oder Stocklack. In diesem Falle gibt man
z. B. roo g eines dieser Lacke zu einer heißen Lösung von 2o g kalzinierter Soda
in 300 ccm Wasser und rührt bis zur Auflösung. Die mit der Schellacklösung
behandelten Kapseln gibt man nach einiger Zeit in ein konzentriertes Färbebad, das
etwa i °i, Farbstoff enthält. Als Farbstoffe seien beispielsweise genannt: Brilliantgrün
extra (Schulz, Farbstofftabellen, 4. Aufl., Seite 146, Nr. 404), Methylenblau BB
(i. c., Seite 234, Nr. 588) Rhodulinblau 3 G (Schulz, Farbstofftabellen, 7. Aufl.,
z. Band, Seite i84). Der Färbel5rozeß soll sehr schnell und in der Kälte vonstatten
gehen. Die Anfärbung wird besonders durch die Verwendung eines bekannten Beizbades,
wofür sich z. B. die bekannten Schwefelungsprodukte von Phenolen in 0,50/,i.-er
Lösung unter Beigabe von Soda eignen (J.Eggert, Filmgebilde aus Viscose, 1g32, Seite
i98), gefördert.
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Nach diesem Verfahren ist,es möglich, die Schellacklösung als wirksame
Schutzschicht zu gestalten, teils in .dem Maße, daß der anfängliche Farbton der
Kapsel völlig erbalten bleibt, teils in der Art, daß der konzentrierte Ton ,der
Flotte abgeschwächt wird und hellere Farbtöne auf der Kapsel gleichzeitig zum Vorschein
kommen. Man erhält z. B. _ bei Dunkelgrünfärbung einer weißen Kapsel eine scheckige
Oberfläche in verschiedenen grünen Tönen mit weißer Sprengelung, während das Innere
der Kapsel gleichmäßig grün wird.
Die Musterung auf Schrumpfkapseln,
Folien, Bändern oder ähnlichen Gebilden kann auch in der Weise hervorgerufen werden,
daß man die Schrumpfkapseln zunächst durch Eine legen in niedrigprozentige wäßrige
Lösuna@i von Magnesiumchlorid, Magnesiumsulfai@ Calciumchlorid, Bariumchlorid, Zinkchlori*a
Ammonchlorid, Kupferchlorid, Aluminiumsulfat oder Kochsalz vorbereitet. Die Kapseln
zieht man nach dem Vorbaden auf ein Glas oder sonstiges Gestell auf und taucht sie
dann in eine Schellacklösung, die man, z. B. wie oben beschrieben, bereitet, und
läßt die Schellacklösung an der Luft etwas trocknen, wobei eine .schwache Koagulation
und damit ein Reißen der Schellackoberfläche erfolgt, so daß eine malerartige Struktur
von Rissen sichtbar wird. Man taucht dann die Kapseln kurz in eine konzentrierte
starke Farbflotte (etwa I %ig), befreit sie in einer Too/oigen Natriumsulfitlösung
von dem Schellachüber zug, wobei gleichzeitig der Farbstoff fixiert wird, und wäscht
sie schließlich mit Wasser aus.
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Bei dieser Art der Musterung wird also der Schellacküberzug nicht
wie bei der im ersten Abschnitt beschriebenen Ausführungsform durch entsprechendes
Betupfen hergestellt, sondern sie entsteht durch das selbsttätige Zusammenziehen
und Zerreißen des, Schellacküberzuges. Man kann die Marinorierung, wie oben beschrieben,
nicht nur auf der Außenseite der Kapsel, sondern auch gleichzeitig auf der 9l#innnseite
der Kapsel anbringen. Im letzte-:i:cV Falle bedient n*n sich für das Halten der
Kapsel einer Vorrichtung, welche eine möglichst vollständige Berührung der Innenseite
der Kapsel mit den zu verwendenden Badflüssigkeit-en gestattet.
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Das Marmorierverfahren kann auch unmittelbar mit dem Herstellungsvorgang
der Kapseln verbunden werden. @,#Teiter kann. inan gemäß vorliegender Erfindung
den Färbeprozeß und das Aufbringen der schellackartigen Reserve mit verschiedenartigen
Farben mehrfach wiederholen, wodurch be-
sondere Farbtvirkungen hervorgerufen
werden.
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Um ein Reißen des Schellacküberzuges zti erzielen, behandelt man die
Schrumpfkapseln z. B. mit Lösungen folgender Art und Konzentration: i. Magnesiumchlorid
etwa 201oig, 2. Calciumchlorid - 2 o/oig, 3. Bariumchlorid - 2o'oig, d.. Magnesiuinsulfat
- 3 o/oig. ;.Kochsalzlösung - 9-Tooloig.
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Beispiele von Farbstoffen, die sich zur Färbung der mit Abdeckschicht
versehenen Kapseln eignen, sind folgende:
Diamingrün B, Schulz, Farbstofftabellen, q.. Aufl., S. =36,
Nr. 381, |
Diaminreinblau FF, - - .I. - S. 285, |
Seidengrün M S, - - 7. - z. Bd., S. z95, |
Siriusbraun R, - - 7. - 2. - S. 197, |
Siriusgrau R, - - 7. - 2. - S. =g7, |
Siriusviolett B, - - 7. - z. - S. 198, |
Siriusgelb RR, - - 7. - 2. - S. =g7, |
Oxaminblau B, - - 7. - 2. - S. 163. |
Die Fizi.erung dieser Farbstoffe erfolgt zweckmäßig mit iool'oiger \atriumsulfitlösung.
@Terwendet man zum Färben Brillantgriin krist. extra, so bedient man sich vorteilhaft
des bekannten Beizverfahrens mit Schtvefelungsprodukten der Phenole und Soda.
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Uni eine mehrfarbige :Musterung zu erzielen, können die Färbemaßnahmen
wiederholt angewendet werden.