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Anordnung zur synchronen Betätigung von Tastschaltern Zusatz zum Patent
711 203 Im Hauptpatent 711 203 ist eine Anordnung zur synchronen Betätigung
von an verschiedenen Einspeisestellleneines Netzes eingebauten Tastschaltern mit
Hilfe von im Takt der auszusendenden Steuerimpulse über einen Widerstand eingeleiteter
kurzzeitiger Erdschlüsse angegeben. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die
durch den Erdschluß entstehende Sternpunkterdspannung gleichgerichtet und diese
oder ihre erste Ableitung nach der Zeit zur Betätigung eines Relais verwendet wird.
Bei dieser Anordnung liegt eine gewisse Schwierigkeit darin, die verwendeten Kondensatoren
und. Gleichrichter so abzustimmen, daß die erste Ableitung im Augenblick des Auftretens
einer Sternpunkterdspannung eine praktisch senkrecht ansteigende und scharf einsetzende
Spitze aufweist. Man erhält vielmehr mitunter eine abgeschliffene Kurve, die nicht
unbedingt ein sicheres Ansprechen der Ausl@öserelais der Tastschalter gewährleistet.
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Es ist daher unter Umständen zweckmäßiger, für den genannten Zweck
eine Relaisanordnung vorzusehen. Erfindungsgemäß ist diese Anordnung so getroffen,
daß die. bei einem zu Steuerzwecken vorgenommenen Erdschluß sauftretende Sternpunkterdspanrnung
über einen Fünfschenkelwandler die Ansprechwicklungeines Telegraphenrelais beeinfiußt,
die die Umlegung eines Wechselkontaktes dieses Relais bewirkt und dadurch einen
Selbathaltekreis schließt. Durch die Umlegung des Wechselkontaktes werden zwei weitere
abfallverzögerte Relais abgeschaltet, von denen das eine eine kürzere, das andere
eine
längere Abfallzeit besitzt als die Dauer des Erdschlusses.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
darg:,-@, stellt, und zwar zeigt Abb. i die grundsäf'a.= liche Schaltung der Relaisanordnung;
Abti,_y= zeigt ein Zeitdiagramm der Schaltvorgänge der entsprechenden Relais.
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Vorausgesetzt ist also, *daß an mehreren Stellen, vorzugsweise an
den Einspeisestellen eines Elektrizitätsversorgungsgebietes, Ta.stschalter vorhanden
sind, die zwecks Aussendung von Fernsteuerimpulsen durch kurzzeitige Unterbrechung
der Netzleitungen betätigt werden müssen, und zwar derart, daß die Betätigung aller
Tastschalter untereinander vollkommen synchron erfolgt. Zur Beeinflussung dieser
Tastsdhalter ist bereits vorgeschlagen worden, an einer zentralen Kommandostelle
einen unvollkommenen Erdschluß über einen Widerstand einzuleiten. Die dadurch eintretende
vorübergehende Verlagerung des Erdpunktes wird an allen Stellen, an denen sich Tastschalter
befinden, durch Fünfschenkelwandler aufgenommen. Am vierten und fünften Schenkel
eines solchen Wandlers tritt in diesem Fall seine Sternpunkterdspannung auf, die
der Anordnung gemäß Abb. i an den Klemmen i und 2 zugeführt wird. Diese Spannung
beeinflußt die An-_ sprechwickl.ung E' eines Telegraphenrelais, das außerdem noch
eine Haltewicklung E" besitzt. Dieses Relais besitzt einen Wechselkontakte. Die
Anordnung enthält ferner zwei abfallverzögerte Relais H und G, deren Abfallzeiten
so gewählt sind, daß die Abfallzeit von H stets kürzer, die Abfallzeit von G stets
länger ist als die Dauer des zu Steuerzwecken vorgenommenen Erdschlusses. Diese
Relais be sitzen Kontakte, die mit entsprechenden kleinen Buchstaben bezeichnet
sind: Außerdem ist das Auslöserelais F vorhanden, das auf .den zugehörigen Tastschalter
einwirkt und dessen kurzzeitige Betätigung bei jedem eingeleiteten Erdschluß bewirkt.
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Im Ruhezustand befinden sich sämtliche Kontakte der Relaisanordnung
in der gezeichneten Stellung. Demnach sind die Relais H und G erregt; das Telegraphenrelais
ist abgefallen, weil seine Haltewicklung E" an dem Wechselkontakt e abgeschaltet
ist. In dem Zeitdiagramm der Abb. 2 sind die Erregungszeiten der verschiedenen Relais
durch starke Striche .angedeutet, die Abfallzeiten durch gestrichelte Linien. Im
Zeitpunkt to tritt nun ein zu Steuerzwecken vorgenommener unvollkammener Erdschluß
auf. Dies bedeutet, daß am vierten und fünften Schenkel des Wandlers eine Sternpunkterdspannung
auftritt, die über die Klemmen i, 2 und einen Kondensator C der Ansprechwicklung
E' des Telegraphenrelais zugeführt wird. Dieses Relais legt daher unverzögert seinen
Wechselkontakte um und hält sich nunmehr durch die Wicklung F'" ,`.a.elbst. Die
Umlegung des Wechselkontaktese die Wirkung, daß sofort das Auslöse-@;aisF erregt
wird und den Tastschalter betätigt. Die Umlegung des Wechselkontaktes hat außerdem
die Wirkung, daß die beiden abfallverzögerten Relais H und G stromlos werden. Die
Abfallverzögerung des RelaisH ist dabei so gewählt, daß das Auslöserelais F genügend
Zeit hat, um den Tastschalter zu betätigen. Nach einiger Zeit (in der Abb.2 gestrichelt)
fällt also -das Relais H ab und schaltet dadurch das Auslöserelais F ab, welches
zu dieser Zeit den Tastschalter bereits betätigt hat. Gleichzeitig wird über den
Kontakt Y" das bereits stromlose Relais G abgeschaltet, welches voraussetzungsgemäß
eine längere Abfallzeit besitzt. Im Zeitpunkt ll ist nun der Erdschluß beendet,
und kurz nachher im Zeitpunkt 1, fällt das Relais G ab und unterbricht mittels seines
Kontaktes g den Stromkreis der Selbsthaltewicklung E" des Telegraphenrelais. Dieses
Relais fällt also im gleichen Zeitpunkt ab, legt seinen Wechselkontakt in die gezeichnete
Stellung zurück und schaltet dadurch das Relais H wieder ein. Infolgedessen werden
auch die Kontakte 1a' und 1t" geschlossen, von denen der erste wirkungslos ist,
der zweite dagegen das Relais G erneut zum Ansprechen bringt. Damit ist der Ausgangszustand
wiederhergestellt und . die Anordnung zur Aufnahme einer neuen Erd= punktverlagerung
wieder bereit.
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In allen Fällen muß man den zu Steuerzwecken vorgenommenen Erdschluß
eine gewisse Zeit andauern lassen. Das Relais G ist nun notwendig, um eine zweite
Einwirkung auf das Auslöserelais F und damit auf den Tastschalter zu vermeiden.
Würde nämlich im Augenblick der Abschaltung der Wicklung E" der Erdschluß noch bestehen,
so hätte dies über die Ansprechwicklung E' eine nochmalige Betätigung der Relaisanordnung
und des Auslöserelais F bzw. des Tastschalters zur Folge. Die Zeit, während welcher
der Erdschluß andauert, muß also zwischen den Abfallzeiten der Relais H und G liegen.
Im übrigen liegen alle Abfallzeiten in der Größenordnung von Bruchteilen einer Sekunde.
Die Anordnung ist aus üblichen Elementen aufgebaut und in jeder Beziehung betriebssicher.