DE943179C

DE943179C - Einrichtung zum Verhindern von Fehlausloesungen schnellschaltender Relais

Info

Publication number: DE943179C
Application number: DEA9419D
Authority: DE
Inventors: Heinz Gutmann
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1942-04-03
Filing date: 1942-04-03
Publication date: 1956-05-17

Description

Einrichtung zum Verhindern von Fehlauslösungen schnellschaltender Relais Es ist bekannt, daß beim Einschalten von mit größeren Induktivi.täten behafteten elektrischen Anlageteilen, insbesondere von Umspannern., die ihnen zugeordneten Differenttialschutzeinrichtungen fehlansprechen können. Um diesen Mangel zu beseitigen, hat man vorgeschlagen, den das Differentialschutzrelais im Sinne einer Auslösung beeinflussenden Strom gleichzurichten und dessen positive und negative Halbwellen in getrennten Relais zur Wirkung zu bringen. Diese Relais geben die Auslösung des Differenti.alschutzrela:is nur dann frei, wenn sowohl die positiven als auch die negativen Halbwellen einen vorbestimmten Wert überschreiten. Es hat sieh nun ergeben, daß sich die erwähnten Schwierigkeiten dann reicht ohne weiteres beheben lassen, wenn der ältere Vorschlag in Verbindung mit einem Differentialschutz für Drehströmanlageteile, insbesondere Drehstromumspanner Anwendung finden soll. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, daß die beispielsweise beim Einsidhalten des Schützlings auftretenden nichtstationären Vorgänge in den einzelnen Phasen zwangläufig verketteter Systeme sich infolge der Verkettung der Ströme und Flüsse nicht unabhängig voneinander auswirken können. Die Folge hiervon ist, daß beim Einschalten des Schützlings nicht jeder der drei die Auslösung des Dififerentialschutzrelais beeinflussenden Phasenströme den bekannten stark einseitigen Verlauf zur Nullinie zeigt. Dieser Stromverlauf tritt vielmehr, wie Versuche .ergeben haben, unter anderem abhängig von dem Schaltmoment (Einschaltaugenblick) entweder nur in zwei oder sogar nur in einer einzigen Phase des Drehstromsystems auf. In der oder anderen Phasen wird dagegen der Ström sowohl positive als auch negative Halbwellen aufweisen.
Auf Grund der Erkenntnis, daß der vorerwähnte zeitliche Stromverlauf nur bei einem. Einschaltvorgang, und zwar zumindest in einer Phase auftritt, schlägt die vorliegende Erfindung vor, die Auslösung des schnellschaltenden Relais zu sperren bzw. nicht freizugeben, wenn entweder die positiven oder die negativen Halbwellen des dem Relais zugeführten, im Sinne einer Auslösung wirkenden Stromes zumindest in einer Phase unter einem varbestimmten Wert bleiben.
Weitere Merkmale der Erfindung werden an Hand eines in Hier Zeichnung veranschaulichten Atzsführungsbeiispieles erläutert. -Die Abbildung zeigt die Anwendung der Erfindung bei einem für einen Drehstromumspänner. Es bedeutet U dien zu schützenden Umspanner, w1 einen zum Ausgleich der Stromwandlerübersetzungen dienenden Zwischenwandler und D ein die Absc hastüng des Umspanners im Fehlerfalle bewirkendes Quotnentendifferentialrelais. In den. Phasenüleitungen der Auslösewicklung des Differentiialrelais D liegt je ein vorzugsweise gesättigter Stromwunder w,2, w,2 bzw. wt2, dessen Sekundärkreis je zwei parallel geschaltete Hilfsreilass P, und N"; PS bzw. Pt und NS bzw. Nt mit Abfallverzögerung über je eine Gleichrichteranordnung G,1 und G,2, G,1 und G52 bzw. Gtl und G? speisen. Die Gleichrichteranordnungen sind derart geschaltet, daß das eine Hilfsrelais jeder Phase lediglich von den positiven Halbwellen und das andere Hilfsrelais jeder Phase lediglich von den negativen Halbwellen des gleichgerichteten Wandlerdifferenzstromes erregt wird.
Die Hiilfsrelaiis betätigen je einen Umschaltkontakt p,1, n,1, p51, n51, ptl bzw. ntl, die im Stromkreis des Ausläseschutzes E, und zwar mit dem Aus.lösekontakt d des Differentialrelais D in Reihe liefen. Die Hilfsrelais sind untereinander derart zusammengeschaltet, daß - unter der Annahme, daß der Auslösekontakt d geschlossen ist - der Auslösestromkreis unterbrochen wird, wenn nur eil. einziges, von den positiven oder negativen Halbwellen erregtes I-Iilfsrelali:s, z. B. P" anspricht und seinen Kontakt p,1 umlegt, die Auslösung dagegen - nach kurzzeitiger Sperrung - wieder freigegeben wird, wenn zwei derselben Phase zugeordnete, von den positiven bzw. negativen Halbwellen erregte Hilfsrelais, z. B. PS und N5, ihre Kontakte p51 bzw. nsl umlegen.
Im allgemeinen werden die Umschaltkontakte p1 und n1 der Hilfsrelais P bzw. N ihre Ruhetage verlassen haben, bevor das Dsferentialsdhutzrelais D seinen; Auslösekontakt d schließt. Be Verwendung 1 eines äußerst schnell arbeitenden Differentialschutzrelais empfiehlt es sich. jedoch, in. dem Auslösestromkreis eine der Phasenzahl entsprechende Anzahl von Arbeitskontakten, also im vorliegenden Falle z. B. drei Kontakte P,2, P,2 und Pt2, die miteinander parallel geschaltet sind, anzuordnen.
Zur Berücksichtigung des bekannten, auf die Stromwandlerdgenschaften zurückzuführenden Übers.chwingens des sekundären Wandlerstromes in den Bereich negativer Anplituden ist es vorteilhaft, nach einem älteren Vorschlag zusätzLich eine Sperrelaisanordnung vorzusehen, die nach Ablauf eines vorbestimmten Zeitintervalls von einigen wenigen Halbwellen die Auslösemöglichkeit unterbindet.
Die Erfindung ist natürlich nicht auf das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann für alle Relaiseinrichtungen Anwendung finden, bei denen die eingangs erwähnten Schreie rigkeiten auftreten können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Verlimdern von Fehlauslösungen schnellschalternder Relais in Mehrphasenleitungssystemen beim Auftreten von Einschaltvorgängen od. dgl. unter Verwendung einer abhängig von den positiven und negativen Halbwellen des im auslösenden Sinne wirken-,den Stromes erregten, die Auslösung des Relais im Sinne einer Freigabe oder Sperrung beeinflussenden Hilfsrelaisanordnung, insbesondere für einen schnellschaltenden Differentialschutz für Drehstromumspanner, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösung des schnellschaltenden Relais durch die Hilfsrelaisanordnung gesperrt bzw. nicht freigegeben wird, wenn. entweder die positiven oder die negativen Halbwellen des deZm Relais zugeführten, im Sinne einer Auslösung wirkenden Stromes mindestens einer Phase unter einem vorbestimmten Wert bleiben.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsrelaisanordnung aus mehreren kontaktseitig in Reihe geschalteten Hilfsrelais besteht, von denen den einzelnen Phasen des Leitungssystems je zwei Hilfsrelais zugeordnet sind:, und daß das eine Hilfsrelais jeder Phase abhängig nurr von den positiven und das andere Hilfsrelais derselben Phase nur abhängig von den negativen Halbwellen des dem schnellschattenden Relais zugeführten, im Sinne einer Auslösung wirkenden Stromes erregt wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsrelais je einen den Auslösestromkrei,s steuernden Umschaltkontakt betätigen und daß die Umschaltkontakte derart miteinander zusammengeschaltet sind, daß schon beim Ansprechen eines einzigen Hilfsrelais die Auslösung verhindert, beim Ansprechen. von zwei derselben Phase zugeordneten, von den positiven bzw. negativen Halbwellen erregten Hilfsrelais dagegen die Auslös. ung - gegebenenfalls nach kurzzeitiger Sperrung - freigegeben wird. q.. Einrichtung nach Anspruch i oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösung frühestens dann freigegeben wird, wenn mindestens eines der den verschiedenen Phasen zugeordneten, von den positiven und oder negativen Halbwellen erregten Hilfsrelais angesprochen hat. Einrichtung nadh Anspruch i oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösung des Schutzes nach Ablauf einer Zeit gesperrt wird, die größer ist als die zur Abgabe des Auslösebefehls im Falle eines Kurzschlusses erforderliche Zeit, jedoch kleiner ist als die Zeit, innerhalb der eine Auslösung des Schutzes infolge Ansprechens eines von den negativen Halbwellen des . gleichgerichteten, dem Einschaltstromstoß entsprechenden Wandlersekundärstromes beeinflußten Relais erfolgen würde. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 666 978; AEG-Mitteilungen, 1940, S. 163 bis i67.