DE2540815B1 - Fehlerstromschutzschalter mit impulsausloesung - Google Patents
Fehlerstromschutzschalter mit impulsausloesungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Fehlerstromschutzschalter mit Impulsauslösung, der zwischen der
Sekundärwicklung des Summenstromwandlers und der Auslösewicklung des Auslösers eine Energiespeicherschaltung
mit Lade- und Entladestromkreis eines Speicherkondensators aufweist. Solche Fehlerstromschutzschalter
sind bekannt (DT-AS 10 57 683, OE-PS 05 574).
Fehlerstromschutzschalter mit Impulsauslösung speichern die vom Summenstromwandler sekundärseitig
abgegebene Energie in einem Speicherkondensator und zünden bei einem vorgegebenen Wert ein Ventil,
wie beispielsweise ein Thyratron oder einen Thyristor. Der Speicherkondensator entlädt dann die aufgespeicherte
Energie über das Ventil und den hierzu in Reihe liegenden Auslöser, so daß dieser anspricht und den
Schalter auslöst.
Solche Fehlerstromschutzschalter mit Impulsauslösung weisen im Vergleich mit direkt auslösenden Fehlerstromschutzschaltern,
bei denen die Sekundärwicklung des Summenstromwandlers direkt mit dem Auslöser verbunden ist (OE-PS 1 97 467), den Vorteil auf, daß
wegen der Energiespeicherung ohne Vergrößerung der Abmessungen schon bei niedrigeren Fehlerströmen,
z. B. im Bereich von 10 mA, der Schalter auslösen kann.
Eine Auslösung bei so niedrigen Werten entspricht neueren Forderungen.
Bei Fehlerstromschutzschaltern mit Impulsauslösung ist es jedoch nachteilig, daß sie verhältnismäßig lange
Auslösezeiten aufweisen. Selbst bei großen Fehlerströmen muß nämlich zuerst der Speicherkondensator aufgeladen
werden, bevor ein Ventil, beispielsweise ein Halbleiterventil, leitend, gesteuert werden kann. Solche
Fehlerstromschutzschalter weisen selbst bei großen
ίο Fehlerströmen noch Auslösezeiten auf, die 50 ms nicht
unterschreiten und entsprechen somit nicht mehr den Sicherheitsbedingungen. Auch solche Zeiten erzielt
man nur unter Anwendung von besonderen Hilfsmaßnahmen. So wird beispielsweise dauernd ein künstlicher
Fehlerstrom erzeugt, der unter der Ansprechgrenze des Schutzschalters liegt. Der Summenstromwandler
wird hierdurch vorerregt und der Speicherkondensator bereits bis zu gewissem Grade aufgeladen (OE-PS
2 05 574).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fehlerstromschutzschalter mit Impulsauslösung zu entwickeln,
der bei großen Fehlerströmen nach kürzeren Auslösezeiten, als es bisher bei solchen Schaltern möglich
war, auslöst.
Die Lösung der geschilderten Aufgabe besteht darin, daß die Auslösewicklung sowohl in den Entlade- als
auch in den Ladestromkreis des Speicherkondensators geschaltet ist. Hierdurch vereinigt man die Ansprechempfindlichkeit
von Fehlerstromschutzschaltern mit Impulsauslösung bei kleinen Fehlerströmen mit den
kurzen Auslösezeiten bei Auftreten eines größeren Fehlerstromes, wie sie bei direkter Auslösung bereits
ermöglicht wurden. Dieser Fehlerstromschutzschalter kann also einerseits bei niedrigen Fehlerströmen in der
Größenordnung von 10 mA ansprechen und erreicht bei größeren Fehlerströmen von z. B. 500 mA kurze
Auslösezeiten in der Größenordnung von 20 ms. Solche kurzen Auslösezeiten sind bei großen Fehlerströmen
durch direkt auslösende Fehlerstromschutzschalter bereits erzielt worden. Der Fehlerstromschutzschalter
nach der Erfindung läßt sich wegen der Energiespeicherung jedoch kleiner als die direkt auslösenden
Schutzschalter bauen. Bei direkter Auslösung erfolgt diese in ein bis zwei Halbwellen. Die durch den Wandler
zu übertragende Leistung zur Erzielung ausreichender Auslöseenergie in kurzer Zeit muß daher groß sein.
Das heißt: bei kleinen Strömen benötigt man daher einen großen Wandler. Bei Energiespeicherung kann
der Wandler deshalb kleiner sein, da über mehrere Halbwellen, also eine längere Zeit, die Energie gespeichert,
also bis zum Auslösemoment aufaddiert wird. Es genügt daher ein kleiner Wandler mit kleiner Leistungsübertragung.
Bei großen Strömen überträgt andererseits auch der kleine Wandler ausreichend Energie
zur direkten Auslösung.
Die Auslösewicklung kann zwischen den Speicherkondensator und einen Verzweigungspunkt zur Energiespeicherschaltung
und Sekundärwicklung geschaltet sein. Summenstromwandler und Speicherkondensator
können besonders klein gehalten werden, wenn als Auslöser ein nach Art eines Haltemagneten arbeitendes
Relais verwandt wird. Bei Verwendung eines als Haltemagneten ausgebildeten polarisierten Auslösers
ist dafür zu sorgen, daß sowohl der Lade- als auch der Entladestrom des Speicherkondensators die Auslösewicklung
in derselben Richtung durchfließt. Dies läßt sich erzielen, indem die Auslösewicklung in der einen
Brückendiagonale einer Brückenschaltung aus Gleich-
richtern angeordnet ist, die mit ihrer anderen Diagonalen zwischen Speicherkondensator und Verzweigungspunkt geschaltet ist.
Die Auslösewicklung läßt sich auch aus zwei Wicklungen aufbauen, die jeweils in einem Zweig einer antiparallelen
Gleichrichterschaltung angeordnet sind. Man kann auch eine Wicklung im Ladestromkreis zwischen
einem Verzweigungspunkt zur Energiespeicherschaltung und der Sekundärwicklung anordnen und die andere
Wicklung in den Entladestromkreis der Energiespeicherschaltung einschalten.
Die Erfindung soll an Hand von in der Zeichnung vereinfacht wiedergegebenen Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. In
F i g. 1 ist der wesentliche Aufbau des Fehlerstromschutzschalters
dargestellt; in
F i g. 2 ist eine Detailschaltung für die Auslösewicklung eines Haltemagneten wiedergegeben, die man sich
in F i g. 1 eingesetzt vorstellen kann; in
F i g. 3 ist eine weitere Detailschaltung nach Art der F i g. 2 dargestellt; in
F i g. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Fehlerstromschutzschalter
nach Art der Darstellung von F i g. 1 wiedergegeben; in
F i g. 5 ist ein Arbeitsdiagramm dargestellt.
Der Fehlerstromschutzschalter nach F i g. 1 weist zwischen einer Sekundärwicklung 1 eines Summenstromwandler
2 und einer Auslösewicklung 3 des Auslösers eine Energiespeicherschaltung 4 mit einem
Speicherkondensator 5 auf. Primärwicklungen für Phase und Nulleiter des Summenstromwandler sind mit 6
bzw. 7 bezeichnet. Ein Gleichrichter für den Speicherkondensator 5 ist mit 8 bezeichnet. Der Ladekreis des
Speicherkondensators 5 wird durch die Sekundärwicklung 1, den Gleichrichter 8 und die Auslösewicklung 3
gebildet. Im Entladestromkreis des Speicherkondensators 5 liegt ein Ventil 9 und die Auslösewicklung 3. Das
Ventil 9 ist bei geladenem Speicherkondensator 5 leitend gesteuert.
Die Energiespeicherschaltung 4 weist im Ausführungsbeispiel mit der dargestellten Schaltung außer
dem Speicherkondensator 5 und dem Ventil 9 noch einen Hilfskondensator 10 und Widerstände 11 und 12
auf. Der Hilfskondensator 10 und die Widerstände 11 und 12 sorgen in bekannter Weise dafür, daß das Ventil
9 dann leitend gesteuert wird, wenn der Speicherkondensator 5 ausreichend aufgeladen ist. Mit 13,14 und 15
sind bestimmte Verzweigungspunkte der Schaltung bezeichnet.
Die Auslösewicklung 3 nach F i g. 1 kann man sich einem gewöhnlichen Klappankerrelais zugeordnet vorstellen.
Bei kleinen Fehlerströmen reicht der Ladestrom des Speicherkondensators 5 nicht aus, den Auslöser
zum Ansprechen zu bringen. Nachdem die vom Summenstromwandler 2 dem Speicherkondensator 5
zugeführte Energie einen Wert erreicht hat, daß das Ventil 9 leitend gesteuert wird, reicht der impulsartig
über die Auslösewicklung 3 als Endladestrom fließende Strom aus, den Auslöser ansprechen zu lassen. Das
Schaltschloß des Leitungsschutzschalters öffnet daher die Kontaktstücke. Bei ausreichend großen Fehlerströmen,
beispielsweise in der Größenordnung des zehnfachen Nennfehlerstromes, genügt der im Ladestromkreis
des Speicherkondensators 5 durch die Auslösewicklung 3 fließende Strom, um den Auslöser ansprechen
zu lassen, noch bevor das Ventil 9 leitend gesteuert werden kann. Diese Auslösezeiten liegen bei
Werten unterhalb 20 ms. Nach F i g. 1 wird dies dadurch erzielt, daß die Auslösewicklung 3 zwischen den
Speicherkondensator 5 und einen Verzweigungspunkt 15 zu Energiespeicherschaltung 4 und Sekundärwicklung
1 geschaltet ist.
Um die Vorteile eines als Haltemagneten ausgebildeten polarisierten Auslösers nutzen zu können, ist lediglich
dafür zu sorgen, daß der Lade- und Entladestrom des Speicherkondensators 5 die Auslösewicklung 3 in
derselben Richtung durchfließt. Hierzu eignet sich beispielsweise eine Schaltung nach F i g. 2, bei der die
Auslösewicklung 3 in der einen Brückendiagonale einer Brückenschaltung aus Gleichrichtern 16 angeordnet ist.
Die Brückenschaltung liegt mit ihrer anderen Diagonale zwischen dem Speicherkondensator 5 und dem Verzweigungspunkt
15.
Bei Verwendung eines als Haltemagneten ausgebildeten
polarisierten Auslösers kann die Auslösewicklung 3 auch aus zwei Wicklungen 3a und 3b nach
F i g. 3 bestehen. Jeweils eine der Wicklungen 3a und 3b ist danach in einem Zweig einer antiparallelen
Gleichrichterschaltung mit Gleichrichtern 17 angeordnet. Diese Schaltung kann man sich wieder in F i g. 1 an
den Verzweigungspunkten 13, 14 und 15 eingesetzt denken. Die Wicklung 3a liegt im Entladestromkreis
und die Wicklung 3b im Ladestromkreis.
Bei Verwendung eines als Haltemagneten ausgebildeten polarisierten Auslösers mit einer Auslösewicklung
aus zwei Wicklungen 3a und 3b kann nach F i g. 4 die Wicklung 3b zwischen dem Verzweigungspunkt 13
und der Sekundärwicklung 1 in den Ladestromkreis und die andere Wicklung 3a in den Entladestromkreis
der Energiespeicherschaltung 4 eingeschaltet sein. Diese Energiespeicherschaltung unterscheidet sich nur unwesentlich
von der Energiespeicherschaltung 4 nach F i g. 1. In der Anordnung nach F i g. 4 wird die Wicklung
3b nur vom Ladestrom und die Wicklung 3a nur vom Entladestrom durchflossen.
In F i g. 5 ist die Kennlinie des Fehlerstromschutzschalters veranschaulicht. Auf einer Abszisse 21 ist in
logarithmischem Maßstab der Fehlerstrom in mA und auf einer Ordinate 22 in logarithmischem Maßstab die
Zeit in ms aufgetragen. Eine Kurve 23 entspricht den strengsten heute gestellten Schutzforderungen
(IEC-TC 64).
Eine Kurve 24 gibt das Auslöseverhalten des Fehlerstromschutzschalters
nach der Erfindung wieder. Im oberen Zweig entspricht sie einer Kennlinie 25 guter
Fehlerstromschutzschalter mit Impulsauslösung. Im unteren Kurvenverlauf entspricht die Kurve 24 dem Auslöseverhalten
bekannter guter, direkt auslösender Fehlerstromschutzschalter. Der Bereich zwischen Kurven
26 gibt das Auslöseverhalten direkt auslösender Fehlerstromschutzschalter für einen Auslösestrom von 30 mA
wieder.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Fehlerstromschutzschalter mit Impulsauslösung, der zwischen der Sekundärwicklung des Summenstromwandler
und der Auslösewicklung des Auslösers eine Energiespeicherschaltung mit Lade- und Entladestromkreis eines Speicherkondensators
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösewicklung (3) sowohl in den Entlade- als
auch in den Ladestromkreis des Speicherkondensators (5) geschaltet ist.
2. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösewicklung
(3) zwischen den Speicherkondensator (5) und einen Verzweigungspunkt (13, 15) zur Energiespeicherschaltung
(4) und Sekundärwicklung (1) geschaltet ist.
3. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösewicklung
(3) in der einen Brückendiagonale einer Brückenschaltung aus Gleichrichtern (16) angeordnet ist, die
mit ihrer anderen Diagonalen zwischen Speicherkondensator (5) und Verzweigungspunkt (15) geschaltet
ist.
4. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösewicklung
(3) aus zwei Wicklungen (3a, 3b) besteht, die jeweils in einem Zweig einer antiparallelen Gleichrichterschaltung
angeordnet sind (F i g. 3).
5. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösewicklung
(3) aus zwei Wicklungen (3a, 3b) besteht, von denen eine Wicklung (3b) im Ladestromkreis zwischen
einem Verzweigungspunkt (13) zur Energiespeicherschaltung (4) und der Sekundärwicklung (1)
angeordnet ist und die andere Wicklung (3a) in den Entladestromkreis der Energiespeicherschaltung (4)
eingeschaltet ist (F i g. 4).
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