DE759977C

DE759977C - Einrichtung zur Verhinderung von Fehlausloesungen schnell arbeitender Schutzeinrichtungen

Info

Publication number: DE759977C
Application number: DEL101609D
Authority: DE
Inventors: Fritz Dipl-Ing Jahn
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1940-08-18
Filing date: 1940-08-18
Publication date: 1954-02-01

Description

Einrichtung zur Verhinderung von Fehlauslösungen schnell arbeitender Schutzeinrichtungen Beim Schalten von, Umspannern oder anderen induktiven Anlageteilen besteht bekanntlich die Gefahr, daß infolge Auftretens eines durch den Schaltstromstoß- hervorgerurfenen Gleichstromgliedes im magnetischen Fluß des zu schützenden Anlageteiles Fehlauslösungen des vorgesehenen Differentialschutzes eintreten können.
Um derartige Fehlauslösungen zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden, die Augenblickswerte, Mittel- oder Höchstwerte der Halbwellen des gleichgerichteten Differenzstromes miteinander zu vergleichen und zu diesem Zweck ein Hilfsrelais mit einem einzigen Kreis vorzusehen, das in Abhängigkeit von der Differenz, der Halbwellenströme und entweder abhängig von der Summe dieser Ströme oder von einer Fremdspannung erregt wird. Bei Fehlern. außerhalb dies Schützlings ist dann die Differenz der Halbwellenströme gleich Null; nicht dagegen die Summe dieser Ströme. Es besteht daher die Gefahr, daß dass Hilfsrelais anspricht und in seiner Au:slöselage festgehalten wird. Bei später erfolgenden Kurzschlüssen außerhalb des Schützlings oder beim Wiederkehren der Spannung nach einem Kurzschluß wird dann der Schaltstromstoß auf den Schützling einwirke und das zugeordnete Differentialrelais zum Ansprechen bringen, wodurch dann der zu überwachende Anlage-teil abgeschaltet wird. Das Hilfsrelais müßte also nach jedesmaligem Ansprechen in seine Ruhelage zurückgeführt «erden.
Um diesen Mangel zu beheben, ist erfindungsgemäß ein z. B. die Auslösung einer Schutzeinrichtung steuerndes Hilfsrelais vorgesehen, dessen Magnetsystem voneinander unabhängige Magnetkreise aufweist, die in Abhängigkeit von der Differenz der Halbwellenströme und entweder abhängig von der Summe dieser Ströme oder einer Fremdspannung erregt werden. Weitere Merkmale der Erfindung werden in der Zeichnung beispielsweise für einen Umspannerdifferentialschutz erläutert.
Die dem Umspanner i zugeordneten Stromwandler a und 3 speisen über einen Zwischenwandler 4 das erfindungsgemäße, bei dem gewählten Ausführungsbeispiel mit dem Hilfsrelais kombinierte und als Kippglied ausg,-bildete Differentialrelais j. Dieses Relais ist mit drei voneinander unabhängigen Magnetsystemen 6, i und S ausgerüstet, von denen die letzten beiden dem ersteren System entgegenwirken. Das System ; wird von dem Strom des Wandlers 3, das System 6 von dem aus dem Wandler d. gewonnenen Differenzstrom erregt. In dem Ausgangsstromkreis des Wandlers 4 liegt ein Sättigungswandler g, in dessen Sekundärkreis zur Trennurig der positiven und negativen Halbwellen des Differenzstromes zwei Gleichrichteranordnungen io und ii in Gegen-Parallel-Schaltung vorgesehen sind. Die gleichgerichteten Ströme werden den beiden Spulen des Magnetsystems S in dem Sinn zugeführt, daß in ihm die Differenz der Erregerströme wirksam wird. Das Relais betätigt bei seinem Ansprechen einen Kontakt 12, der im Stromkreis eines die Auslösung der Schutzeinrichtung steuernden Relais oder Schützes 13 liegt.
Die Erfindung ist natürlich nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann z. B. auch in Verbindung mit anderen Differentialschutzschaltungen verwendet werden. Es ist auch nicht erforderlich, das Hilfsrelais mit dem Differentialrelais zu kombinieren; vielmehr kann auch nach der Erfindung das Hilfsrelais getrennt vorgesehen und zweckmäßig als Kipprelais ausgebildet werden. Es besteht dann erfindungsgemäß aus zwei voneinander unabhängigen und entgegenwirkenden Magnetsystemen, von denen das eine im Sinn einer Kontaktöffnung wirkende System abhängig von der Differenz der positiven und negativen Halbwellen des gleichgerichteten Differenzstromes und das andere im Sinn einer Kontaktschließung wirkende System z. B. abhängig von der Summe dieser Halbwellen erregt wird. Der Kontakt des Hilfsrelais liegt in Reihe mit einem die Schalterauslösung steuernden Relais oder Schütz und dem AuslGsekontakt des Differentialrelais.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Verhinderung von Fehlauslösungen schnell arbeitender Schutzeinrichtungen beim Auftreten von Einschaltvorgängen od. dgl. unter Ausnutzung der Gleichstromkomponente des Schaltstromstoßes, insbesondere für einen schnell schaltenden Differentialschutz für Umspanner, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Auslösung einer Schutzeinrichtung steuerndes Relais vorgesehen ist, dessen Magnetsystem voneinander unabhängige Magnetkreise aufweist, die in Abhängigkeit von der Differenz der Halbwellenströme und entweder abhängig von der Summe dieser Ströme oder einer Fremdspannung erregt werden.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzugsweise als Kippglied ausgebildete Hilfsrelais mit einem Differentialschutzrelais vereinigt ist und daß das kombinierte Relais drei Magnetkreise aufweist, die in Abhängigkeit von der Differenz der Halbwellenströme, dem Strom einer der dem Schützling zugeordneten beiden Stromwandlergruppen und von der Differenz der Wandlerströme erregt werden.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregungen der ersten beiden Magnetkreise im Sinn einer Sperrung, die Erregung des dritten Magnetkreises dagegen im Sinn einer Auslösung der Schutzeinrichtung wirken.