DE713178C - Verfahren zum Abbau cellulosehaltiger Rohstoffe - Google Patents

Verfahren zum Abbau cellulosehaltiger Rohstoffe

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DE713178C
DE713178C DER107792D DER0107792D DE713178C DE 713178 C DE713178 C DE 713178C DE R107792 D DER107792 D DE R107792D DE R0107792 D DER0107792 D DE R0107792D DE 713178 C DE713178 C DE 713178C
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hydrochloric acid
degradation
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raw materials
wood
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DER107792D
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English (en)
Inventor
Dr Heinz Berkel
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Chem Fab Loewenberg Dr Warth &
Original Assignee
Chem Fab Loewenberg Dr Warth &
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/02Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of cellulosic materials

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Emergency Medicine (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)

Description

  • Verfahren zum Abbau cellulosehaltiger Rohstoffe Die Erfindung bezieht sich auf den Abbau cellulosehaltger Rahsroffe mit Hilfe von gasförmiger- Chlorwasserstoffsäure in einer organischen, mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit und kennzeichnet sich dadurch, daß der Rohstoff vor dem Eintragen in die Flüssigkeit mit konzentrierter Salzsäure durchfeuchtet, dann in das Schwebemittel gebracht und unter Einleiten von gasförmigem Chlorwasserstoff so lange behandelt wird, bis die Cellulose in gärfähige Zucker übergeführt ist.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, cellulosehaltige Rohstoffe unter Benutzung von Lösungen von Chlorwasserstoff in,organischen Flüssigkeiten mit gasförmigem Chlorwasserstoff zu behandeln, jedoch die Behandlung zu unterbrechen, solange noch die Cellulose trotz des erfolgten Abbaues unlöslich war. Dieses unlösliche Abbauprodukt hat man dann in einer zweiten Stufe unter Einwirkung von erhöhter Temperatur und verdünnter Säure in gärfähige Zucker übergeführt. Es wurde nun gefunden, daß man viel schneller und mit besserer Ausbeute sowie unter Vermeidung von Nebenreaktionen zum Ziel gelangt, wenn man den vorher mit konzentrierter Salzsäure durchfeuchteten und im Schwebemittel verteilten Rohstoff so lange mit gasförmiger Chlorwasserstoffsäure behandelt, bis die Cellulose unmittelbar und ohne Einschaltung einer zweiten Verfahrensstufe in lösliche Stoffe übergegangen ist.
  • Es hat sich dabei als besonders vorteilhaft erwiesen, den Rohstoff, beispielsweise das rohe Holzmaterial, vor dem Aufschluß bzw. vor dem Anfeuchten mit wäßriger Säure weitgehend zu trocknen. Man kann die Durchfeuchtung mit wäßriger Säure auch .an nicht getrocknetem Holzmaterial vornehmen, jedoch ist die Wirkung einer solchen Behandlungsweise nicht so stark, als wenn man das Rohmaterial möglichst weitgehend getrocknet hat. Durch den vorangehenden Trocknungspnozeß wird die Holzfaser mürbe gemacht und aufgelockert. Der nachfolgende Aufschluß mit Halogenwasserstoff erfolgt an einem solchen Material gleichmäßiger und intensiver als an nicht getrocknetem Rohstoff.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht es, den Aufschluß der Cellulose in wesentlich kürzerer Zeit durchzuführen, als es bisher möglich war. .Schon beim Durchfeuchten. insbesondere des getrockneten Holzes; mit konzentrierter wäßriger Säure setzt der Aufschluß ein, der die Struktur des, Holzes für den nachfolgenden eigentlichen Abbauprozeß in günstigem Sinne verändert und den Rohstoff für den Angriff des in dem organischen Lösungsmittel gelösten gasförmigen Halogenwasserstoffes zugänglich macht.
  • Es wurde ferner festgestellt, daß es für die Wirkungsweise des eigentlichen Aufschlußprozesses im Rührautoklaven von großer Bedeutung ist, wenn man das in der vorbeschriebenen Weise vorbereitete, vorgetrocknete und mit wäßriger Säure vorbehandelte Gut nicht sofort in den Autoklaven bringt und dort weiterverarbeitet, sondern erst eine Zeitlang in der vorbereiteten Form sich selbst überläßt. Die Dauer dieser ohne Bewegung des Gutes und ohne Kühlung vor sich gehenden Vorbehandlung richtet sich nach der Natur und der Teilchengröße des Holzmaterials und kann auf etwa 1 bis 8 Stunden bemessen werden. Die günstigste Zeit wird jeweils durch Versuche festgestellt.
  • Das Verfahren bringt den wesentlichen Vorteil zeit sich, daß hierbei im Gegensatz zu der bisherigen Arbeitsweise die Halogenwasserstoffbilanz aufgeht, d. h. daß die für einen Aufschluß benutzte Menge an gasförmigem Halogenwasserstoff vollkommen in Gasform, d. h. in der gleichen, für den Aufschluß der nächsten Charge benötigten Menge wiedergewonnen werden kann. Bei den bekannten Verfahren wurde von dem feuchten Holz immer eine gewisse Menge des im organischen Lösungsmittel gelösten Halogenwasserstoffes verbraucht, bis schließlich die im Holz vorhandene Wassermenge mit dem Halogenwasserstoff vollkommen abg esättigt war. Bei der Wiedergewinnung des gasförmigen Halogenwasserstoffes aus der von der Holzmasse getrennten Säureflüssigkeit durch Abtreiben blieb dementsprechend ein überschuß an wäßriger Salzsäure zurück, der nicht restlos in Form von gasförmiger Salzsäure für den Aufschluß der nächsten Charge verwertbar gemacht werden konnte. Wird nun das Holzmaterial, insbesondere wenn es vorher weitgehend getrocknet worden ist, -mit konzentrierter wäßriger Salzsäure durchfeuchtet, so wird für den Sättigungsvorgang keine gasförmige Salzsäure mehr verbraucht, und der in Form von wäßriger Säure anfallende Anteil findet immer wieder für die beschriebene Vorbehandlung Verwendung. Ausführungsbeispiel Waldfeuchtes Holz (Knüppel, Abfälle) wird in einer Hackmaschine :auf Stücke von etwa 5 bis 6 mm Größe zerkleinert und auf ungefähr 95% Trockensubstanz getrocknet. lookg Trockenholz werden in einer Mischmaschine mit 751 konzentrierter Salzsäure von einem spez. Gewicht von 1,15 (etwa 3o0'o HCl-Gehalt) unter ständigem Rühren besprüht. Das so erhaltene Produkt läßt man 6 bis 8 Stunden stehen. Inzwischen werden in einem druckfesten Aufschlußgefäß mit Rühr- oder L mpumpeinrichtung 1 ooo 1 eines Gemisches von Benzin und Tetrachlorkohlenstoff auf etwa 8 bis 1o° C gekühlt, und hierauf wird das vorbehandelte Holzeingetragen. Nach Ingangsetzung der Kühlvorrichtung werden unter ständigem Kühlen weitere Säuremengen in Gasform eingeblasen, bis sich ein Druck von 1 bis 2 atü einstellt, wozu etwa 23,5 kg H Cl-Gas notwendig sind. Nach 2 bis 6 Stunden, je nach Beschaffenheit des Holzes, ist der Aufschluß beendet. Das eingeblasene H Cl-Gas wird abgeblasen und für weitere Aufschlüsse verwendet und das fertige Produkt auf einer Nutsche von überschüssigem Lösungsmittel befreit und in strömender Luft getrocknet. Die hierbei frei werdenden Säuredämpfe werden in einem Rieselturm durch kaltes Wasser durch Berieselung niedergeschlagen und die hierdurch gewonnene konzentrierte Säure zum Besprühen bei der nächsten Charge wieder verwendet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜ CHE 1. Verfahren zum Abbau -cellulosehaltiger Rohstoffe mit Hilfe von gasförmiger Chlorwasserstoffsäure in einer organischen, mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohstoff, welcher vor dem Eintragen in die Flüssigkeit mit konzentrierter Salzsäure durchfeuchtet wurde, durch Einleiten von gasförmiger Chlorwasserstoffsäure in einem Rührautoklaven so lange behandelt wird, bis gärfähige Zucker entstanden sind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 'man den Rohstoff vor dem Durchfeuchten weitgehend trocknet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den durchfeuchteten Rohstoff vor dem Eintragen in die Flüssigkeit längere Zeit sich selbst überläßt.
DER107792D 1938-05-10 1938-05-10 Verfahren zum Abbau cellulosehaltiger Rohstoffe Expired DE713178C (de)

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