DE683620C - Verfahren zur Umwandlung von Cellulose oder celluloseaehnlichen Stoffen sowie Staerke und staerkehaltigen Stoffen in niedriger molekulare Produkte, insbesondere Zucker - Google Patents

Verfahren zur Umwandlung von Cellulose oder celluloseaehnlichen Stoffen sowie Staerke und staerkehaltigen Stoffen in niedriger molekulare Produkte, insbesondere Zucker

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DE683620C DEK135996D DEK0135996D DE683620C DE 683620 C DE683620 C DE 683620C DE K135996 D DEK135996 D DE K135996D DE K0135996 D DEK0135996 D DE K0135996D DE 683620 C DE683620 C DE 683620C
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    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/02Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of cellulosic materials
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
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    • A23K10/32Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from hydrolysates of wood or straw

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Description

  • Verfahren zur Umwandlung von Cellulose oder celluloseähnlichen Stoffen sowie Stärke und stärkehaltigen Stoffen in niedriger molekulare Produkte, insbesondere Zucker Das vorliegende Verfahren :bezweckt einen schonenden und regelbaren Abbau von oellulosehaltigemMaterial oder stärkehaltigen oder stärkeähnlichen Stoffen, um aus ihnen verwertbare chemische Produkte zu. erhalten. Als Ausgangsstoffe können nach dem Verfahren der Erfindung irgendwelche Stoffe der obengenannten Art verwendet werden, wie Cellulose selbst, Pflanzen, Pflanzenteile, Samen, stärkehaltige Früchte oder Knollen usw.; insbesondere aber bezieht sich die Erfindung auf die Verarbeitung von Holz zur Gewinnung von Zucker oder zuckerhaltigen Stoffen.
  • Das Verfahren beruht auf hydrolytischem Abbau der höheren Kohlehydrate und unterscheidet sich von den bekannten hydrolytischen Spaltungsmethoden dadurch, daß es infolge schwacher und regelbarer Einwirkung durch die angewendeten Mittel auf diese Rohstoffe die Gewinnung fallweise verschiedener Endprodukte in einfacher Weise gestattet. Das Verfahren ist durch geeignete Wahl von Konzentration, Behandlungsdauer und Temperatur steuerbar und besteht gemäß der Erfindung darin, daß das mit höchstens 5 %iger Salzsäure oder 8 %iger Schwefelsäure befeuchtete Material in einem Arbeitsgang in offenen Gefäßen ganz oder nahezu ganz bei Temperaturen untex 95° C getrocknet wird.
  • Die Trocknung muß auf alle Fälle so weit getrieben werden, bis die beabsichtigte Umwandlung, z. B. Verzuckerung der Cellulose oder des oelluloseähnlichen Materials oder der Stärke, im gewünschten Maß eingetreten ist. Dies kann bei verhältnismäßig niedriger Temperatur der Fall sein, z. B. bei 6o° C oder auch .erst bei höherer Temperatur, etwa bis höchstens 95° C. Das ,getrocknete Material ist in diesem Zustand bereits ,größtenteils aufgeschlossen und kann zu verschiedenen Zwekken verwendet werden. Nach Neutralisation ist es für Zwecke der Verfütterung an Vieh unmittelbar geeignet.
  • Gegenüber bekannten Verfahren, bei, welchen mit konzentrierter und gasförmiger Salzsäure gearbeitet wird, besteht der Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens in weitgehender Verringerung des Säureverbrauches und damit der Kosten, in einer weitgehenden Schonung der Apparatur und in einem regelbaren Abbau des Ausgangsmaterials.
  • Gegenüber einem bekannten kombinierten Verfahren, das mit Schwefelsäure und Fluoriden arbeitet,. bei einem Feuchtigkeksgehalt von 5o bis 6oo/o stehenbleibt und Temperaturen von i oo bis i 2o' C anwendet," wird gemäß der Erfindung mit Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure oder deren Mischungg@. gleich bei der Ausgangsarbeit und mit wesentlich niedrigeren Konzentrationen gearbeit#-' #nung.sgang Ferner wird bis der zu Prozeß einer völligen in einem oder Trock fast völligen Trocknung durchgeführt, bei Temperaturen, die unter 95° C, also wesentlich unter den bekannten Temperaturen liegen.
  • Soll das Trocknungsprodukt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren weiterverarbeitet werden, so wird es mittels Wasser, verdünnter Säuren oder Alkalien kalt oder heiß extrahert;,evtl. kann hierbei Druck angewendet werden. Durch die Extraktion unter Anwendung von Hitze und Druck läßt sich in der Regel eine Erhöhung der Ausbeute an Zukker erreichen; sie empfiehlt sich besonders bei Verarbeitung von Stückholz gemäß der vorliegenden Erfindung. Es wird eine- zuckerhaltige Lösung gewonnen, die z. B. der Vergärung zwecks Alkoholgewinnung zugeführt werden kann, und ein Rückstand, der im wesentlichen aus Ligninsubstanzen besteht. Statt verdünnter Säuren kann beim vorliegenden Verfahren eine Lösung saurer Salze verwendet werden.
  • Das Ausgangsmaterial kann in, fein. zerkleinertem Zustand angewendet werden, also Holz z. B. als Sägespäne. Die Tränkung kann auf beliebige Art erfolgen, wie z. B. durch Aufbringen der Flüssigkeit auf - das Material oder umgekehrt durch Eintauchen desselben in die Flüssigkeit. Ist das Ausgangsprodukt sehr hart, wie es. z. B. die. Schalen mancher Samen sind, dann :empfiehlt es sich, das Rohmaterial erst mit de ;r Tränkungsflüssigkeit aufzukochen, nach dem Erkalten die Flüssigkeit abzupressen und das Material zu trocknen. Es können auch Ausgangsstoffe, .die, wie z. B. manche Hölzer, zu irgendeinem anderen Zwecke bereits ausgelaugt wurden, als Rohstoff für das vorliegende Verfahren dienen. Pflanzenteile mit besonders hohem Wassergehalt werden zweckmäßig durch Abpressen oder Trocknen entwässert, bevor sie dem Verfahren unterworfen werden.
  • Die Tränkungsflüssigkeit besteht aus einer verdünnten Säurelösung oder einer Lösung saurer Salze. Vorwiegend werden verdünnte anorganische Säuren, wie etwa 5 %ige Salzsäure oder etwa 8 %ige Schwefelsäure, angewendet. Als saure Salze kommen insbesondere in Betracht saure Sulfate, Phosphate oder Borate.
  • In manchen Fällen erweist es sich als vorteilhaft, der sauren Lösung überdies Salze anorganischer oder organischer -Säuren zuzusetzen, wie Phosphate oder ein Alkalisulfat oder -chlorid. Es können in diesem Falle z. B. auf i oo Teile Tränkungsflüssigkeit i Teil 2,rimäres Magnesiumphosphat oder i Teil Ka-'huürnsulfat oder NatrlumSÜlfat zugesetzt werde"ir.: Im Falle des Zusatzes von Phosphat Vd-beimvollständigen oder teilweisenTrock-'@en Phosphorsäure frei, die auch auf das Material aufschließend bzw. verzuckernd wirkt, aber :eine zu energische Einwirkung der Schwefelsäure verhindert. Das gleiche gilt für die Anwendung eines Alkalisulfatzusatzes, wobei das primäre Sulfat entstaht, das ähnlich wie Phosphorsäure die Aufschiußwirkung der Schwefelsäure mildert. Beim Zusatz .eines Chlorids, wie z. B. von Alkalichlorid,wird in der Hitze Salzsäure frei, die energisch abbauend wirkt, wobei gleichzeitig die Schwefelsäurewirkung gemildert wird.
  • Beim Arbeiten mit verdünnten Säuren oder sauren Salzen gemäß den obigen Angaben werden die Cellulose oder die cellw1as@eähnlichen Stoffe bzw. die Stärke und stärkeähnlichen und stärkehaltigen Stoffe in an sich bekannter Weise abgebaut.
  • Bei der Behandlung von Holz nach denn vorliegenden Verfahren, z. B. mit Salzsäure, verbleibt nach dem Trocknen unter 95° C ein Produkt, das in schwach saurem Zustand oder nach Neutralisierung etwa mit Soda oder nach schwach alkalischer Einstellung auf Grund seines Zuckergehaltes ohne weiteres Tals Futtermittel verwendet werden kann.
  • Der Zuckergehalt des Produktes kann auch dadurch nutzbar gemacht werden, daß das Produkt nach dem Trocknen kalt oder heiß und ;evtl. unter Druck extrahiert und der Extrakt z. B. mit Hefe vergoren oder zu Sirup eingedickt wird, der als solcher etwa verfüttert werden kann.
  • Beispiel I ioo Teile zerkleinertes Holz (Sägespäne) werden mit ioo Teilen 8%iger S,chwefelsäurelös.ung durchfeuchtet und bei etwa 65° C etwa 35 Stunden hindurch runter Rühren. getro.eknet. Während des Trocknu@ngsvorganges konzentriert sich die Schwefelsäure und die Cellulase des Holzes wird in Zucker Übergeführt. Nach vollendeter Trocknugg wird das Reaktionsprodukt mit Wasser extrahiert, es geht der Zucker in Lösung, und es bleibt Kohle zurück, die als Aktivkohle oder als Brennstoff verwendet werden. kann. Die auf diese Art gewonnene Zuckerlösung ist von lichter Farbe und kann z. B. zu Sirup Qingedampft oder vergoren werden.
  • Beispiel II i oo Teile i o % ige Salzsäure werden mit 1/2 Teil Salpetersäure versetzt, und es w erden i oo Teile von Spänen eines gerbstoffhaltigen Holzes mit dieser Säuremischung befeuchtet; hierauf wird bei etwa 95° C durch etwa 11/2 Stunde getrocknet, die getrocknete Masse wird mit Wasser extrahiert, der Extrakt wird vergoren, der Alkohol abgetrieben ugd hierauf die Flüssigkeit eingedampft. Das so- ,gewonnene Produkt ist gerbstoffhaltig undkann zum Gerben Verwendung finden. Der Extrakt kann aber auch im unvergozenen Zustand zum Gerben dienen.
  • Hier sei bemerkt, daß man im Rahmen der Erfindung, insbesondere bei Anwesenheit von größeren Gerbstoffmengen im Ausgangsmaterial, den verwendeten Säuren vorteilhaft eine geringe Menge Salpetersäure zusetzt. Beispiel III ioog geschroteter Mais werden mit ioog 2%iger Schwefelsäure getränkt, bei 8o° C 35 Stunden unter Rühren getrocknet. Hierauf wird mit 8oo g Wasser bei z12 atü die Masse ausgekocht und liefert 53 g vergärbaren Zukker, bestimmt durch Reinigung und Versetzen mit einer Lösung und Vergären.

Claims (1)

  1. YATENTANSPRÜCTIE: i. Verfahren zur Umwandlung von Gellulose oder Stoffe., die Gellulose oder celluloseäbnliche Substanzen, wie Abbauprodukte der Cellulose, z. B. Hemicellulosen, enthalten, in niedriger molekulare Produkte, insbesondere Zucker oder Zwischenprodukte, und zur Verzuckerung stärkehaltiger oder stärkeähnlicher Stoffe durch Befeuchtung dieser Ausgangsmaterialen, wie z. B. Pflanzen oder Pflanzenteile, insbesondere Holz, mit höchstens io%igen Säuren, deren Gemischen oder Gemengen mit sauren Salzen und nachfolgende Trocknung, dadurch gekennzeichnet, daß das mit höchstens 5o/oiger Salzsäure oder 8%iger Schwefelsäure befeuchtete Material in einem Arbeitsgang in offenen Gefäßen ganz oder nahezu ganz unter 95° C getrocknet wird. z. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Salzen organischer oder unorganischer Natur, insbesondere von Phosphaten, wie z. B. primärem Magnesiumphosphat oder von Alkali:5.ulfat oder -,chlorid. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i oder a, dadurch gekennzeichnet, daß das zu verarbeitende Material zunächst mit der Tränkungsflüssigkeit aufgekocht und nach dem Entfernen, der überschüssigen Tränkungsflüssigkeit durch Abziehen, Abpressen o. dgl. dem Trocknungsverfahren unterworfen wird.
DEK135996D 1933-11-21 1934-11-21 Verfahren zur Umwandlung von Cellulose oder celluloseaehnlichen Stoffen sowie Staerke und staerkehaltigen Stoffen in niedriger molekulare Produkte, insbesondere Zucker Expired DE683620C (de)

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DE (1) DE683620C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE929828C (de) * 1952-01-27 1955-07-04 Richter Herbert Verfahren zur Erhoehung des Naehrwertes von Kleie

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE929828C (de) * 1952-01-27 1955-07-04 Richter Herbert Verfahren zur Erhoehung des Naehrwertes von Kleie

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