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Verfahren zur Herstellung von Eisfarben im Zeugdruck Zusatz zum Patent
69'7 185
Gegenstand des Patents 697 185 ist ein Verfahren .zur Herstellung
von Eisfarben im Zeugdruck, dadurch gekennzeichnet; daß man Druckpasten oder Klotzlösungen,
.die neben Diazoaminoverbdndungen mit löslichmachenden Gruppen im Stabilisator Eisfarbenkomponenten
üblicher Art sowie mit Wasserdampf genügend flüchtige, sauerstoffhaltige Basen enthalten,
die .in wässeriger Lösung wahrscheinlich unter Salzbildung mit Eisfar.benkomponenten
sich umzusetzen vermögen, auf die Faser druckt oder klotzt und den Farbstoff durch
Dämpfen mit neutralem Dampf entwickelt. Im Verlauf der weiteren Untersuchungen wurde
nun gefunden, daß man auch in den bekannten Verfahren, in denen die Diazoverbindun.gen
in Form von Nitrosaminen zur Verwendung kommen, ebenso vorteilhaft die bisher verwendeten
Basen, fixe Alkalien, wie z. B. Natronlauge, ganz oder teilweise durch mit Wasserdampf
genügend flüchtige, sauerstoffhaltige organische Basen ersetzen kann. Werden nämlich
in den zur Farbstoffherstellung dienenden Mischungen aus Eisfarbenkomponenten und
aromatischen Nitrosäminen die fixen Alkalien ganz oder teilweise durch flüchtige,
sauerstoffhaltige organische Basen
ersetzt, so erübrigt sich die
bisher zur Erzeugung der Farbstoffe nach dem Dämpfen notwendige Behandlung mit einer
Säure bzw. Verhängen an der Luft, es bildet sich vielmehr bereits beim Ausblasen
der flüchtig' sauerstoffhaltigen organischen Basen n1@ Wasserdampf der Farbstoff.
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Wie in dem erwähnten Patent angegeben, sollen die sauerstoffhaltigen
organischen Basen außer Wasserdampfflüchtigkeit auch Wasserlöslichkeit besitzen.
Geeignete Basen dieser Art sind, wie dort angegeben, z. B.: Monoäthylaminoäthanol,
Diäthylaminoäthanol, N-Propylaminoäthanol. Dimethylaminoäthanol, Dimethylaminobutanon,
Diäthylaminoäthanolmetllylä ther, N-Oxäthylpyrrolidin. In zur Farbstoffherstellung
.dienenden Mischungen, in denen die fixen Alkalien nur teilweise durch die flüchtigen,
sauerstoffhaltigen organischen Basen ersetzt sind, kann die zulässige :Menge fixen
Alkalis in weiten Grenzen schwanken; sie kann höher sein, als sich für die Bildung
des Naphtholats errechnet.
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Nach vorliegender Erfindung werden im Vergleich zu den nach bekannten
Verfahren unter Verwendung von Eisfarbenkomponenten, aromatischen Nitrosaminen .
und fixen Alkalien erhältlichen Drucken bei besserem Durchdruck vollere, lebhaftere
und klarere Drucke erzielt. Beispiel i Gebleichter Baumwollstoff wird mit nachstehender
Druckpaste bedruckt: 4o- Rapidechtgelb G (s. S ch u 1 t z, Farbstafftabellen, 7.
Auflage, Nr. 49) , io g Natronlauge 38° Be, 2o g Türkischrotöl, 8o g Diäthyläthanolamin,
350 g Wasser, 5oo g neutrale Stärke-Tragant-V er dickeng, im Schnelldämpfer
5 Minuten gedämpft, heiß gespült und kochend geseift. Man erhält ein volles, grünstickiges
Gelb. Beispiel Ein Kreppgewebe aus V iscosekunstselde wird mit einer Paste analog
Beispiel i, die im Kilogramm Druckfarbe 21 g z-Acetoacetylariiino-2, 5-dimethoxy-4-clllorb.enzol,
eine äquivalente i4Tenge des Antidiäzotatkaliums aus i-Amino-2-m.ethyl-4-chlorbenzo1,
3,59 K,aliumhydroxyd, .:o g Türkischrotöl und 120 g Diäthyläthanolamin
enthält, bedruckt und durch Dämpfen entwickelt. llan erhält ein klares, grünstickiges
Gelb.
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:_ Beispiel 3 -Auf ein Mischgewebe aus mercerisierter .Baumwolle und
Viscosekunstseide wird eine Druckpaste folgender Zusammensetzung, wie üblich, aufgebracht:
90 g Bis-4, 4'-acetoacetylamino-3. 3'-dimethyldiphenyl, 18,4g eines
44,6°/oigen Antidiazotatkaliums aus i-Amino-2-methoxv-5-chlorbenzol, ioo g Diäthyläthanolamin,
-o g Türkischrotöl, 341,69 Wasser, 5oo g neutrale Stärke-Tragant-Verdikkung. Nach
Dämpfen, Spülen und Seifen erhält man einen lebhaften, gelben Druck.
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Beispiel Eine Druckpaste analog Beispiel i, die im Kilogramm 2 i
g i-(2', 3'-Oxynaphthoylamino) -2-methyl:benzol, eine äquivalente Menge des
Antidiazotatnatriums aus i .@mino-3-clilorben7o1, 4 g Natriumhydroxyd, 2o g Türkischrotöl
und i2o g Diäthyläthanolamin enthält, wird auf merceris.iertes Baumwollgewebe gedruckt
und nach dem Trocknen 4 Minuten im Schnelldämpfer gedämpft. Es entsteht dabei ein
kräftiges Orange.
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Mit Rapidechtorange RG (s. Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage,
Nr. 52) erhält man mit der gleichen Menge Diäthyläthanolamin gedruckt ein schönes,
gelbstickiges Orange.
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Beispiel 5 Auf ein Gewebe, das in der Kette aus mercerisierten Bau.mwoll-
und im Schul aus Viscosefäden besteht, wird eine Druckpaste aufgedruckt, die im
Kilogramm 21 g i-(2', 3'-Oxynaphthoylatninä)-2-äthoxybenzol, die äquivalente Menge
des Antidiazotatkaliums des i-Am.ino-2-methyl-5-chlorbenzols, 4,2g Natriumhydroxyd,
2o g Türkischrotöl und i2og Diäthyläthanolamin enthält. Danach wird getrocknet,
5 Minuten im Schnelldämpfer gedämpft heiß gespült und geseift.. Man erhält ein feuriges
Scharlachrot.
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Beispiel 6 Verwendet man an Stelle der im Beispiel angegebenen Druckpaste
eine solche, die 1- ( ', 3'-Oxynaphthoylamino) - 4 -methoxv-2-m,ethylbenzol und
das Nitrosamin aus i-Amino-2-methyl-4-chlorbenzol enthält, und verfährt sonst in
derselben Weise, so erhält man einen schönen, blaustichigroten Druck.
Beispiel
7 Ein Kreppgewebe, bestehend aus Viscose seide, mit mit einer Paste bedruckt, die
im: Kilogramm 21 g 1 - (2', 3' - Oxynaphthoyl = am,ino) -2-methoxybenzol, eine äquivalente
Menge des Antidi.azotates aus i-Am.ino-2-methoxy-5-chlorb:erizol, 15 g Natronlauge
38° Be, 2o g Türkischrotöl und 8o g Diäthyläthanolamin enthält. Nach dem Trocknen
wird 5 Minuten lang im Schnelldämpfer gedämpft, heiß gespült und kochend geseift.
Man erhält ein volles, blaustichiges Rot.
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Beispiel 8 Nimmt man an Stelle des im Beispiel 7 angegebenen ß-Oxynaphbhoesäurearylids
das i - (2', 3'-Oxynaphthoylamino) -3-nitrobenzol und verfährt im übrigen in der
gleichen Weise, so erhält man ein Weinrot. Beispiel 9 Kin Gewebe, bestehend aus
reiner Zellwolle, wird mit einer Paste bedruckt, die 2i g 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-2-methylbenzol,
die äquivalente Menge des Nitrosamin-Natriumsalzes aus i-Amino-5-trifluormethylbeaizo1-2-äthyl.sulfon,
2 g Natriumhydroxyd und i2o g Diäthyläthanolamin im Kilogramm enthält. Sodann wird
getrocknet, im Schnell-, dämpfer 5 Minuten gedämpft und der Druck dann heiß .gespült
und kochend geseift. Man erhält ein feuriges Goldorange. Beispiel io Verwendet man
an Stelle des im Beispiel 9 angegebenen ß-Oxynaphthoesäurearyl.i-ds und Nitrosamins
das i-(a', 3'-Oxynaphthoylamino)-2, 5-@dim@ethoxybenzol * bzw. das Nitrosaminnatrium
auf i-Amino-2, 5-dichlorbenzol und verfährt im übrigen in der gleichen Weise, so
erhält man ein lebhaftes Rotbraun. Beispiel ii Gebleichtes Baumwollgewebe wird mit
einer Paste, die 21 g i-(3'-Oxydiphenyl.enoxyd-2'-carboylamino) -2, 5-idirnethoxyb,enzol,
eine äquivalente Menge des Antidiazotatnatriums aus i=Amino-2-methoxy-5-chlorbenzol,
2 g Natriumhydroxyd, 2,o g Türkischrotöl und i2o g Diäthyläthanolamin im Kilogramm
Druckpaste enthält, bedruckt. Der getrocknete Druck wird 5 Minuten im Schnelldämpfer
gedämpft. Man erhält ein kräftiges Schwarzbraun.
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Nimmt man an Stelle des oben angegebenen Arylids das i-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylam.ino)-4-chlorbenzol
und ersetzt das genannte Antidiazotat durch das aus i-Amino-3-chlorhenzol, so erhält
man ein Olivbraun.
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Beispiel 12 Gebleichtes Baumwollgewebe wird mit folgender Druckpaste
bedruckt: 509 Rapidechtblau B (s. S c h u 1 t z , Farbstoffta-bellen,
7. Auflage, Nr. 49o), 109 Natronlauge 38° Be, 2o g Türkischrotöl, 8o g Dimethyläthanolamin,
340 g Wasser, 5oö g Stärke-Tragant-Verdickung.
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Nach dem Trocknen wird 3 Minuten im Schnelldämpfer gedämpft, dann
heiß gespült und kochend geseift. Man erhält einen Mari-neblaudruck. Beispiel 13
Gebleichtes Baumwollgewebe wird mit folgender Druckpaste bedruckt: 50
g kapidechtblau'B (s. S eh u 1 tz, Färbstofftabellen, 7. Auflage, Nr. 49o), 20 g
Türkischrotöl, 120 g 'N-Oxäthylpyrrolidin, 31o g Wasser, 5oo g Stärke-Tragant-Verdickung.
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Nach dem Trocknen wird 3 Minuten im Schnelldämpfer gedämpft, dann.
heiß gespült und kochend geseift. Man erhält einen Marineblaudruck. Beispiel 14
Gebleichte Baumwollstückware wird mit einer Paste folgender Zusammensetzung bedruckt:
2o g i - Benzoylacetylamino - 4 - benzoylamino-2, 5-dimethoxybenzol, 179
eines 44,6o/oigen Antidiazotatskaliums aus i-Amino-2-methoxy-5-chlorbenzol, ioo
g Diäthyläthanolamin, io g Natriumcarbonat, wasserfrei, 2o g Türkischrotöl, _
3339 Wasser, 5009 neutrale Stärke-Tragant-Verdickung Alsdann
wird die Ware getrocknet, 5 Minuten im Schnelldämpfer gedämpft, gespült und geseift.
Man erhält so einen lebhaften, vollen, goldgelben Druck.
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Beispiel 15 Ein Kreppgewebe, das aus Viscosekunstseide besteht, wird
mit einer Paste bedruckt, die im Kilogramm 21 g 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-2-methoxybenzol,
eine äquivalente
2 enge des Antidiazotates aus i Amino-2-methoxy-5-chlorbenzol,
15 g Natronlauge 38° Be, 2o g Türkischrotöl und 8oe N-Propylamino<itlianol enthält.
Nach..- dn, Trocknen wird 5 Minuten lang im Seii"cr71@:: dämpfer gedämpft, heiß
gespült und ko"herid geseift. Man erhält ein volles, blaustichiges Rot.
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Beispiel 16 Wollmusselin wird mit nachstellender Druckpaste bedruckt:
6o g einer Mischung des Nitrosamins von i-Amino-2-methyl-d.-chlorb,enzol mit i-Acetoacetylamino-2,
5-dimethoxy-4-chlorbenzol, ioo g Diäthylaminoäthanol, 240 g Wasser, 6oo g Senegalgummi
(i : i). Es wird 5 Minuten neutral gedämpft, gespült und bei etwa 6o° C geseift.
Man erhält ein klares Gelb.
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Beispiel 17 Naturseide wird mit einer Druckpaste bedruckt, die aus
8o g einer Mischung des Nitrosamins von i-Amino-2, 5-dichlorbenzol mit i - (2',
3' - Oxynaphthoylamino) -2-äthoxybenzol, ioo g Diäthylaminoäthanol, 22o g
Wasser, 6oo g Senegalgummi (i : i) besteht. Danach wird 5 Minuten neutral gedämpft,
gespült und bei 6o bis 8o° C geseift. Man erhält eine Orange. Beispiel i8 Unter
Verwendung von So g einer sMischung aus Nitrosamin von i-Ainino--,-inethyl-5-chlorbenzol
mit i-(2', 3'-Oxytiaphthoylamino)-2-äthoxybenzol wird nach der Vorschrift des vorhergehenden
Beispiels eine Druckpaste hergestellt. Beim Drucken auf Wolle oder erschwerter oder
unersch«-erter Naturseide erhält man scharlachfarbene Drucke.
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Beispiel i9 Erschwerte Naturseide wird mit einer Druckpaste bedruckt,
die nach der Vorschrift des Beispiels 17 unter Verwendung von So g einer Mischung
aus Nitrosamin von i Amino-2-inethyl-5-chlorbenzol mit i-(2', 3'-Oxynaplithoyiamina)-2-inethylbenzol
hergestellt wird. Nach dem Dämpfen, Spülen und Seifen bei 6o bis 8o° C erhält man
ein klares Rot.