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Teigwirkmaschine Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung einer
Teigwirkmaschine mit einer aus einem Umlaufrädergetriebe bestehenden Parallelführungsvorrichtung
für das um eine Hauptachse kreisende Wirkmittel, das in einem um eine Nebenwelle
eines umlaufenden Lagerkörpers verschwenkbaren Kopf gelagert und mit der Nebenwelle
durch ein Ritzelpaar auf Drehung gekuppelt ist, nach Patent 68o 017-Der Zweck der
Erfindung ist, ein Parallelführen des Wirkmittels auch während der durch Verschwenken
des Kopfes bewirkten Veränderung des Wirkausschlages zu ermöglichen. Diesem Zwecke
der Erfindung kommt besondere Bedeutung insbesondere in all jenen Fällen zu, in
denen die zu wirkenden Teigstücke sich jeweils in einem besonderen Wirkfach befinden.
Wird nämlich der Wirkausschlag in diesen Fällen über einen jeweils bestimmten Wert
hinaus vergrößert, so wird die Wirkbahn der dem betreffenden Wirkfach zugehörigen,
auf der Wirkplatte zumeist als punkt- oder ringförmige Vertiefung vorzufindenden
Wirkstelle über den Bereich des entsprechenden Wirkfaches sich hinaus erstrecken
bzw. mehr oder weniger weit in den Bereich eines benachbarten Wirkfaches übergreifen,
mit dem Erfolg, daß die Teigstücke nicht ordnungsgemäß gewirkt, sondern vielmehr
zerrissen werden. Um das zu vermeiden ist die Parallelführung des Wirkmittels auch
während des Veränderns oder Einstellens des Wirkausschlages bzw. während des Schwenkens
des Kopfes sicherzustellen.
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Das Neue gemäß der Erfindung besteht nun darin, daß eine gleichzeitig
mit dem Verschwenden des Kopfes auf das mit dem Wirkmittel starr verbundeneRitzel
gegensinnig zurSchwenkrichtung wirkende Rückdrehvorrichtung vorgesehen
ist,
z. B. in Gestalt je eines Zwischenrades in den Getriebeverbindungen zwischen der
Nebenwelle und dem Ritzel sowie auch zwischen Nebenwelle und Hauptachse oder auch
so, daß die Getriebeverbindungen zwischen Nebenwelle und Wirkmittelachse einerseits:
sowie auch zwischen Hauptachse und Nebenwelle andererseits je als ein Kettentrieb
ausgebildet werden. Auch könnte der Schwenkkopf mit dem auf der Hauptachse sitzenden
Haupt- oder Sonnenrad über das Umlaufrädergetriebe hinaus zusätzlich auf gegensinnige
Drehung gekuppelt werden, beispielsweise so, daß für eine Gegendrehbewegung des
Sonnenrades ein besonderes Hebel- oder Schubgestänge in formschlüssiger Verbindung
mit einer mechanischen Verstellvorrichtung des Schwenkkopfes vorgesehen wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungen der Erfindung, und
zwar Abb. i eine symbolhafte Darstellung eines Umlaufrädergetriebes für Teigwirkmaschinen
nach Patent 68o oi7; Abb.2 eine Draufsicht auf den Messerstern und die darunter
befindliche, durch ein Umlaufrädergetriebe nach Patent 68o oi7 bewegliche Wirkplatte
einer Messerstern-Teigteil- und Wirkmaschine; Abb.3 den Gegenstand der Abb. 2 mit
der erfindungsgemäß vorgesehenen Verbesserung; Abb. q. ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung; Abb.5 einen Schnitt nach Linie A-B der Abb. .I; Abb.6 einen Schnitt
nach Linie C-D der Abb. 4..
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Zunächst sei auf die Abb. 2 Bezug genommen. Dargestellt sind nur die
zum Verständnis der Erfindung unbedingt notwendigen Teile, und zwar ein an sich
bekannter Messerstern 141 mit einer darunter befindlichen Wirkplatte i, die auf
ihrer Unterseite ein konzentrisch sitzendes Ritzel 3 aufweist, das mit einem auf
der Nebenwelle 7 sitzenden Ritzel 5 kämmt. Weitere Einzelheiten über Aufbau und
Wirkungsweise des als Antrieb der Wirkplatte i verwendeten Umlaufrädergetriebes
ergeben sich aus dem Hauptpatent. Das Umlaufrädergetriebe kreist gemäß dem Hauptpatent
mit seiner Nebenwelle 7 um eine feststehende, hier nicht besonders dargestellte
Hauptachse, deren Mitte mit der :litte des Messersternes im Punkte o immer in Übereinstimmung
bleibt. Solange auch die Mitte des Wirkmittels mit dem Punkte o in Übereinstimmung
sich befindet (s. die mit voll ausgezogenen Linien dargestellte Stellung des Messersternes
und der Wirkplatte), bleibt das Wirkmittel im Stillstand, trotzdem das Umlaufrädergetriebe
um den festliegenden Mittelpunkt o kreist. Sobald aber der Mittelpunkt des Wirkmittels
i aus der Mitte o herausgerückt und dabei um die Nebenwelle 7 verschwenkt, also
ein Wirkausschlag eingestellt wird, setzt die Wirkbewegung bei gleichzeitiger Parallelführung
des Wirkmittels i ein.
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Die Tatsache, daß das Wirkmittel i beim Einstellen oder Verändern
des Wirkausschlages 'nicht parallel zu sich selbst geführt ist, wird nun am ehesten
verständlich, wenn man das Umlaufrädergetriebe im Stillstand betrachtet und lediglich
nur annimmt, daß eine Schwenkung des Wirkmittels i und des mit diesem zusammenhängenden
Ritzels 3 um die Nebenwelle 7 erfolgt. Mit Bezug auf Abb. 2 sei angenommen, daß
die Schwenkbewegung entgegen dem Uhrzeigersinne erfolgt und die Mitte der Wirkplatte
i relativ zum Messerstern aus der Stellung o bis in die Stellung o' gebracht wird
(s. hierzu auch die strichpunktiert eingezeichnete Lage der Wirkplatte). Das Ritzel
3 muß sich während der Verschwenkung von o bis o' auf dem Umfange des auf der als
feststehend angenommenen Nebenwelle festsitzenden Ritzels 5 abwälzen. Also ist es
gewiß, daß das Wirkmittel i während der Einstellung des gewünschten Wirkausschlages
eine Drehbewegung um seine eigene Achse erfährt. Diese Eigendrehung hat nun zur
Folge, daß sich jeder einzelne Punkt des Wirkmittels relativ zum Messerstern oder
Wirkfach in einer Bahn verschiebt, die aus der Schwenkbewegung und der eigenen Drehbewegung
des Wirkmittels i resultiert, zur Bahn der Schwenkbewegung o-o' nicht parallel ist
und in ihrer linearen Ausdehnung um so größer und nachteiliger wird, je weiter der
jeweilig betrachtete Punkt von der Wirkmittelachse entfernt gelegen ist.
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In der Zeichnung, Abb. 2, ist diese Lage der Verhältnisse für zwei
Wirkstellen 1I' beispielsweise veranschaulicht. Solange das 'Wirkmittel i zum Messerstern
konzentrisch gehalten ist, befinden sich die Wirkstellen 14' ungefähr in der Mitte
der entsprechenden Wirkfächer. Nach der Einstellung eines Wirkausschlages von der
Größe o-o' wird jede der Wirkstellen sich relativ zu dem Messerstern längs ihrer
strichpunktiert eingezeichneten Bahn bis in eine Stellung 11" verschoben haben und
aus dem Bereich des entsprechenden Wirkfaches heraus- bzw. in ein benachbartes Wirkfach
hineingelangt sein.
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Indem nun das Wirkmittel mit seinem bei o' liegenden Mittelpunkt um
den Mittelpunkt o des Messersternes und der Hauptachse des Umlaufrädergetriebes
in Bewegung gesetzt und dabei stets parallel zu sich selbst geführt wird, werden
die nach IV' verschobenen Wirkstellen je einen der beiden eingezeichneten kleinen
Kreise beschreiben, also abwechselnd in verschiedenen Wirkfächern arbeiten. Ein
wirklich einwandfreies Wirken ist unter solchen Umständen unmöglich. Die Teigstücke
in den
Wirkfächern werden- durch die abwechselnd in den Bereich
verschiedener Wirkfächer hineingelangenden Wirkstellen des Wirkmittels i zerrissen.
In diesem Zusammenhang sei noch hervorgehoben, daß man als Wirkmittel niemals eine
Wirkplatte i verwenden könnte, auf der die einzelnen Wirkstellen durch Erhöhungen
oder Warzen dargestellt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein als Wirkmittelantrieb
verwendetes Umlaufrädergetriebe der im Hauptpatent dargestellten und beschriebenen
Ausführung mit Schwenkkopf so zu verbessern, daß-eine- jede Wirkstelle beim Verstellen
bis- zum größtmöglichen Wirkausschlag. unbedingt im Bereich des entsprechenden Wirkfaches
verbleiben muß.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß grundsätzlich dadurch gelöst, daß
das Wirkmittel nicht nur während der Wirkbewegung, sondern auch beim Einstellen
oder Verändern des Wirkausschlages parallel zu sich selbst geführt .ist. Hierzu
mag es verschiedene Ausführungsmöglichkeiten geben, und so ist es für die Erfindung
ganz besonders kennzeichnend, daß sie sich des Wirkantriebes selbst als Mittel zur
Sicherstellung der bei der Einstellung des Wirkausschlages erfindungsgemäß vorgesehenen
Parallelführung des Wirkmittels bedient.
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In der Ausführung gemäß Abb. 3 ist in der Getriebeverbindung zwischen
dem auf der Nebenwelle 7 sitzenden Ritzel 5 und dem mit dem Wirkmittel zusammenhängenden
Ritzel 3 ein Zwischenrad 2o vorgesehen, das als sogenanntes Umkehr-, `Wende- oder
Faulenzerrad dafür sorgt, daß dem Ritzel 3 bzw. dem Wirkmittel i entsprechend seiner
Winkelverstellung um die Nebenwelle 7 eine jeweils gleich große Winkelverstellung
um die eigene Achse entgegengesetzt wird. Die gewünschte Parallelführung ist dadurch
sichergestellt. Allerdings muß noch erwähnt werden, daß ein Zwischenrad von der
gleichen Größe wie das Zwischenrad 2o auch in der Getriebeverbindung zwischen der
Nebenwelle und der feststehenden Hauptachse des Umlaufrädergetriebes vorzusehen
ist, denn diese Getriebeverbindung -muß mit der von der Nebenwelle zur Wirkmittelachse
hinführenden Getriebeverbindung genau übereinstimmend sein, wenn die Parallelführung
des Wirkmittels während der eigentlichen Wirkbewegung gewahrt bleiben soll.
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.Aus der Abb. 3 geht deutlich hervor, daß die Wirkstelle W beim Einstellen
eines Wirkausschlages von o bis o' sich innerhalb ihres Wirkfaches bis nach W' verstellt
und die Bahn W-W' genau parallel der Bahn o-o' sowie auch linear genau ebenso groß
wie die letztere ist. Die Größe des Wirkausschlages o-o' ist in Abb. 3 genau die
gleiche wie in der Abb. 2. Der Wirkkreis, der von der betrachteten Wirkstelle aus
der Einstellung bV' beschrieben werden wird, ist in Abb. 3 punktiert eingezeichnet
und geht nirgends über den Bereich des entsprechenden Wirkfaches hinaus.
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Statt eines Zwischenrades könnte erfindungsgemäß und mit genau dem
gleichen Erfolg wie zuvor auch eine Kettenübertragung in den beiden Getriebeverbindungen
von der Neben-' welle zu der Wirkmittelachse und zu der Getriebehauptachse vorgesehen
werden.
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In einer noch anderen Ausführung sieht die Erfindung eine gewisse
Gegendrehung des Sonnenrades auf der Hauptachse (z. B. Linksdrehung gegenüber Rechtsschwenkung
des Kopfes) vor, um die beim Einstellen des Wirkausschlages zustande kommende Eigendrehung
des Wirkmittels auszugleichen. In diesem Zusammenhange sei auf die Abb. q., 5 und
6 hingewiesen. Das Sonnenrad 2 ist auf der Hauptachse 6 relativ drehbar angeordnet
und seitlich beispielsweise durch einen Zapfen 21 mit einer Schubstange 22 zusammengeschlossen,
die mit ihrem -anderen Ende an einen Hebelarm 23 angelenkt ist. Letzterer sitzt
fest auf der Schwenkachse 2¢ eines gabelförmigen Hebels 25, der mit der Stehmuffe
18 des zum Schwenkkopf hinführenden Gestänges 17, 15 in Eingriff steht. Wird der
Hebel 25 z. B. mittels eines auf der Schwenkachse 24 festsitzenden Hebels 26 verstellt,
um die Muffe 18 axsial zu verschieben und durch Vermittlung des Gestänges 17. 15
eine Verschwenkung des bewußten Kopfstückes herbeizuführen, d. h. den Wirkausschlag
einzustellen, so wird gleichzeitig der Hebelarm 23 mit der Schubstange 22 auf das
Sonnenrad 2 drehend einwirken, und zwar jeweils in solch einem Sinne, daß die Eigendrehung
des Wirkmittels i durch eine entsprechende Gegendrehbewegung der auf der Nebenwelle
sitzenden Ritzel q. und 5 ausgeglichen wird.