DE712390C - Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Dispersionen wasserunloeslicher organischer Stoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Dispersionen wasserunloeslicher organischer Stoffe

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DE712390C
DE712390C DEK140968D DEK0140968D DE712390C DE 712390 C DE712390 C DE 712390C DE K140968 D DEK140968 D DE K140968D DE K0140968 D DEK0140968 D DE K0140968D DE 712390 C DE712390 C DE 712390C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01FMIXING, e.g. DISSOLVING, EMULSIFYING OR DISPERSING
    • B01F23/00Mixing according to the phases to be mixed, e.g. dispersing or emulsifying
    • B01F23/50Mixing liquids with solids
    • B01F23/51Methods thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Preparation (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Dispersionen wasserunlöslicher organischer Stoffe Die neuzeitliche Therapie erstrebt. eine erweiterte Anwendung zahlreicher körpereigener und körperähnlicher Stoffe, z. B. der Lipoide und d, der wasserunlösLichen Vitamine, als Heilmittel. Zu diesem Zwecke müssen diese Stoffe in einer leicht assimilierbairn und völlig unschädlichen Form vorliegen. Besonders gilt das für die Einbeziehung der Lipoide in die parenterale Therapie und in erster Linie für ihre intravenöse Anwendung, für die nur hoch di sperse wäßrige Lipoitdsole als unbedenklich und wirksam. gelten können.
  • Viele Vitamine und fast alle Lipoide sind in Wasser nur in sehr geringem Umfange oder gar nicht löslich. Es bestand also die Aufgabe, sie in die Form einer hochdispersen, kolloidalen wäßrigen Lösung zu bringen. In gleicher Richtung liegt das Bedürfnis, anderen pharmazeutischen oder kosmetischen Wirkstoffen, z. B. Harzen, ätherischen und fetten Ölen, eine erweiterte Anwendungsmöglichkeit zu sichern, indem sie in Wasser in den Zustand einer lösungsähnlichen, hochdispersen Phase gebracht werden. Schließlich ist es auch für viele technische und andere Zwecke erwünscht, in Wasser unlösliche Stoffe ohne Benutzung besonderer Dispergierungsmittel -in kolloidale Dispersionen überzuführen oder bei Benutzung solcher Hilfsstoffe die Disper-. gierung einfacher und wirksamer zu gestalten.
  • Es ist nun bereits bekannt, disperse Lösungen eines Lipoides dadurch herzustellen, daß dieses in heißem Alkohol gelöst und die Lösung dann, gegebenenfalls unter stetem Umrühren, in heißes Wasser eingetragen oder eingespritzt wird. Die bekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß sich ein genügender Dispersionsgrad nur bei sehr langsamer Eintragung der alkoholischen Lipoi.dlösung erreichen läßt. Die bekannten Verfahren sind also zur Gewinnung größerer Solmengen viel zu langwierig; außerdem genügen die auf ihrer Grundlage dargestellten Sole weder hinsichtlich ihres Dispersionsgrades nooh bezüglich ihres prozentualen Lipoi.dgehaltes den erwähnten Anforderungen. Sie sind trotz guter Haltbarkeit auch mehr oder weniger trübe. Bei ihrer Darstellung entstehen schließlich, zumal wenn sie einer nachträglichen Einengung durch Eindampfen unterwerfen werden, meist wieder Ausfällungen und erhöhte Trübungen.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf dem Gedanken, die Mängel der bekannten Verfahren dadurch zu vermeiden, daß der Austausch der beiden Lösungsmedien, also des mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels und des wäßrigen AIediums, durch eine Erhöhung der molekularen Grenzflächenberührung erleichtert unrl gleichmäßiger gestaltet wird.
  • Das wird dadurch erreicht, daß man die wasserunlöslichen organischen Stoffe, insbesondere Lipoide, in einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, z. B. At, hylalkohol. Aceton u. dg., löst und die Lösung unter Druck durch ein feinporiges Filter in das wäßrige Dispersionsmittel einführt. Die dabei aus der Filteroberfläche heraustretenden Tröpfchen weisen eine submikroncnhafte Feinheit auf und werden durch eine andauernde Bewegung des wäßrigen Mediums schnell und innig in diesem dispergiert. Die Oberfläche ies Filters muß während des gesamten Verfahrens vom wäßrigen Medium umspült sein.
  • Das organische Lösungsmittel wird durch geeignete Maßnahmen im Augenblick seiner Vermengung mit dem wäßrigen Medium möglichst weitgchend zur Verdampfung gebracht.
  • Das wäßrige Medium weist deshalb zweckmäßig etwa die Temperatur des Siedepunktes des verwendeten organischen Lösungsmittels auf.
  • Zur Erzeugung des Einlaufdruckes dient z. B. ein unter Preßluft stehendes Ablaufgefäß. Die Druckhöhe richtet sich nach dem Filterwiderstand und der zu erzielenden Allaufgeschwindigkeit; sie hängt außerdem vom Konzentrationsgrade des unlöslichen Stoffes in dem organischen Lösungsmittel ab. Auch die Einlauflösung kann zweckmäßig, soweit die in ihr verwendeten Stoffe dies gestatten, warm gehalten werden.
  • Die Bewegung des wäßrigen Mediums kann durch mechanische Rührvorrichtungen oder durch Einpressen von ;uft oder inerten Gasen in feiner Verteilung, z. B. unter Benutzung eines Gasverteilers, erfolgen. Zu demselben Zwecke kann auch das Filter nach Art eines Hohlrührers in Umdrehung versetzt werden.
  • Die Bewegung des wäßrigen Mediums dient ebenso wie seine Erhitzung zur schnellen Verteilung und Abdampfung des organischen Lösungsmittles; zur Unterstützung kann auch ein Vakuum verwendet werden.
  • Für das Verfahren sind alle Arten feinerer Filter verwendbar. z. B. Berkefeldfilter. Das Filter hat zweckmäßig eine Form mit verhältnismäßig großer äußerer Oberfläche, z. B. die einer Säule mit Sternprofil (Sternfilter), die Form einer Platte, Scheibe u. a. m. Es können mehrere Filterköpfe verbunden an denselben Einlauf angeschlossen werden.
  • Zur Erzielung bestimmter Konzentrationsgrade kann des fertige Sol in bekannter Weise eingeengt werden. Die Menge des während des Verfahrens abgedampften wäßrigen Mediums hat keinen Einfluß auf das Ergebnis, nur muß das Wasser stets rechtzeitig in genügender Menge nachgefüllt werden. Eben so beeinträchtigt die Menge des während des Verfahrensablaufes verdampften organischen Lösungsmittels den Vorgang nicht. Als wäßrige Medien können z. B. zur Darstellung kolloidaler Dispersionen für therapeutische Zwecke isotonische Kochsalzlösung oder Traubenzuckerlösung dienen. Der Konzentrationsgrad derselben kann zunächst ein geringerer sein und erst durch die spätere Einengung die gewünschte Höhe erreichen.
  • A u s f ü h r u n g s b e i s p i e l I Hilfsmittel: a) Zylindergefäß zur Aufnahme der Zuführungsflüssigkeit, etwa 10 cm im Durchmesser und 25 Cm in der Höhe, mit Schraubdeckel und Rohransatz für die Preßluftzuführung; b) Preßluftflasche mit einem Durck von etwa 1.5 bis 2,0 atü, an a angeschlossen: c) D.ispersionsgefäß von etwa denselben Maßen wie das Gefäß untere; d) Berliefel d-Zylinderfilter mit einem Durchmesser von 3 cm und einer Höhe von 8 cm, etwa 4 bis 5 cm vom Boden des Dispersionsgefäßes entfernt angebracht; e) Rührwerk, elektrische heizplatte, Destillagtionsapparat, Verbindungsrohre mit Überdruckdichtung.
  • Sg Cholesterin werden in 1600 g heißem Alkohol gelöst und nach Abkühlung auf etwa 300 in das Gefäß a gegeben. Im Gefäß c hefindet sich 1 1 kochendes destilliertes Wasser.
  • Nach (:)ffnung der Preß. luftzuführun. g und des Einlaufhahnes wird die alkoholische Cholesterinlösung zum völligen Einlauf gebracht.
  • Man erhält etwa goo his 950 g klares Sol, das ungefähr 0,85% Cholesterin enthält.
  • Ausführungsbeispiel 2 Hilfsmittel: a) Wie unter Beispiel 1; b) Desgl., aber mit 1,2 atü Druck; c) Desgl., aber abgeschlossenes Gefäß mit angeschlossener Vakuumpumpe; dj Sternfilter von etwa denselhen Abmessungen wie unter Beispiel 1; e) Wie unter Beispiel 1, aber ohne Heizplatte: f) Pipettenrohr an Gefäß a angeschlossen; Gabel rohr zwischen das Filter und Pipettenrohr gesetzt. Die Preßluftflasche ist wie oben und außerdem an die zweite Öffnung des Gabelrohres angeschlossen; g) Verbindungsrohre und Destillationsapparat.
  • 5 g Cholesterin werden mit 5 g Lecithin zusammengeschmollzen und in 1500 g heißem absolutem Alkohol gelöst. Diese Lösung wird in das Gefäß a gegeben. Im Dispersionsgefäß c befindet sich 1 1 warme 4%ige Traubenzuckerlösung. Nach Öffnung des Einlaufhahnes und der Preßluftzuführung sowie Inbetriebsetzen der Valiuumpumpe läuft die am schnellen Abfluß gehemmte alkoholische Lösung durch die Pipettenöffnung an der inneren Filterfläche entlang und wird gleichzeitig mit der Preßluft durch die Filterporen gedrückt, wobei der Alkohol im Gefäß c bei etwa 79 bis 80° zur Verdampfung gelangt. Es entstehen ungefähr 850 g Sol mit einem Gehalt von etwa 5% Traubenzucker und 1,2 0/o Lipoid.
  • A u s f ü h r u n g s b ei s p i e l 3 Hilfsmittel: a) bis c) Wie unter Beispiel 1; d) Wie unter Beispiel I, aber mit angesetztem Verlängerungsrohr, auf dieses aufgesetzter Getriebescheibe und Überdruckabdichtung; Anbringung wie unter Beispiel 1; e) Wie unter Beispiel I.
  • Es wird wie unter Beispiel I vorgegangen.
  • Im Gefäß c befindet sich heiße isotonische Kochsalzlösung. Das Filter wird vor Beginn des Einlaufes zum Antrieb gebracht.
  • Das vorliegende Dispersionsverfahren ist mit entsprechender Abwandlung seiner Ausführung auf alle Lipoide anwendbar, also auf die Sterine, wie Cholesterin und Ergocholesterin, auf Sexualhormone, z. B. Androsteron, auf die Phosphatide, z. B. Kephaline und Lecithin. ferner auf die Cerebreoside, Lipochrome, z. B. Vitamin A. Schließlich läßt es sich auf ätherische und fette Öle, Harze u. dgl. anwenden. Es lassen sich vollkommen beständige, klare und farblose, 1- bis 5%ige und höher konzentrierte hochkolloidale Lösungen der angeführten Dispergenda herstellen. Diese Kolloidlösungen zeigen bisweilen den Tyndalleffekt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur herstellung von kolloidalen Dispersionen wasserunlöslicher organischer Stoffe, insbesondere von Lipoiden, durch Lösen dieser Stoffe in mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln und Einbringen dieser Lösungen in heißes Wasser oder in wäßrige Medien, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösungen unter Druck und unter Rühren durch ein feinporiges Filter in das heiße Wasser oder die wäßrigen Medien einführt, wobei die Filteroberfläche die Oberfläche des Wasswers bzw. des wäßrigen Mediums berührt oder in dieses eintaucht, und gegebenenfalls die erhaltenen Disperionen auf die gewünschte Konzentration eindampft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadruch gekennzeichnet, daß man an Stelle des Rührens während des Dispergierens der wasser. unlöslichen organischen Stoffe Luft oder inerte Gase durch das Wasser oder das wäßrige Medium preßt oder das Filter rotieren läßt.
DEK140968D 1936-02-05 1936-02-05 Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Dispersionen wasserunloeslicher organischer Stoffe Expired DE712390C (de)

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