DE738604C - Verfahren zur Herstellung von Hydrosolen mit waehlbarer Gestalt und waehlbarer Groesse der kolloiden Teilchen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Hydrosolen mit waehlbarer Gestalt und waehlbarer Groesse der kolloiden Teilchen

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DE738604C DEK138571D DEK0138571D DE738604C DE 738604 C DE738604 C DE 738604C DE K138571 D DEK138571 D DE K138571D DE K0138571 D DEK0138571 D DE K0138571D DE 738604 C DE738604 C DE 738604C
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J13/00Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/0004Preparation of sols
    • B01J13/0021Preparation of sols containing a solid organic phase

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Hydrosolen mit wählbarer Gestalt und wählbarer Größe der kolloiden Teilchen Die Notwendigkeit oder Zweckmäßigkeft, gewisse Substanzen in kolloider Form zu verwenden, ist bekannt. Trotzdem hierbei die Größe und Gestalt der kolloiden Teilchen und ihre Beständigkeit von wesentlicher Bedeutung sein können, beispielsweise auf pharmazeutischem Gebiet, bei der Verwendung von Farben u. dgl., ist es bisher nicht gelungen, kolloiden Teilchen willkürlich bestimmte Formen und zugleich Größen zu verleihen und deren Beständigkeit zu erhalten. Dies möglich. zu machen, ist das Ziel der vorliegenden Erfindung.
  • Wenn man kolloiden Teilchen in beherrschbarer Weise bestimmte Gestalten und Größen verleihen will, so ist dies, wenn man bezüglich der Größe von kolloider Vermahlung, elektrischer Zerstäubung usw. absieht, nur mit kristallisationsfähigen, lyophoben, festen Substanzen möglich und nur dann, wenn derartige Substanzen - aus dem molekulardispersen in den kolloiden Zustand überführt werden. Das kann z. B. in bekannter Weise dadurch geschehen, daß eine echte molekulardisperse Lösung solcher Stoffe in einem organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmittel in Wasser eingetragen und das Lösungsmittel wieder, vertrieben wird.
  • Werden echte molekulardisperse Lösungen der erwähnten 'Substanzen in leinem mit Wasser mischbaren, organischen Lösungsmittel in Wasser eingetragen, so entstehen je nach dem Verhältnis zwischen der Häufungs- und Kristallisationsgeschwindigkeit vorwiegend amorphe oder kristalline, aber keinesfalls homodisperse, gleichgestaltete Teilchen. Bei einer hohen Häufungs- und einer langsamen Kristallisationsgeschwindigkeit werden ganz vorwiegend amorphe, - unregelmäßig gestaltete, bei hoher Eristallisationsgeschwindigkeit dagegen kristalline, polymorphe und heterodisperse neben amorphen Teilchen entstehen.
  • Die Absicht der vorliegenden Erfindung ist es, von kristallisationsträgen, spontan vorwiegend amorphe kolloide Teilchen liefernden Stoffen willkürlich sowohl homodisperse, isodiametrische, als homodisperse, anisodiametrische kristalline Teilchen mit willkürlich gewählten Gestalten herzustellen, oder von rasch kristallisierenden Stoffen homodisperse Systeme mit isodiametrischen Teilchen oder homodisperse Systeme mit kristallinen Teilchen willkürlich bestimmter Formen entstehen zu lassen. Zur Verwirklichung dieser Absicht geht man erfindung sgemäß- so vor, daß man zwecks Herstellung von Hydrosolen mit anisodiametrischer Teilchengestalt nicht oder schwer wasserlösliche, feste, kristallisierbare organische Stoffe in mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln löst und die Lösungen in Wasser oder wäßrige Medien in Gegenwart solcher grenzflächenaktiver Stoffe einträgt, deren wäßrige Lösungen den Solbildner zu lösen vermögen, und bei dem Eintragen Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes der kleinsten Teilchen der herzustellenden kolloiden Dispersion einhält, worauf das Sol unter Vertreibung des organischen Lösungsmittels auf die gewünschte Konzentration eingedampft wird. Die erfindungsgemäße Herstellung von Hydrosolen mit beständiger isodiametrischer Gestalt und wählbarer Größe der kolloiden Teilchen andererseits wird so durchgeführt, daß man Lösungen nicht oder schwer wasserlöslicher fester organischer Stoffe in mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der größten Teilchen der herzustellenden kolloiden Dispersion in Wasser oder wäßrigen Medien einträgt, worauf man die kolloiden Teilchen des so entstandenen Sols unmittelbar nach seiner Bildung durch Zugabe von Schutzkolloiden, wie Eiweißstoffen' oder Kohlehydraten, bei dengenanntenTemperaturenstabilisiert und das Sol unter Vertreibung des organischen Lösungsmittels auf die gewünschte Konzentration eindampft.
  • Zur Erklärung der Erfolge dieser-Verfahren sei angeführt, daß im Falle der Anisodiametrie die hydrophilen, grenzflächenaktiven Stoffe einen ausgesprochen polaren Bau besitzen, d. h. daß ihre verschiedenen Molekülenden verschiedene Löslichkeiten zeigen und daß nach ihrer Adsorption an die kolloiden Teilchen ihre öllöslichen Kohlenwasserstoffgruppen in wäßrigen Medien imstande sind, die Löslichkeit des wasserunlöslichen organischen Solbildners innerhalb der kolloiden Teilchen zu erhöhen. Es handelt sich bei den Zusatzstoffen beispielsweise um wasserlösliche Phosphatide, Seifen einwertiger Metalle und seifenähnliche Stoffe, wie die Alkalisalze alkylierter Naphthalinsulfonsäuren oder Kondensationsprodukte aus Fettsäuren und Oxy- bzw. Aminonthansulfonsäuren.
  • Durch diese Löslichkeitserhöhung werden die Moleküle innerhalb der kolloiden Teilchen des hydrophoben, kristallisationsfähigen Solbildners.instandgesetzt, sich entsprechend dem ihnen innewohnenden Ordnungsbestreben streng dreidimensional zu ordnen und kristalline Teilchen zu bilden. So wie nun die Makrokristalle der gleichen Substanz verschiedene Gestalten zeigen, wenn sie aus verschiedenen Lösungsmitteln auskristallisieren, zeigen auch die kolloiden Teilchen verschiedene Gestalten, wenn unter sonst gleichen Bedingungen die löslichkeitserhöhenden hydrophilen Zusatzstoffe verschiedenen Charakter haben. Allerdings spielt die Konzentration des gleichen hydrophilen Zusatzstoffes für die Gestalt des zu formenden koiloideii Teilchens eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
  • Sind die löslichkeitserhöhenden hydrophilen Zusatzstoffe in einem Hydrosol eines rasch kristallisierenden Solbildners anwesend, so wird verständlicherweise die Kristallbildung der kolloiden Teilchen noch weiter gefördert, und es entstehen Systeme mit homodispersen kristallinen Teilchen.
  • Weitere Versuche haben gezeigt, daß die Gegenwart einer anderen Klasse hydrophiler grenzflächenaktiver Kolloide unter bestinmten Bedingungen in den Hydrosolen kristallisationsfreudiger und selbstverständlich auch kristallisationsträger Stoffe die Bildung anisodiametrischer, streng gestalteter, kristalliner Teilchen verhindert. Bei dieser Klasse hydrophiler Zusatzkolloide handelt es sich um solche, die nicht polaren Bau besitzen, und bei denen die Löslichkeitsverhältnisse der verschiedenen Molekülen den nicht so stark ver schieden sind wie in der obenerwähnten Klasse stark polarer, hydrophiler Kolloide, die infolgedessen auch innerhalb der kolloiden Teilchen des hydrophoben organischen 5 olbildners keine Löslichkeitserhöhung hervorrufen können. Sie wirken vielmehr so daß sie das Zusammentreten kleinster, aber schon beständiger kolloider Teilchen zu streng geformten größeren Teilchen verhindern. Solche Kolloide sind beispielsweise wasserlösliche Eiweiße und Kohlehydrate.
  • Ihre Wirkung besteht darin, daß sie die, stabil gewordenen Teilchen des hydrophoben Solbildners infolge ihrer Grenzflächenaktivität mit einer Eiweiß- oder Kohlehydratschicht überziehen, so daß sie - Größen- und Formänderungen des Kolloids, die nur durch eine Löslichkeitserhöhung innerhalb der einzelnen Teilchen und durch ein Zusammentreten kolloider Teilchen und ihr Verschmelzen zu einem homogenen, größeren Teil möglich wären, verhindern, indem sie die kolloiden Teilchen gegeneinander isolieren. Es entstehen infolgedessen kugelförmige Zusammenballungen kleinster, gegeneinander durch feinste Kohlehydrat- oder Eiweißschichten isolierter, gerade stabil gewordener kolloider Teilchen.
  • Durch die willkürliche Verwendung stark polar gebauter, löslichkeitserhöhender, hydrophiler oder apolar gebauter, nicht löslichkeitserhöhender, isolierender Kolloide können willkürlich Systeme mit kristallinen, anisodiametrischen und amorphen, isodiametrischen, kugelähnlichen Teilchen hergestellt werden, Die Auswahl bestimmter, stark polar gebauter Kolloide und eine passende Konzentration gestatten darüber hinaus, verschiediene Kristallformen zu erzeugen.
  • Neben der Verwendung apolar gebauter, nicht löslichkeitserhöhender und polar gebauter, löslichkeitserhöhender hydrophiler Kolloide ist aber, wie schon erwähnt, für die willkürliche Gestaltung kolloider Teilchen auch die Einhaltung bestimmter Temperaturen bei der Eerstellung und Weiterverarbeitung des Sols notwendig.
  • Da die entstehenden Teilchen auch nach der Vertreibung des organischen Lösungsmittels immer noch minimalste Reste von diesen und bei Gegenwart der Zusatzkolloide auch Spuren von diesen als Verunreinigung enthalten, ist aus diesem Grunde und wegen der Kleinheit der Teilchen ihr Schmelzpunkt wesentlich niedriger als der Schmelzpunkt der reinen Substanz selbst. Würden nun im Falle der Anisodiametrie Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der Teilchen verwand, so würden die Teilchen flüssig oder zum mindesten plastisch weich, und es würde ihnen von der Grenzflächenspannung die Kugelgestalt aufgedrückt werden. Namentlich dann, wenn Systeme mit streng gestalteten, anisodiametrischen Teilchen hergestellt werden sollen, müssen bei der Mischung der wäßrigen Phase und der molekulardispersen Lösung in einem organischen Lösungsmittel, beim Vertreiben desselben und- bei der weiteren Behandlung und Aufbewahrung des Systems Temperaturen eingehalten werden, die unter dem Schmelzpunkt der kleinsten Teilchen liegen. In welcher Höhe der Sclunelzpunkt der Teilchen liegt, muß in jedem Falle empirisch festgestellt werden, weil er u. a. von der Menge und der Art des für die beabsichtigte Formung notwendigen Zusatzkolloids und der Größe der- Teilchen abhängt.
  • Die entsprechenden Gesichtspunkte gelten aber auch, wenn Hydrosole mit isodiametrischen Teilchen hergestellt werden sollen. Es muß hier dann, und dies vor allem bei kristallisationsfreudigen Stoffen, das Wasser sowqhl als die molekulardisperse Lösung des Solbildners in seinem organischen Lösungsmitbel bei der Vermischung auf Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der Teilchen gebracht werden, damit die apolaren, nicht löslichkeitserhöhenden Kolloide ,die geschinolzenen oder plastischen kugelförmigen Teilchen iiberziehen und gegeneinander isolieren können.
  • Von den vorstehenden Grundregeln sind bei der Herstellung der verschiedenen &ystete einige Abweichungen erlaubt, z. B. bezüglich des Zeitpunktes, in dem die Hilfskolloide dem herzustellen den System zugesetzt werden oder hinsichtlich der Ausgangstemperatur.
  • In II1 der Regel werden die für jede Aufgabenstellung notwendigen Kolloide entweder dem wäßrigen Medium vor der Vermischung mit der mölekulardispersen Lösung des Solbildners zugesetzt, oder sie werden neben dem Solbildner in dem organischen Lösungsmittel gelöst und sind so beide Male im Moment der Vermischung gegenwärtig.
  • Man kann bei der Herstellung anisodiametrischer Teilchen aber auch in der Weise verfahren, daß man die Lösung des organischen Solbildners in Gegenwart der grenzflächenaktiven Kolloide bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der kleinsten Teilchen in Wasser oder wäßrige Medien einträgt, das entstandene Sol rasch abkühlt und das Lösungsmittel bei dieser Temperatur vertreibt.
  • Schließlich kann bei Herstellung anisodinmetrischer Teilchen auch in der Weise verfahren werden, daß die polar gebauten, löslichkeitserhöhenden Zusatzkolloide unmittelbar nach der Vermischung zugesetzt werden, falls dies bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der kleinsten Teilchen geschieht. Bei der Vertreibung des Lösungsmittels und der Weiterbehandlung des Systets allerdings müssen dann Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes eingehalten werden.
  • Sollen von kristallisationsfreudigen oder -trägen Stoffen isodiametris,chle Teilchen hergestellt werden, so ist ein nachträglicher Zusatz der apolar gebauten, nicht löslichkeitserhöhenden Kolloide nur dann möglich, wenn er unmittelbar nach der Mischung von wäßriger Phase und organischem, Lösungsmütel geschieht und wenn dabei die Temperaturell oberhalb des Schmelzpunktes der Teilchen gehalten werden.
  • Hinsichtlich ihrer Wirkungen auf das Gesamtsystem verhalten sich die apolaren, nicht löslichkeitserhöhenden Zusatzkolloide und die stark polaren, löslichkeitserhöhenden grenzflächenaktiven Stoffe ganz verschieden. Die apolar gebauten, nicht löslichkeitserhöhenden Kolloide üben ihre Wirkung, kugelförmige. isodiametris-che Teilchen zu erzeugen, schon in geringsten Mengen aus, und ihre Wirkung auf die Teilchengestalt ändert sich nicht, wenn ihre Konzentration stark erhöht wird.
  • Bei dieser Konzentrationserhöhung entfalten sie nur die Eigenschaft, die fertiggestalteten Teilchen zu stabilisieren und das System vor der Entmischung zu schützen. Die stark po--lar gebauten, löslichkeitserhöhenden Zusatz stoffe dagegen ändern ihre formenden Eigenschaften sowohl auf die kolloidalen Teilchen als auch auf den Charakter des Gesamtsystems bei verschiedenen Konzentrationen.
  • Verschiedene Konzentrationen innerhalb bestimmter Größenordnungen verleihen den Teilchen verschiedene Gestalten; bei niedrigen Konzentrationen langgestreckte, nadel-oder fadenförmige, bei höheren Konzentrationen plättchenförmige Gestalt. Jenseits einer gewissen Konzentration erhöhen aber die stark polaren, löslichkeitserhöhenden Zusatzstoffe nicht nur die Löslichkeit innerhalb der kolloiden Teilchen selbst, sondern innerhalb des Gesamtsystems, und können es, falls merkliche Größendifferenzen zwischen den einzelnen Teilchen bestehen, rasch zerstören, weil unter solchen Umständen die größeren Teilchen rasch auf Kosten der kleineren anwachsen. Solche Systeme, in denen mit Hilfe stark polar gebauter, löslichkeitserhöhender Zusatzstoffe willkürlich Teilchen einer bestimmten Größe und Gestalt hergestellt worden sind, können durch einen nachträglichen Zusatz apolar gebauter, nicht löslichkeitserhösenders grenzflächenaktiver Kolloide stabilisiert werden.
  • Die Form und Größe der kolloiden Teilchen wird natürlich im Einzelfall durch die Art der Zusatzstoffe, ihre Konzentration im Verhältnis zur Menge des Solbildners, durch die Art der Mischung von Lösungsmittel, Zusatzstoft und wäßriger Phase, ferner durch die dem Sol.bildner innewohnenden Richtkräfte, durch die Arbeitstemperaturen und die Konzentration des Solbildners bestimmt und kann demgemäß durch die Wahl dieser Faktoren, bestimmt werden. Sollen beispielsweise möglichst kleine Teilchen hergestellt werden, so muß die Arbeitstemperatur möglichst hoch, also bei Herstellung anisodiametrischer Teilchen unmittelbar unter dem Schmelzpunkt der kleinsten Teilchen, die Konzentration des Solbildners im organischen Lösungsmittel dagegen möglichst klein gehalten werden, wobei das wäßrige Medium mengenmäßig stark überwiegt. So lassen sich in Anwendung der Erfindung auf Medikamente Teilchen mit Längen oder Durchmessern, die 1 o-, Io--cm nicht überschreiten, dadurch herstellen, daß eine wenig konzentrierte, bieispielsweise 0,2 O/oige echte Lösung des Solbildners unter hohen Temperaturen rasch und innig mit einem großen Volumen des wäßrigen Mediums gemischt und dann durch Eindampfen des Sols auf die gewünschte Konzentration gebracht wird.
  • Nachstehend sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung genannt, die es nach dem Vorstehenden ermöglichen, in willkürlicher regelbarer Weise isotrope kugelige oder anisotrope Teilchen herzustellen, letztere wiederum nach Wahl in Plättchen-, Faden-, Nadel-, Prismenform o. dgl. Dabei ist die Erfindung auf den verschiedenartigsten Gebieten anwendbar, z. B. bei künstlichen plastischen Massen, viscosen Flüssigkeiten, Kautschuk, Kunstfasern, Farbstoffen, theta peutischen und diagnostischen Mitteln, etwa Röntgenkontrastmitteln usw.
  • Beispiel I Cholesterin sole a) Herstellung isodiametrischer, kugel für miger Teilchen.
  • Eine Lösung von o,4 g Cholesterin in 12 ccm Propylalkohol xvird in dünnem Strahl in 100 ccm Wasser gegossen, das 0,130/0 Albumin enthält. Die propylalkoholische Lösung und das Wasser werden vor der Vermischung auf 45 bis 50° erwärmt. Während des Eingießens der Cholesterinlösung in das Wasser wird dieses kräftig geschüttelt. Alsdann wird das entstandene Sol unter vermindertem Druck bei einer Temperatur von 50° auf ein Volumen von 25 ccm eingedampft.
  • Bei diesen Temperaturen werden die Teilchen erfahrungsgemäß weich und plastisch und kugelförmig. Das in der wäßrigen Phase enthaltene Albumin sorgt dafür, daß die gerade stabil gewordenen kolloiden Teilchen unmittelbar mit einer Eiweißschicht überzogen werden und ihre Form erhalten bleibt.
  • Anstatt Albumin kann auch elektrolytfreie Gelatine, Stärke oder Glykogen verwandtrrerden. Diese Art Zusatzkoiloide können, wie im vorliegenden Falle, schon vor dem Eintragen der Cholesterinlösung im Wasser enthalten sein; sie können aber bei Erhaltung der obigen Mischungstemperatur dem System auch unmittelbar nach der Vermischung zugesetzt werden.
  • Die Ermittlung der jeweils geeigneten Temperatur kann in einfacher Weise dadurch erfolgen, - daß man beispielsweise zunächst versucht, anisotrope Teilchen bei einer mõglichst nahe dem Nullpunkt liegenden Temperatur herzustellen; dann erhitzt man das Sol, das die Teilchen enthält, im Dunkelfeld und stellt durch direkte Beobachtung mit dem Ultramikroskop diejenige Temperatur fest, bei weicher das für anisotrope Teilchen charakteristische Flimmern verschwindet, also der anisotrope Charakter der Teilchen zerstört wird. Zwischen dem Nullpunkt und dem ermittelten höheren Temperaturpunkt liegt dann derjenige Temperaturbereich, innerhalb dessen nach der optimalen Temperatur für die Herstellung des gewünschten Systems gesucht werden kann, während bei der Herstellung isotroper Teilchen die Temperatur innerhalb des Grenzpunktes gewählt werden muß. b) Herstellung anisodiametrischer, nadel-oder fädchenförmiger Teilchen.
  • Q4 g Cholesterin in 12 ccm Propylalkohol werden mit o, l g Lecithin in 2,5 ccm äthyl alkohol gemischt. Das Gemisch wird bei 35° stufenweise in Iooccm Wasser eingegossen. Das Lösungsmittel wird bei 10 bis 120 vertrieben und das wäßrige System nach Wunsch konzentriert. Vor Beginn der Konzentrierung werden je nach der beabsichtigten Konzentrationshöhe o,5 5 bis 0,73010 elektrolytfreies Albumin, Gelatine, Stärke oder Glykogen zugesetzt. c) Herstellung anisodiametrischer, plättchenförmiger Teilchen.
  • Eine Lösung von o,4 g Cholesterin und 0,4 g Lecithin in I2ccm Propylalkohol und 2 cem Äthylalkohol wird in dünnem Strahl in I0 ccm Wasser eingegossen. Hierbei wird das Wasser kräftig geschüttelt. Die Cholesterinlösung wird auf Temperaturen zwischen 35 bis höchstens 45° erwärmt; das Wasser soll eine Temperatur von I8 bis 220 haben.
  • Das Lösungsmittel wird bei 10 bis 1 0 vertrieben und die 10 com Wasser bis zu der gewünschten Konzentration der Teilchen bei der gleichen Temperatur abgedampft. Zur Stabilisierung der entstandenen anisodiametrisuchen, plättchenförmigen Teilchen werden vor dem Eindampfen zweckmäßig je nach der beabsichtigten Konzentration 0, bis 0,75% elektrolytfreies Albumin, Gelatine, Stärke oder Glykogen zugesetzt.
  • Beispiel II Sudanblausole a) Herstellung isodiametrischer, kugelförmiger Teilchen.
  • I0 ccm einer gesättigten acetonischen Lösung von Sudanblau (5 c h ul t z, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Ergänzungshand II, S. 26r) werden bei I8° in 25 ccm Wasser eingetragen. Als Zusatz dienen I % wäßriges Albumin, Gelatine, Stärke, Gummi arabicum, insgesamt S ccm. Das Gemisch wird auf 20 ccm bei 30° eingedampft. Bei der EinFdampftemperatur werden die Teilchen weich und plastisch, so daß ihnen durch die Grenzflächenspannung die Kugelform aufgezwungen wird.
  • Bei der Darstellung des Sols kann die Temperaturbehandlluzg auch den umgekehrten Gang nehmen, indem das Eintragen der acetonischen Lösung bei 30° und das Eindampfen bei I80 erfolgt. In diesem Falle nehmen die Teilchen schon vor dem Eindampfen die Kugelgestalt an. b) Herstellung anisodiametrischer, nadel-oder fadenförmiger Teilchen.
  • 10 ccm einer gesättigten acetonischen Lösung von Sudanblau werden bei 600 in 25 ccm Wasser eingetragen, dem vorher als löslichkeitserhöhender und formender Zusatz 5 ccm einer 1 oigen wäßrigen Natriumoleatlösung zugesetzt wurden. Nach der Mischung wird rasch auf I8° abgekühlt, bei dieser Temperatur das Lösungsmittel vertrieben und 5 ccm einer 1 O7oigen wäßrigen, elektrolytfreienBlutalbuminlösung zugesetzt. Der nachträgliche Zusatz von Blutalbumin dient dazu, die Kristallisationsvorgänge zu verlangsamen, denn es entstehen sehr rasch wachsende, dünne, nadel- oder fadenförmige Teilchen, deren weitere Entwicklung bei der Erreichung der gewünschten Größe durch Zusatz von 5 ccm einer Io°/Oiglen Gelatinelösung endgültig beendet wird.
  • Die Darstellung des Sudanblausols ist ein Beispiel für die Herstellungsweise eines Systems mit anisodiametrischen Teilchen eines sehr rasch kristaflisierenden und infolgedessen sehr schwer in gleich großen Teilchen herzustellenden Stoffes, bei dem aus diesem Grunde seine organische Lösung mit der wäßrigen Phase bei einer über dem Schmelzpunkt der Teilchen liegenden Temperatur vermischt wird, zunächst isodiametrische Teilchen; die unterkühlte Schmelzen darstellen, hergestellt werden, rasch tief unterhalb des Slchmelzpunktes der Teilchen abgekühlt und die Formung der Teilchen nachträglich vorgenommen wird.
  • Beispiel III Anilinblausole Herstellung eines Sols mit anisodiametrischen, fädchenförmigen Teilen.
  • 5 cem einer 1%igen Lösung von Anilinblau (S c h u l t z, Farbstofftabellen, 7. Aufl., I.Bd., Nr. 792) in Äthylalkohol und 5 ccm einer 1 Obigen alkoholischen Lecithinlösung werden rasch in Iooccm Wasser bei einer Temperatur von 300 eingegossen und das Lösungsmittel bei Io«bis 120 rasch verdampft.
  • Es entstehen zunächst isodiametrische, kugelförmige, im Verlauf einer Stunde aber zu fadenförmigen Gestalten anwachsende Teilchen, deren Stabilisierung je nachdem das wäßrige System als solches verwandt oder konzen-- triert werden soll, durch Albumin-, Gelatine Stärke- oder Glykogenzusätze in der Höhe von 0,73, 0,5 bis 0,250/0 erfolgt.
  • Es handelt sich' hier um eine besonders langsam verlaufende Form bei einem schwer kristallisierenden Stoff.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Hydrosolen mit wählbarer Gestalt und wählbarer Größe der kolloiden Teilchen, dadurch gekennz,eichnet, daß man zur Herstellung von Hydrosolen mit anisodiametrischer Gestalt der kolloiden Teilchen nicht oder schwer wasserlösliche, feste, kristallisierbare organische Stoffe in mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln löst und die Lösungen in Wasser oder wäßrige Medien in Gegenwart solscher grenzflächenaktiver Stoffe einträgt, deren wäßrige Lösungen den Solbildner zu lösen vermögen, und bei dem Eintragen Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes der kleinsten Teilchen der herzustellenden kolloiden Dispersion ein-' hält, worauf das Sol unter Vertreibung des organischen Lösungsmittels auf die gewünschte Konzentration eingedampft wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß die grenzflächenaktiven Stoffe dem Sol unmittelbar nach seiner Bildung zugesetzt werden.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Hydrosolen mit wählbarer Gestalt und wählbarer Größe der kolloiden Teilchen, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung von Hydrosolen mit beständiger isodiametrischer Gestalt der kolloiden Teilchen Lösungen nicht oder schwer wasserlöslicher, fester organischer Stoffe in mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der größten Teilchen der herzustellenden kolloiden Dispersion in Wasser oder wäßrige Medien einträgt, worauf man die kolloiden Teilchen des so entstandenen Sols unmittelbar nach seiner Bildung durch Zugabe von Schutzkolloiden, wie Eiweiß stoffe oder Kohlehydrate, bei den genannten Temperaturen stabilisiert und das Sol unter Vertreibung des organischen Lösungsmittels auf die gewünschte Konzentration eindampft.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von anisodiametrische, langgestreckte, stabförmige kolloide Teilchen enthaltenden Solen die grenzflächenaktiven Stoffe in einer solchen Menge zugesetzt werden, die wesentlich unter der Menge des verwendeten Solbildners liegt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von flächenhafte, z. B. plättchen- oder prismenförmige kolloide Teilchen enthaltenden Solen die grenzflächenaktiven Stoffe in einer Menge zugesetzl werden, die der Menge des venvendetlen Solbildners zumindest gleicht.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von anisodiametrische oder isodiametrische Teilchen von geringer Größe enthaltenden Solen eine etwa 0,2°,/oige Lösung des solbildenden Stoffes in dem organischen Lösungsmittel schnell in eine solche Menge Wasser oder des wäßrigen Mediums eingetragen wird, die wesentlich größer ist als die Menge des organischen Lösungsmittels, wobei zur Herstellung von anisodiametrischen kolloiden Teilchen Temperaturen angewandt werden, die etwa unmittelbar unterh,allb des Schmelzpunktes der kolloiden Teilchen der herzustellenden Dispersion liegen, während die bei der Herstellung isodiametrischer kolloide Teilchen angewandten Temperaturen wesentlich oberhalb des Schmelzpunktes der kolloiden Teilchen der herzustellenden Disp,ersionen liegen.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die entstandenen anisodiametrische kolloide Teilchen enthaltenden Sole durch Zugabe von Schutzkolloiden, wie Eiweißstoffen oder Kohlehydraten, stabilisiert.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierung der anisodiametrischen kolloiden Teilchen durch rasche Abkühlung der Sole unterstützt wird.
  9. 9. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung des organischen Solbildners in Gegenwart der grenzflächenaktiven Stoffe bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der kleinsten Teilchen in Wasser oder wäßrige Medien einträgt, das entstandene Sol rasch abkühlt und das Lösungsmittel bei dieser Temperatur vertreibt.
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