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Fernsprechinduktor Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Ferngprechinduktor. Die Erfindung bezweckt eine derartige Ausbildung desselben,
daß er bei Leitungen von sehr verschiedenen elektrischen Konstanten eine möglichst
gleichmäßig gute Wirkung besitzt. Fernsprechinduktoren, welche .an verschiedenen
Leitungen angeschaltet werden sollen, arbeiten je nach der .angeschlossenen Leitung
mit verschiedenem Wirkungsgrad. Ist die ,angeschlossene Leitung z. B. lang und besitzt
sie eine geringe Dämpfung, d. h. ist sie gut isoliert, so wird zweckmäßig der Induktor
so bemessen, daß die Spannung des Induktors relativ groß gemacht wird, um eine möglichst
gute übertragung des Rufes von dem Induktor nach dem Wecker über die Leitung zu
erhalten, wobei die Widerstände der angeschiosserneri Apparate (Induktor und Wecker)
hoch sind, um keine übermäßig .großen Apparate zu erhalten. Ist .aber die angeschlossene
Leitung verhältnismäßig kurz und besitzt sie durch einen Isolationsfehler eine große
Dämpfung, so sind die hohen Widerstände der Apparate in bezug auf die Rufübertragung
sehr ungünstig, weil das Verhältnis Induktorwiderstand zu Querwiderstand sehr groß
wird und infolgedessen die Induktorklemmenspannung zusammenbricht. Für einen solchen
Fall müßte der Induktor .einen geringeren inneren Widerstand besitzen und könnte
eine geringere Spannung liefern, um mit gleichem Wirkungsgrad wie im ersten Fall
arbeiten zu können.
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Nun ist es bekannt, z. B. bei Feuermeldeanlagen, Induktoren mit mehreren
Wicklungsabschnitten so ,anzuordnen, daß sie bei normalem Zustand der Anlage in
Hintereinanderschaltun:g im Stromkreis liegen, bei Bruch der Leitung über einen
dieser Wicklungsabschnitte mit Hilfe von Sekundärwicklungen an den Signalwecker
über Erde diese Wecker betätigen. Bei dieser Anordmmg sinkt aber im letzten Fall
die Leistung wesentlich herab. Abgesehen davon, daß, mit dieser Anordnung keine
willkürliche Anpassung an den Leistungszustand bewirkt werden kann, sondern lediglich
eine Änderung des Stromlaufes üintritt in Abhängigkeit von dem vollständigen Unbrauchbarwerden
eines Leitungszweiges.
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Es ist weiterhin bekannt, bei Generatoren für Beleuchtungszwecke für
Fahrzeuge eine willkürliche Umschaltung der Wicklungsabschnitte des Erzeugers zusammen
mit den Verbrauchern zu bewirken, um verschieden große Energiemengen bei gleicher
Umdrehungszahl des Erzeugers zur Wirltung zu bringen. Bei dieser Anordnung wird
der gesamte Stromkreis umgeschaltet und nicht die
inneren Widerstandsverhältnisse
des Erzeugers an die Eigenschaften der jeweils angeschlossenen Leitung angepaßt,
um in allen Fällen eine möglichst konstante, gleich große Energie abgeben zu können.
Eine Einflußnahmne auf den Stromkreis der an den Induktor angeschlossenen Leitung
ist bei den Anlagen, bei welcher der Gegenstand der Erfindung vorwiegend verwendet
werden soll, nicht möglich.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht nun, den gleichen Fernsprechinduktor
in Anlagen zu verwenden, in welchen beide Arten der eingangs erwähnten Leitungen
vorhanden sind, ohne daß ein wesentlicher Unterschied in der erzeugten Nutzleistung
vorhanden ist, dadurch, daß ein Schaltmittel zur Umschaltung der Wicklung von der
Ankerwelle des Induktors beeinfiußt wird, derart, dar bei Drehung der Ankerwelle
des Induktors während einer Teildrehung die Wicklungsabschnitte hintereinander-
und während der anderen Teildrehung parallel geschaltet werden. Bei einer längeren
und gut isolierten Leitung werden die hintereinandergeschalteten Wicklungsabschnitte
eine relativ große EMIi des Induktors erzeugen, wobei der innere Widerstand, der
gleich dem Wellenwiderstand sein soll, relativ groß ist.
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Bei kurzen Leitungen mit großen Isolationsfehlern wird durch die Parallelschaltung
der Wicklungsabschnitte die EMK verriizgert, und der innere Widerstand wird verhältnismäßig
klein. Zweckmäßigerweise wird man, um Schleifringe zu ersparen, die Wicklung des
Induktors auf den Stator setzen und den permanenten Magneten als Rotor ausbilden.
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Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung beschrieben und dargestellt:
Die aus zwei Abschnitten I und II bestehende Wicklung des Fernsprechinduktors, welche
zweckmäßigercveise auf dem Stator sitzt und von dem umlaufenden permanenten Magneten
induziert wird, wird über ,ein Schaltelement i an die Klemmen s, t angeschaltet,
an welche die Leitung angeschlossen wird. Das Schaltelement i kann in beliebiger
`'eise ausgebildet werden; beispielsweise wird es von einer Nockenscheibe z betätigt,
die auf einer Welle 3 des Fernsprechinduktors angebra.cht ist und die den in der
Zeichnung nicht dargestellten permanenten Magneten trägt. Bei Drehung der Welle
3 wird einmal das Schaltmittel i durch die Nockenscheibe nach links und das andere
Mal nach rechts umgelegt. Ist das Schaltelement nach links umgelegt, so kommt folgender
Stromkreis zustande: s, a1, I ei, Kontaktfeder 4., Kontaktfeder 5, ab" t und s,
a1, Kontaktfeder 6, Kontaktfeder;, a., II; e., i. In diesem Fall. sind die Wicklungen
parallel geschaltet. Wird das Schaltmittel nach rechts umgelegt, so kommt folgender
Stromkreis zustande: s, al, l e, Kontaktfeder ¢, Kontaktfeder;, a., 1I, e.,
t. In dieseln Fall sind die Wicklungsabschnitte hintereinandergeschaltet.