DE711427C - Verfahren zur Gewinnung von reinem, fluessigem Ammoniak aus Kalkstickstoff - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von reinem, fluessigem Ammoniak aus Kalkstickstoff

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Publication number
DE711427C
DE711427C DEB186601D DEB0186601D DE711427C DE 711427 C DE711427 C DE 711427C DE B186601 D DEB186601 D DE B186601D DE B0186601 D DEB0186601 D DE B0186601D DE 711427 C DE711427 C DE 711427C
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DE
Germany
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ammonia
water
calcium cyanamide
liquefied
pure
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Expired
Application number
DEB186601D
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English (en)
Inventor
Dr Rolf Neubner
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BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
Original Assignee
BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/08Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von reinem, flüssigem Ammoniak aus Kalkstickstoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung- von reinem, flüssigem Ammoniak aus hydratisiertem Kalkstickstoff durch Behandeln mit Wasser unter Druck bei Temperaturen über roo° und bezweckt die Vereinfachung und Verbilligung der Herstellung sowie die restlose Gewinnung des Ammoniaks, und zwar von solcher Reinheit, daß es dem synthetischen Ammoniak gleichwertig ist. Die Erfindung stützt sich auf die überraschende Beobachtung, daß flüssiges Ammoniak Phosphorwasserstoff viel weniger löst als wässeriges Ammoniak, während der Schwefelwasserstoff vom flüssigen Ammoniak quantitativ zurückgehalten wird. So bleiben z. B. beim Einleiten von reinem Phosphorwasserstoff in flüssiges Ammoniak bei -33° weniger als 8 mg/kg flüssiges Ammoniak gelöst.
  • Die Erfindung löst nun die Aufgabe dadurch, daß man das von der Kalkstickstoff zersetzüng erhaltene Ammoniak-Wasserdampf-Gemisch unter dem Reaktionsdruck fraktioniert und kondensiert, derart, daß zunächst das gesamte im Gasgemisch enthaltene Wasser abgeschieden und dann das Ammoniak bei normaler Kühlwassertemperatur verflüssigt wird, worauf man das verflüssigte Ammoniak in bekannter Weise einer Destillation unterwirft. Bei der Verflüssigung des Ammoniaks bleiben die Phosphorverunreinigungen im Abgas, und, bei der Destillation des flüssigen Ammoniaks sammeln sich die Schwefelverunreinigungen im Rückstand an.
  • Zur Erzielung einer höchstmöglichen Ammoniakausbeute einerseits und Verringerung des Wasserbedarfs andererseits befreit man erfindungsgemäß die bei der Verflüssigung des Ammoniaks anfallenden, die Phosphorverunreinigungen enthaltenden Abgase mittels Wassers vom Ammoniakgehalt, wobei Ammoniak leichter als Phosphorwasserstoff -herausgelöst wird, und führt das Waschwasser zusammen mit dem ammoniakhaltigen Kondensat der Kalkstickstoffzersetzung im Kreislauf zurück. Zum gleichen Zwecke werden erfindungsgemäß die Wasser- und schwefelhaltige Fraktion bei der !)estillation des flüssigen Ammoniaks ebenfalls. im Kreislauf der Kalkstickstoffzersetzung zurückgeführt. Auf diese Weise werden alle Verun#'_ reinigungen. bis auf die phosphorhaltige, Abgase zusammen mit dem Zersetzerschlam.. aus dem Kreislauf entfernt.
  • Wärmewirtschaftlich von besonderem Vorteil ist es, wenn erfindungsgemäß die Verflüssigung des vom größten Teil des Wassers befreiten Ammoniaks stufenweise erfolgt, und zwar in erster Stufe etwa bei kaumtemperatur und in zweiter Stufe unter Tiefkühlung, vorzugsweise durch Verdampfen des vorher verflüssigten Ammoniaks. Vorteilhaft verwendet man erfindungsgemäß zur Ammoniakentwicklung völlig oder teilweise aushydratisierten Kalkstickstoff, d. h. einen solchen, der durch Wasser oder Wasserdampf ganz oder teilweise von Ätzkalk und restlichem Calciumcarbid befreit worden ist.
  • Der im Autoklaven bei der Kalkstickstoffzersetzung entstehende Überdruck wird ohne weiteres für die anschließenden Kondensations- und Verflüssigungsverfahren nutzbar gemacht. Da der notwendige Wasserbedarf für jeden neuen Ansatz mit Kalkstickstoff größer ist als die Menge der im Kreislauf rückgeführten Wassermengen, kann das gesamte gebildete Ammoniak verflüssigt werden, so daß eine besondere Aufbereitung der Kondensate entbehrlich ist. Das Ergänzungswasser, welches in reiner Form und/oder als Waschlauge von der Schlammauswaschung zugesetzt werden kann, entspricht dem für die Reaktion Ca C N. -f- 3 H, O > Ca Co, -E- 2 N H3 verbrauchten Wasser und jener Menge, die mit dem Zersetzerschlamm aus dem Verfahren abgezogen wird.
  • Die Verwendung von aushydratisiertem Kalkstickstoff bietet zusätzlich den Vorteil, daß die Zersetzung völlig ruhig verläuft, so daß ein Überschäumen des Autoklaven vermieden wird, desgleichen die Entwicklung von Acetylen, wodurch nicht nur die Explosionsgefahr vermieden, sondern auch die Menge der Abgase wesentlich verringert und mithin der Partialdruck des Ammoniaks im Kondensator wesentlich erhöht wird, was die Reinigungsbehandlung außerordentlich erleichtert.
  • Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von flüssigem Ammoniak aus Kalkstickstoff wird ausschließlich mit künstlicher Kälte gearbeitet, und es findet überdies keine oder nur eine ungenügende Abtrennung der Verunreinigungen statt, wobei auch von kostspieligen chemischen Reinigungsmitteln Gebrauch gemacht wird. Demgegenüber wird beim Verfahren gemäß der Erfindung ohne zusätzliche Kälte gearbeitet und das nichtkondensierte Restammoniak zusammen mit 'tlem Phosphorwasserstoff in der dem Amoniakverflüssiger nachgeschalteten Wasser-.
  • @'l#"äsche quantitativ zurückgewonnen. Die Reinigung wird dann in an sich bekannter Weise durch fraktionierte Destillation des verflüssigten Ammoniaks bewirkt.
  • Ausführungsbeispiel
    5ooo kg hydratisierter Kalkstickstoff mit
    24 % N werden im Autoklaven
    bei i8-1 atü zersetzt mit
    59oo kg Frischwasser oder Waschlauge
    von den Schlammfiltern und
    5300 kg Kreislauflauge mit 17o g NH3/l,
    bestehend aus
    118o kg Ammoniakwasser mit
    17o gAmmoniak aus der
    fraktionierten Hoch-
    druckkondensation und
    aus der Redestillation
    des flüssigen Rohammo-
    niaks und
    412o kg Ammoniakwasser mit
    170 g Ammoniak aus der
    Niederdruckkondensa-
    tion und aus der Am-
    moniakwäsche
    162oo kg Gewicht der Charge.
    Daraus fielen an:
    1175 kg Ammoniak rein aus redestillier-
    tem Ammonaik,
    53oo kg Kreislauflauge (s. oben -I- 1o °%)
    und
    975o kg Zersetzerschlamm mit 43 °/o
    Wasser.

Claims (5)

  1. PA'rENTANSPRÜCHR: 1. Verfahren zur Gewinnung von reinem, flüssigem Ammoniak aus hydratisiertem Kalkstickstoff durch Behandeln mit Wasser unter Druck bei Temperaturen über ioo°, dadurch gekennzeichnet, daß man das von der Kalkstickstoffzersetzung erhaltene Ammoniak-Wasserdampf-Gemisch unter dem Reaktionsdruck fraktioniert und kondensiert, derart, daß zunächst das gesamte im Gasgemisch enthaltene Wasser abgeschieden und dann das Ammoniak bei normaler Kühlwassertemperatur verflüssigt wird, worauf man das verflüssigte Ammoniak in bekannter Weise einer Destillation unterwirft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei der Verflüssigung des Ammoniaks anfallenden, die Phosphorverunreinigungen enthaltenden Abgase mit Wasser vom Ammoniakgehalt befreit und dieses Waschwässer zusammen mit dem ammoniakhaltigen Kondensat in den Kalkstickstoffzersetzer im Kreislauf zurückführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die wasser- und schwefelhaltige Fraktion bei der Destillation des verflüssigten Ammoniaks ebenfalls im Kreislauf in .den KalkstickstofF-zersetzer zurückgeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verflüssigung des vom größten. Teil des Wassers befreiten Ammoniaks stufenweise erfolgt, und zwar in erster Stufe etwa bei Raumtemperatur und in zweiter Stufe unter Tiefkühlung, vorzugsweise mittels des vorher verflüssigten Ammoniaks.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man völlig oder teilweise aushydratisierten Kalkstickstoff verwendet.
DEB186601D 1939-03-10 1939-03-10 Verfahren zur Gewinnung von reinem, fluessigem Ammoniak aus Kalkstickstoff Expired DE711427C (de)

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