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Einrichtung zum Gefrieren von Nahrungsmitteln Es ist bekannt, zum
Gefrieren von Nahrungsmitteln, z. B. Fischen, diese in Becher zu füllen, die vermittels
einer umlaufenden Kette durch eine Gefrierkammer geführt werden. Die Behälter werden
durch .eine kalte Sole geführt Moder mit kalter Luft angeblasen, so daß ihr Inhalt
abkühlt und gefriert. Die Abkühlung der Sole oder der Luft :erfolgt in einem besonderen
Wärmeaustauscher unter Verwendung einer Kältemaschine.
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Diese bekannten Einrichtungen sind verwickelt im Aufbau und vor allem
auch unwirtschaftlich, da die besondere Sole oder kalte Luft durch eine Kältemaschine
immer -,vieder auf die erforderliche niedrige Temperatur gebracht werden muß.
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Gefrieren von Nahrungsmitteln,
die wesentlich einfacher im Aufbau und in wärmetechnischer Hinsicht wirtschaftlicher
ist. Nach der Erfindung werden die zu einer umlaufenden Kette verbundenen Becher
so. angeordnet, daß sie innerhalb einer Gefrierkammer mit geringstmöglichem, die
Bewegbarkeit der Kette sicherndem Spiel zwischen ortsfesten, vom Kältemittel durchströmten
Kühlplatten hindurchgezogen werden. Diese Einrichtung arbeitet also ohne Zwischenschaltung
von Siole oder kalter Luft, das Kältemittel der Kältemaschine wird vielmehr unmittelbar
zum Gefrieren der Nahrungsmittel ausgenutzt. Dadurch vereinfacht sich der Aufbau
der Einrichtung, da Wärmeaustauscher zur Abkühlung der Sole oder kalte Luft überflüssig
werden und die Kältemaschine zufolge des Wegfalles des Temperaturgefälles im Wärm@eaustauscher
mit wärmeren Temperaturen im Verdampfer und mit geringerem Kraftbedarf arbeiten
kann. Zufolge der unmittelbaren Kühlung sind die Kälteverluste auf ein Mindestmaß
beschränkt.- Der Fortfall der Notwendigkeit der Verwendung. von Sole verhindert
ferner
mit Sicherheit, daß Salz in, die Nahrungsmittel gelangt und deren Geschmack beeinträchtigt
wird.
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Die Kühlplatten können in an sich beli.ebiger Weise hergestellt «erden.
Es trat sich als sehr zweckmäßig erwiesen, sie durch Umgießen einer Rohrschlange
mit .einem Me=' tall, z. B. einer Aluminiumlegierung, zu erzeugen, Bekanntlich wird
die Entnahme der gefrorenen Nahrungsmittel aus dem Kühlbehälter durch kurzzeitiges
Auftauen erleichtert. Bei der Einrichtung nach der Erfindung ist dies in der Weise
durchgeführt, daß in Richtung des Kettenlaufes nach der Umlaufwalze Heizplatten
angeordnet werden, zwischen denen die mit der cfinung nach unten weisenden Becher
mit gefrorenem Nahrungsmittelinhalt hindurchgezogen werden. Man kann ferner die
Entleerung der Becher nach Beendigung des Gefriervorganges auch auf m.echanischem
Wege erleichtern. Zu diesem Zwecke ist es vorteilhaft, den Boden der Becher lose
(aber zweckmäßig unverlierbar) einzusetzen und ihn während der B-heizung . durch
eine Feder nach der Becheröffn:aig zu zu drücken. Zufolge' des Auftauvorganges löst
sich der gefrorene Block Nahrungsmittel und wird dann durch den unter Federwirkung
stehenden Boden völlig aus dem Becher herausgedrückt.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausführung der Einrichtung nach der Erfindung.
Abb. i ist ein Längsschnitt durch die Gefriereinrichtung. Abb. 2 zeigt einen
Querschnitt nach Linie A-B der Abb. i. Abb. 3 und .l zeigen in vergrößertem Maßstabe
:einen Längsschnitt bzw. einen Querschnitt durch den zur Verwendung kommenden Becher.
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Eine Anzahl von Bechern a bilden zufolge ihres Zusammenhaltes mittels
Laschen b und Bolzen e eine umlaufende Gelenkkette m, di° von Umkehrwalzen dt, d.
getragen und in der aus Abb. i ersichtlichen Pfeilrichtung gedreht wird. Die Becher
a werden an der Beschickungsstelle e mit Nahrungsmitteln gefüllt und treten dann
durch .eine öffnung in die geschlossene Gefrierkammer f ein. Falls nötig, können
die Nahrungsmittel nach dem Einschütten noch mittels eines Holzklotzes zusammengedrückt
werden, damit die Becher möglichst vollkommen ausgefüllt sind. Innerhalb der Gefrierkammer
f liegen nun, wie vor allem Abb. 2 erkennen läßt, Kühlplatten h, die von einer Rohrschlange
i gebildet werden. Die Rohrschlange i ist mit einer Aluminiumlegierung umgossen,
so daß zwischen je zwei Kühlplatten h ein Raum zum Durchlassen eines mit Nahrungsmitteln
gefüllten Bechers a entsteht. Die Becher a gleiten vermittels eines Flansches g
(Abb. a) auf der oberen Fläche der Kiililplatten li. Der Abstand der letzteren voneinander
ist so zu bemessen. daß die Becher a ohne Klemmen leicht cerschoben «erden können
und dennoch das Spiel zwischen den Bechern a und den Kühl--'platten h zwecks weitgehender
KUteausnut-`7ung möglichst gering ist. Hierdurch wird dem Wiirniefluß von den gefrierenden
Nahrungsmitteln zu dem in der Rohrschlange i verdampfenden Kältemittel ein geringer
Widerstand entgegengesetzt und das Gefrieren in verhältnismäßig kurzer Zeit durchgeführt.
Durch die dauernde Bewegung der Becher a wird ein Anfrieren der Becher an den Platten
vermieden.
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,lach dein Austritt der Becher a aus der Gefrierkammer f wird die
Becherkette ni durch die Umkehrwalze d., umgelenkt, so daß nunmehr die Öffnungen
der Becher a nach unten %%Tisen. An dieser Stelle der Einrichtung sind, wie Abb.2
erkennen läßt, in ähnlichem Abstand voneinander wie innerhalb der Gefrierkammer/
die Kühlplatten h hier Abtauplatten h vorgesehen, die durch Dampf oder elektrischen
Strom erwärmt werden. Beim Vorbeigang der mit gefrorenen Nahrungsmitteln gefüllten
Becher a an den Heizplatten k schmilzt eine dünne Eisschicht, die die zu einem Klotz
9 gefrorenen Nahrungsmittel mit der Innenwandung des Bechers a verbindet. Dadurch
fällt der Klotz o nach unten heraus und gelangt beim Ausführungsbeispiel auf ein
im Lagervorraum angeordnetes För derbarid u o. dgl.
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Um die Herausnahine des gefrorerieii Nahrungsmittelklotzes a aus dem
Becher a zti erleichtern, ist oberhalb der Heizplatten /,# ein Steg t (Abb. i und
2) vorgesehen. Die Becher a besitzen, wie Abb. 3 und 4. erkennen lassen, einen lose
reingesetzten Bodenp, dr durch zwei Bolzen-g mittels Schraubenfedern r in seiner
geschlossenen Lage gehalten wird. Außen auf dem Boden p ist jedoch ein federnder
Bügels vorgesehen. Dieser gelangt beim Durchgang der Becher durch die Heizplatten
k an den Steg f, so daß nunmehr zufolge der Federung des Bügels s der Boden p nach
der öffnung des Bechers a zu gedrückt, also der Becherinhalt mechanisch entleert
wird. Die beim Ausführungsbeispiel vorgesehene konische Erweiterung des Becherquerschnittes
erleichtert das Ausschieben des Nahrungsmittelklotzes.
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Die Beschickungsstelle e liegt im Arbeitsraum, dessen Temperatur je
nach Jahreszeit zwischen 15 und 25°C schwankt. Die Entleerungsstelle unterhalb des
Steges f befindet sich dagegen im Vorraum zum Lager für die gefrorenen Güter. Die
Temperatur im Vorraum wird auf etwa o° gehalten. Beide Räume sind durch die Wand
v getrennt. Hierdurch
werden sonst bei dem erforderlichen Transport
vom Arbeits- nach dem Vorraum entstehende Kälteverluste vermieden, da es nicht notwendig
ist, eine zwischen dein beiden Räumen liegende Tür zu öffnen. Das Förderband wird
zweckmäßig bis in den Lagerraum weitergeführt.
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Zufolge der Vermeidung offener Solebehälter arbeitet die Einrichtung
nach der Erfindung auch bei Schräglagen einwandfrei, sie ist daher auch für die
Benutzung .auf Schiffen geeignet. Es empfiehlt sich, die ö$nung der Becher im Verhältnis
zu ihrer Höhe klein zu halten, um auch hierdurch die Benutzung der Einrichtung bei
Schräglagen zu erleichtern.