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Tragbarer Probenehnier Die -Erfindung betrifft einen zur Entnahme
von Proben leichter Flüssigkeiten, insbeslondere flüssiger Brennstoffe, aus lagerbehäkern
o. dgl. dienenden tragbaren Probenehmer, der aus einem die Proben aufnehtnenden,
ir4nerhalb eines mit Strichteilung versehenen Schutzmantels angeordneten Glasrohr
besteht, das unten durch ein federbelastetes und vom Gerätkopf her anhebbares Fußventil
abgeschlossen ist, an dem sich ein das Ventil beim Aufsetzen auf den Behälterboden
öffnender Druckstift befindet.
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Für das Entnehmen von Flüssigkeitsprob-en hat man bereits zahlreiche
Vorschläge gemacht, die sich von dem gewöhnlichen bzw. dem graduiertien Stechheber
als dem einfachsten tragbaren Kleingerät bis zu einem - ortsfest eingebauten Großgerät
mit einer an eine ortsfeste Pumpe angeschlossenen Reihe ungleich langer Rohre, die
in verschiedener Höhe der Flüssigkeit enden, erstrecken.
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Zum Probenehmen nicht verwendbare bloße Meßgeräte sowie ortsfeste
oder als Spritze ausgebildete Probenehmer kommen hier nicht in Betracht. Artfremd
gegenüber dem Gegenstand der Erfindung sind ferner erstens ein bekannter Probenehmer
für flüssige, pulverförmige oder körnige Proben mit zwei ineinandersteckenden und
gegeneinander verdrehbaren Rohren mit paarweise versetzten seitlichten Wandöffnungen
(Schlitzen) und einer herausziehbaren Stange mit je einer festen Scheibe zwischen
je zwei Schlitzpaaren zwecks Bildung von Kammern zur Aufnahme der aus verschiedenen
Tiefen des Gutes stammenden Proben sowie zweitens ein bekannter Flüssigkeitsprobenehmer
mit seinem durch einen Bowdenzug gesteuerten, oben angeordneten Ventil, also oberem
Flüssigkeitseintritt in das Entnahmegefäß.
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Beim Erfindungsgegenstand ist außer der Entnahme von Proben in beliebiger
Höhe, die ermöglicht werden soll, auch die Entnahme von Bodenproben sehr wichtig,
w1eshalb für den Flüssigkeitseintritt ausschließlich ein Fußventil vorgesehen ist.
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Bei einem bekannten tragbaren Probenehmer solcher Art trägt das mit
einem Druckstift versehene federbelastete Fußventil eine rechtwinklig abgebogene
und mit einer Stopfbuchse durch die Gefäß decke geführte starre Zugstange, die oben
in ,einem Handknopf endet. Das Gerät ist lediglich für die Entnahme von Rodenproben
bestimmt, und die Zugstange dient nur zum Entleeren der Probe nach der Entnahme.
Da man zum Halten des Gerätes und zum Öffnen des Fußventils beide Hände braucht,
also keine Hand frei ist, um die Höhenlage gegenüber dem am Ventil auszuübenden
Zug zu sichern, kann man Proben in beliebiger Behälterhöhe nicht entnehmen.
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Dieselben Mängel bestehen bei einem bekannten tragbaren Probenehmer
zum Feststellen
des Gelägers am Grunde von Weinfässern. Er hat
unten kein Ventil mit Druckstift, sondern einen Drehschieber. so daß man die Stange
mit dem Handknopf sogar drehen muß, was noch umbequemer als der einfache Zug ist,
zumal zwecks Schonung der Dreh schieberdichtung ein gleichzeitiger achsrechter Schub
entgegen der Wirkung der Feder hinzukommt.
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Schließlich ist ein tragbarer Probenehmer bekannt, der die Entnahme
von Proben in beliebiger Höhe gestatten soll. Er hat gleichfalls statt des Fußventil
mit Druckstift unten einen Drehschieber, der vor dem Herablassen des Gerätes in
umständlicher Weise geöffnet und gegen die Wirkung einer starken D rehungsfeder
gesperrt werden muß. Das Entsperren zweckes Schließens des Schiebers geschieht durch
Aufstoßen einer seitlich angeordneten, die Sperrung lösenden Stange auf den Behälterboden.
Um den Schieber in einer gewünschten Höhe schließen zu können, werden entsprechende
Verlängerunge ii an die Stoßstange angesetzt. Für jede Höhe muß man also eine Verlängerung
abschrauben und eine neue anschrauben.
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Die Hilfsmittel sind so verwickelt. und ihre Handhabung ist so unbequem,
daß für geringe Anforderungen die Prohecntmahme viel zu mühsam und zeitrauhcad sowie
bei erhöhten Anforderungen das Gerät unverwendbar ist.
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Die Stoßstange soll zwar nach einer Ausführungsform an einer Kette
hängen, um sie von oben her ziehen zu können, aber der ganze Probenehmer hängt an
einer Kette, so daß die Widerstände der Drebschiebersperrung sich durch Ziehen nicht
überwinden lassen.
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Wollte man den Probenehmer ebenfalls starr aufhängen, so bleibt der
oben hervorgehobene Nachteil, daß beide Hände durch den Entnahinevorgang voll in
Anspruch gellommefll sind, ohne eine gewünschte Höhenlage des Gerätes sichern zu
können, in erhöhtem Nlaße bestehen, zumal das bekannte Gerät ein großes Gewicht
hat. Eine einwandfreie Entnahme von Proben in beliebiger Behälterhöhe gelingt nicht.
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Gemäß der Erfindung werden alle Mängel dadurch beseitigt, daß unter
dem Fußventil ein Querhebel angeordnet und an seinem freien Ende durch ein zwischen
dem Glasrohr des Gerätes und seinem Schutzmantel hindurchgebendes bloßes Zugorgan,
beispiels weise ein dünnes Zugseil oder einen Zugdraht, mit einem am Gerätekopf
befestigten Winkelhebel verbunden ist, dessen Betätigungsarm zur Achse des Blasrohres
bzw. des Schutzmantels unter einem so kleinen Winkel steht, daß die den Probenehmer
haltende Hand des Benutzers gleichzeitig das Fußventil bedienen kann.
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Der technische Fortschritt besteht vor allem in einer überlegen leichten
Bedienbarkeit des gerätes. Zum Öffnen des Fußventils sind weder Zug. noch Drehbewegungen
erfoderlich. Der Bedienungsmann umfaßt den Gerätkopf mit einer Hand derart, daß
er beispielsweise mit dem Daumen den Winkelhebel erreichen kann, und stellt dann
unter Zuhilfenahme der zweiten Hand die gewünschte Eintauchtiefe her. Beide Hände
zusammen können das Gerät leicht in der vorgeschriebenen Höhe halten, und für die
Entnahme der Probe ist dabei nur ein kurzer Daumendruck der oben befindlichen Hand
nötig.
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Das neue Gerät zeigt ferner eine überlegene Einfachheit. Außer dem
beweglichen Fußventil bilden die beiden Hebel mit ihrem Drahtzug die einzigen beweglichen
Teile, und die in dieser Verbindung auftretenden Reibungswiderstände sind äußerst
geringfügig.
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Dadurch wird die Bedienung weiterhin beträchtlich erleichtert, so
daß man mit dem neuen Gerät auch bei einer Mehrzahl von Lagerbehältern die Probeentnahme
ohne Beeinträchtigung der Sorgfalt so rasch durchführen kann, wie es vielfach (Landesverteidigung,
insbesondere Luftwafte) dringend erforderlich ist.
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Eine Weiterbildung des Gegenstandes der Erfindung besteht darin,
daß am Gerätkopf eine Handpumpc abnehmbar befestigt und mit dem oberen Ende des
Glasrohres beispielsweise durch einen Schlauch verbunden ist: Die Anwendung einer
Handpumpe ist bei Probenehmern an sich bekannt, und zwar beispielsweise durch das
obenerlvähnte ortsfest eingebaute Großger.it, hei dem jedoch die Handpumpe ortsfest
ist, und ferner durch als Spritzc ausgebildete Probe nehmer, deren Handpumpe ebenfalls
fest mit dem Entnahmerohr verbunden ist und überdies eine Entnahme von Proben beliebiger
Größe nicht ermöglicht .
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Die erfindungsgemäß abnehmbar angeordnete Handpumpe bietet nicht
nur den Vorteil, Proben von beliebigen Mengen entnehmen zu können, sondern sie gibt
auch dem Gerät eine zweifache Verwendungsmöglichkeit. Für die laufende Überwachung
(Entnahme kleiner Proben) wird die Pumpe nicht angesetzt, und dann zeichnet sich
das neue Gerät durch ein besonders geringes Gewicht aus, das die Bedienung nochmals
erleichtert. Für die Sonderfälle der Entnahme beliebig großer Proben läßt die ebenfalls
leichte Pumpe sich in wenigen Augenblicken ansetzen.
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Will man mit der Pumpe die großen Proben aus einer beliebigen Höhe
des Behälterinhaltes entnehmen, so kann auch das von einem einzigen Mann durchgeführt
werden, wenn er beispielsweise ein einfaches zusätzliches Hilfsmittel,
etwa
einen Holzkeil 0. dgl., zur Sicherung der eingestellten Höhenlage benutzt, denn
dann wird seine zweite Hand für die Bedienung der Pumpe frei.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigen
Fig. I einen Längsschnitt durch das Gerät, Fig. 2 in kleinerem Maßstab die Anwendung
zur Entnahme von Proben in beliebiger Höhe.
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Ein Glasrohr I steckt in einem vorzugsweise metallenen Schutzrohr
2 neigt Schauschlitzen 3, deren Enden sich überschneiden, und mit einer Strichteilung
4 zum Einstellen der gewünschten Eintauchtiefe. Das Glasrohr I sitzt unten in einer
Stopfbuchse 5 und oben innerhalb des Gerätkopfes 6 in einer zweiten Stopfbuchse.
Die untere Stopfbuchse 5 enthält in ihrem Fußstück 7 ein Rückschlagventil 8 mit
einem Druckstift 9 und einer Druckfeder 10.
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Das Ventil 8 öffnet sich, wenn der Druckstift 9 auf den Behälterboden
trifft.
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Unter dem Fußventil 8 ist gemäß der Erfindung ein Querhebel 11 angeordnet,
dessen freies Ende durch ein bloßes Zugorgan, bei spielsweise einen Zugdraht 15,
mit einem am Gerätkopf 6 befestigten Winkelhebel 14 verbunden ist. Das Zugorgan
15 wird zweckmäßig zwischen dem Glasrohr I und dem Schutzrohr 2 hindurchgeführt,
damit sich im Bereich des Gerätmantels 2 keine außenliegenden Teile befinden. Der
gemäß Fig. I beispielsweis e abwärts gerichtete Btetätigungsarm des Winkelhebels
14 steht zur Achse des Glas- -rohres I bzw. des Schutzmantels 2 unter einem so kleinen
Winkel, daß er für die den Probenehmer haltende Hand des Benutzers leicht erreichbar
ist. Diese Hand kann also gleichzeitig das Fußventil 8 bedienen.
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An dem Gerätkopf 6 kann erfindungsgemäß eine Handpumpe 12 abnehmbar
befestigt sein, und zwar, wie dargestellt, mittels eines leicht abnehmbaren Konsols
loder Halters. Das obere Ende des Blasrohres I kann dabei über einen Schlaucbanschluß
13 durch einen Schlauch 13' mit der Pumpe 12 verbunden sein.
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Der Probenehmer wird beispielsweise durch einen Stutzen I6 in den
Lagerbehälter I7 eingeführt, der zweckmäßig unterhalb des Stutzens 6 6 eine Tasse
18 aufweist, um, wenn les wichtig ist, auch die unterste Bodenschicht zu erfassen.
Die Entnahme von Bodenproben ist durch Fig. 1 erläutert. Das Gerät Wird dagegen
gemäß Fig. 2 nur teilweise eingetaucht, wenn man Proben in der beliebigen Höhe x
entnehmen will. Bei der Entnahme kleiner Proben wird das Gerät ohne die Pumpe eingetaucht,
der Winkelhebel 14 kurz gedrückt und wieder losgelassen, um dann das Gerät herauszuziehen
und unter erneutem Drucken des Hebels 14 die Probe zu entleeren. Blei der Entnahme
von Proben beliebiger Menge, die natürlich auch aus der Bodenschicht gezogen werden
können, schließt man an den Druckstutzen der Handpumpe I2 einen Schlauch an, der
die Flüssigkeit in ein bereitgestelltes Gefäß leitet.